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VWHeff« 3 M. Thaler. WaS die auf Norddeuts-land fallend-« LOO MMone« Thtzler a,belangt, so kann über der« Verwendung krio Zweifel besieh«- AnächK find Preußen die aus dem Staats schatz zu Mobilmackunaszweck« entliehenen 30 Millionen Tbaler zurückzuzahlen, v Sedan« Ma im April d. I. bei den Darlehns- caffen, deren Schließung: jetzt verordnet ist, noch eine Lombardschuld d«S Norddeutschen Bundes von 17 Millionen Thaler. Seit dem 1. Juli find für 35 Millionen Thaler kurzsichtige norddeutsche Echatzauweisuvgen cingelöst worden. Die letzten 15 Millionen dieser auS der KriegSzeit stammenden Schatzanweisungen müssen bis zum 1. Februar künftigen JahreS eingelöft werden. Endlich find die sämmtlichen fünfjährigen norddeutschen Schatzanweisungen bereit- gekündigt und werden hiervon 51 Millionen Thaler am 1. Januar und 51 Millionen Thaler am 1. Februar k. I. fällig. Dies» Summe« einschließlich der Zinsen der Schatzanweisung« übersteige« den Betrag von 200 Millionen Thaler bereits. Aller dings erstreckt sich für diese 200 Millionen Thlr. die Verfallzeit theilweise-bjS. m de« Februar nächsten JahreS. Andererseits darf man aber auch nicht vergessen, daß ein gutes Theil der 1500 Millioueu Franken in Wechseln bezahlt ist, welche erst nach Monaten Wig sterden. Soweit in, per norddeutschen Hauptkpsse der augen blickliche Baarbestand den momentanen Bedarf übersteigt, bietet sich ein hequeutrS Mittel der Anlage dar, indem wart Vie am 1. Januar oder 1r Februar fällig« fünfjährigen Schatzanweisungen schon jetzt freihändig > a» der Börse auskauft. In keinem Falle haben , die norddeutsche« Einzelstaaten zu erwarten, daß ihnen von der bi- jetzt eingezahlteu Kriegsentschädigung etwa- zukommen wird, abge- seheu vyn der Rückzahlung der auS dem preußischen Staatsschatz «tvvmmme« Gelder an Preußen. Bei Bedachung de- der Volksvertretung vorzulegenden Militär-Echt- für da- Jahr 1872 im Krieg-ministerium kam, wie die Mil. Atg." berichtet, iu erster Reihe die Frage zur Be- rtzckfichfigung, oh zukünftig, wie in den letzten Jahren, ein Pausch- quawchuz füx deu einzelnen Kopf und danach die Forderung der Gesammtsumme zu bestimmen, oder ob ein vollständiger und um fassender Militäretat aufzustellen und vorzukegen sei. Wenn letzteres sich mit Rücksicht auf die Kürze der zu Gebote stehenden Zeit und im Hinblick auf die gänzlich veränderten Verhältnisse irgend aus- führen ließ, so schien eS — das wär man von vornherein überzeugt —-rinersesi- für die eigene, die innere Militärverwaltung das Beste, wie eS andererseitS der Vertretung deS Landes gegenüber kein neues Provisorium schuf , vielmehr den guten Willen documentirte, die Regelung der grüßen - militärischen Ausgaben nur auf gesetzlichem Wege stattfiuden -z« lassen. E- wurden daher alle Kräfte angespannt, die oothwendige« Voranschläge vorzunehmen, und bald ließ sich übers«hen, dyß mau wohl im Stande sein würde, überhaupt einen Etat ausMstellen; daß derselbe nicht in allen Beziehungen genau, daß« vielen Puncten nur ungefähre Forderungen ausgestellt und einer spätere« Revision Vorbehalten werden möchten, wird bei der große« Zahl wie Mannigfaltigkeit dringender Bedürfnisse, denen gerade der Militärttat genügen soll, nicht Wunder nehmen können. Wenn man demnach an der dieserhalb