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Regi duct geno 97 i ,Pred Don Petr Nico Jaco Mät Frl. u. F> mann in M der u in Fi Leipzi «rl. ! Ida Ida ! c je na 56—< Gerste Bruitl Nr. 6 gemm gegen falls hat fl< dessen anstehe früh r da v§ und die Centralisation der Artillerie der Jnsurrection. Bis zum Freiberg. Oeffentliche Gerichtssitzung: den 8. September, Vormittags 9 Uhr zur Einspruchverhandlung in der Untersuchung wider Carl August Bretschneider aus ErbiSdors wegen Diebstahls; Vormittags 10 Uhr, zur Cinspruchverhandlung in der Untersuchung wider Christian Friedrich Moritz Preißler in Rothenthal wegen Bedrohung; Vormittags 10z Uhr, zur anderweiten Cinspruchver handlung in der Untersuchung wider Christiane Eleonore verchel. Herold und Ernst Wilhelm Herold in Brand wegen Ehrverletzung. Dresden. Der commandirende General Kronprinz Albert macht Folgendes bekannt: An das königliche General Commando sind in letzterer Zeit von Privatleuten und Obrigkeiten eine große Anzahl von Gesuchen um Entlassung und Beurlaubung einzelner Mannschaften cingereicht worden. Dergleichen Gesuche können hier ihre Erledigung oder Berücksichtigung nicht sofort finden, sondern werden Seiten des General-CommandoS den unmittelbar vorge setzten Commandobehörden der betreffenden Mannschaften zur Prü fung übergeben. Zu Vermeidung von Zeitverlust empfiehlt cs sich daher, in Zukunst alle derartigen Gesuche nicht an die höchsten Militär-Behörden, sondern an die unmittelbar vorgesetzte Commando- behörde (Bataillon, Compagnie rc. rc.) der betreffenden Mann schaften direct zu richten. Dresden, 10. August. Nach Vollendung des Baues der StaatSeisenbahn zwischen Großschönau und Warnsdorf hat das Finanzministerium den 15. August dieses Jahres zur Eröffnung des Betriebes aus derselben festgesetzt. —üt. Chemnitz, 9. August. Am Nachmittage des vergan genen Sonntag- wurde im hiesigen Apollosaale eine allgemeine große Volksversammlung abgehalten, die überaus zahlreich besucht war. In derselben hielt Herr Rcdacteur Most von hier einen Stunden dauernden Vortrag über „Die religiöse Bewegung in Deutschland und der SocialismuS." Redner wendete sich nament lich gegen die sogenannten Freireligiösen, erklärte ihre Bestrebungen für kindische Spielereien, die nur dazu dienen sollten, die Arbeiter von der wirklichen Morallehre, dem SocialismuS, abzuziehen, aus welchem Grunde auch die Bourgeoisie in den Städten sür die frei religiöse Bewegung Partei nehme, während sie es gerne sähe, wenn es auf dem Lande hübsch beim Alten bleibe. Nachdem der Vor tragende noch aufgefordert, in die sociale Bewegung einzutreten und das Eisenacher Programm verlesen hatte, brachte er nach stehende Resolution in Vorschlag, welche mit großer Majorität an« Blüthen trägt. Chemnitz, 9. August. Nachdem das Stadtverordneten- Collegium den Beitritt zu dem Rathsbeschlusse, zur projectirten Flöhathaleiscnbahn aus den Mitteln der Stadt 30,000 Thlr. Actien zu zeichnen, unter Betonung der finanziellen Lage der Stadt abgelehnt hat, beschloß der Rath, hiervon und daß der Rath so nach die seinerseits in Aussicht gestellte Zeichnung ausrecht zu er halten nicht vermöge, den Inhabern der Vorconcession Nachricht zu geben. (Die Stadt Marienberg hat 20,000 Thlr. gezeichnet.) Chemnitz, 10. August. Am heutigen Tage Nachmittags kurz vor 3 Uhr traf Sc. Majestät der König, von Frankenberg kommend, auf hiesigem Bahnhose ein, woselbst sich der Garnison« Commandant und der Bürgermeister der Stadt zur Begrüßung eingesunden hatten. Nach begrüßenden Worten seiten des Herrn Bürgermeister Müller unterhielt sich S-. Majestät mit genannten Herren und erkundigte sich namentlich sehr eingehend nach dem gegenwärtigen Stande der verschiedenen Geschäftsbräuchen unserer Stadt. Auch an Herrn Major von der Decken richtete Se. Maj. einige Fragen. Der Aufenthalt deS Extrazuges, mit welchem Se. Maj. die Reise in Pas Erzgebirge fortsetzt, war nur ein kurzer, nach 8 Minuten bestieg Se. Maj. wieder den Wagen und verließ unter dem Geläute der Glocken Chemnitz, um sich zunächst über Zwickau nach Eibenstock zu begeben. (CH. T.) -------- Vermischtes. * Der eigenthümliche Hang der Berliner, und namentlich der Berlinerinnen zu Landparihren ist in der ganzen Welt bekannt. Wie weit derselbe aber geht und wie er über alle Bedenken fort hilft, das bewies in den letzten Tagen eine Parthie, welche von den Stammgästen einer Berliner Brauerei mit Weib und Kind unternommen wurde. In drei gewaltigen Kremser» und 48 Köpfe stark zogen sie auS, aber als sie yelmkehrten, waren eS ihrer 49; emer der Biederen war unterwegs zum glücklichen Vater gemacht worden! — „Ein solcher Zufall kann Jedem passiren!" wird Mancher denken, aber sür den jungen Vater und seine stramme Ehehälfte war es eben kein Zufall mehr, sondern sie waren voll kommen