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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 30.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188704306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18870430
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18870430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-30
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
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Nr. 5t. Großenhainer Uuterhaktung^ - uvd Anzeigeblatt. Seite Ä. weinsteuer an. Mi der geschäftlichen Behandlung ballen dre- selben das gleiche Verfahren inne, wie bei dem NachtragS- ekat und dem Anleihegesetz, d. h. es wird die strengste Geheim haltung des Entwurfs und der Commissionsberathung beobachtet und nichts Verlässiges bekannt bis zu dem Beschlusse des Plenums. Das aber steht schon jetzt fest, daß sich die Dinge nicht schnell abwickeln werden. Die Angelegenheit wird von den einzelnes Regierungen in ernste und eingehende Beralhungen genommen, so daß die Arbeiten im BundeSrath im Wesent lichen von den Informationen der Bevollmächtigten abhängig sind. Die Branntweinsteuer-Vorlage kann also kaum vor den nächsten 8—10 Tagen dem Reichstage vorgelegt werden. Wann die Zuckersteuer an den BundeSrath kommt, ist noch nicht abzusehen. Die Commission, welche der deutsche Reichs tag mit der Prüfung des Nachtragscredits betrauen wird, braucht sich deshalb wegen des etwaigen frühzeitigen Reichs tagsschlusses nicht sehr zu beeilen. Sie hat um so mehr Zeit zu den gründlichsten Erwägungen, als viele Vertreter ihre Zustimmung zu neuen erheblichen Mehrausgaben von der Sicherheit der Erzielung größerer Mehreinnahmen des Reiches aus dem Zucker und dem Branntwein abhängig machen werden. Tagesnachnchtrn. Deutsches Reich. Ueber die Frühjahrsreiiedispositionen des Kaisers verlautet noch immer nichts Bestimmtes, doch läßt sich annehmen, daß der greise Monarch auch diesmal den gewohnten Curaufenthalt in Ems nehmen wird. WaS den Aufenthalt des deutschen Kronprinzen und seiner Familie in Bad Ems anbelangt, so soll derselbe bis etwa Mitte Mai dauern, worauf der Kronprinz noch eine Nachcur in Kissingen zu gebrauchen gedenkt. Die Emser Brunnencur bekommt dem hohen Herrn ausgezeichnet und läßt dessen B finden im All gemeinen nichts mehr zu wünschen übrig; indessen legt sich der Kronprinz, entsprechend den Wünschen der Aerzte, fort gesetzt die größte Schonung auf und nimmt er daher weder Vorträge entgegen, noch ertheilt er Audienzen. Der Reichstag bat am Mittwoch, nachdem er vorher den Gesetzentwurf über die Errichtung eines Seminars für orien talische Sprachen in zweiter Lesung unverändert genehmigt und Wahlprüfungen nach den Anträgen der Commission er ledigt, wegen Mangels an hinreichendem BerathungSmaterial eins einwöchentliche Pause iu sernen Pienararbeiten eintreten lassen. Die nächste Zeit gehört also den Commissionen und hoffentlich werden wenigstens einige derselben bis zum Wieder Zusammentritte des Plenums am 5. Mai ihre Geschäfte ab gewickelt haben. — Was die in voriger Woche begonnenen Bur.desrathsverhandlungen über den Branntweinsteuerentwurf, denen die Finanzminister Bayerns und Badens beiwohnen, aubelangt, so sollen dieselben einen glatten Verlauf nehmen, so daß der Entwurf wahrscheinlich in den nächsten Tagen dem Reichstage zugehen wird. Nach kurzer Generaldebatte hat das preußische Abgeord netenhaus am 27. April in dritter Lesung die einzelnen Artikel der kirchenpolittschen Vorlage nach den Beschlüssen des Herren