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und Tageblatt. Amtsblatt deS Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und det Stadträthe zu Freiberg u. Brand. ^153. Erscheint i. Freiberg jed. Wochmt. Ab. 6 U. für den and. Tag. Znser. werden bi« V. 1I. U. für nächste Nr. angen. Donnerstag, den 6. Juli Pref« vierteljLhrl. 20 Ngr. Znsfrate wechm die gespaltene Zeile oder deren . Naum mit st Pf. berechnet. 1871 -i- Freiberg, den 5. Juli. Verhältnisse eimvirken und all' da- Unheil, welches ihre Vorgän gerin angerichtet, möglichst schnell beseitigen. Dies läßt sich aber vom ThierS'schen Regiment nicht sagen. Anstatt daß mit ihm die innere Ordnung de- Staates begonnen hätte, erhob sich die Be- , "id die Umkehrung aller bestehenden Verhältnisse aus den «ikt; Paris sagte sich vom Lande loS und der Bürgerkrieg - u Krieg gegen den auswärtigen Feind ab. Freilich lagen otlve zu diesen Ereignissen in Thatsachen, die schon lauge . . oer Präsidentschaft ThierS vorhanden waren; aber als ein Brande ist AW L-geögesDchte Berlin, 4..JUÜ. Gestern find von hem MnMche^Ä'pu^ vernement 100 Millionen Thaler al- Ratenzahlung asts die firiegS- contribution an die deutsche Regierung abgeliefert worden; wie man Majorität der Nasional-Versammlung ist von der Ansicht durch drungen, daß nur. dann eine gehörige Ordnung wiederkHren wird, ,wenn an der Spitze des Staates eine Person steht, der,-neben-ihrer individuellen Eigenschaften äußere Momentehistorische Berech tigung und königliche Abstammung — zur Stütze dienen. Diesem Calcul gegenüber verliert das constitutionlle, Princip an Bedeutung. Ob das HauS Orleans durch sich selbst Meder aus den Thron gelangt, oder durch die Verschmelzung mit dem «ilück kann man es bezeichnen, daß gerade in ihrer Zeit die trau tsten Eonsequenzen jener Thatsachev eintraten und daß gerade sie azu ausersehen, war, dieselben theils zu erfüllen, theils mit blusi ger Strenge zu vernichten. Dies allein genügt schon, um der ge genwärtigen Regierung das TodeSurtheil zu sprechen. Die Monarchisten gewinnen in der Nasional-Versammlung mehr und mehr an Anzahl und Entschiedenheft. Durch die Fu sion der beiden königlichen Häuser Frankreichs gehen sie einträchtig zusammen und so erwartet man jeden Tag die Nachricht von einem entscheidenden Siege der Rechten in der National-Versammlung. Einen kleinen Erfolg hat diese Partei schon gehabt. Die Verban- nuogSdecrete gegen die Prinzen von Orleans find zurückgenommen ; die Herzöge von Aumale und Joinville können nach Frankreich zu- rückkehreo und dürfen rechtlich ihre Sitze in der französischen Nasional-Versammlung einnehmen. Das Benehmen ThierS bei den betreffenden Verhandlungen war sehr charakteristisch; er stellte die Sache als nicht so bedeutungsvoll dar, wie sie die Linke an nahm , und führte aus, daß durch die Rückkehr jener Prinze» in ihr Vaterland da- republikanische Princip in Nichts gefährdet werde, zumal dieselben die Versicherung gegeben hätten, von ihrem Rechte, in der Nasional-Versammlung zu sitzen, keinen Gebrauch machen zu wollen. Gewiß ein höchst oberflächlicher Grund , denn die Prinzen von Aumale und Jiouville steigen durch ihr Fernblei ben unbedingt in der Achtung der monarchischen Parteien und es wäre ganz naturgemäß, daß über Kurz oder Lang einer dieser Prinzen an die Spitze der Regierung gestellt würde. Welche Ga rantien sind dann vorhanden, daß sie solchen Ruf ablehnten? ES unterliegt keinem Zweifel, daß durch diese Thatsachen die Chancen der monarchischen Partei in Frankreich sehr gestiegen sind. Mag die Fusion der Häuser Bourbon und Orleans