Volltext Seite (XML)
wöeM KnjeM und Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtsLmter und der Stadträthe zu Freiberg u. Brand« ^Z1I2 Mittwoch, den 17. Mai Erscheint jeden Wochentag Ab. k U. für den and. Tag, Inserate werden bi« V, tl U. für nächste Nr. angen, man in der Regel nach Ostern nur noch sehr wenig von der Schule: erst im Monat Nyvember stellten sich die Schüler wieder ein; also den ganzen Somuter mußte der Lehrer allein in der Schule sitzen. Die Kinder hingegen spielten so zu sagen vor der Thüre de- Lehrers ; war das Wetter günstig im Winter, so geschah das Gleiche wie im Sommer. Dank der deutschen Regierung und noch viel mehr werden unsere Nachkommen diejenigen segnen, welche solche- Gute so rasch eingeführt haben. Versailles, 10. Mai. Die officielle Versailler Depesche gab an, daß im Fort Jssh 350 Gefangene gemacht worden seien; hier aber traf kein einziger ein. Die Sache erklärt sich, wie mau der „K. Z." schreibt, so: Zwischen den Gefangenen und den Versailler Soldaten entstand ein Streit, der damit endete, daß die Soldaten fast sämmtliche Gefangene niedermachten und zwar mit den Hau-. bahonneten und Gewehrkolben. Diese Metzelei ist eine Thatsache, ' über welche diesen Morgen mehrere Deputirte der Linkest sich in ' bitteren Worten ausließen. Merkwürdig genug ist unter der Pas " riser Bevölkerung das Gerücht verbreitet, die Kugeln der Versailler' seien vergiftet. Der Korrespondent der „K. Z." fragte bei einest^ . Besuche in Paris, woraus man dies schließe ; die Antwort lautete: „Das Blut der Verwundeten wird auf der Stelle schwarz wie Dinte", und er vermuthet, daß, wenn dergleichen beobachtet wurde, es von dem Zustande halber Betrunkenheit herrührt, in dem sich viele Insurgenten nun schon seit dem 18. März befinden. Wein, reiner Absynth und andere Alkohols haben nach der Ansicht der Aerzte dazu nicht wenig beigetragen, daß die chirurgischen Opera- . tionen in den Pariser Spitälern einen so schlimmen Verlauf zu nehmen Pflegen und Amputation fast gleichbedeutend mit Tod ge worden ist. — Die militärische Lage vor Paris hat sich fest der Räumung deS Fort Jssh von Seiten der Föderirten wenig verändert. Gene ral Ducrot kündigte in der Nationalversammlung an, „daß wir .am Vorabend einer Schlacht stehen"; es scheint aber, als wenn dieser Vorabend sich auf den Zeitraum von mindestens einer Woche auS- dehnen wollte. In Paris steigt inzwischen das ChaoS. Central« comite, SicherheitScomit« und Commune liegen sich iu den Haaren; Jeder möchte das Vaterland auf eigene Faust retten und wittert in seinem Nebenmann einen Nebenbuhler und zugleich, wie da- bei den Franzosen so Mode ist, einen Verräther. Wird doch selbst Rys sel jetzt von den Blättern der Commune des „BerrathS" angeklagt, natürlich nur deshalb, weil er da- Treiben der jetzigen Machthaber, die, statt zu handeln, immer nur berathen und sich gegenseitig be schimpfen, erbarmungslos aufgedeckt hat. Rossel soll übrigens ver schwunden sein; er hat sich nach dem gegen ihn erlassenen Haft befehl davongemacht. — Wie man sich erinnern wird, brachte die Londoner „Pall- Mall Gazette" vor einigen Tagen ein Circular, das ein Fianzose an verschiedene englische Kunstliebhaber gerichtet hatte, um ihnen NamenS der Commune und unter dem Siegel der Verschwiegenheit Bilder auS dem Louvre zum Verkaufe anzubieten. Mit Bezug auf diese Notiz veröffentlicht d«S genannte Blatt jetzt den folgenden Bries: „Polizeipräsectur. Pari«, 11 Mai. Es ist durchaus unwapr, daß Jemand von der Pariser Commune abgesaudt worden sei, um dm Gemälde des Louvre in London zu verkaufen. Der von der Mall Gazette abgedtuckte Brief kann nur das Werk «ne-Schw nvi»- sein, aus welchen die Aufmerksamkeit de« englischen Publikums nunmehr >st- ", »snMch,» » ein Düngerbett von zehn Meter Tiese. Abtherlnugen^don Prej« »jerteljährl. 