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Wochenblatt. -- T-LNN'rLStcttz, Oktober 1911. Teile 7. e«ic I^IOI « WüMIMVI»!!WIDM!!j ci^ttes WWMUL » Lpecislnieu^r« E die 4inal vorbestrafte 28 jährige Dienstmagd Emma Minna Klara Döring au- Großröhrsdorf dem RitterguiL- pächter Winkler in Liebenau gestohlen. Wegen Rückfalls- diebstahlS erkannte das Gericht aus 1 Jahr 3 Monate Zuchth >uS und 5 Jahre EhrenrechtSver'ust. 8 Bautzen, 17. Oktober. (Landgericht.) Pakete mit gewöhnlichem Gyps in Werte von je ein^m Viertel pfennig hatte der schon 34mal vorbestrafte 45 Jahre alte Klempner Friedrich Max Otto aus Großröhrsdorf an verschiedene Personen in Ohorn und Bretnig als „Emaille- kttt" verkauft nnd pro Paket 30 Pf verlangt und er halten. Ruch in Vollung hatte er seinen Kitt zwei Frauen angeboten, aber ohne Erfolg. Otto wurde wegen voll endeten und versuchten RückfallsbetrugS mit 10 Monaten Gefängnis nnd 3 Jahren EhrenrechtSverlust bestraft. 8 8. Dresden, 17. Oktober. (Die Opfer des Heiratsschwindlers.) Ein gefährlicher Jndustrie- ritter stand am Montag vor den Schranken des Dresdner Landgerichts. Der 1870 in Buchholz geborene Kaufmann Karl R'chard Stier war früher Inhaber einer renomier- ten Zigarettenfabrik; er geriet aber in Vermögensverfall und verübte nun gemeinsam mit dem aus Berlin ge bürtigen in Schönebeck wohnenden Kaufmann Karl Leo pold Seewald raffinierte Betrügereien. DcS erste Opfer war eine bekannte Dresdener Pensionatsinhaberin, der er sich als reicher Fabritherr vorstellte. Obgleich seit Jahren verheiratet, versprach er der Dame die Heirat, bezog in der Pension eine elegante Wohnung, lebte auf Kosten der Inhaberin der letzteren herrlich und in Freuden und lockte der Heiratslustigen unter Beihilfe seines FreuodcS Seewald zunächst 3000 M ab. Die beiden Jndustrieruter unternahmen jetzt mehrere Reifen nach Istrien, angeblich, um dort Marmorbrüche zu kaufen. Sie gründeten auch eine „Scheingesellschaft m. b H." und veranlaßten die Pensionsinhaberin, a'S „Teilhaberin" einzutreten, die nun geprellt und für de „italienischen Marmorbrüche" 6800 M opferte. Nebenbei fälschte Stier noch einige Wechsel auf den Namen der Geprellten. Noch während Stier in Ler Pension wohnte, trat er durch Heiratsvermittlerinnen in Berlin und Dresden und Zeitungsinserate gleichzeitig mit mehreren wohlhabenden Damen in Verbindung und knüpfte mehr als ein halbes Dutzend Liebesverhältnisse an. Einer Ungarin schwindelte er unter Heiratsver sprechungen 4000 M ab Dos bedauernswerteste Opfer Stiers wurde eine Dresdener Geschäftsinhaberin, die sich aus e-genen Kräften ein gutgehendes Geschäft gegründet und ein kleines Vermögen erspart hatte. Durch eine Zeitungsannonce wurde sie im Herbst 1910 mit Stier bekannt Dieser trat nach kurzer Zeit mir HeirätSan- trägen hervor, ließ sich in der Familie einsühren und drang auf baldige Hochzeit. Er borgte der Dame in kurzer Zeit 8000 Mark ab. Zu spät erfuhr die Betörte von den zahlreichen Liebesaffären und der noch bestehenden Ehe deS Schwindlers. Durch die Güte der Hintergangenen mit 300 M Reisegeld ausgerüstet, flüchtete Stier, da ihm der Boden unter den Füßen in Deutschland zu Heitz word>-, noch der Schweiz Wenige Tage darauf bat stch Mark 518 6071 6749 9436 3000 2000 Mark 4265 5363 7038 11457 12392 16222 19218 21772 22179 1000 500 91234 91735 96484 98349 100941 100052 100748 101869 103111 103253 105960106179109118. 2000 746 1541 3059 5390 5939 6825 8734 8768 1000 500 100145 103050 107743 108524 109277. 