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— und l» Freitag, den 29. December < päpstliche Unfehlbarkeit Alles io Acht und Ban» gethan, ihr nicht unterwerfen will^nd die Altkatholiken, welche Schwäche erwarten, verlegen, hat die was sich »NchNn» I. greiderg N°. Lvochn». »d. SU. für den and. Tag. Ins«, wtrdm b«, M. N U. kür Nr. m,»n. in Deutschland sich dem neuen römischen Kirchengelüste entgegen zu setzen versuchten, sind derselben Ungnade verfallen. Spanien scheint sich mit seinem Könige au- italienischem Pnt» »IrrtetI-Hrt. 20 Ngr, 2n,e,»k« wrrdrn die gespaltrn« Zell« »der deren Raum mit 8 M- berechnet. 1871. wesentlich die Befriedigung über das im schweren Kamps Errungene gestärkt. DaS Gefühl der nationalen Einheit ist weitaus daS wichtigste und hat die früheren Elemente des PartikulariSmuS auf- gtlöst. Nachdem durch die triumphalen Einzüge der heimkehrenden Truppen ihnen der gerechte Zoll nationaler Anerkennung dargebracht, hüt der Geist des deutschen Volkes mit Energie und Zuversicht die Arbeiten des Friedens wieder ausgenommen. 3m Reichstage sind die Clericalen, die ihr Gelüste nach Störung des religiösen Friedens 7 0!^ .0 Der Papst muß sich wohl diese Verdrängung und Entthron, nung seiner letzten weltlichen Macht gefalle» lasten. .Alle seine Hoffnungen auf einen neuen Schutz Frankreichs haben bei der desselben keinen Boden, insoweit sie thatsächliche Hilfe Der Plan, die päpstliche Residenz nach Frankreich ja scheint nur ein Fühler gewesen zu sein. Im Uebrigefl Freiberg, December 1871. Im deutschen Kaiserreich hat daS ablaufende Jahr '— HnMatt de« «gl. Bezirksgericht« zu Freiberg, sowie der «gl. GerichtSämter und der GtadtrSthe zu Freiberg u. Brand. möeMJiWM z« deutlich verriethcn, energisch abgethan, sogar unter ein besondere- Gesetz zur Verfolgung staatsfeindlicher Reden von der Kanzel herab "«stellt worden. Auch von Seiten des Kaisers selber wurden ihre amaßlichen Klagen wegen Eingriff des Staates in ihre Rechte zurück- gewicseu. Von den wichtigeren Gesetzen, die der Reichstag votirte, beben wir das über den Uebergang zur Goldmünze für ganz Deutschland hervor. Minder erfreulich ist die Genehmigung eines eisernen Militär-EtatS auf abermals drei Jahre, weil damit noth wendig die Volksvertretung sich in der wichtigsten Frage lhreS ge setzgeberischen Rechtes und damit ihrer Bedeutung auch nach anderen Richtungen hin begiebt. Es mag aber in der Natur der Verhält nisse liegen, daß neben der Kraft der jetzigen Reichsregierung nur eine nachgiebige Volksvertretung erspießlicher erscheine. WaS daS neue Reichsland Elsaß-Lothringen betrifft, so ist ihm offenbar eine sehr glückliche Stellung im neuen, wiedergefundenen Vaterlande bereitet worden, und die schonende Sorgfalt, welche A deutsche Verwaltung bezeigt, wird hoffentlich ebenso schnell . ges^^Wkn Kriegswunden heilen, wie den Sinn der Bevölke- .ng oee^hn^il.xBis 1872 unter der Dictatur des Kaisers, tritt s alsdann durch Abgesandte in den Verband des Reichstages. Bon einer auswärtigen Politik des deutschen Reiches ist, außer r r Ueberwachung und den nachträglichen Friedens-, Zoll- und Zah- ngSverhandlungen mit Frankreich, nur nych Oesterreich hin eine ^wilse Rührigkeit zu Tage getreten. Durch die Monarchen und ^uzler-Zusammmkünfte in Ischl und Gastein sind die freundlichsten erhältnisse zwischen beiden Kaiserreichen angebahnt worden. Oe st rreich ist