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Nr. 1SS. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 19. Oktober 1911. Seite 6 6us aller Welt. Posen, 17. Oktober. (Ein elfjähriger Knabe als Mörder.) In HeinrichSfeld, Kreis Krotischin, wurde gestern der siebenjährige Knabe Klimeck ermordet aufgefunden. Als Täter wurde ein Hjähriger Hütejunge verhaftet, bei dem ein blutßespritztes Messer vorgefunden wurde. Brüx. (Verzweiflungstat einer Mutter.) In OSerleutenSdorf vergiftete die Schuhmachersehefrau Prrfsoth sich und ihre fünf Kinder mit Tollkirschensaft. Das Motiv der Tat ist Not. Rom, 17. Oktober. (Das Erdbeben auf Sizi lien) AuS Guardiamorgava traf die Nachricht ein, daß bei dem gemeldeten Erdi eben die Kirche einstürzts, in der viele Gläubiger zur Messe versammelt waren. Als sich die Mauern bewegten, stürzte die Menge hinaus, zwei Kinder wurden jedoch unter den Trümmern begraben. Die Senkung, die sich auf der Prooinzinalstraße gebildet hat, ist 8 Kilometer lang, 200 Meter breit und bis SO Zentimeter tief, sodaß die Straße nur mühsam passiert werden kann. Fondomacchia wurde am schlimmsten heimgesucht; dort sind alle Häuser vom Erdboden ver schwunden. Die Leute in furchtbarster Verzweiflung. Hier ist die Zahl der Toten und Verwundeten noch un bekannt. KHmre Mmmse gegen die WeMdler. 82K. Dresden, 17 Oktober. Unter der Spitzmarke „Fleischteuerung und Viehhandel" werden in einem Ar- Ukel der „Dresdener Nachrichten" schwere Vorwürfe gegen die deutschen Viehhändler erhoben und diesen die Schuld an der Fleischteuerung beigemefsen. Der Artikel lautet: „Die Viehhändler haben an billigen Vieh gar kein Interesse. Der Auftrieb deS MarkteS^wird sfortge- setzt überwacht. Findet zufällig 'mal ein etwas stärkerer Auslrieb statt, so wird schleunigst da» Telephon oder der Telegraph in Bewegung gesetzt, laufende Sendungen werden aufgehalten oder an einen anderen Platz dirigiert, oder wenn noch Zeit ist, gar eine Sendung nicht abge- lasten (besonders bei den Schweinen) damit ja der Auf- trieb nicht zu groß wird. Die eigentlichen auswärtigen Kommissionäre haben ost noch ö oder noch mehr Unter- kommissionäre, die je nach der Größe des Geschäft» 10, 20 bi» 30 Schweine verkaufen und für sich ein schönes Stück Geld verdienen. Nach dem Adreßbuchs „Viehhändler" nennen sich die Herren alle Viehhändler. Sie gehen am Markttage nach dem Schlachthofe, haben die besten Ver- kaufsstände und verteuern z. B. jedes Schwein um min desten» 10 Mark. Ihre Arbeit tun sie nur an den Marktlagen, also zweimal in der Woche und verdienen ein reichliches Wochenlohn. Sonst haben sie nichts da- mit zu tun. Wenn man nun nach der Herkunft der Groß-Kommissionäre fragt, was waren diese früher?" — so lautet die Antwort meist: Schlachthofarbeiter, Vieh- treib«, Viehpfleger, selten einmal Fleischer. Natürlich gibts auch 'mal eine Ausnahme. Alle haben in kurzer Zeit Vermögen erworben, die Söhne ergreifen natürlich denselben Beruf. Eine Aenderung dieses ungesunden Zustandes wird sehr schwer sein, denn die jetzigen Herren haben eben die Macht an sich gerissen und da sie, wie schon oben bemerkt, die besten Vertaufsplätze inne haben, kann kein Neuling jemals aufkommen. Leider find auch viele Fleischer von den Leuten abhängig. Nun besteht auch noch ein besonderer Uebelstand. Beim