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M-MU MIN HrchMim UkrsMltnnP- Md AnzeiBM Nr. SN Sonnabend, den LV. April R887. 7S Jahrgang. Mtttheilungm über Obst- uns Gartmban Herausgegeben vom LandeSobstbau-Verein. (Nachdruck verboten ) Gartenbau «Kalender für Mai. Zu pflanzen rst, wenn noch nickt geschehen: Salat. Kohlrabi. Sellerie, Blumenkohl; von Mitte des Monat» ab. wenn keine Fröste mehr zu be fürchten sind: Gurken und Kürbisse, zu stecken: Bohnen. (Als Stangen, bahnen haben sich die neuen russischen Riesenbohnen durch kräftigstes Wachsthum und reichlichen Ertrag, sowie durch größere Widerstands- fähigkeit gegen den Frost voll bewährt.) Die in Töpfen und Aeschen angetriebenen Bohnen. Gurken und Kürbisse pflanze man ja erst ins Freie, wenn man keine Fröste mehr befürchtet. Der Sellerie ist möglichst stach (nicht bis an- Herz) zu pflanzen, er bedarf, wenn er sich voll ent wickeln soll, wenigstens einen Fus; Raum nach allen Seiten hin; den Zwischenraum kann man mit Radieschen besäen, da diese abgeerntet sind, wenn der Sellerie groß wird. Ueberbaupt wird besonders der kleine Gartenbesitzer für Zwischenculturen besorgt sein, um von seinem Lande den größtmöglichen Ertrag zu ziehen; so können auf Spargel beeten etwas Radieschen, Salat und andere nicht tief gehende und nicht lange sieben bleibende Gemüse gezogen werden, doch nicht in solcher Zahl, daß sie der Hauptsrucht Raum und Nahrung wegnehmen; ferner Salat und Kohlrabi zwischen Kohl und Sellerie, Gemüsepflanzen zwischen Möhren rc. Eine zweite AuSsaat ist von Erbsen und Radieschen, sowie die erste von Sommerrettigen, Pfefferkraut, Dill, Bohnenkraut und Portulack vvrzunehmen; letzterer, ein vorzügliches Suppenkraut (besonder« in Bouillonsuppen), scheint an manchen Orten noch zu wenig bekannt zu sein und ist daher dort auch selten auf dem Markte zu finden; er gedeiht am besten, wenn er zwischen andere Pflanzen gesät oder gepflanzt ist. Ende Mai kann man wieder Kohlrabi säen, um ihn im Juni aus- zupflanzen, zum Winterbedarf; der im Frühjahr ausgepflanzte wird hart und holzig, wenn man ihn zu lange im Lande stehen läßt. Die Erbsen sind zu behacken und zu behäufeln (ein kräftiger Blechlöffel ist für letztere Arbeit sehr bequem) und mit Reisern zu versehen; wo letztere schwer zu bekommen sind, kann man sich, besonders an Stacketen. mit kleinen Stangen helfen, die man, etwa 3 Meter von einander entfernt, neben den Erbsenpflanzen einsteckt und mit Bindfaden verbindet, das letztere wiederholt man, so oft die Erbsen die oberste Bindfadenreihe über- ragen; am Boden selbst giebt man zur ersten Stütze den rankenden Erbsen kleine Zweige von dem im Winter gebrauchten Deckreisig; fehlen gewöhnliche Birkenreiser, so kann man sich auch mit den Reisern aus Besen behelfen. Es empfiehlt sich, den frühen Erbsen und Bohnen die obersten Spitzen abzubrechen, um das Höherwachsen zu verhindern und dadurch die Früchte früher zur Reife zu bringen, zu vergrößern und auch zu vermehren. Auf den besäten Beeten find alle zu dicht stehenden Pflanzen, besonders Radieschen, Rettig, Kohlrabi, Möhren rc., bei Zeiten auszuziehen, um vollkommenere Früchte oder kräftigere Pflanzen zu er zielen. Bei trockener Witterung begieße man — und zwar allezeit lieber selten und reichlich, als häufig und oberflächlich — besonders Blumen- kohl, der überhaupt viel Wasser braucht, und Erdbeeren (doch nicht in die geöffneten Blüthen) auch Spargel ist sehr dankbar dafür. Man be gießt früh, so lange noch Fröste zu befürchten find; von Mitte des I Monats