hauses genehmigt und sodann die ganze Vorlage in nament licher Abstimmung mit 243 gegen 100 Stimmen angenommen; 42 Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung. Mit dieser Entscheidung ist der über 13 Jahre währende verderbliche Zwiespalt zwischen der preußischen Staatsgewalt und der ober sten kirchlichen Autorität beseitigt, der „Culturkampf" beendet; möge derselbe nimmer wieder auferstehen. — Das Herrenhaus hat am Mittwoch in nochmaliger Berathung die Kreisordnung in der Fassung des Abgeordnetenhauses mit 51 gegen 29 Stim men definitiv genehmigt; das Haus vertagte sich darauf wieder und werden seine Mitglieder sich wohl nur anläßlich des für den 10. Mai in Aussicht genommenen Landtagsschlusses noch mals versammeln. An Stelle des zum Nachfolger des bisherigen deutschen Botschafters am italienischen Hofe, Herrn v. Keudell, in Aus sicht genommenen Gesandten Grafen Solms-Sonnewalde soll gutem Vernehmen nach ixr preußische Gesandte in Dresden, Graf Dönhoff, nach Madrid kommen. Auch Graf Solms ging seiner Zeit von Dresden nach Madrid. Die famose Schnäbele-Affaire erscheint noch immer als eine politische Haupt- und Staatsbegebenheit, wenigstens in den Augen der Franzosen, während man in den leitenden Berliner Kreisen die Sache viel nüchterner und kühler auffaßt. Man hat daselbst auch keinen Grund, sich besonders oufzu- regen, seitdem feststeht, daß die Verhaftung Schnäbele's sich in allen ihren verschiedenen Phasen durchweg auf deutschem Gebiete bewegt hat; auch die frÄnzösischerseits festgehaltene Behauptung, Schnäbele sei von dem deutschen Poiizeicommissar Gautsch über die Grenze „gelockt" worden, erweist sich als hinfällig, da Schnäbele selbst um eine Unterredung mit seinem deutschen Collegen nachgesucht hat. Falls aber gar die Mel dung der „Magdeb. Ztg." zutrifft, daß der verhaftete Beamte eingestanden habe, er habe sich auf Veranlassung des franzö sischen Kriegsministers mit Elsässern und Lothringern behufs Erlangung wichtiger militärischer Nachrichten in Verbindung gesetzt, so hätte die französische Regierung alle Ursache, eine baldige Beilegung der Affaire zu wünschen. Oesterreich »Ungar«. In den weitesten politischen und militärischen Kreisen der Monarchie ist das 60jährige Dienst- Jubiläum des Erzherzogs Albrecht, des Siegers von Custozza, begangen worden. Gleichwohl blieb aber auch die Decorirung des Grafen Kalnoky mit dem Orden des goldenen Vließes nicht unbemerkt, vielmehr legt man dieser Auszeichnung des Leiters der auswärtigen Politik eine besondere Bedeutung bei, derart, daß hierdurch Kaiser Franz Josef seine volle Zustim mung zu der von Kalnoky vertretenen Friedenspolitik documenttrt. Der hohe Orden ist übrigens außer den in vor. Nr. d. Bl. Gen unten ferner noch dem Präsidenten des ungarischen Ober hauses, Sennyey, und dem Feldmarschalllieutenant Fürsten Windischgrätz verliehen worden. Italien. In der Sitzung der Deputirtenkammer am 26. April wünschte Martini die Regierung über ihr Absichten in der afrikanischen Frage zu interpelliren, sowie über die Mittel zur Ausführung des ministeriellen Programms. Der Ministerpräsident Depretis erklärte, er werde in einer der nächsten Sitzungen mittheilen, ob und wann er die Inter pellation beantworten werde. England. Iu einer Rede veim Dmer des Londoner Preßclubs ließ sich Lord Wotseley über die Organisation der britischen Armee u. A. wie folgt vernehmen: „Während der letzten sechs oder acht Monate ist viel für die Organisation der Armee gethan worden. Unser Bestreben war darauf ge