maßgebendste« Stelle noch nicht, «»- dem Stadium der ersten Vorarbeiten treten konnte, so erhellt Nwhl, daß Alles,: was die TageSpresse über einzelne Puncte dies«--Etat- oder dessen Gesqmmtsumme bisher mitgetheilt hat, le diglich dem Gebiete völlig haltloser Vermuthungen auheimfällt. ' --- ES ist beschlossene Sache, daß die Reorganisation der Uni- versttät Straßburg und ihre Einrichtung auf deutschem Fuße in Kurzem in Angriff genommen und der bestehende Plan mit großen Mittel» zur Ausführung: gebracht wird. Vorläufig hat sich eine beträchtliche Anzahl deutscher Professoren um Lehrstühle an der Straßburger Hochschule beworben, namentlich betrifft da- nicht wenig« Docemen der Universität Zürich, welche sich dort seit den Lravalleu im vorigen Winter nicht mehr heimisch fühlen. Der Pla»,d« Geh. Rath Max Duncker nach Straßburg zu berufen Mtd ihn zum Eurator der dortigen Universität zu bestellen, scheint aufgegeben und mitdrm Curatorium der Oberpräsident v. Möller betratst werdt« zu sollen. Nach der „N.-Z " scheint es nun doch, als ob, dem Wunsche der baherschea Regierung entsprechend , der Zusammentritt des deutsch« Reichstages Nicht vor Mitte October erfolgen wird. Grund dasüd isp bekanntlich der Umstand, daß die bayersche Re- gierurtz vorher. dem baherfchen Verfassung-rechte entsprechend, mit demLandtagd die vorgeschriebene Vereinbarung, die Finanzwirthschast betreffend, Mt«en will. ' -^- Die Repräsentanten Deutschland- und Oesterreichs im »«-lande M, Wie der u. H-A." versichert wird, angewiesen worden, sich über die Geneigtheit der betreffenden Reglerungeü, sich a« dm Maßregeln zur Lösung der socialen Frage zu betheiligen, zu informir«, i»m eventuell eine formelle Einladung zu einer solchen Betheiliyuug ay richt« zu könne^. — I« der zweiten Hauptversammlung deS zu München tagen de« Vereins der deutschen StrafanstaltSbeamteu vout 6 September wurden nachstehende Beschlüsse gefaßt: 11 SS ist Unbedingt noth wendig , daß die Gesetzgebung bei Ordnung deS Strafvollzuges an jugendlichen Personen der Anstaltsverwaltung möglichst freie Be wegung laste, damit der Strafvollzug zunächst im Allgemeinen den pädagogischen Bedürfnissen des jugendlichen Alters, sodann aber speciell den Individualitäten entsprechend gestaltet werden könne. Den Antrag zu diesem Beschluß hatte RegierungSrath d'Alinge gestellt. 2) In Betreff der Frage, in welcher Weise und in welchem Umfange über die Verhältnisse der eingelieferten Strafgefangenen Nachweise beigebracht werden sollen, wurde beschlosten, es sei als wünschenSwerth zu erklären: a) daß bei Einlieferung der Gefangenen das Urtheil oder dessen beglaubigte Abschrift von der betreffenden Behörde übermittelt werde; b) daß auf Ansuchen der betreffend« . Strafanstalt von der einschlägigen Behörde die UntersuchungSacteu über das neueste und die allenfallstgen früheren Vergehen des Liu- gelieferten mitgetheilt werden ; v) daß nach der Einlieferung bei dem Pfarramte oder der sonstigen geeigneten Behörde Erhebungen über das Vorleben, die Vermögensverhältnisse rc. deS Gefangenen gepflogen werden. Als Ort für die nächste Vereinsversammlung wurde mit großer Mehrheit Berlin gewählt. — Der Kronprinz hat vor einigen Tagen nach München drei Medaillons abgehen lassen, welche dazu bestimmt sind , den drei Ehrenjungsrauen, welche