an Abends; bei Sonnenschein zu gießen ist theils verschwendete Mühe, wtil das Wasser schnell verdunstet, theils sogar schädlich; er wärmte« Wasser schadet indeß. bei Sonnenschein angewendet, durchaus nicht, wird im Gegentheil bei Gurken und einigen Blumenpflanzen besonders empfohlen. Sellerie setzt am besten Knollen an, wenn man ihn reichlich, möglichst wöchentlich, mit Gülle (verdünnter Jauche) düngt; reichliches Wassergießen erzielt nur ungemeine Wurzelvermehrung. Bis Mitte Mai müssen die großen Pflanzungen von Porte, Pflanz- zwiebeln und Majoran vollendet sein. Wir empfehlen wiederholt, auch den Besitzern kleiner Gärten, den Anbau von Rhabarber, der vom Mai bis Juli au« seinen dicken Blattstielen ein auSgtzeichnetes und gesunde» Eompot giebt; man kaufe sich jetzt einige Pflanzen und setze sie auf gut gedüngten Boden, V2 Meter von einander entfernt, so daß sich jeder Stock vollständig ungestört entwickeln kann. Sind die Kerbelrüben ab- gestorben, was meist im Mai geschieht, so sind sie herauszunehmen, nach der Größe zu sortiren und in nicht ganz trockenem Sande (doch gegen Mäuse gesichert) aufzubewahren, die großen zum Essen, die kleinen von Erbsengroße zur Fortpflanzung. Herr Pietzner, Kunstgärtner in Freiberg, der Jahre lang Kerbelrüben gezogen, empfiehlt, sie zu letzterem Zwecke im September ganz dicht zu setzen, indem man die kleinen Knöll chen in die vorher gezogenen Furchen schüttet und dann zudeckt; sie ver größern sich ausfallend (bis zur Größe von kleinen Hühnereiern) und nur wenige schießen in Samen; erst im zweiten Jahre kann man auf eine wirklich lohnende Ernte rechnen. Vers, hat dies bestätigt gefunden; von den in Samen schießenden beseitige man zeitig die Samenstengel und lasse nur einen oder zwei stehen zur Gewinnung von Samen, den sie ungemein reichlich tragen. Das l un erscheinende Unkraut beseitige man gründlich mit den Wurzeln, sobald es mit den Fingern zu fassen ist und nicht erst später, wo es dem Boden schon vielt Nahrung entzogen hat; viele Mühe kann man sich ersparen, wenn man dasselbe an sonnigen Tagen mit einem Häckchen aufhackt — natürlich nur da. wo die Gemüsepflanzen weit genug stehen, und so verdorren läßt. Daß Unkräuter, so lange sie nicht in Samen geschossen find, einen werthvollen Bestandtheil der Compost- Haufen bilden, ist bekannt, nur scheide man sorgfältig von ihnen aus: Quecken, weiße Winde. Sauerampfer. Nessel. Gänsedistel, Frauenflachs und verbrenne fie, oder kalke sie schichtenweise ein, denn auch die kleinsten Wurzeltheile derselben behalten, selbst wenn fie vertrocknet find, jahre lang ihre Keimkraft. (Schluß folgt.) Geheimmittelwesen. Von verschiedener Seite ist Warner's Safe Cure angefeindet worden, weil es ein „Geheimmittet" und der Preis ein zu theurer sei. Was ist ein Geheimniß? Etwas, das nur einer oder sehr wenigen Personen be kannt. von diesen ängstlich gehütet und unter keinen Umständen Andern anvertraut wird. Ist Warner's Safe Cure nun ein Geheimmittel? Nein! Ein jedes König!. Polizei-Präsidium hat das Reckt, vom Fabrikanten eine« Specialmittels olle nothwendige Information zu fordern, welche zur Fabrikation eines solchen Medicamente« erforderlich ist, und selbstverständlich ist solchen Aufforderungen immer Folge geleistet worden. Ferner muß jeder Apotheker, der irgend ein medicinisches Präparat verkauft, dessen Zusammenstellung kennen, und da Warner's Safe Cure nur von Apotheken verkauft wird, ist es wahrlich ein Geheimniß eigenthümlicher Art. welche» dieses Geheimmittel umgiebt. Nennt man aber