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quartier. Kurz vor Beginn der eigentlichen Feier füllte sich die Hofloge. Die Kaiserin erschien mit ihrer Begleitung, ferner Prinz Friedrich Siegesmund mit Gemahlin, der be kanntlich ebenfalls der Fliegerwaffe angehört. Händels Trauermarsch aus „Samson" eröffnete die Feier. Dann sang der Domchor eine Bachsche Kantate. Militäroberpfarrer Geh. Kons.-Rat vr. Goeus hielt die Gedächtnisrede. Darauf erklangen vom Domchor und der kgl. Kapelle einige Sätze aus dem Requiem von Brahms. Zum Schluffe aber blies der Bläserbund dem jungen gefallenen Kavalleristen noch einmal die Kavallerie-Retraite, in das Gebet fiel die Orgel brausend ein und die Posaunen in mächtigen Klängen. So klang ergreifend die Gedenkfeier für unseren Richthofeu aus. Doch zurück zu prosaischeren Bedürfnissen und Fragen des Tages. Die „Reichsbekleidungsstelle" verlangt für den Bedarf an Männerkleidung für die Arbeiter in der Rüstungs industrie, der Kriegsindustrie, in den Verkehrsbetrieben und in sonstigen kriegswichtigen Betrieben rund eine Million Anzüge, die durch freiwillige Abgaben aus den Beständen in Altkleidern der Bevölkerung genommen werden sollen. Berlin soll zunächst ungefähr 40,000 Anzüge aufbringen. Die Abgabe hat schon, begonnen, aber das Resultat war bisher nicht so ganz zufriedenstellend. Am ersten Tage wurden nur 82 Anzüge abgegeben; am folgenden Tag war der Zuspruch etwas stärker. Und dabei sind wiederholt Anzüge in so schlechtem Zustand angeboten worden, daß sie zurückgewiesen werden mußten. Tie durchschnittliche Bezah lung für einen Anzug war 10 bis 40 Mark. Als höchster Preis wurden für einen noch gut erhaltenen Jackettanzug 82,50 bezahlt. Nach dem bisherigen Verlaufe der Abgabe ist nicht anzunehmen, daß die für notwendig bezeichnete Anzahl von 40,000 Anzügen freiwillig abgegeben wird. Als Endzeitpunkt für die freiwillige Abgabe ist der 27. Mai festgesetzt. Vermischtes. Der Einfluß des Krieges auf die Rordseefischerei. Vor dem Kriege zeigte die Nordsee deutlich den Zustand der Ausfischuug, der sich in einer starken Abnahme der größeren, älteren Fische ausdrückte. Die Fänge ergaben zur Hauptsache nur kleine Stücke, was den Marktwert erheblich beeinträchtigte. Die Großsischerei wurde deshalb weiter nach Norden, hauptsächlich in die Gewässer um Island, verlegt. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erfahren, wie der Krieg auf den Fischbestand der Nordsee eingewirkt hat. Daß durch Explosionen von Geschossen und Torpedos ein wesentlicher Teil des Fischbestandes vernichtet werden könnte, ist eine zwar hier und da aufgetauchte, aber gewiß nicht ernstlich zu erörternde Vermutung. Da aber die Fischerei sehr erschwert ist, so muß der Krieg vielmehr die Wirkung einer sehr erwünschten Schonzeit für die Nordseefische haben. Nach der „Allgemeinen Fischerei-Zeitung" hat ein holländischer Fischereisachverständiger berechnet, daß während des Krieges 300—400 Millionen Doppelzentner Fische weniger gefangen sind, die für die Zeit nach dem Kriege zur Verfügung stehen. Nach den vorliegenden Fängen erklären ferner, der „Natur wissenschaftlichen Wochenschrift" zufolge, Professor Ehrenbaum- Hamburg und Duge-Cuxhafen, daß der Fischreichtum der Nordsee