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Nr. 125. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, trn 19. Oktober 1911. Seite 3. Nus aller Welt. Oderberg, 17. Oktober. (Blutiges Drama im GertchtSsaal.) Ein blutiges Drama spielte sich ge stern im Amtsgericht zu Oderberg ab. Der 25 Jahre ulte Arbeiter Paul Schellen schoß nach dem Sühnetermin in seinem Ehcscheidungsprozeß zweimal auf seine Ehefrau und verletzte sie lebensgefährlich. Dann jagre er sich selbst eine Kugel durch den Schädel. Rudolstadt, 18. Oktober. (Gymn a stum-Tra gö- d i e.) Zur Gymnastumtragödie in Rudolstadt wird ge meldet. daß es kein Duell, sondern Doppelselbsimord war. Man Habs eS in dem Rudolstädter Fall mitdem aufungewöhn liche Werse in Szene gesetzten Doppelselbstmord zweier zwar begabter, aber idealistisch veranlagter, nervenüber reizter junger Menschen zu tun, die sich zu schade für diese schlechte Welt gedüngt haben. Glogau, 18. Oktober. (Tödlicher Jagdunsall.) Der Gutsbesitzer BaberSka auf Kotzenmeuschel (Kreis Glo- gau), der sich mit einigen anderen Schützen auf der Jagd befand, geriet bei Verfolgung eines Kaninchens an einen Grabenrand, wo er ausglitt. Hierbei entlud sich sein Ge wehr, und die Schrotlgdung drang ihm in die Brust, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Petersburg, 18. Oktober. (Ein chinesisches Ka nonenbot versenkt.) Von der chinesischen Flotte vor Hankau soll bereits ein Schiff von den Revolutio nären versenkt worden sein. Ncwyork, 18. Oktober. (Zu dem Anschlag auf den Präsidenten Taft.) Die Direktion der Sout hern Pacific-Gesellschaft har eine Belohnung von 5000 Dollar (itwa 20 000 M) für den Entdecker des Mannes ausgesüU, der Dynamit unter die Brücke legte, ehe Prä sident TaftS Zug die Brücke passierte. Man vermutet, daß das Dynamit dort von Arbeitern vergessen war. Keuche direkte Meldungen von Hirsch's Telegraphischem Bureau. Dresden, 19. Oktober. (Ausstellung.) Die Lei tung der Internationalen Hygiene-Ausstellung, die Ende Oktober bekanntlich geschlossen wird, rechnet mit einem Ueberschuß von rund einer Million Mark. Ein solche- Ergebm-t dürste wohl kaum bisher von einer Weltaus stellung erzielt worden sein. Berlin. 19. Oktober. (Vom Reichstag.) In Ab- geordnetenkreisen waren gestern Gerüchte verbreitet, daß der Reichstag nach Erledigung der ersten Lesung des Ge setzes über die Angestelltsuverstcherung sowie nach Erle digung der Interpellationen zu der Teuerungsfrage wahr- schetnlich die Plenarsitzungen unterbrechen werde, um der Kommission für die Durchberatung deS Angestelltenoer- sicherungSgesttzes Zett zu geben, ihre Arbeiten zu beschleu nigen und bald zu erledigen. Merseburg, 19. Oktober. (Im Scherz erhängt.) In der Absicht, seine Angehörigen zu erschrecken, steckte der 35 Jahre alte Former Berger im Beisein seiner Fcau und seines 12 jährigen KnabsnS seinen Kopf aus Scherz in eine an der Tür angebrachte Schlinge. Die Schlinge zog sich sofort zu. Den Anwesenden gelang es nicht, den Kopf aus der Schlinge zu befreien und ehe Hilfe herbei- geholt werden konnte, war der Hann tot. Hamburg, 19. Oktober. (Arbeiter Unruhe n.) Auf dem Gute Neuhof bei Röbel in Mecklenburg versuchten 20 entlassene Schnitter das GutShaus zu erstürmen. Der Gutsherr gab mehrere Schüsse ab, wodurch einige Schnit ter verwundet wurden. Einschreitende Gendarmerie stellte die Ruhs wieder her. Düsseldorf, 19. Oktober. (Fahrt der „Schwa ben" nach Berlin.) Das Luftschiff „Schwaben hat heute früh 5 Uhr die Fernfahrt nach Berlin angetreten. Guben, 19. Oktober. (Zum Tode verurteilt.) Das Schwurgericht verurteilte den 18 Jahre alten Richard Zarnisch aus Naundorf, der einen Arbeitskollegen am Lohntage ermordet und beraubt hatte, zum Tode. London, 19. Oktober. (Zur Lage in Portugal) Den letzten Lissaboner Meldungen zufolge schicken sich 900 Royalisten an, auf dem Wege über Portella in Por- tugal einzudringen. Man