Einkauf er- hielten bis vor wenigen Jahren die Fleischer bei Bar- zahlung einen kleinen Skontosatz. Jetzt wird die Bezah lung der gekauften Viehstücke nur noch durch die Vieh- marktsbank geregelt. Den Skonto schreibt die Bank den Kommissionären gut und diese Gutschriften belaufen sich bei manchem aus Tausende von Mark. DaS ist auch eine Fleischverteuerung. Diese Zustände find auf dem Schlachthofe allgemein bekannt und bedürfen angesichts der jetzigen Teuerung einer ernsten Abhilfe." Vermisstes. * (Stadtrats Töchterlein als Handwerks bursche oder „Dietiebe härt nimmer auf!") An einem der letzten Abende wurde in Oüterbogk in einem Stroh haufen ein Handwerksbursche aufgescheucht und festgenommen. Beim Amtsvorsteher gestand der junge Mensch unter Schluch zen ein, daß er gar kein „richtiger Handwerksbursche sei, sondern ein — Mädchen und die Tochter eines Stadtrates aus einer kleinen schlesischen Stadt Sie habe sich als Hand werksbursche verkleidet, weil sie nur auf diese weise zu ihrem Herzallerliebsten, der in Berlin als Malergehilfe »rbeite, ge langen könnte. Dhr Vater habe ihr jeden Verkehr mit dem Schatz untersagt, und da sie von diesem nicht lassen könne, wollte sie ihn in Berlin aufsuchen. Line am nächsten Mor- gen aufgegebene Depesche bestätigte die Angaben des Pseudo- Handwerksburschen. wenige Stunden später erschien der Vater, mü das unternehmende Töchterlein in das heimatliche Städtchen zurückzusühren Das Mädchen hatte (H Tage fast nur von Feldfrüchte u gelebt und stets nur auf freiem Felde oder in Strohhaufen übernachtet. * (DieHeringSpreise) find in diesem Jahre un gewöhnlich hoch. Gegen da» Vorjahr ergibt sich im Groß- handel eine Steigerung bi» zu 9 Mk. pro Doppelzentner. Die diesjährigen Preise gehen noch wesentlich über die Durchschnittspreise vom August 1909 hinaus, die auch außerordentlich hoch waren. Die Einfuhr von gesalzenen Heringen aus Großbritannien, Norwegen und den Nieder landen hat in diesem Jahre stark nachgelassen. Erfreu, lich ist, daß die deutsche HeringSstscherei einen Aufschwung genommen hat. Freilich vermag sie noch lange nicht den Gesamrbedarf an Heringen im Jnlande zu decken. * (WelcheVölker frieren am meisten?) Die Witterung augenblicklich fesselt entschieden am meisten an da» Hau». Niemals entbehrt man die Wärme des häuslichen Herde» so sehr, wie in den UebergangStagen. Und man kann viel eher im Winter etwas Kälte vertra- gen als in den Tagen des Herbster. Kaum sind die er- sten Anzeichen des kommenden Winters mit Kälte und heftigen Winden zu unS gelangt, dann hüllen wir un» in Deutschland schon tn wärmere Mäntel, legen Feuer in den Oefen an und vermeiden e», mir kalter Luft tu Berührung zu kommen. Wir gehören also zu den Völ kern, die sehr leicht frieren. Noch schlimmer treiben e» die Russen. Sie tragen von Mitte Oktober bis Mitte Mai nicht» andere» al» Pelze, und da» Feuer in ihren Oefen geht nicht au». Die Holzscheite glimmen und ver- breiten eine für unsere Begriffe unerträglich hohe Tem peratur. Weniger verwöhnt find die Franzosen, die Jta- liener und Spanier. Sie kennen meistens keinen Ofen. Die ganz modernen Wohnungen besitzen Zentralheizung, aber diese Heizung verbreitet keine wärmende, angenehme Luft, meisten» nur etwa» Rauch und warmen Dunst. KLKKLLb MDL-KL? -4 Hedwig. 4— Kriminalroman von G. v. Stramberg. 