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mkmM Anzeiger e«e, Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der SLadkäthe zu Freiberg u. Brand; Preis vlerteljährt. SO Ngr. Inserate vret« »Itrteljahrt. so Ngr. Inserate - werden die gespaltene Zeile oder derm 1 > /I Naum mit 1 Ngr. berechnet. ä-65 Freitag, 20. März i. r.ir üchlerz terlaffenm. Erscheint t. greiberg jed. Wnchmt. Ab. k U. für den and. Tag. Jnser. werden bis V. 11 U. für nächste Nr. äugen. e'«ez, «e tt. 'Vf,. »«II« k-sm. IUMW MtlM» attmvld tsüBVi Häfen, woselbst die Abreise der Bonapartisten nach England erfolgte, eine Gesammtziffer von kaum 1500 Personen. Die Rede des Prinzen, welche eine Erwiderung auf eine noch nicht vorliegende Ansprache des Herzogs von Padua ist, lautet: Herr Herzog! Meine Herren! Indem Sie sich heute an diesem Orte versammelten, gehorchten Sie einem Gefühl der Treue für das Andenken des Kaisers und dafür will ich Ihnen vor Allem meinen Dank aussprechen. Das öffentliche Gewissen hat dieses grosse Andenken von den Verleumdungen reingewaschen und erkennt den Kaiser in seiner wahren Gestalt. Sie, die Sie aus verschie denen Gegenden des Vaterlandes herbeikommen, können Zeugniss für ihn ablegen; seine Regierung war nur eine beständige Sorge um das allgemeine Wohl, sein letzter Tag auf französischer Erde war ein Tag des Heldenmuths und der Selbstverleugnung. Ihr Erscheinen an dieser Stelle, die zahlreichen mir zugehenden Adressen bekunden, wie sehr Frankreich um seine künftigen Geschickt besorgt ist. Die Ordnung ist durch den Degen des Herzogs von Magenta, des alten Gefährten meines Vaters im Ruhme wie im Unglück geschützt. Stine Rechtschaffenheit ist uns eine sichere Bürgschaft, dass er das ihm anvertraute Gut keiner Ueberrumpelung preisgeben lassen wird. Aber die materielle Ordnung ist noch nicht die Sicher heit. Die Zukunft bleibt dunkel, die Interessen gerathen deshalb in Angst, die Leidenschaften können diese Sachlage missbrauchen. Hieraus entsprang das Gefühl, dessen Wiederhall Sie mir über bringen und welches die öffentliche Meinung mit unwiderstehlicher Macht zu einer unmittelbaren Berufung an die Nation drängt, auf daß diese die Grundlage zu einer unmittelbaren Regierung legt. Das Plebiszit ist das Heil und das Recht; es allein gtebt der Regierung wieder Kraft und öffnet dem Lande eine neue Aera langer Sicherheit; es bedeutet eine grosse, nationale Partei ohne Sieger und Besiegte, die sich über alle Einzelnen emporschwingt, um sie zu versöhnen. Wird Frankreich, wenn es frei befragt wird, seine Blicke auf den Sohn Napoleon III. lenken? Dieser Gedanke weckt in mir weniger Hochmuth, als Misstrauen in meine Kräfte. Der Kaiser hat mich gelehrt, wie schwer die souveräne Gewalt selbst auf betagten Schultern lastet und wie nothwendig für eine so hohe Mission der Glaubt an sich selbst und das Bewußtsein der Pflicht ist. Dieser Glaube wird mir ersetzen, was meiner Jugend abgeht. An meine Mutter durch die zärtlichste und dankbarste Zuneigung geknüpft, werde ich ohne Unterlaß be müht sein, den Fortschritt der Jahre zu überholen. Wenn, sobald die rechte Stunde gekommen, eine andere Regierung die Stimmen der größeren Zahl für sich vereinigt, werde ich mich achtungsvoll vor der Entscheidung des Landes verneigen. Wenn der Name der Napoleon zum achten Male aus den Volksurnen hervorgeht, bin ich bereit, die Verantwortlichkeit zu übernehmen, welche das Votum der Nation mir auflegen würde. Dies ist meine Gesinnung: ich danke Ihnen, daß Sie eine so weite Reise zurücklegten, um den Ausdruck derselben hier entgegen zu nehmen. Bringen Sie den Abwesenden mein Andenken, bringen Sie Frankreich die Wünscht eines seiner Kinder zurück: mein Muth und mein Leben gehören ihm an. Möge Gott über es wachen und ihm sein Gedeihen und seine Größe wiedergeben! In parlamentarischen Kreisen der französischen National versammlung gilt trotz offiziöser Dementis der Rücktritt des Finanzminister Magne in Folge der gestrigen Verwerfung der Zuschlagssteuer auf Salz als wahrscheinlich. — Von jetzt an funktionirt der neue nach preußischem Muster gebildete