20 Ngr, Inserat« -O < werden die gespalten« Zeil« od«r d«r«n I U , Raum mit 8 Pf. bertchnet. , . Tagesgeschichte. Breslau, 13. Mai. Der frühere Fürstbischof von BreSlau, Graf v. Sedlnitzky, hat, wie die „BreSl. Morgen-Ztg." erfährt, der hiesigen Universität 36,000 Thlr. zur Gründung eines ConvictS für evangelische Theologen vermacht und zugleich die Bestimmung getroffen, den nach Auszahlung der übrigen Legate noch verbleiben den Rest seines Vermögens, welcher sich vielleicht auf 70,000 — 80,000 Thlr. belaufen dürste, zu demselben Zwecke zu verwenden. AuS dem Rheingau, 11. Mai. Fürst v. Bismarck hat während der FriedenSoerhandlungen in Frankfurt auch noch eine Zeit für Privatcorrespondenz übrig behalten. Cs beweist dies ein den „Bewohnern des Rheingaue'S" zugegangene«, Frankfurt, 6. Mai datirteS Schreiben, worin der Kanzler für die ihm übersandt« Cellection von Rheinweinen seinen Dank ausspricht. Dasselbe lautet nach der „Mittelrh. Ztg.": „Freudig überrascht durch die reiche Sendung spreche ich den Gutsbesitzern des RheingaueS meinen herzliche» Dank für die köstliche Gabe und die schönen Worte auS, welche sie begleiteten und welche ich wie den Wein selbst herzer freuend nennen darf. Die Rheinländer sind mit Recht stolz auf ihren deutschen Wein und dürfen eS nicht minder auf ihre deutsche Gesinnung sein. Ich habe beide längst zu schätzen gewußt und weiß, wie beide sich bewähren. Die Rheinlande haben tapfer dazu mit geholfen, daß ihr Strom und seine Weine deutsch geblieben sind, und die Erinnerung daran verleiht jedem Tropfen des köstlichen Trankes einen neuen Werth. Ich werde mich sehr freuen, wenn der Wunsch, den Sie mir am Schluß aussprechen, in Erfüllung geht und ich an der Geburtsstätte Ihrer Sendlinge mit Ihnen selbst auf das Wohl der Rheinlands und deö Rheingaus trinken känn. Frankfurt, 6. Mai 1871. v. Bismarck." Koblenz, 12. Mai. Bei der gestrigen Vorstellung der französischen Gefangenen in den Barakenlagern und der französi schen Offiziere vor der Abreise der französischen Bevollmächtigten im Gasthose „Zum Riesen" bewillkommnete Herr JuleS Favre dieselben herzlich, legte die Situation in Frankreich kurz und klar vor, stellte Allen jedoch frei, sich für die Regierung der Commune iu Paris oder für die durch allgemeines Stimmrecht gewählte Regierung in Versailles zu erklärens Alle stellten sich der einzig rechtmäßigen Autorität zur Verfügung, und mit der Hoffnung auf baldiges Wiedersehen im Vaterlande wurde gegenseitig Abschied genommen. München, 12. Mai. Die bahersche Regierung hat dem in Frankfurt abgeschlossenen Friedensvertrag ihrerseits bereits zuge stimmt und die Genehmigung zur Ratificirung desselben ertheilt. — Der General der Infanterie, Heinrich Delpy v. Laroche, General- adjutant des Königs, ist gestern im 78. Lebensjahre gestorben. Er war einer der ältesten Veteranen der Armee, der schon am Feld zuge von 1809 u. s. w. Theil genommen. — Wie verlautet, werde der auswärtige Minister, Graf Bray (Gegner Döllingers), zurück treten. Falls Fürst Hohenlohe das Ministerium wieder übernähcke, würde die Kammer, in welcher jetzt die Ultramontanen eine schwache Mehrheit haben, aufgelöst werden. Stuttgart, 13. Mat. Der bisherige württembergische Bevoll mächtigte in Brüssel, Graf v. Uexküll, hat Befehl erhalten, sich nach Berlin zu begeben, um im Namen Württembergs dem Frie densvertrag beizutreten. Ein Lehrer aus Deutsch-Lothringen schreibt der „Straßb.Ztg.": Schulzwang. Dieses Wort kann man nicht anders auslegen, als Vergnügen der Eltern und Lehrer. Dieses einzige Wort hat in unserer Gegend mehr gewirkt als alle Schulinspectoren, die seit „„„„ „„„ „„n dem^Jahre 1850 herumgelaufen sind, um die Muttersprache in un« auf ein ^ugerbettvon^ werde» »Mearn^et» ^un^den seE'decksch-lothringischen Schulen zu veMhön, Bei MS wußte' Nationalgarden mit rothen Flaggen werden M gen sein, mW dey