20000 5000 3000 19924 36098 53734 60979 74863 87763 29433 48126 65639 91130 30475 49233 66874 91690 38631 77574 16990 70175 98954 31167 51105 70250 95225 11526 19641 21509 27513 29623 42610 55181 58068 62308 62858 81132 82362 84671 94218 105726 35537 51178 73206 95421 25039 48051 55594 65267 81071 35630 52555 73325 96102 40332 59328 83672 97449 40814 59730 87073 99614 21721 68680 21154 37920 53945 61232 75216 88204 20654 34499 69230 80161 23085 37077 70869 866S8 37039 55748 79192 96702 30867 50839 59638 74179 85680 17134 28279 55939 72832 88722 18608 29907 65423 77697 22004 42856 54728 64908 75356 89441 28408 48799 56185 .0878 81921 24505 38336 70896 85791 26231 48144 55827 69435 81535 Mark 14152 28261 4 380 64242 76877 99031 23614 43523 55343 65028 76013 90498 22221 364 I8 69427 82272 30327 34118 38090 68388 73847 76992 106746 108136. Mark 15165 16002 64081 66451 67105 83033 84432 85916 204,5 34370 66088 78354 3436 11253 40985 42210 76188 91176 29004 43494 61538 90-44 Mark Mark Mark 24097 32685 34611 38553 63093 78333 80592 81592 82034 82072 103138 106121 106636. 29888 50569 59198 78875 82836 96007 96263 96872 939-2 98507 99301 99586 100833 103710 104254 104385 105180 1098,8. 12081 13324 13393 17870 18742 49057 49347 52819 59717 61083 93526 100438 105453. Mark 28843 68993 Mark 18317 28986 60168 73485 103097 106143 109636. Mark 2254 2628 4384 1162612045 12059 1393516453 16979 28055 41210 71116 86593 47907 48021 66860 67414 68877 74954 78074 102429 102559 103574 106279 die Betrogene, nachdem sie in einem liebevoll gehaltenen Briefe von Stier Abschied genommen hatte, in den An lagen der Bürgerwiese vergiftet. Stier wurde später von der Schweiz au-geliefert. DaS Landgericht verurteilte ihn zu 3 Jahren Gefängnis und 5 Jahren EhrenrechtS' Verlust. Der wegen Beihilfe in einem Falle anyeklagte Kaufmann Seewald auS Schöneberg bei Berlin wurde iretgesprochen -» Gezogen am 18. Oktober 1911. 18315. 10059 62869 99354. 3462 6226 12668 24373 26730 27738 31186 36129 kZauptgswlnne der lT. S. Landsslotteris. 5. Klasse. — Gezogen am 17. Oktober 1911. — Ohne Gewähr. 5000 Mark 10234 104430. vriekkaften. E. G. in L. Mit Interests Haden wir das Unter breitete gelesen. Wir können Ihnen nur raten, zu be- h ,zigen den Spruch, der da lautet: Ich kehr' mich nicht d'ran, Ich laß die Leute klügeln. Wer kann denn jedermann 2165 4662 6405 6538 6720 6929 8054 12309 13991 15015 16466 19622 22!19 24149 26037 26762 27098 29277 30' 01 34644 34755 37159 37968 39852 40317 44148 4766» 47572 57513 58533 59340 62230 63897 64521 <'.6765 68476 70870 70992 72121 72695 76509 78355 79780 83187 83263 84144 87263 96162 96887 .E« ist ein« ganz unbegr« flich« Geschichte," «widert« d« Baron nachdenklich, „er bestellt st« an da» Gartentür, und nun «greift st« mit einem Male dir Flucht! Wenn fie überhaupt »«r geflohen wäre, um mit ihm nicht »usammrnkommen zu müssen l Doch wir stehen hier noch im Hautflur, darf ich nicht darum bitten, daß Sie mit mir m uns« frühere- Z mm« zurückk«hr«n?" „In letzterem fanden st« di« zurückgebliebenen Personen »och vor, denen der Baron von dem Vorfall« in drm Z mm« des Kranken sowie von der Flucht H«dwig« Mitteilung macht«, Auch hi« war da- Erstaunen bei allen, mit Ausnahme O«km-, Ler mit der Schwester heimlich frohlockende Blicke tausch,«, ein außerordentlich«,. »Der arm« Van der Loo," sagte meist Herr von Schleid, „dies» Schlag wird ihn smchtbar treffen; denn j«tzt bin ich überzeugt, daß er da- Mädch«n au- tiefst« Seele liebte." »Und ich glaube Nicht daran, daß Hedwig schuldig ist, rief Sophie leidenschaftlich av». «fie ist da- Opfer eine- Schurken« streiche- geworden. Ich weiß, daß fi« zurückkehrrn und sich