richtet, nölhigenfallü, wenn England Mißgeschicke zustoßen, zwei starke Armeecorps und eine Division Cavallerie ins Feld zu stellen. Ich kann mit Zuversicht sagen, sollte uns dieses Jahr ein widriges Ereigniß zustoßen (und der Horizont ist gerade jetzt in einigen Gegenden sehr düster), wir im Stande sein werden, zwei vollständige Armeecorps und eine Division Cavallerie ins Feld zu stellen. Das ist eine größere Streitmacht, als England jemals seit den Zeiten von Marl borough im Felde hatte, eine größere britische Streitkraft, als Wellington jemals befehligte; sie ist zweimal so stark als die kleine Armee, die wir im Jahre 1854 nach der Krim schickten. England schwebt nicht in der Gefabr einer Invasion, allein es ist einer Invasion ausgesetzt. Eine solche wurde von dem größten Soldaten der W4t (Napolon I.) geplant, und wenn es damals möglich war, ist es jetzt noch möglicher; darum geziemt es uns, unser Haus in Ordnung zu bringen." Rußland. Dem schlechten Stande des Rubelcourseö will der Finanzminister durch einige radicale Maßregeln auf helfen. Es sollen nämlich die Zollämter einen gewissen Theil der Zölle anstatt in Gold in Creditbilleten zu einem vom Finanzminister festzusetzenden Course annehmen. Sämmtliche auf ausländischen Banken verkehrenden CredttbilletS sollen für Rechnung der russischen Regierung durch Ankauf dem Markte entzogen und gleichzeitig soll die Massenausfuhr von Credit- billets ins Ausland untersagt werten; nur Reisende sollen kleine Beträge in Noten mitnehmen dürfen. Endlich will das russische Finanzministerium in den Hauptstädten Europas Zahl stellen emrichten, an denen Reisende ihre CreditbilletS zu dem Course wechseln können, zu welchem die russischen Zollämter die CreditbilletS annehmen. Der von diesen Maßnahmen er hoffte finanzielle Effect wird sich aber schwerlich entstellen. In St. Petersburg wurden, wie das „H. T. B." meldet, am Sonntag Nachts von unbekannten Personen zahlreiche Prcclamationen der Nihrlistenpartei ausgestreut, in welchen ter Kaiser, der Thronfolger, General Gresser, sowie die Richter in dem am 27. April begonnenen Nihilisteoproceß mit dem Tode bedroht werden, falls nur einer der Angeklagten zum Tode verurtheilt und hingerichtet werden sollte. Bulgarien. Durch das Dynamit-Attentat, welches am 19. April Nachts vor dem Hause des Majors Popow in Sofia stattfand, aufmerksam gemacht, gelmg es der Polizei, einer Zankowisttschen Verschwörung auf die Spur zu kommen. Die Verschwörung hatte, der „N. Fr. Pr." zufolge, zum Zweck, einzelne Persönlichkeiten zu tobten, da die Ver schwörer sich von der Unmöglichkeit, einen allgemeinen Auf stand heroorzmufeu, überzeugt hatten. Die Verschwörung richtete sich in erster Linie gegen acht an der Spitze der Re gierung, der Aimee und des CntraldureauS der patriotischen Liga stehende Personen. Bis jetzt wurden vier ehemalige Offiziere, welche der Theilnahme an dem Complot ver dächtigt sind, verhaftet. Egypten. Wie die arabische Zeitung „Elmubaschir" meldet, ist an der Ostküste des rothen Meeres ein neuer Staat im Entstehen begriffen, dessen Bildung sowohl in Egypten als auch in den europäischen Staaten nicht gleich- glltig sein kann. Die zwischen dem Flusse Atbara und der Küste seßhaften Stämme, als deren bedeutendster die Beni- Amer anzusehen sind, haben sich von der Herrschaft des an geblichen "Nachfolgers des Mahdi, Abdullah, losgesagt. Sie haben einen ihrer Stammhäupter zum Emir gewählt und dieser hat Kassala zu seiner Residenz bestimmt. Seine Armee zählt 8000 gerüstete Streiter unv das