beim Truppeneinzug in München de« Sieger von Wörth und Weißenburg mit dem Lorbeerkranz schmückten, als Erinnerungszeichen übergeben zu werden. Die Vorderseite de- Medaillons trägt in Diamanten und Rubinen die in einander ver schlungenen Buchstaben F. W. und das Innere enthält daS photo graphische Bildniß des Kronprinzen von Deutschland. Königsberg. Am 7. September sind beim hiesigen Polizei präsidium angemeldet: an der Cholera erkrankt 33 und gestorben 20 Personen. Elbing 9. September. Gestern wurden polizeilich gemeldet als an der Cholera erkrankt 8, gestorben 3 Personen. Im Ganz« find bis gestern Abend gemeldet : erkrankt 85, gestorben 54 Personen. Granden;, 8. September. Gestern ist hier der erste Fall astatischer Cholera festgestellt worden. ES erkrankte und starb nach wenigen Stunden der Arbritsman» Witt. Ein zweiter Fall ist bi- jetzt nicht vorgekommen; dagegen treten Brechdurchfälle häufig aus. Danzig. 9. September. Von gestern Mittag bis heute Mit tag sind 3 Cholerasterbefälle, davon einer auS Neufahrwasser, po lizeilich gemeldet worden. Im Ganzen sind bis jetzt 27 Cholera fälle vorgekommen, 21 Personen find gestorben und 3 genesen, 3 Kranke befinden sich noch in ärztlicher Behandlung; von diesen 27 Fällen kommen nur 16 auf die Stadt selbst. Altdamm, 9. September. Der „Ostsee-Ztg." schreibt man: In dem von hier eine halbe Meile entfernten Dorfe Podejuch tritt die Cholera jetzt stark auf; 9 Personen find innerhalb der letzten 14 Tage verstorben und eine erhebliche Anzahl Erkrankter befindet sich noch in Behandlung. Frankfurt a. AI., 11. September. Ueber die Friedensver handlungen geht der „Franks Presse" eine Mittheilung zu, in welcher die vielfach verbreitete Nachricht, daß der Sitz der Confrrenz definitiv nach Versailles verlegt werden solle, als unrichtig bezeichnet wirv. Sowohl die deutschen Diplomaten, welche bisher dem Grasen v. Arnim assistirt haben, wie auch die französischen Bevollmächtigten würden in nächster Zeit nach Frankfurt zurückkehren und die Ar beiten wieder aufnehmen, nachdem die Schwierigkeiten, welche sich dem raschen Fortgange der Frankfurter Verhandlungen entgegen gestellt hatten, durch die Lösung einiger Principienfrageu nunmehr beseitigt seien. Hannover, 9. September. Der „Hann. Cour." meldet: Die zur Vollendung des Hermanns-Denkmals noch fehlenden 10,000 Thlr. sind jetzt definitiv auf die Reich-mittel übernommen worden, wie ein Schreiben aus dem Reichskanzleramte dem hiesigen Co- mite anzeigt. Aus dem Elsaß, 9. September. Die Grenzlinie zwischen dem deutschen Reich und Frankreich ist jetzt vollständig und definitiv geregelt. Die „KarlSr. Ztg." bemerkt darüber: „Die neue Grenz linie weicht von der Unmittelbar vorhergehenden am meist« iM Nordwesten ab; diese Aendertmg beruht bekanntlich auf den'schließe lichen Bestimmungen deS Frankfurter Frieden-. Der äußerste Grenzort im Nordwesten ist Hussigny an der Luxemburger Grenze. Von dort senkt sich die Linie, die- vorher scharf nach Osten einbog, nunmehr in ziemlich gerader Richtung nach Süden und läuft nach einer leicht« Einbiegung Aach Ost«'nördlich von Mars-la-Tour bis Chamblcy, zwei kleine Stunden südlich von dom ebengenäUnten Ort. Von hier wendet sie sich in leichter Biegung, Gorze eiu- schließend, in südöstlicher Richtung nach Pagny, wo fie die Mosel