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r«r dann schlossen sich seine Auge» fester und auf immer." „Und da- Päcktche», die Papiere?" fragte Frau von Renneville in großer Spannung, Her mine war fast leblos in ihren Stuhl zurückge sunken. „Habe ick» hiermit die Ehre zu überreichen," Krach der Militär, indem er ein blutbeflecktes Päcktchen hervorrog, es ist an die Gräfin v. Nenne- Ville adressirt. Nun hat der alte Antoine Tranchard sein Geschäft vollendet und will nicht länger beschwer lich fallen. Bei diesen Worten wollte er das Zimmer verlassen. „Das war mein Sohn, mein theures Kind!" rief im herzzerreißenden Tone die beklagenSwcrthe Mutter, „berichten Sie mir noch mehr" — „Ich weiß weiter nichts," erwiderte der Sol dat, „und muß mein Quartier zu St. Maude noch diesen Abend erreichen. Ich habe also die Ehre mich zu empfehlen." — Und verließ mit demselben Ceremonicl den Saal wie er eingetre ten war. < Schluß folgt.) Vaterländische Chronik. Dresden. Die hier erscheinende „Freimü- thige Sachsenzeitung" hat sich zeither zu wieder holten Malen mit der Besprechung der Organisa tionsfrage beschäftigt, worauf das halbosficielle „Dresdener Journal" in seiner Nummer 247 be merkt, daß die Presse nach dem dermaligen Stande der Sache eben so wenig berufen als geeignet er scheine für Besprechungen und Diskussionen der fr-glichen Art. Die Sachlage selbst anlangend, Mgcht das „Dresdener. Journal" folgende Mit- theilung: „Bekanntlich verständigte sich die Re- gieMUg mit der im vergangenen Jahre geschlossen nen Ständeversammlung dahin, daß eine Anzahl umfänglicher Gesetzentwürfe, zum größer» Theile organisatorischen Inhalts, einem außerordentlichen Landtage zur Beschlußfassung überwiesen, inmittelst aber durch Zwischendeputationen, aus der Mitte der letzten ordentlichen Ständeversammlung ge wählt, der Borberathung unterzogen ..wexden sollten. Dem entsprechend sind diese Zwischen- ! Deputationen vor längerer Zeit bereits einberufen - worden und seitdem unmUerbrschew ig HhätPkkil gewesen. Die Regierung hat ihnen berejtS Hnrn großen Theil der dem außerordentlichen Landtage zur Vorlage in Aussicht gestellten Gesetzentwürfe, namentlich den Entwurf eines neuen,. Eivilgesetz- bucheS, sowie einer neuen StrafproceHrhylsM zu- geben lassen. Eine Anzahl anderer Gesetzentwürfe ist noch rückständig, aber ihrem Gegenstände nach ebenfalls bereits «»gekündigt, zum größer» Theil ' aber auch in der Bearbeitung bereits beendigt. , Der Gang der bekanntlich nicht öffentlichen Br» rathungen im Schooße der Zwischendeputatton«» hat sich bisher an die gemachten Vorlagen gehal ten; es hat davon, daß hierüber Meinungsver schiedenheiten der Deputationen mit der Regier ung in einer Weise aufgetaucht seien, welche ge eignet wäre, den ruhigen Fortgang der Verhand lung zu stören, etwas nicht verlautet, und man darf daher wohl die Voraussetzung festhalten, daß auch über den noch rückständigen Theil der Re gierungsvorlage eine Einigung zunächst mit den Deputationen und dann mit den Kammern zu Stande kommen werde." — Vorige Woche sind die Getreidepreise auch hier, wie an mehreren an deren Getreidcmärkten des Landes, etwas herab gegangen, und es ist nur zu wünschen, daß die« keine vorübergehende Erscheinung bleiben möge. — Behufs der Begründung eines Denkmals für den verstorbenen Bischof Dittrich ist hier ein Comite zusammengetrcten, welches die katholischen Glaubensgenossen des Landes zur Betheiligung an diesem Unternehmen auffoxdert. Da sich der Ver ewigte jedoch jedes Denkmal aus Stein und Eisen verbeten hat, so will man für die neue katholische Kirche in Neustadt-Dresden, welcher Bischof Ditt rich noch bis in die letzten Tage seines Leben- die größte Sorgfalt widmete, ein angemcssenes Glockengetäute anschaffen und sind die Kosten auf 200V Thlr. veranschlagt. — Vergangenen Diens tag und Mittwoch hat die Direktion der sächsischen Elbdampfschisffahrt eine Versuchsfahrt von Dres den nach Wittenberg und von letzterer Stadt zu rück nach Riesa veranstaltet, wo das betreffende Dampfschiff, das früh 7 Uhr in Wittenberg ab gefahren war und sich in Torgan zwei Stunden ausgehallen hatte, Abends gegen 6 Ubr anlangte. Wenn es gelingt, noch ein Dampfschiff zu acqui- riren, so werden schon nächstes Jahr zwischen Riesa und Wittenberg regelmäßige tägliche Dampfschiff fahrten eingerichtet werden. Riesa. Bei dem hier am 22. d. M. statt gehabten Viehmarkte waren 50 Stück Rindvieh und über 100 Stück Pferde zum Verkauf aus gestellt worden, Pferde jedoch verhälrnißmäßig wenig verkauft.., Ein stärkerer Umsatz sand be ziehendlich des Rindviehes statt. Bei der Mittag 1 Uhr. Seiten der StaatSregicrung veranlaßten Versteigektliig von Stutfohlen aus den vorzüg licheren Zuchten Hannovers, kamen 19 Stück zum Verkauf; der für dieselben von den Käufern, welch» der größer» Mehrzahl nach dem Bauernstände an gehörten und zum Theil aus ziemlich bedeutender Entfernung dazu hierhergekommen waren, gewährte Preis, stellte sich diesesmal durchschnittlich höher mvd angemessener als wie bei den früheren Versteiger ungen heraus, so daß man berechtigt ist anzunehmen, es werde von dem Lgudmann diese lediglich zu Gun sten und zu Hebung der hierländischen Pferde, zücht getroffene Maßregel, mehr und mehr erkannt und ihrem praktischen Werthe nach gewürdigt.