recht« fertigen wird, denn ich kenne fie so gut wie mich selbst, und ich finde e« schändlich, daß man in dies« Weis« einen von gan« unbekannt« Hand geschriebenen Brief benutzt, um fi« zu vn. dächtigen und dem unglücklichen Van der Loo eine solche Nach» richt bei,«bringen." „Ich habe Fräulein Hedwig, die Freundin meiner Braut, bst«- Geheimen beobacktet," fügte Herr von Eichfeld hinzu, ?und da ich auch einig« Menschevkenntni- zu besitzen glaube, so kann ick d«»q,x Meinung nur beipfl chtrn, liebe Sophie." Zutuns» wird ja Wahrheit an- Tage-licht bringen," bemttkte Machild, bleich vor Zorn, „im übrigen kann ich nicht umhin, meine Verwunderung darüber au-zudrücken, daß man in diesen Kreisen ein« »ichlfinnig«, Abenteuerin gegenüber einer Dame vom Stande auf ein, di« L«tzt«r« höchst beleidigend« Weise in Schutz nimmt. Otkar, I» schein, mir an der Zeit, daß wir uu- auf de» Heimweg begehen.' Zwar versuchte der Baron al» vollendet« Kavalier die er» host« Dam« zu brsänftigen und zum Bl ib«n >u v«ranlaff«n, doch fi« «rklärt« mit all« Entschiedenheit, daß e« ih, ganz un möglich fei, fi- «och läng« hier auszuhalten. Sehr kühl treu», tm stch k«r, darauf die Geschwister und di, übrige» Person,» von einand«. Di« Letzteren kp achen noch lange über da« aulregende Ta» ge-ereigni-, in demselben Maß« aber, wie man da- Auftreten der Mathilde verurteil««, ergriff man für Hedwig Partei, sodaß selbst der Untersuchung-richker schließlich erklärte, nach dem Cha» rakterbllde, welche- man ihm soeben von dieser Dame «nlworfeu, müsse auch er wohl an ine völlig« Unschuld de- Mädchen- glau» b-r, De turvckgebliebenen Koffer seien außerdem «in Bewr» dafür, daß Fräulein Hedw'g nochmal- Nachricht von fick gebe» wrrde, und bi- dahin werde durch die Uaikrsuchung hoffentlich ohnehin genügende« Licht üb« dir ganze Angelegenheit verbrei tet sein. — In dieser Weise unt«h «lt man sich, bi« die Zeit de« Abendrssrn« herannahie, zu welchem sich dr« kikine Gesellschaft mü neu erwachtem Vertrauen, daß di« Zukunft eine zusrieden. stellend« Lösung de« Rätsel« bringen werde, begab. Auch die Baronin welch« den Tag über Besuche erledigt hakte, fand stch btt demselben ein, und auch sie »ahm, als man ihr von dem verhängnisvollen Brief« und von Ler Flucht Hedwig« Mitteilung grmack«, die Letzlere energisch in Sckutz. Da- Abenoeffrn war lauw beend»«, a!« der Arzt erschien, um dem Baron ,u eröffnen, daß da- Allgemeinbefinden dr« Pa« tientrn dies«» Ab-nd sehr viele« iu wünschen üdr-g lasse. E« habe den Anschein, ol« sei dnsrlbe nich« genügens vo- Aufregung b-wohrt worden, solche ab« müßle» in Zukunft mir ängstlich« Vorsicht von demselben f-rn gehalten werden, sonst könnl« der Zustand dr« Verwundeten mit einem Mat- einen s.hr gefährli. chen Charakter annehmen. Während der Arzt sich hierüber mit dem Hau-Herrn unterhielt, wurd, der Untersuchungsrichter zu dem Wachtmeister von der kleinen Gendarmerirmannschast gerufen, der ihn m einem anderen Zimm« der Villa «wartete, um die Meldung zu überbl'Ngrn, daß fie wiederum einen ganzen Tag di« Umgegend nach dem Verbrecher durchstreift hätten. Jrdoch glaubten fi«, den Lrtzteren gesehen zu haben. Bei d« Heimkehr hatte» sie nämlich in der Dunkelheit eine» Menschen bemerkt, der bei ihrem Anblick« io schnell « konnte und in höchst verdächtig«. Weis« durch d«n Wald davonlirf. Di« Verfolgung dels-lb-n hatten fi« bald al« au«ficht-lo« ausgebe« müsse». NaL sein«, de« Wachtmeister« »nficht, muß,« drr Flüchtling bri Tag« i» d«m Slädtch«» «ia Unterkommen gefundr» habe», während n gegen Abend stch Mrcken-Naärrlckten. Pulsnitz Sonnabend, den 21 Oktober, 1 Uhr Beistunde Pastor Sonntag, den 22. Oktober, XIX. «ach TrmitattS: sResch. 