Warner's Safe Cure ein Geheimmittel, weil das große Publikum die Zusammensetzung dieses Heilmittels nicht kennt, so ist für dasselbe im großen Ganzen jede« Medicament ein Geheimmittel, selbst wenn man das Recept in der Hand hat. Auch ist nach richterlicher Entscheidung Warner's Safe Cure kein Geheimmittel. Zweitens behauptet man, der Preis von 4 Mark sei zu hoch. Wie bereits gesagt, wird Warner's Safe Cure nur durch Apotheken verkauft. Diese berechnen alle Medikamente nach einer von der Obrigkeit festgestellen Medicinal-Taxe; höhere Preise zu berechnen, wird empfindlich bestraft. Warner's Safe-Cure ist. nach den Vorschriften dieser officiellen Preis- taxe berechnet, M. 4,20 bis 4,50 werth. Eine solche Berechnung wurde nicht allein von verschiedenen prominenten Apothekern Deutschlands ge- macht, sondern auch von officiellen Personen. Was den Heilwerth von Warner's Safe Cure anbetrifft, haben wir wiederholt officiellen Behörden sowohl als auch öffentlich folgenden Vor schlag gemacht und repetiren denselben hier noch einmal: Wir sind bereit, allen Herren Aerzten, welche die Heilkraft von Warner's Safe Cure bei Krankheiten ihrer Patienten in Fällen von Nieren-, Leber- und Urinorganen-Leiden anwenden. um sich dadurch selbst von seinem Werihe al» Heilmittel überzeugen zu können, alle erforderliche Medicin „frei" zur Verfügung zu stellen. Ein jeder Arzt hat also Gelegenheit, ohne irgend welche Unkosten für ihn, sich zu überzeugen, ob unsere Behauptungen richtig sind oder nicht. Können wir mehr thun? Diese Frage zu be antworten überlassen wir getrost jedem rechtlich denkenden Menschen! H. H. Warner L Co., Frankfurt a. M. machungen, betreffend Auctionen, Aufgebote, Einzahlungen, Con- curse, Emissionen, Fahrpläne, Generalversammlungen, Jahresabschlüsse, Licitationen, Subhastationen, Submis sionen, Tarife, Vacanzen, Verkäufe, Verpachtungen rc. besorgt zu tarifmäßigen Preisen für alle Zeitungen die Annoncen«Expedition von Haasenstei« L Bögler in Dresden, Wilsdrufferstkatze 24. Für Großen hain und Ilmgegend am hiesigen Platze vertreten durch Hautkrankheiten und Unreinheiten jeder Art (Flechten, Schwinden, Kupfernasen, Schuppen und Krusten, Mitfresser, Flecken rc.) vorzubeugen und rasch zu heilen, giebt es unbedingt kein vor trefflicheres Mittel, als die längstbewährte, ärztlich empfohlen. Callet'sche Theerschwefelseife; — 80 Pfg. das Stück gelber Enveloppe. Depot: in der Apotheke zu Großenhain. Bekanntmachung. In Gemäßheit von § 7 des Gesetzes vom 15. April 1884 wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Großen hain, die nach den 4 und 6 des gedachten Gesetzes erforderlich werdenden Anschläge anstatt an dem Amtslocale des unterzeickneten Gemeindevorstandes an dem Hausgruudstück Cat.-Nr. 5K für Thiendorf befestigt werden sollen. Thiendorf, den 29. April 1887. Der Gem.-Borst.: Förster. Ei« guter Gasthof sehr preiswerth und leicht käuflich, Umstände halber sofort, bei Setzler. Liebenwerda. Auf den Montag den 2. Mai Vorm. 11 Uhr im Grundstück stattfindenden Mühlengutsverkauf in Schönfeld b. Großenhain wird aufmerksam gemacht. — Bergt. Beilage zu Nr. 48 d. Bl. vom 28. April 1887. Flotte Restauration mit lLvx«1b«Lt», zwei grotzen Härten und in einer kleinen Stadt ist billig zu verkaufen. Zur Uebernahme sind 800—1000 Thlr. erforderlich. Oschatz, den 27. April 1887. Die Gartenuahrung Nr. 10 zu Mühlbach ist zu verkaufen. Heute, Lonnaben-, von Vorm. 9 Uhr an: Nachlatz-Auktion in der „Bair. Bierhalle." Karl Gutmann, Auktionator n. Taxator. Heuke Vormittag K Uhr Lvvtiov