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eißeWt und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtsLmter und der Stgd^W zu Freibergs 7^7 fand. . So oft Schweizer in größerer Menge unter uns auftraten, habe» sie uns nicht dtn Eindruck idealer Nature« gemacht. Auf unsern Schützenfesten erschienen sie stets in Hellen Haufen und Herr stopp in Wien war e.S, der das Gewerbe hatte, sie mit enthusiasti schen Worten zu überschütten. Man konnte unter ihnen zwei Kate gorien unterscheiden. Die eine bildete der Zweckschütze, dtr von der Morgen- bis zur Abenddämmerung nach der Scheibe knallte, Sodawasser trank, das billiger ist als Champagner und dabei dem Auge und der HaO die Sicherheit Nicht raubt, und der gewissenhaft alle vschdsseiien^chthale^ hyd SiegeSbecher ist die eigens dazu Der andere Typus waren Festredner, dW MMaguer minder Berlin, 21. März. Der erste deutsche Reichstag ist um 1 Uhr im Weißen Saale des königl. Schlosses durch den Kaiser Wil helm mit folgender (bereits kurz erwähnten) Thronrede eröffnet Worden: „Geehrte Herren! Wenn Ich nach dein glorreichen, aber schwere» Kampfe, den Deutschland für seine Unabhängigkeit siegreich geführt hat, zum ersten Male den deutschen Reichstag um Mich versammelt sehe, so drängt e« Äich vor Allem, Meinem demÜthigen Danse geätn Hott ÄüS- druck zu geben für die weltgeschichtlichen E^ mit deiien seine GnÜde die treue Eintracht der deutschen Bundesgenossen, den Heldenwuth und die Mannszucht unsrer Heere und die opferfreudige Hingebung he» deutschen Dolle» gesegnet hat. Wir haben erreicht, was seit der Helt unserer Väter für Deutsch land erstrebt würde: die Einheit und deren organische Gestaltung,'die Sicherung unserer Grenzen, die Unabhängigkeit stnftrer nätioMen Äechtsentwickelüng. Das Bewußtsein seiner Einheit war in dem deutsche« Volke, wen« auch verhüllt, doch stets lebendig; es hat seine Hülle gespreNgi In der Begeisterung, mit welcher die gesammte Nation sich zur Hertbeidigung des bedrohten Vaterlandes erhob und in deptilgbarer SchtWaus de« Schlachtfeldern Frankreichs ihre« Witzen verzeichnete: rst» rinW« Volk zu se(n üüd zu bleiben. Dn Geist, welcher in dem deutsche« Volke lebt und seitte Bildung und Gesittung durchdringt, nicht minder die Verfassung he« Reiches und seine HeereSeinrichtüngt«, -DM inwitM seiner Erfblge vor jeder Versuchung zum Mißbrauche seiner durch Md Einigung gewonnenen straft. - -j- Freiberg, 22. März. Wir sollten nur einmal nach der Schweiz kommen und sehen, Me praktisch da atze Wären. Lhampagnet würbest Mr freilich da nicht AIS Deutschland sich an dyst Werk machte, die französische bekömwen, aber schöNe Rwöst Men, wunderschöne Redttt. Wmn Gewaltthätigkcit abzuwehren, glaubte eS auf hie besondere Sympathie dann einmal ein Deutscher in der Schweiz sich anstedelte, söhMe von zwei Staaten rechnen zu dürfen, die als das Kies der Napo- eb bald Gelegenheit, zu irfähM. daß die praktifchen'SÄwMer den leontschen Begehrlichkett dastanden und deren Sache wir gewisser- Eindringling nicht Et freundlichen «Ngen astsaheü. 