20 (Nachdruck verboten.) »Aber doch muß ich Ihnen gestehen," sprach Mathilde weiter, »jene« Verbrechen kommt mir fast unbedeutend vor gegenüber der ungeheuerlichen Tatsache, daß jemand, auf den Sie so große Stücke hielten, und dem alle in diesem Hause stet» so viel Liebe und Wohlwollen bewiesen, mit dem verruchten Mörder unter einer Deck« stecken und sogar heimlich rin Li«be»verhSltni» mit ihm unterhalten konnte." »Wie meine« Sre da«, gnädige« Fräulein?" fragte Van der Loo aufmerksam. Mathilde vermochte nicht, ei» höhnische« Lächeln zu unterdrücke«, al« sie erwiderte: „Alk,dm-, erscheint r« mir kaum glaublich, wa« ich Ihnen hierauf zu antworten hab«, aber e« ist deshalb nicht weniger wahr. Die Gouvernante in diesem Hause ist dir Geliebte dessen, der Sie um» Leben zu bringen versuchte." „Da, ist eine Lüge!" rief der Verwundete außer sich vor Entrüstung. »Pfui, ich hätte nicht gedacht, daß Ihre Bosheit gegen da« arme Mädchen bi» zu einem solchen Grade sich verirren könnte." — Doch «h« auch di« übrige» Anwesende» ihrem E-staunen oder ihrer Empörung Ausdruck zu geben vermochten, hatte die Mathilde einen Brief heroorgezogen, und indem sie denselben dem Patienten überreicht«, fuhr st« in fi«ge»gewiffem Tone fort: „Hier überzeuge« Sie sich, und dann bitten Sie mich wegen Ihrer ungalanten Bemerkung um Verzeihung." Al» Van der Loo de» Brief zu End, gelesen, stieß er «inen ächzenden Laut au» und ließ sich krastlo» in seine K.ssen falle«. Der Brief entglitt dabei seiner Hand, und nunmehr ergriff ihn Mathilde, um denselben den beide» anderen Herren zu zeigen, Der Baron war vor Ueberraschung un'ähig, «» Wort zu rede», der Untersuchungsrichter aber bemerkte gelaffen: „Wir müsse« da» Fräulein sofort vernehmen. Dasselbe wird sich entweder rechtfertigen, oder e» scheint zum mindeste« verdächtig, da« Verbrechen gewußt zu hab«», wen» nicht am Ende noch gravierende Momente gegen st« bei ihrer Vernehmung sich ergeben." .E» tst ein Machwerk der Hölle," schrie Van der Loo mit Unserer Stimme, „«« kann nicht sein, daß fie zu jenem Schurke» Beziehung steht. Wer weiß, wer da« Bubenstück erdacht und ven Brief geschrieben hat!" „Regen Si« sich nicht so auf, Herr Van der Loo." bewich. tigt« der Untersuchungsrichter. „wir werden die Wahrheit bald wissen. Der Herr Baron wird die Güte haben, da» Fräulein rufen zu lassen. Woll«» fie bei dem Verhör zugegen sein, Herr von Dui»dorf, so steht dem nicht« entgegen, hier indessen darf dasselbe nicht stattfinden, da ich nachteilig, Folgen für unseren armen Patienten befürchte« müßte." „Ich bitte sogar inständig darum, daß Sie die jung« Dam« in meiner Gegenwart verhören," erklärte dieser gewaltsam zur Ruhe sich zwingend, „die Ungewißheit, in der ich mich befinde, ist mir schädlicher al« die schrecklichste Gewißheit." Der Baron klingelt« und befahl einer eintret«nden Dienerin, Fräulein Thalenhorst zu bitte», daß fie fich umgehend hierhin bemühen möge. Auch er vermochte nicht zu glauben, daß diese« Mädchen, wrlche« er fast wie sein eigene« Kind liebt«, so tief gesunken sein könne und mit einem gemeinen Verbrecher geheime unerlaubte Verbindungen unterhalte, und bi» ihre Schuld sonnen« klar erwiesen, wollte er in keinem Punkte die Achtung, welch« er ihr bi» dahin bewiese», außer Augen setzen. Mit brgrtiflicher Spannung