Sitgelgasst M. verpfl. Auktionator u. Taxator. Bekanntmachung. Wegen baldigen Wegzuges ersuche ich Alle, welche mir aus den letzten Jahren noch schulden, ihren Verpflichtungen bis zum 1S Mai dieses Jahres nachzu« kommen. Nach diesem Tage verbleibende Autzenstünde sehe ich mich genöthigt gerichtlich einzufordern. Gröditz, im April 1887. vr. Hanoi». Die im Jahre 182Ä gegründete Gesellschaft zn gegenseitiger Hagelschäden - Vergütung zu Leipzig, welche seit ihrem Bestehen beinahe 18 V3 Millionen Mark für Schäden bezahlt hat, übernimmt Versicherungen auf Feldfrüchte aller Art mit oder ohne Stroh und leistet Ersatz bis zu „Ein Fünfzehntel" oder „Ein Achtel" Verlust. Im letzteren Falle gegen 20 pro Cent Prämien-Ermäßigung. Alle Mitglieder, auch Neubeitretende, welche innerhalb 6 Jahren von Hagel nicht betroffen worden sind, erhalten in erster Classe 24 pro Cent, in zweiter Classe 36 pro Cent und in dritter Classe 48 pro Cent Prämien-Rabatt. Bezahlung der Schäden 4 Wochen nach Taxe. Schaden-Regulirung unter Zuziehung von Bezirksdeputirten. Weitere Auskunft ertheilen und Anträge vermitteln: Bäckermeister WI«rilL Großenhain. Lrnst ^iust. ILvit. Pristewitz. Ott« LLöllÜSr. Bahnhof Ortrand. Die General-Agentur. Oertllotll. Dresden-Neustadt. Kaiser-Wilhelm-Platz 5. kkMMlltz VlLb-VmlMmiK^ ril Vin. linier ^ulsiebt äer äöniKlielieu keZiernnS ru küln. Oie auf reiner Oessenseiti^keit ihrer MtAieller berubenllo Oeselisehnft versichert clie versebiellenen HiierKLttuntzen nach versebiellenen Systemen ru cien billigsten krämien. Oie VersiellerunKS-Oeclintzuntzen sind unter Mtwirlinnx ller lunllwirtbselmltliehen Vereine fest^estellt reellen, trugen allen bereebtiKten ^.nlorllernngen 6er Nittzbeller xebübrenll OeeknunF uncl werllen in ller rüesisiebtsvollsten Ameise Febunllbubt. Oie Sobllitüt ller LI»oinli8vI»vi» nirll um besten llureb llie Vertrage, welebe llieselbe mit llem Irmllvvirtbselulltlieimn Verein für klbeinpreussen, mit ller bnnllwirtkseiiafts-Oesellseball im Orossberroxtbum OlllenburK null llen lvmserlieb Deutschen Oberpvstllireetionen ubKeseklossen Hut, lloeumentirt. Prospekte, VersiebernnFsbellinAunKsn unll ^ntruFstormulure sinll bei sümmtlieben Kenten unll llem Onterreiebneten ^rutis ru buben. KustLV rdiemuuu. 66Q6ra1-^.86v1. Die Vaterländische Hagel-Versicherungs- Gesellschaft i« Glberfel- versichert gegen kllNIsv und kost« Prämien, bei welchen nie eine Nachzahlung er folgen kann, KodenerztMifft, Glasscheiben«ad Bedachungen gegen Hagelschaden. Der unterzeichnete Vertreter ter Gesellschaft ist gern bereit, nähere Auskunft zu ertheilen und bei Aufnahme von Versickerungen jede mögliche Erleichterung zu gewähren. Als AbschätzängS - Deputirter für hiesigen Bezirk fungirt Herr LrnnKott UnsskSrK, Gemeindevorstand in Naundorf bei Grotzenhain. Großenhain, den 30. April 1887. Julius lltruuod, Vertreter der Gesellschaft. Die der Vaterländischen Hagel« u. Feuer-Bersicherungs- Gesellschaft in Elberfeld befindet sich — VW- WWWW L vl«tv WWWWW Vlwvr Lotterie LivlännK ni»Hv1üvrrriMel» um SO. 21. 22. ä. ^s. Wl-klMü MG DM. kMMtWW OGG „ I 1.008 Kostet 3 Mark. Zur Anlegung «euer Blitzableitungen, nach Vorschrift der Königl. Brandversicherungs- Commission, sowie zur kräcnnx »1t«r L-eLtunx«» mit dem von der Königl. tech nischen Deputation vorgeschriebenen Apparate empfiehlt sich 18. HV Hvkmnnn, Schlossermstr. 6ro88M3NN 8 patentirte Singer-Näh maschine. Lager zu Fabrikpr. (Abschtagszahl.) Lager von bestem Zwirn, Seide, Nadeln u. 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