128 Dem Freunde Mdert G. <Winter in einem GebirgSdorf.) CÄenn dein Blick zufällig sich wendet auf dies Lose Blatt, dann, Freund, so gedenk' der Zeit, die Wir verbracht stilltraulich, an deinem Herd uns Trefflich erfreuend. Gleich geschützt vorm rüttelnden Sturm des Winters, Wie vor dem Spähauge der herben Scheelsucht, Saßen wir beim Blute der rhein'schen Rebe, Still uns genügend. Wenn die Großstadt blendender Sinnenlust sich Hingab im Ballsaal, sich betäubt' am Lärm und Flittertand lautprunkender Opern, dachten Herrlicher Zeit wir. Dachten des schönsinnigen Griechen, als er Tage durchstand, lauschend den hochgewalt'gen Rhythmen sophokleischer Dichtung vor den Rampen der Bühne.