erwarteten die Anwesenden da» Erscheine» Hedwig», doch die Wirkung auf dieselben war geradezu unbeschreiblich, al» die Dienerin mit einem Male mit der Mel« düng zurückkehrte, daß Fräulein Thalenhorst nirgend» zu finden sei. Ihre Koffer seien fix und fertig gepackt, und fie selbst sei mit Hut und Mantrl verschwunden. Sie habe fich offenbar von der Villa entfernt. Der Verwundete erholte fich zuerst vo» sein« Ueberraschung, die ihm den letzten Blut»tropfen au» dem Gesicht getrieben hatte. „Und doch ist fie unschuldig," rief e, au«, r» ist nicht möglich, daß ich mich so in ihr betrogen haben sollt«! Die Remheit ihr« Seel« ist über jede» Zweif«! «habe», und doch, wa« wollt, ,ch darum geben, wen» fie jetzt hier wäre und fich rechtfertigen könne! „Trösten Sir fich," sprach Mathilde mit heuchlerischer Teil, «ahme, „Sie habe» ihr Herz an eine Unwürdig« vnsche«kt, «in * (Folgen des SichverhebenS.) Das Heben schwerer Lasten hat schon manchen in Schaden gebracht. Dabet ist eS nicht immer allein maßgebend, daß das be treffende Gewicht tm Verhältnis zur Körperkraft über- Haupt zu groß gewesen ist, sondern oft liegt der Fehler in der Hauptsache darin, daß das Einsetzen der Muskel kraft nicht richtig erfolgt, oder, wie man sich physikalisch ausdrücken würde, der Angriffspunkt nicht richtig gewählt ist. Meist bleibt eS bei geringeren und vorübergehenden Folgen in Gestalt von Sehnenzerrungen, die zwar schmerz haft, aber nicht bedenklich zu sein pflegen' ES rönnen aber viel schlimmere Dinge eintreten, und zwar nicht nur Zerreißungen von Sehnen und Bändern, sondern Verle tzungen von Knochen. Einen besonderen Fall dieser Art haben zwei englische Aerzte Middleton und Teacher im „Glasgow Medical Journal" beschrieben. Es handelte sich um einen Fabrikarbeiter im Alter von 38 Jahren, der eines Morgens, als er eine schwere Platte mit einem andern Mann vom Fußboden bis zur Höhe von etwa 1 Meter hob, plötzlich etwas in seinem Rücken knacken ge fühlt hatte. Er konnte sich nicht mehr aufrecht halten, sondern mußte sich sofort wegen eines überaus heftigen Schmerze» und eines Schwächegefühls im Rücken anlehnen. Nach einer Viertelstunde jedoch raffte er fich zusammen und ging ohne Unterstützung, wenn auch in gebeugter Haltung, bis zu seiner Wohnung, die nur 2 oder 3 Mi nuten Wege» entfernt war. Er dachte an keine ernstliche Beschädigung, weil er schon ost schwerere Gewichte ohne böse Folgen gehoben hatte und auch sein Genosse bei jener Arbeit keinen Schaden verspürt hatte. Trotzdem er cs fich zu Hause so bequem wie möglich machte, fühlte er doch starke Schmerzen bei jeder Bewegung deS Körpers, die vom Rücken nach beiden Körperseiten ausstrahlten. Als ihn 6 Stunden später ein Arzt sah, konnte er noch bis zu seinem Bett gehen, aber nicht stehen bleiben, weil dann die Beine den schweren Dienst versagten. Auch im Bett fühlte er sich höchst unbehaglich, da ihm da» Liegen eine Steigerung der Schmerzen verursachte. Während der nächsten Nacht wurden die Schmerzen schier unerrräg- lich und erstreckten sich von der Brust bi» zu den Füßen, die eine Gefühllosigkeit annahmen, als ob sie eingeschla fen wären. Zwar ging diese Empfindung bald vorüber, die Beine aber blieben unbeweglich. