183 Das Linnen. Schönhedwig sitzt beim kleinen Docht Am Rocken noch und spinnt, Bis Heinrich an ihr Fenster pocht: Mach auf, mein süßes Kind! Auf schwankem Weingeländer steigt Der kühne Knab' herein, Schönhedwig ist zu Schnee erbleicht, Sie ist so ganz allein. Ihr Herzchen pocht, ihr Busen bebt, Doch tröstet er die Maid: Was du gesponnen, wird gewebt Zn deinem Hochzeitskleid. Gebiete deinem Herzchen Ruh', Dein Heinrich trügt cs nicht! So girrt der Knab' in Einem zu Und blinzt schon nach dem Licht.