1839 bräch maßen mit zu der unsern machten, ES waren die Schweiz und in Zürich eine Revolution äu», Äeil ÄaN eint« deutschen Prdfrffbk Belgien. In dieser Erwartung find wir nun gründlich getäuscht — Davch Strauß — beruM wollte'; 1870 Mußte der deutsche worden. Die Bevölkerung Heider Stqqten hat un- in sehr wider- Professor Borekiü» seinen Katheder in Zürich räuMsn, weil 'An wärttgen Forcken ihre Abneigung an den Tag gelegt und einem praktischer Schweizer sich an seine Stelle fetzen wölkte. Hande Freundschaft bezeugt, vor dem sich zu fürchten ste starte Wir wollen uns in Deutschland den Vorzug bewahren, groß» Veranlassung hatte«. Wir haben auf dse Ausbrüche deS Deutschen- Talente zu ehren und zu schützen, wAcher Nation st» 'auch ^attge- Hasses geringen Werth gelegt. Dem vornehtüen Mantte, der im hören. Aber dieser Enthusiasmus, den wir dich Bölke'der Winkel« - erste« Stocke wohnt, ziemt eS nicht, fich vfel darum »u kümmerst, riede entgegenttugen, sollte ein Ende finde». Sstst M Bolt, an A die Insassen deS Kellers ihm seine saubere Wäsche beneiden. kleinlicheVerhältMsse gewöhnt, Yon kleinlichen Motibeu MetWt/ustd D«e Ausbrüche thätlicher Roheit aber, die in Zürich kürzlich gegen ebenso unfähig, selbst einen AusschwiMg z« nchcken, als ihn bet unser« Landsleute verübt wurde«, verdiene« ein ernstes Wort der Andern zu würdigen. Und darnach wollest wir ste deck,'M Zukunft Rüge. Hier handelt eS sich nicht mehr um Zollfreie Gedanken, bturtheilen. sondern um Thassachen, die unter gebildeten Menschen unmöglich sei« sollte«. Atze« tu Allem halten wir da-, was yorgegangen, für ein Gassenjungenstück, nichtfür mehr.nicht für weniger. Aber daß «st, solches Gasskvjungenstück verübt werden konnte unter den Augen von Behörden, die zu feig oder zu ««geschickt waren, eS zu ver hindern, ist arg. Unsere Landsleute haben «ach deutscher Gewohn heit sich ihrer Haut erfolgreich gewehrt und damit mag die Sache abgethan sein. Allein die Gelegenheit ist dazu angethan, eististal ein Wort gegen die Überschätzung zu sagen, die wir, wie andern fremden Böllern, such de» Schweizern entgegen getragen haben. Der Deutsche construirte sich bisher das Urbild des Schwei zers a«S seinem Schiller. Ein Volk, das fromm die Heerden weidet, schlicht und recht, jeder Jüngling ein Melchthal oder Win kelrieb, jeher Mann ei» Teil oder Stauffacher, so stehen sie vor unsern Augen. Ei« Muster der Liebe für Freiheit und Vaterland; wir fühlen uns beschämt, daß wir nicht die Gletscher im Rücken haben statt der bösen Menschen. Es ist bezeichnend für unsere früheren politischen Zustände, daß Schiller in den beiden Stücken, die der Verherrlichung der Vaterlandsliebe gelten, eine fremde Nation als Subject verführt: in der Jungfrau die Franzosen, im Lell die Schweizer. Wie wäre eS möglich gewesen, daß Shakespeare ein anderes Vaterland verherrlicht, als England, oder Calderon em anderes, als Spanien? Schiller hat Deutschland nicht ver herrlichen können, weil ihm wohl Schwaben und Weimar bekannt war, nicht aber Deutschland. Es hat seit 70 Jahren nachtheilig auf unsere politische Entwickelung gewirkt, daß unsere patriotische Erhebung an den Worten unseres großen Dichter- keine Stütze m Anspruch nimmt, zollt es beteitwillig der Unabhängigkeit gtz« Meten Staate« «nd Völker, der schwache« wir der kürtest. Das stet» Deutsch, land, wie es aus der Feuerprobe deS gegenwärtigen Krieges htrvbrae. gangen ist, wird ein zuyerlässiger Bürge de- eutMschen Friedens sein, weil es' stark und selbstbewußt genug ist, um sich die Ordnung seiner - UMM M MS* 'Ed. l Hot Mir zur btsondern Genügihuüilg gereicht, in diesem Geiste . des FtiedenS inmitten des schweren Äüeges, den wir führten, btt Siiwme ihaWaguer ujmder Deutschland- bei den Verhandlungen geltend zü machest, lvelche üüf der ^ast » Weretlou durch die vermittelnden Bestrebungen Minck aüSwärttgenl AstM her» L-.K ^re« M .bAaMttn EonMnz tn Lv«d. " ' — * iWMsch, M ßabem i8. Erscheint jeden Wochentag VW.'S' Ü. für din »Kd, Tag, Inserate werden »i» B. 1l «. für nächst« Sh. angen. Donnerstags d-n 83. März l Preis »ierteljährl. 20 Ngr. Inserat« e-st, . Ls r-77^- U r -