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er nach 12 Tagen starb. ES stellte' sich eine Verletzung des Rückenmarks heraus, die durch den Bruch einer Knochenscheibe zwischen dem letzten Rücken- und dem ersten Lendenwirbel verursacht worden war. Einzig steht ein solcher Fall in der ärzt lichen Literatur übrigens nicht da. Eine ähnliche Ver letzung ist aber bisher nur einmal bei einem Manne be- schrieben worden, der aus einer Höhe von SO Metern her- abgestürzt war. Als Folge eine» einfachen SichverhebenS ist etwas derartige» noch niemals bekannt geworden. Immerhin kann jeder ine Lehre daraus entnehmen, daß ma sich ersten« rnit Lasten, denen die kkörperkraft nicht gewachsen sein kann, nicht befassen soll und daß man beim Heben schwerer Gewichte überhaupt sorgsam darauf zu achten hat. daß man sie richtig anpackt und fie lieber noch einmal fahren läßt, als daß man sie auch nach ei nem ungeschickten Handgr ff bewältigen kön-t-. Qem Sericktssaale 8 BauM, 16 Oktober. (Landgericht.) 720 Mart bars? Geldfund Wäsche im Werte von 35 Mark hatte Lei 6,6868 Lloris» UIU80Q81 und poLtirei von ^äolpfl NonnS?, Ors8äsn-^.. Unglück, da» schon so v>«le Männer einmal im Leben getroffen hüt. Ihr Schm«, wird fich bald l«grn, wenn Sie einmal wie» d«r völlig httgestellt find und dann nach einem anderen und schon durch seine» Stand würdigere» Gegenstand Ihre, Neigung fich umfehen." Dem Kranken schwoll bei diesen Worten die Zorne«ad« auf der Stirn so bedenklich an. daß der Untersuchung»richter die beiden übrigen Personen auffordert«, mit ihm da» Zimm« zu verlassen, um drn Kranken nicht »och mehr aufzuregen. „Ich bedauere den jungen Mann." sprach er draußen „« scheint ei«, unselige Leidenschaft für da» Mädchen gefaßt zu ha« ben. Ehe wir jedoch weitere Schritt« gegen da» Letzter« unter« nrhmen, müssen wir kräftig«« Brwrise grge» da»s«lbe hab-«. Denn der Brief beweist eigentlich noch nicht», «kann, B. auch von Ihnen geschrieben sein, mein Fräulein." „Da» wagen Sie mir in» Gesicht zu schleudern!" rief si« tode»blaß vor Zorn au», „Krine unnötig« Aufregung." bemerkte der Untersuchung», richte, lächelnd, „ich bin seit r-hn Jahre» Nnt«rsuchung»richt« und 'ch habe in dies« langen Zeit schon manche «igintümliche Erfahrung gemacht. Daß Sie mit unverkennbarer Schadenfreude dem Patienten den Bries über,eichten, da» hab« ich deutlich be merkt, denn ich beobachten Sie heimlich, und da entstand bei mir d« obige Verdacht, der jedenfall» die Ursache ist, daß ich in meiner Ansicht übrr die Gouvernante und ihre Beziehungen zu dem Verbrecher sehr zweifelhaft bin. Wenn dieselbe auch durch ihr« Flucht einigermaßen verdächtig erscheinen sollt«, so können doch auch wiederum ganz andere, UN» zur rechten Zeit noch unbekannte Umstände mitg«wirkt haben." „Und mir scheint e» überhaupt noch lange nicht gewiß zu sein." meint« d«r Baron, „daß jene, Emil, welcher den Brief unterschrieb, und der Mörder «in und dieselbe Person find. Da» ist doch in kein«, Weise bewies«».' „Ist der Name Emil unter dem Brief« kein fingiert«, so habe ich überhaupt hierüber keinen Zweifel," versetzte der Unter suchungsrichter. „Der Mörder heißt Emil mit dem Vornamen, und außerdem spricht fich die Angst, daß «r erwischt werden könnt«, zu deutlich in dem Schreiben au». Dem Datum de» Schreiben» nach soll da» Rendezvou» diesen Abend stattfinde», wir müssen also sehen, daß wir die beide« hinbei überrasch«,."