neue Staatswesen wird durch sünf Statthalter verwaltet. Neueste Nachrichten. Berlin, 28 April. Der Budgetausschuß res Reichs tages berieth heute in sechsstündiger Sitzung den Nachtrags- etal, wobei die Casernenbauten, bezüglich deren noch keine Pläne vorlagen, sowie die für die Erhöhung der Schlagfertig keit der Armee geforderten 50 Millionen, w lche für da» Retablissement der Artillerie bestimmt sein sollen, ausgeschieden wurden. Die übrigen Positionen wurden unverändert be willigt. Ueber die Forderungen „strategische Bahnen" wird in nächster Sitzung am Sonnabend Beschluß gefaßt. Dem Vernehmen nach wird der Bundesrath über die Branntwein steuer bereits am Sonnabend berathen. Wien, 28. April, Abends. Nach einer Depesche aus Herkulesbad sind der König und die Königin von Rumänien heute zum Besuche der Kaiserin dort eingetroffen. Bafel, 28. April. Der VerwaltungSrath der Schweizerischen Centralbahn beschloß, die Vertheilnng einer 4Vs proc. Divi dende zu beantragen. Paris, 28. April, Abends. Nach einer Meldung aus Algier haben die Minister Millaud und Granet, die sich heute Mittag in Philippville auf dem Dampfer „Vllle de NapleS" einschifften, um nach Frankreich zurückzukehren, in Folge einer ihnen im letzten Augenblicke aus Frankreich zugegangenen De pesche ihren Reiseplan geändert und sich zu Schiff nach Bone begeben, von wo sie ihre Reise nach TumS fortzusetzen beab sichtigen. London, 28. April, Abends. Unterhaus. UnterstaatS- secretär Fergusson erwiderte auf die an ihn gerichteten An fragen, eö sei nicht anzunehmen, daß die Anknüpfung von Unterhandlungen zwecks Erneuerung des Handelsvertrages mit Frankreich ein günstiges Resultat haben werde; in Frank reich werde mehr als je sowohl von der öffentlichen Meinung wie von den gesetzgebenden Factoren die Pflege der inländischen Industrie und der Schutz des einheimischen Handels begünstigt. Was die Differenzen zwischen Portugal und Zanzibar anbe lange, so hätten die Regierungen beider Länder jetzt Wpecial- commissarien behufs Erörterung der Grenze ernannt, von Seiten Portugals seien die Beschlüsse der internationalen Ab grenzungscommission, soweit dieselben die Ansprüche Portugals auf streitiges Gebiet beträfen, nicht anerkannt worden. — Das Oberhaus hat die Regierungsvorlage über den Zehnten in zweiter Lesung ohne besondere Abstimmung angenommen. Locak, sächsische rc. Nachrichten. Großenhain, 29. April 1887. —-j Vom 25 bis zum 27. April haben in Dresden die Vereins tage siir innere Mission innerhalb unserer evangelischen Landeskirche im Königreiche Sachseil getagt. Die Versammlung wurde einge leitet mit einer Vorversammlung der Delegirten am Montag Nach mittag und durch einen Predigtgottesdienst in der evangelischen Hofkirche, an den sich dann eine Besprechung über Verbreitung christlicher Volksschriften angeschlossen hat. Der Haupttag des Festes für innere Mission ist indessen immer der Dienstag nach Misericordias Domini. Und so brachte dieser Dienstag auch dieses Jahr reichste Anregung auf dem Gebiete christlicher Liebesarbeit. Schon die Vormittagsversammlung in Braun's Hotel bot einen erfreulichen Anblick durch äußerst zahlreichen Besuch und durch Theilnahme hervorragender Vertreter des königl. Ministeriums, des evang.