sich bedeutend gesteigert hat. Dies ist umsomehr erwünscht, als eine so starke Fischeiufuhr, wie wir sie früher hatten, nämlich für 110 Millionen Mark jährlich gegenüber dem Ertrag von 40 Millionen Mark der deutschen Fischerei, unsere Währung ungünstig beeinflussen würde. Allerlei. Aus Golling (Salzburg) wird berichtet: Ein kriegsgetrautes Lehrerehepaar wollte zum Besuch von Angehörigen nach Berndorf bei Mattsee fahren. Die junge Frau glitt in der Eile vom Trittbrett des Zuges ab und geriet so unglücklich unter die Räder, daß sie buchstäblich entzweigeschnitten wurde. Der Mann sank bei diesem An- blick ohnmächtig zusammen. — In Dölzig (Neumark) hei ratete die Tochter der Witwe Wehlitz kurz vor Ausbruch des Krieges den Gutsförster Kalters des Grasen v. Voß. In der Marneschlacht sollte K. gefallen sein, was von amtlicher Stelle nnd von Kameraden bestätigt wurde. Ein Freund des Totgeglaubten heiratete die vermeintliche Witwe. Es wurden auch dieser von der Lebensversicherungsgesell schaft 6000 Mk. ausgezahlt. Jetzt, nach fast vier Jahren, erhielt die junge Frau aus Marokko die überraschende Nachricht, daß ihr Gatte nur verwundet worden sei und sich in Gefangenschaft befinde. Gründe, warum der Ver mißte so lange nichts von sich hat hören lassen, waren nicht angegeben. — Ein Erdbeben hat den Süden der Lombardei heimgesucht. An der Abbruzzcn wurden mehrere Städte heimgesncht; so stürzte in Modena das Elektrizitäts werk ein. — Eine furchtbare Minenkatastrophe ereignete sich bei Vestervik in Schweden. Eine an Land getriebene Mine sollte von Marinemannschaften entladen werden, explo dierte jedoch vorzeitig mit ungeheurer Gewalt. Sechs Per sonen wurden sofort getötet, zwei tödlich verletzt. Unter den Getöteten befindet sich ein schwedischer Marineoffizier. Die Leichen der Getöteten wurden weit hinweggeschleudert. — In Essen erschien in den letzten Tagen in den Volks schulen eine angeblich amtliche Kommission, bestehend aus zwei Militärpersonen und einem Schutzmann, alle in voller Uniform und mit umgeschnalltem Seitengewehr und beschag- nahmte die Schultornister der Kinder, für die sie etwa 1 Mark für den Ranzen und 0,50 Mk. für die Ledcrriemen anszahltcn. Die „beschlagnahmten" Gegenstände wurden in einer Ziehkarre fortgeschafft. Jetzt wird bekannt, daß cs sich um eiüen ganz gemeinen Gaunerstreich handelt. Mit Recht fragt man sich, wie cs möglich war, daß ein solcher Raubzug mehrere Tage vollführt werden konnte, ohne daß der vermeintlichen „Beschlagnahmekommissivn" ein Ausweis abgefordert wurde. Einkochapparate, Einkochgläser mit guten Gummiringen, auch Ringe im einzelnen, Konssrv«N8l»sSfkn«r empfiehlt Ernst Schubert, Markt 7. Waschen Sie Stroh- und Panama- Hüte nur mit 8 tr » di n Der Hut wird in wenigen Minuten wie neu, — das Paket 25 Pfg. — bei Harald Meyer, Schloß-Drogerie. ikeMeSekNullallneni — kültkräktiz unü zlrubkrei — I allbekannte Zotten unö freklszen. r -lotttr Kell, ?eniz. z Empfehle den geehrten Landwirten sofort ab meinem Lager lieferbar: Wirklich gutgehende Gras- Mher, Getreidemäher, Gar- -ev Kinder mit Gam, Grnte- rechen, Heuwevder, sowie alle landwirtschaftlich. Maschinen und Geräte von nur prima Fabrikaten. 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