aus diesen Himmelsscgen vorbereitet, denn — wörtlich wahr — sie hatten vorsorglich dre Hebamme nebst einem großen Waschkorb mit Betten mitgenommen, um aus alle Fälle gerüstet zu sein! Und als der erwartete Fall nun wirklich eintrat und ein abgelegenes Landwirthshaus die Geburtsstätte eines kleinen Ber liners wurde, da ließ sich die Gesellschaft nicht in ihrem Vergnügen stören, und als sie mit einbrecheuder Dunkelheit, den Vater an der Spitze und Mutter und Kind gut in Betten gepackt, heim- kuischirten, war sicher kein Vergnügungszug lustiger als unsere Kindbettfahrer. Das heißt doch in der That mit Tapferkeit und Todesverachtung in das Vergnügen ziehen. * Aus den Alpen. Aus dem Möll-Thale wird gemeldet, daß die dortigen Alpen noch tief herab mit Schnee bedeckt sind und der Malnitzer Tauern wegen des vielen Schnee's kaum zu passiren ist. Die Gebirgsseen in dem Zuge zwischen Möll- und Malta- Thal in einer Höhe von 7000 Fuß sind noch fest zugefroren. * In Pesth hat der ehemalige Honved-Hauptmann, zuletzt Kanzleiofficial bei der Curie, Michael Porempovic, am 3. d. früh auf seine im Bette schlafend liegende 15 Jahr alte Tochter einen Nevolverschuß abgefeuert und sich dann selbst eine Kugel in die Brust geschossen. Dem Mädchen drang der Schuß in die linke Seite. Beide sind schwer verwundet und dürften schwerlich auf kommen. AuS den bei Porempovic Vorgefundenen Papieren geht hervor, daß ihn seine zerrütteten Vermögensverhältnisse zu dem Entschluß des Selbstmordes brachten und daß er die aus erster Ehe stammende Tochter deshalb töbten wollte, damit das kleine Vermögen derselben seinen Kindern zweiter Ehe zukomme. * 4000 Pferde gehen in Transporten von je 20 Waggons — 180 bis 200 Stück — von Wien nach Paris, um den Bedarf der dortigen Messagerien zu decken. Die Pferde kommen au- Ungarn und müssen bis Ende October geliefert sein. N,.- 9. Mai veröffentlichte das osftcielle Blatt jeden Tag neue Acten- stücke von Rossel. Rossel hatte eine auS Arnold, Avriel, DeleS- cluze, Tridon und Barlin zusammengesetzte Commission zur Seite, welche mit den Einzelheiten der Aussührung betraut war; die Initiative gehörte ihm aber ausschließlich an. Den 10. Mai besahl die Commune die Verhaftung Roffel's ; aber eS gelang ihm, in Gesellschaft Gerardin'S zu entkommen, und er blieb bis zum 7. Juni in Paris verborgen. Er wurde in der Verkleidung eines Zugführers der Ost-Compagnie erkannt, und ein mal verhaftet, gestand er sogleich seinen Stand und Namen ein. Indem der Capitän Rossel nach einander die Functionen eines Legions-Befehlshabers, eines Präsidenten des Kriegsgerichts und eines Kriegs Delegirten annahm, hat er freiwillig für den Auf stand gekämpft; indem er Kriegs-Minister wurde, hat er die Com mune als Regierung anerkannt. Obwohl er kein Mitglied der Commune war, hat er Alles gethan, was in seiner Macht stand, um ihren Sieg herbeizusühren. Seine aus Befehl der Commune am 10. Mai erfolgte Verhaftung vermindert seine Schuld in keiner Weise. Er selber giebt zu, daß keine fremde Beeinflussung seine Handlungsweise bestimmt hat, daß er die ganze Verantwortlichkeit übernimmt und daß er, trotz seines Ranges in der regulären Armee, keinen Augenblick zauderte, die Waffen gegen dieselbe zu ergreifen. Angesichts dieser Thatsachen sind wir der Meinung, daß LouiS Nathaniel Rossel, Genie-Capitän, anzuklagen ist: 1) der Desertion innerhalb des Landes; 2) an einem Ausstande Theil genommen zu haben, der die Veränderung der Regierungsform zum Zweck hatte, und zum Bürgerkrieg aufgereizt zu haben, indem er die Bürger gegen ein ander bewaffnete; 3) Truppen auSgehoben, eingereiht, bezahlt, bewaffnet und unterhalten zu haben, welche zur Bekämpfung der regelmäßigen Regierungsgewalt bestimmt waren; 4) die Anführung bewaffneter Banden übernommen zu haben, welche die Forts, Magazine, Posten, Arsenale und öffentliche Monumente überfielen, plünderten und verheerten, demgemäß als Soldat die Waffen gegen Frankreich getragen zu haben. mune vom 1. Mai; sie hatten Bezug auf die GeneralstabS-Osstziere genommen wurde: „In Erwägung, daß nur durch die vollkommenste r und die Centralisation der Artillerie der Jnsurrection. Bis zum Umgestaltung der heutigen Gesellschaftsform dem Arbeiterstande zum i vollen Ertrage seiner Arbeit verhalfen werden kann, erklärt sich die heutige Volksversammlung mit den Principien des SocialismuS und dem Programm der social-demokratischen Partei, wie es im August 1869 zu Eisenach geschaffen wurde, vollkommen einverstanden und verspricht mit aller Kraft dafür zu wirken." — Ein seltsames Naturspiel ist gegenwärtig hier zu sehen. Unmittelbar unter dem Garten der Schloßchemnitzer Restauration steht ein Birnbaum, der nicht nur reife, sondern von einem vor circa 6 Wochen statt gefundenen zweiten Blühen herrührende grüne Früchte und auch