-luther. Landesconsisioriums, der Spitzen der Stadt Dresden und Notabilitäten anderer Stünde. Der gewählte Gegen stand der Tagesordnung: „Fürsorge für die Epileptischen im Königreiche Sachsen" hatte also seine Anziehungskraft nicht verfehlt. Es war erfreulich, zu sehen, wie einmüthig die Vertreter aller Schattirungen in der evangelischen Kirche, vom Protestantenverein bis zur äußersten Rechten in dem Felde der christlichen Liebesarbeit sich zusammensinden. Den ersten Vortrag hielt Herr Geh. Medi- cinalrath t>r. Fiedler über die Fallsucht und ihre Ursachen, bis herige Behandlung und ihre Heilung von seinem ärztlichen Stand punkte aus in feffelnder Weise. Nach ihm sprach Pastor von Bodelichwingh, der aus der evangelischen Rheinprovinz herbeigerufen war, über die aus dem Gebiete der Fürsorge gemachten Erfahrungen und gab interessante praktische Rathschläge zur endlichen Inangriff nahme dieser Fürsorge auch in Sachsen. Daß das größte Ent gegenkommen für diese Sache auf allen Seiten vorhanden sein würde, bekundeten die Aussprachen des Landesconsistorialpräsidenten Herrn v. Berlepsch, des Herrn Ministers v. Nostitz-Wallwitz und des Herrn Oberbürgermeisters Stübel. Der Stachmittag des Dienstag brachte um 4 Uhr den Festgvttesdienst in der Frauen kirche. Auch dieser war, trotzdem die Gewitter am Mittag wohl viele Festtbeilnehmer von auswärts noch in letzter Stunde ab geschreckt haben mögen, aufs zahlreichste besucht. Die Festpredigt hielt Herr Pastor Becker aus Kiel, und der Leiter der Diaconissen anstalt, Pastor I)r. Molbitz, hielt am Altar ein langes Gebet. Hoffentlich ist die Collecte am Schlüsse des Festgvttesdienstes recht reichlich für die Sache christlicher Liebesarbeit ansgefallen, für welche die Festpredigt warme und bereitwillige Herzen erweckt hatte. Der Dienstag Abend war durch eine öffentliche Versamm lung in Braun's Hotel mit verschiedenen Ansprachen belebt. Am Mittwoch endlich tagte früh 9 Uhr der Verband der „ Herbergen zur Hcimath." Dresden, 28. April. In der königl. Villa zu Strehlen sand vorgestern zu Ehren der Erbprinzessin von Meiningen, der Tochter des deutschen Kronprinzen, ein größere Festlichkeit statt, zu welcher an zahlreiche Herren und Damen der höheren aristokra tischen Circel Einladungen ergangen waren. Die mannichfachen Schönheiten Dresdens haben in der Erbprinzessin eine warme Verehrerin gefunden. — Dem Vernehmen nach werden sich Velde Majestäten Mitte Juni zu einem vom Leipziger Albert-Zweigverein zu veranstaltenden Sommerfeste nach der Pleißen-Metropole be geben. Ueber weitere Reisepläne des Königspaares ist Näheres zur Zeit noch nicht bekannt; doch dürfte ein jüngerer Aufenthalt der Majestäten in dem herrlichen Schlaffe Sibpllenort schon jetzt mit Sicherheit anzunehmen sein- — General Kaulbars, der alle politischen Sorgen abgeschüttelt hat und vorläufig nur dem frohen Genüsse lebt, unternahm gestern von hier aus eine Partie nach der Bastei und dem Königstein, und zwar in Begleitung seiner Töchter und der Dresdner Verwandten seiner Gemahlin. Es soll dem moskvwitischen General in unserer sächsischen Schweiz außerordent lich gefallen haben. — Für Schulzwecke macht sich infolge Erwei terung der ersten Bürgerschule an der Johannisstraße wieder eine Ausgabe von 164,112 Mark uothwendig. Der Rath genehmigte in seiner letzten Sitzung die betreffenden Baupläne und bewilligte die Kosten dann aus dem Fond der 3 7» Procentigen Stadtanleihe. Unser Tenorheld Gudehus hat sich zu einem Gastspiel nach Bremen begeben, wo er von früher her noch in besonderer Gunst steht. — Am Dresdner Residenztheater nimmt übermorgen das von so immensem Erfolge begleitete Gastspiel Felix Schweighofer's ein Ende. Es folgt alsdann ein Ensemble-Gastspiel der Mitglieder des Berliner Residenztheaters unter der Leitung von E. Mauthner. Es soll dabei in