eine thatsäch- liche oder simulirt sein, in beiden Fällen kann die Rechte der Nasional-Versammlung einträchtig in ihren monarchischen Bestre- — Wie der „Danz. Ztg." geschrieben wkh,„hat sich schon,hör gerqumer Zeit die französische Regierung bei der unserige» qm Heo Rückkauf ihres in unserem Besitz befindliche» Krieg-materÜMd«- Worben, ohne in dieser, Beziehung ein Entgegenkommen zu finden. Abschlägig geschieden, sucht sie nun auf Umwegen ihr Ziel zw er reichen; französische Agenten, die hierher geschickt werden , wenden sich an Mittelspersonen, welche für die Auftraggeber den Kauf, be sonders der Chassepotgewehre, bewirken sollen. Begreiflicherweise erreichen sie ihren Zweck nicht; zur Erleichterung des Geschäfts ganges aber find, da sich solche Anträge zu häufig wiederholen im Kriegömintsterium schon gedruckte Formulare mit der abschlägigen Antwort bereit. ....... „ — Infolge der mehrfachen Betriebsunfälle, die in der neuesten buugen vorgehen. „i „ Allerdings behaupten einzelne orleanistische Blätter mit einem Schein des Rechts, daß die Fusion in der öffentlichen Meinung nur uachtheilig wirken könne, weil damit baS Princip der BolkS- souveränetät gefährdet werde. Hätte Frankreich geordnete Zustände und wären die Orleans am Ruder, gewiß, eine derartige Fusion würde dieser Familie nur schaden. Gegenwärtige aberliegt Frank reich gebrochen und zerrüttet am, Boden; unter solchen Umständen Wir könne» uns jetzt schon mit dem Gedanken vertraut machen, daß das frühere Regime in Frankreich wieder einkehreu und die alten Könige in ihren Enkeln den sranzöfischen Thron nochmals einnehmen werden. ES ist diese Aussicht keine geringe Strafe für Frankreich, aber es läßt sich nicht verhehlen, daß die selbe infolge der gegenwärtigen und jüngst vergangenen Thatsachen eintreffen wird. Die gegenwärtige republikanische Regierung hat wohl bewiest» daß es ihr aufrichtig um die Wohlfahrt deS Lan- des zu thu» sei; aber für eine neue Regierung genügt es nicht, ihres Siege« gewiß sind. Solche-Sachlage kann, man wohl.^v-- nur ihre Pflicht zu erfüllen, vielmehr muß sie schöpferisch auf alle dauer», aber man gebe sich keiaen Illusionen hin^- die sräuzö- - - - - — fische Republik liegt in den letzten Zügen! ; Zeit bei dem Truppentransporte aus Eisenbahnen vorgKvM find, hat der Handelsminister die Eisenbahndirectionen darauf«^ gewiesen, daß die Eisenbahnsahrzüge überall, wo sie sich eine längere Zeit aushalten, besonders auf den UebergangSstationen, d«^ sältigften Revidirung zu unterwerfen und alle Wagen, welche , irgend ein Bedenken erregen, auszuschließen seien.» Die StMnSvvMud» werden, persönlich verantwortlich gemacht für die gewissenhafte Ausführung dieser Anordnung.. , > uz o i »; Stettin, 3. Juli. Der Rücktransport der aM hiesigen Platze befindlichen sranzöfischen Kriegsgefangenen, 10,800 Mann, wird in der Zeit vom 4. bis 10. Juli stattfinden. BreSlau. Dit „Breslauer Zeitung" berichtet unter dem 2. d. M.: Nachdem vpraxstetn auf der Brandstätte deS Theaters die KnochenüberreM deS beim Brand verunglückten Nalers Weigmann vorgefünden find, Meßen im Kuse deS heutigen Tages die Arbeiter in der Tiefe d^r Versenkung des vormaligen Bühneuräumes ünver- muthet noch auf einer» zweiten menschlichen Leichnam. Derselbe wurde atzf dem Rücken liegend im Schütte entdeckt , und find ein zelne Lheile seines Oberkörpers, wie z. B. däS HA Mochen, obgleich sehr veikohlt, doch noch>üM?rkenM., Am ich-» P d« W «W-», °»d-A M N«bm dem Leich»,« Ä-j fände des, womit derselbe unzweifelhaft bekleidet SM usion Tuch von einen Beinkleidern ^"gefunden.. DaS MA^E