freilich noch weit davon entfernt, zu der rtigen Gestaltung seiner inneren Verhältnisse zu kommen. Nach dem der vr n Ministerium Hohenwart mit den Czechen versuchte Ausg ch mißglückt, endigte die neue StaatSkrisiS zunächst damit, riß er Reichskanzler Graf Beust zurücktrat und der ungarische . iinstierpiMident Andrassy die Leitung der Gesammt-Staatsgeschäfte hielt. DaS unter ihm neu berufene Ministerium Auersperg läßt kN Schluß zu, daß die innere Politik nicht denselben Weg, wie ^nt-r Gras Hohenwart, versalzen wird. In Italien ist die wenig umsichtige Regierung nicht viel unter mit der Regelung de- zerrütteten Finanzwesens gekommen. Die Hauptangelegenheit bildete die Verlegung der Regierung nach Nom, welches zur Hauptstadt Italiens feierlich vom Parlament bestimmt wurde. Seit Juli befinden sich die Ministerien und Ge sandtschaften daselbst; jetzt tagt zum ersten Mal dort auch da« Mlament, welches Pfttsr EMml in Mo» eröffnete. Geschlecht befreundet zu haben; bei der Durchreise durch'- Land nahm ihn die Bevölkerung ungewöhnlich gut auf. Dagegen ist e« ihm bisher noch nicht gelungen, ein tüchtiges und beliebte- Mini sterium zu finden. In Belgien ist durch den Nachdruck anhaltender Volksbe wegungen daS clericale Ministerium gestürzt worden; da- jetzt neu berufene gehört indeß derselben Partei an. — England hat durch kein besonderes Ereigniß die Aufmerksamkeit aus sich gezogen; die Wahlreform-Bewegung ist im Parlament durch den Widerstand der PeerS noch nicht zum AuStrag gebracht worden. Die Königin war lange Zeit leidend; neuerdings fiel auch der Thronerbe, Prinz von Wales, einer typhösen Krankheit anheim. Von Rußland hört man, daß es an großen Rüstungen ar beite, ohne daß jedoch eia nächstliegender Zw-ck erkennbar wäre. — In der Türkei hat die R-formpolitik nach dem Tode des ener gischen Aalt Pascha, in Mahmud Pascha, dem jetzigen Großvezir, einen womöglich noch thatkräftigeren Nachfolger gefunden. Dies wäre Alles, was sich bei einer Rückschau aus die poli tische Bewegung dieses Jahres in Europa beachlenswerth hervor« gehoben hat. Wir scheiden von ihm mit dem erhebenden Bewußt sein, daß in ihm die glänzendste Epoche Deutschlands ihren Ab schluß fand. ' Tagesgeschichte. Dresden, 27. December. Der k. k. österreichisch-ungarisch- Botschafter am großbritannischen Hofe, Graf v Beust, welcher in der Nacht zum Dunstag auS London hier eingetroffen ist, hatte die Ehre, heute Vormittag von Sr. Majestät dem Könige empfangen zu werden und war Nachmittags zur königlichen Tafel geladen. Gutem Vernehmen nach wird Gras v. Beust, welcher im „Hotel de Saxe" Wohnung genommen hat, sich von hier zunächst nach Salzburg begeben, wo gegenwärtig seine Familie weilt. Berlin. Zur Volkszählung. Nach der nunmehr erfolgten vorläu figen Feststellung sind in Berlin in Summa 828,0 l 3 Geelen iocl. des Militärs und dessen Angehöriger, jedoch ausschließlich-de« diplomatischen CorpS, welches etwa 400 Seelen ergeben wird, ge zählt worden. — Köln 125,448 ohne Militär (1867: 119,181), Mainz 47,731, (mehr 4591), Karlsruhe 37,437 (mehr 4140), Bonn 26,244, Fürth 24,569, Görlitz 42,732 (mehr 6042), Lieanitz Hb (mehr 3022), Glogau 18,265, Grünberg 11814, Hirsch» (mehr 1314), Sagan 10.442, Jauer 10,169, Laubach Bunzlau 8960, Schweidnitz 17,113, Brieg 15,522, Walden- Sttieg^ Oels 8375, Königshütte mit Ober. Heyduck 22,010, Beuchen mit Domhrvwa und Schwarzwald 18,009