der Hauptsache das sogen, französische Repertoir berücksichtigt werden. — Heute war uns wieder ein wundervoller Frühlingstag beschieden. Dauert die Sonnenstrahlung in dieser Weise noch einige Zeit an, so wirb die Baumblüthe bald ihren vollen Reiz zu entfalten vermögen. Um die Nachtheile der Ueberschwcmmungen und Verkehrs störungen zu vermindern, hat nian in Meißen seit Jahren eins Erhöhung der Plätze und Straßen angestrebr und durch- geführl; namentlich haben innerhalb des letzten Jahrzehntes die Elbgasse und der Noßplatz eine wrsenlliche Erhöhung er fahren. NeuercungS will mau auch auf den, Habnemannsplatz eine Fahrstraße mit Fnßbahn schaffen, welche theilweise einen halben Meter höher als bisher kommt. Natürlich sträuben sich die Bewohner dieses Platzes, wo man bereits jetzt bei einigen Häusern bcquem in die Fenster der ersten Etage sehen kann, gegen die vom Stadtgemeinderath beschlossene Erhöhung der Straße, sie werden aber durch ihre Beschwerde wohl nichts erreichen. In dem zwischen der „rothen Presse" und Sörnewitz b. Meißen, an der Dresdner Straße gelegenen Steinbruche, wo dir- Silberader angeschlagen worden, ist man jetzt beschäf tigt, über Lage, Ausdehnung und Werth des Erzganges die nölhigen Erörterungen anzustellen. Um unberufene und störende Neugier abzuhalten, ist der Steinbruch durch einen Planken- zau.: abgesperrt worden. Die Silberader beginnt an der westlichen Seite des Steinbruchs zur ebenen Erde, zieht sich dann in einem Winkel von ungefähr 45 Grad durch den ganzen Bruch und tritt oben im Sörnewitzer Abhange des Spargebirges wieder zu Tage. Der Erzgang fällt nach innen mit einem Winkel von 40 Grad. Das Ganggestein ist zu« meist Quarz. Am jenseitigen Ufer hat man einen ähnlich verlaufenden und zu Tage liegenden Erzgang gefunden, so daß also anzuuehmen ist, daß sich dieser letzte Ausläufer des Frei berger Silberreviers von der Scharfenberger Seite unter dem Elbbette bis nach dem Spaargebirge erstreckt. Bei der für den dritten Pfingstfeiertag geplanten Feier des 300jährigen Jubiläums der Schuhmacher-Innung zu Sieben lehn soll der Festzug durch einige Gruppen in alt deutscher Tracht verschönert werden; überhaupt verspricht das Fest, da das Stäotchen unter seinen 2500 Bewohnern etwa 300 Schuhmacher zählt, ein wahres Volksfest zu werden. Nachdem am 26. April die Prüfung der neuen Bahnlinie Leipzig-Geithain stattgefunden, wird dieselbe laut einer Bekanntmachung des königl. Finanzministeriums am 2. Mai dem allgemeinen Verkehre übergeben werden. Vom Crimmitschauer Weberstrike wird dem „Vogtl. Anz." geschrieben: In der Keylich'schen Fabrik, deren Arbeiter jetzt sinken, haben eine Anzahl auswärtiger Tuchmacher Be schäftigung angenommen, ebenso hatten sich auch einige der früheren die Stri abendstm von ihr empfang gehegt t den jüns gischem > durch M Strafges abermatt und Sch auch nist welche si fügten, i übrigens gleichfall war die Strikend leer steh, in Arbei eine Am Am in Frei beobacht« diesen ft Trupps. Der gar von Nor Wie die städt Eine berichtet, stellung Geisterei dunkel g hervortr, und app der Geis fortsetzte. Vorstellr Rache von uns wurde. In t Schlosse ladenen außerder Zündlock mittelst Boni bursche, hatte, m Gefängn Das Zittau und Ure der Pfer Draus In « der Ste Steinwc desselben In Jntenda Eine Belzis Wette r schreiben daß die Kommst — den In Horn b» Fahrwa mag, a 16 m b haltende Errwinr englische Baumes Eisen is In § lieutenan einer im hatte ei Wunde 1 leidend, der Wm 17 Jahr des 4. 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