Generalstab, ohne daß der Kriegsminister die Bewillnng des erforderlichen Kredits seitens der Nationalversammlung abgewartet hätte. Die Veröffentlichung des zweiten Theiles des Lackarmora'- schen „Etwas mehr Licht" hat in Italien selbst sehr unangenehm Tagesgeschichte. Die schwebenden Verhandlungen über das Reichsmilitär- gesetz bieten den willkommenen Anlaß zu allerhand Sensations nachrichten. Setzt doch die „Kreuzztg." an die Spitze ihrer gestrigen Nachrichten die trockene Notiz: „Man spricht von einer Auflösung de- Reichstages im Falle der Verwerfung des 8 1 der Mtlitär- wrlage." Um die Tendenz dieser Mtttheilung zu kennzeichnen, knüpfen wir an dieselbe die neueste Nachricht, welche dem „Nürn. korresp." aus München zugegangen ist. Darin heißt eS: „Nach einer an- guter Quelle von Berlin hierher gelangten Mtttheilung ist nunmehr alle Aussicht dazu vorhanden, daß über das Neichs- MtLrgesetz eine Verständigung zwischen der Regierung und der Mehrheit der Retchstagsabgeordneten erfolgen werde." Andere Korrespondenzen erzählen, die verbündeten Regierungen beabsich tigten, den Reichstag Ende künftiger Woche zu vertagen. Der Landtag, welcher bekanntlich für den 13 April einberufen ist, vitrde bis zum 20. Mai seine Geschäfte abwickeln, das deutsche Parlament sodann seine ununterbrochenen Beratungen über das Mitärgesetz und andere wichtige Vorlagen wieder aufnehmen. — ilüe diese Mittheilungen, welche durch den Widerspruch, in welchem ste mit einander stehen, sich eigentlich schon hinreichend characteri- finn, drücken Nichts weiter aus, als daß die Lage der parlamen- trüschen Geschäfte zur Zeit noch so wenig geklärt ist, daß die Phantasie freiesten Spielraum hat, sich in Kombinationen über den Unitem! Verlauf derselben zu erschöpfen. — Von Seiten der viirüembergtichen und bayrischen Regierung liefen der Militär kommission jetzt schriftliche Erklärungen vor in Betreff des Ver hältnisses ihrer Reservatrechte zum Militärgesetz. Darnach erachtet Württemberg denselben nur präjudtcirt durch die Bestimmung, toonach die Kriegsformation durch den Kaiser bestimmt würde, für Württemberg stehe, heißt es, dieselbe durch Vertrag fest. Nahem dagegen erachtet überall das dem Kaiser zugewiesene Perordnungsrecht und außerdem die das Etatsrecht einschränkenden R 2, 3, 4 des Gesetzes als mit den Verträgen in Widerspruch stehend. Danach hätte also nach bayrischer Auffassung auch die von der Kommission angenommene Fixirung der Kadrezahl für Nahem keine Bedeutung. Der Reichstag setzte am Mittwoch die zweite Lesung des Preßgesetzes fort und erledigte die Paragraphen sechs bis dreizehn, «eist nach den Anträgen der Commission. Der österreichische Kaiser hat den Universitäts-Professoren vr. Berner in Berlin, vr. Heinze in Heidelberg und vr. Ofen- brüggen in Zürich wegen ihrer sehr werthvollsn Gutachten über vir Entwürfe des österreichischen Strafgesetzes und der Strafprozeß- vidnnng das Komthurkreuz des Franz-Josefs-Ordens verliehen. Wie aus Pest telegraphirt wird, sind die Verhandlungen mit rHa wegen seines Eintritts in das Kabinet abgebrochen worden, veil die von Tisza geführte Fraktion des Abgeordnetenhauses «nauf bestand, die Revision der Oesterreich und Ungarn gemein- Men Angelegenheiten im Prinzip auszusprechen und der Minister präsident Szlavy hierauf nicht einging. - Aus Frankreich wird gemeldet, daß die am 16. d. M. in islehurst in Scene gesetzte bonaparttstische Kundgebung Much dazu gedient hat, überall den Haß gegen daS Kaiserreich, 7* A Ursache des unheilvollen deutsch - französischen Krieges, zu vttstärken. Dies gilt nicht blos für Paris, sondern auch, wie aus den Berichten fast sämmtlicher Präfekten hervorgeht, für die Mnzen. Wenn übrigens die imperialistischen Organe versichern, «it Zahl der in Chislehurst anwesenden Getreuen 6000 betragen Wve, so ergeben die Rapporte der Behörden in den französischen und münd- lheilnahme, m uns«« vester, der Selnler, sind, sme Ruhestätte sehen vir, andten u«d Dank hie? Dank a» ! am Grab« ichen Worte den Balsa« wester Hst ze Gott m bewahrt* 1874. u. Kinder. nplare) all illlgemetrtt (welche sM Thaler k" »mit, sl«.