9 Uhr Einweisung deS zum 2. DiakonuS von Pul»- nitz designierten HilfSgetstlichen Martin Köh ler durch Oberkirchenrat Rosenkranz-Bautzen. AntrittSpredigt des Pastor Köhler. Die Beichte und der NachmittagSgotteSdienst fallen au-. 8 Uhr Jungsrauenoerein. Amtswoche: Pastor Resch. DonnerStna, d-n 26. Oktvbe", i/z9 Uhr Bibs'stunde in der Sckule Fredersdorf. aufmacht«, um v'elleicht neu« Verbreche« zu u»trrn«hm«n, und dahrr bestand die Absicht d« B«ndarm«n darin, nunmehr «ach dem Städtchen auszubrechen und daselbst die ganze Nacht üb« scharfe Wach« zu halten. Der Richt« lob,« den Beamten wegen seine« Eis««, er» klärt« dann ab«, «« s«i möglich oder selbst wahrscheinlich, daß st« den Verbrecher bereit« diesen Abend hier in der Nähe verhafte» könnten, daher sollten die vi« Gendarme», bi» « ihnen weitere Weisungen zukommen ließe, stch vorläufig ruhig im Inneren d« Villa aufhalten und fich sorgfältig hüten, außerhalb derselbe« sich blicken zu lassen. Nachdem fich der Wach«meist« entfernt hatte, sah der Rich» ter nach seiner Uhr, E« war gerade 9 Uhr, mithin blirb ihm fast noch eine ganze Siunde bi- zu dem Zeipunkte, da Fr««-» berq an dem Gartentore fich Anfinden wollte, und diese Stunde woll!« er zum Schreiben eine» Privatbrirfe» benutze». Die Zeit verschwand «hm bei dies« Arben so schnell, daß er ganz über» rasch, auffuh", al« ein abermaliger Bl'ck nach der Uh, ihn be» lehrte, dc-ß e« bereit» zehn Minuten vor zehn Uhr fei. Schnell warf er seinen Mantel uw, setzte den Hut auf und ging zunächst zu dem Baron, den «r ersuchte, strengen Befehl zu geben, daß kein« der Bewohn« der Villa dieselbe in der nächsten Stunü verlasse. Al-davn sucht« er die Gendarmen auf, die in eine» Zimm« rbener Erd« bei einigen Flaschen Wem, welche fie btt Freundlichkeit de» Hausherrn verdankten, den Untersuchung»« richt« «warteten. Sein Plan, den er jetzt entwickelte, war seh, einfach. Di« vi«. Beamt«» soll!«» durch «in« Hintertür de» «arten» in» Freie fich begeben und dann in einem weiten Bogen heimlich da» Tartentor von außen umstellen. Sobald fich al»da«n ein v«- dächtigr» Jndividium zeigen würde, sollten fie da»selbe ge fangen nehmen. Er selbst werde fich in angemessener Entfernung vor de» Tore innerhalb dr» Barten» aufhalte». (Fortsetzung folgt.) M. F in P. Sie tun am besten, wenn Sie stch an einen Patentanwalt wenden. Z 2 deS deutschen Gesetze» betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern lautet: „Modelle, für welche der Schutz als Gebrauchsmuster verlangt wird, find bet dem Patentamte schriftlich anzu. melden. Die Anmeldung muß angeben, unter welcher Bezeichnung das Modell eingetragen werden und welche neue Gestaltung oder Vorrichtung dem ArbeitS- oder Ge- brauchSzweck dienen soll. Jeder Anmeldung ist eine Nachbildung oder Abbildung des Modells beizufügen." O. iu N. Ihnen Ratschläge betreffs der Erziehung Ihrer Kinder zu erteilen muß der Briefkastenonkel ab- lehnen, denn eine alte Erfahrung lehrt, daß man nie sich um anderer Leute Kinder kümmern soll. KMlWe Hmn. ANAnlg« p-idrltmntan: A. <l- HOSSA SKAAk»rkz.v Kisgvi'in -IVlargarine, wie sllerteinste Mol««-»»!, du«»«» ia jeäsr Venvenäungsari. IVIoki'a -b-arxarine, ein l-snktdu«*«^ Lrsatt okne gleiche«. feinste pslynrenbutter-klarggriaa, niorig haltbare kiu«»du«»e». Wettervorhersage der Kgl Zf Laudeswetterwnrtc zu Dresden. Freitag, den 20. Oktober. Süd-West-Wind, Bewöikungszunahme, wärmer, trocken. Magdeburger Wettervorhersage Freitag, den 20. Oktober. Zunehmend bewölkt, noch trocken, etwas milder.