mißt 'der Bewegung keine Bedeutung bei, da in der Provinz sich eine ganze Divi sion Regierungstruppen befindet, die mehr als genügend ist, um die Aktion der Royalisten vollständig lahm zu legen. Loudon, 19 Oktober. (Der Au stand in China.) Die Nachricht, daß nunmehr auch Nanking gefallen ist, wird von dem Schanghaier Korrespondenten des „Newy. Herold" bestätigt. Nachdem die Soldaten der Regierungs armee entwaffnet waren, verließen sie die Stadt, dis den Rebellen in die Hände fiel. In Kiukien schloß sich den Rebellen der Truppenkommandant an. Dis Stadt und dis Forts auf der anderen Seils des Flusses wurden ebenfalls in Besitz genommen. DerselSe Korrespondent meldet: Wir erwarten die Erstürmung der Wusung Forts jeden Augenblick. In Psling ist vorläufig alles ruhig. Der Regent und die Mandschuwürdenträger sind sehr be» stürzt. Da man die Ankunft von Mörderbanden in Pe king erwartet, wurde eine Maschinengcwehrabtsilung zum Schutze dss Palastes herangezogen. London, 19. Oktober. (Zur Marokko-Angel-, genheit.) Der Berliner Korrespondent Exchange Tslczr.- Comp. hatte mit einem hohen Beamten, der genau über die Marokko-Angelegenheit unterrichtet ist, eine Unter redung, worin dieser sagte, die weiteren Fortschritte in der Marokko-Angelegenheit li gen ganz un Frankreich. Wien, 19 Oktober. Der hiesige chinesische Gesandte erhielt vom Vizekönig in Nanking folgende Depesche: Die schärfsten Maßnahmen sind getroffen, um den Jangtse kiang gegen jed n Ansturm zu verteidigen. In Nanking herrscht völlige Ruhe. Wien, 19. Oktober. (Reorganisation der österreichischen Kabinetts.) Wie die Blätter melden, ist eine Reorganisation des Kabinetts Gautsch bevorstehend. Es sollten eine Anzahl der gegenwärtigen Mitglieder des Kabinetts durch Bsamtenminister ersetzt werden, die jedoch nicht den neutralen Beamtencharakter haben, sondern den ParlamsntSparteien nahestehen werden. Paris, 19. Oktober. (Die Marokko-Angelegen- h eit.) „Matin" versichert, daß die Berliner Regierung nun- mehr im Besitze der französischen Kompensattonsvorschläge sei. Das Blatt erklärte, eS bestehe Anlaß zu glauben, daß, bevor Deutschland mit Gegenvorschlägen antwortet, Herr v. Bethmann-Hollweg mit den Führern der Reichs Parteien -n Fühlung treten werde. Wenn d e deutschen Gegenvorschläge Herrn Cambon noch heute unterbreitet würde-', so würde sie der morgen von Caillaux präsidierte Ministerrat schon zur Kenntnis nehmen können. Saloniki, 19.. Oktober. (Zum italienisch-tür kischen Krieg.) Im Archipel wurde ein italienisches iüsm wwb Maste! Schiff, das Explosivstoffe geladen hatte von den Türken beschlagnahmt. Wie verlautet, wird die türkische Mission, dis den Zaren in Sivadia begrüßen soll, dem russischen Herrscher gegenüber was Vorgehen Italiens in Tripolis und die dadurch für dis Türkei geschossene Lage beleuchten. St. Etienne, 19..Oktober. (Schweres GKuben- Unglück) Infolge einer Schlagwetter,xplosign wurde in der Grube Bordot 39 Bergleuten der Au^Dsg abge- schnitten. Man glaubt, daß alle sind. Bis jetzt wurden 21 Leichen geborgen. 1S11/1S1F ist srsckiynsn unrt Mtta ivb vssssn kostsnloss 2ussnäi^A ru vsrlsn^sn. Lobsri ßsrnbsrdl MW yrssclsn WWW Die (Wüsche MrsM zu Pulsnitz ist geöffnet täglick vorm. 8—12, 2—4 nachm. dagegen 3onnaOonD nur vormittags 8—1 Uhr. proSuktsnvSrfs. 2m HindM Llif dje festeren amerikanischen und ungarischen Notierungen war die Tendenz an der Produktenbörse zwar etwas fester, jeüoMwar der Verkehr sehr still. Rüböl war wenig ver ändert. F' — - U08 2ur stommenäsn iinwer wisst er bsi kulsriik, iMsM. gebauter, end empfiehlt der köwew und Mar Jentsch ?l'si<sn bürlll äusserstem äsr siebtes mit rosi- sebenu.blendend >en nur die echte Mer Nacht kbe 50 Pf. in elixSerberg iW Lock ein«» Xi den w irksiok nröss ter ^u^vuist uust so U» «in m or r». rote und sprö« Haut in e weiß und sanpnetweich. 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