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4 Zweiter Hauptabschnitt: Unterrichtslehre. Unterrichts- und Bildungsartcn, die jedoch ihre Grundideeen und ihre Richtung auf das Ziel mit einander gemein hatten, einzelne Menschen zu den richtigsten und gründlichsten Kenntnissen aller Art gelangt sind, kann unmöglich nur eine für die absolut notwendige halten. — (Or. Rein, Methode und Methodik. Päd. Studien. II Heft. Wien, Pichlers Witwe und Sohn. 2. Auflage in Vor bereitung. S. daselbst auch ausführliche Litteraturangabe sowie Untersuchungen über die mannigfache Anwendung des Begriffs „Methode".) 4. Wert allgemeiner Grundsätze des Unterrichts. Alles Lehren setzt unerläßlich ein Wissen und Können dessen voraus, was man andere lehren will. Der beste Wille, die lebendigste Neigung sich mitzuteilen und andern nützlich zu machen, kann den Mangel nicht ersetzen, wenn jenes fehlt oder unsicher ist. Gleichwohl reicht auch das Wissen in seiner höchsten Vollkommenheit nicht hin, um Kenntnisse und Fertigkeiten auch andern, besonders Anfängern und Un geübten auf die beste Art mitzuteilen. Durch das Studium der Theorie des Unterrichts, durch Bekanntscbaft mit den Methoden, welche sich in der Erfahrung als die besten in ;edem Fach bewährt haben, können wenigstens angehende Lehrer sehr viele Fehler vermeiden und früher zur Fertigkeit gelangen. Nachstdem ist diese vorzüglich die Sache vieler Übung. Sie giebt dem Lehrer die eigentliche Gewandtheit, führt ihn auf mancherlei Vorteile und Kunstgriffe, nähert ihn dem Lehrling, macht ihn mit dem wahren Bedürfnis desselben bekannt und lehrt ihn die all gemeinen Gesetze der Methode nach den Umständen und Subjekten modifi zieren. Dies alles wird endlich durch die Gesinnung vollendet, in welcher das ganze Lehrgeschäft getrieben wird und woraus erst Geist und Leben hervorgeht und sich auch am natürlichsten die wunderbaren Wirkungen erklären lassen, die mancher Lehrer hervorbringt und wodurch <r selbst seine Lehrlinge begeistert. (I. Teil.) An merk. t. Daß man schon seit den frühesten Zeiten unter kultivierten Völkern das Wissen von der Lehr kunst unterschieden und über die Gesetze einer guten Lehrart nachgedacht habe, beweist die ganze Geschichte der Pädagogik und des Schulwesens. (S. den 3. T.) 2. Die wichtigsten Erziehungßtheorieen umfassen größtenteils zugleich die Pädagogik und Didaktik, wie dies z. B. bei Locke, Rousseau (wenigstens einigermaßen), Basedow, Pölitz, Schwarz, Herbart und vielen anderen im I- Teil bereits angeführten Schriftstellern der Fall ist. Mehr abgesondert be handeln die Unterrichtslehre unter den neueren: De la Chalotais, Versuch über den Kindernnterricht — deutsch, mit Schlözer's Vorrede (gegen die Basedowsche Methode). Göttingen und Gotha 177k. Trapp, vom Unterricht überhaupt, im Nevis. Werk, 8. Teil.