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der Siegfrieder Flur acht Stück zusammengewachsene Stein pilze im Gesamtgewicht von 4 Pfund. — Die Niclasbrauerei in Mülsen St. Riclas, welche schon seit längerer Zeit nicht mehr in Betrieb und in den Besitz des Bauunternehmers F. Döhn übergegangen war, ist jetzt an einen Besitzer aus Falkenstein verkauft worden, der in den Räumen eine Einlege- und Marmeladenfabrik ein richten will. — Fabrikbesitzer Martin Schuxig, Inhaber der Firma F. A. Schurig in Großröhrsdorf, hat aus Anlaß seines 25jäh- rigen Ehejubiläums seinen bisherigen dem Heimatdank und unseren Kriegern zugewendeten wertvollen Stiftungen eine neue in Höhe von 25,000 Mark hinzugefügt, deren Zinsen bestimmungsgemäß am 18. Juli jedes Jahres an 25 bedürf tige Arme des Ortes verteilt^ werden sollen. Weiter hat Fabrikbesitzer Schurig einem jeden Gliede seiner Beamten- und Abeiterschaft unterschiedslos eine Ehrengabe zukommen lasten. Vermischtes. Wie es mit dem ukrainischen Getreide zngiug. Ein Augenzeuge im „Linzer Volksblatt" schreibt: Wir fanden noch bedeutende Vorräte, aber die Bauern mußten mit aller Ueberredungskunst teilweise auch mit Gewalt, zur Hergabe veranlaßt werden. Da es an Säcken mangelte, mußte das Getreide in Körben zur weit entfernten Bahn gebracht werden. Aber das ließ sich alles machen, und schließ- lich brachten wir es so weit, daß Fuhre um Fuhre zur Ver ladestation kam. Aber da waren weder Säcke noch Bahn wagen; das Getreide mußte unter freiem Himmel auf dem Boden zusammengcschüttet werden, dem Unwetter schutzlos ausgesetzt. Kamen die nächsten Fuhren, so wurde das Getreide auf die durchnäßten Haufen geschüttet, bis ein rie siger Wall von Korn den Bahnkörper einsäumte. Alle Vor stellungen wegen Beschaffung von Säcken und Frachtwagen waren erfolglos. Für alle Warnungen, daß bei dieser Auf bringungsart das Getreide verderben müsse, hatten die höhe ren Stellen nur ein Achselzucken oder eine grobe Antwort übrig. So kam Oesterreich um die sehnsüchtig erwartete ukrai nische Brotfrucht, aber auch um Millionen, die den ukraini schen Getreidebauern gezahlt worden waren! Der Fernsprecher im Dienste der Seefischer. Zu den zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten des Fernsprechers ist in letzter Zeit noch eine weitere gekommen. In Norwegen benutzen nämlich die Fischer ihn, so berichtet die Zeitschrift „Handel und Industrie", bei der Ausübung ihres Gewerbes zur Erkundung der Aufenthaltsorte der Fische. Sie bringen einen Schallempfänger, dessen wasierempfindliche Teile in einer dichtschließenden Stahlkapsel angeschlosten sind, in' das Master. Der Empfänger ist mit einem Schallverstärker und mit einem Hörer an Bord des Fangschiffes verbunden. Hier vermögen die Fischer durch die Übertragung der von den großen Fischzügen verursachten Schwimmgeräusche den Aufent haltsort der Fische, und die Richtung ihrer Bewegung fest zustellen. Auch kann auf Grund besonderer Eigenheiten der Geräusche die Art der Fische bestimmt werden, da zum Bei spiel Dorsche einen grunsenden, Heringe einen pfeifenden Ton beim Schwimmen erzeugen. Hat der Hörer den Ort und die Bewegungsrichtung der Fische gemeldet, so wird das Fangschiff entsprechend geführt, um die Netze an der richtigen Stelle auslegen zu können. Die Verkümmerung der französischen Industrie durch de« Krieg. Ueber den außerordentlichen starken Rückgang der französischen Industrie im Kriege macht einer ihrer besten Kenner, der Volkswirtschaftler E. Thery, im „Econo miste Europeen" die folgenden die Lage scharf beleuchtenden Angaben: Durch die in allen Gegenden Frankreichs wirken den Comitcs d'action eämomique ist festgestellt, daß von den im nicht besetzten Gebiete unversehrt gebliebenen Industrien mindestens 40 v. H. jede Erzeugung eingestellt haben» und zwar wegen Mangels an leitendem Personal, Arbeitern und Rohstoffen, sowie auch, weil jede Ausfuhr verboten ist. Von den 60 v. H., die in Tätigkeit bleiben, arbeitet ungefähr die Hälfte ausschließlich für Heereszwecke. Es bleibt also für die bürgerliche Kundschaft, die sich infolge der im Kriege stark angewachsenen Zahlungsmittel eher vermehrt als ver mindert hat, nur 30 v. H. der im Frieden in Betrieb gewe senen Fabriken übrig. Die Gräberfunde von Mlawa. Im Laufe der Kriegs jahre ist schon so mancher archäologisch bedeutsame Fund gemacht worden. In Nordpolen wurde so bei Schützen grabenarbeiten ein Gräberfeld endeckt, das im Laufe der Zeit von Fachgelehrten einer gründlichen Untersuchung unter zogen wurde. Die Ausgrabungen ergaben, wie die Eise nacher „Antiquitäten-Rundschau" berichtet, einwandfrei, daß Nordpolen ein uraltes deutsches Land ist. Bis jetzj find bei Mlava 30 Gräber freigelegt worden, die der Zeit von 100 v. Ehr. angchören. Die Gräber sind einfache Gruben, deren Füllung aus schwarzer Masse mit viel Holzkohlen besteht. Hieraus kann man schließen, daß die Verbrennung nicht auf Scheiterhaufen, sondern unter einem gewißen Abschluß der Luft stattfand. Diese Art der Bestattung ist bei burgundischen Gräbern die übliche gewesen; auch viele Beigaben, die in den Urnen gefunden wurden, lassen mög licherweise auf einen burgundischen Stamm schließen. Reue Manganerzlager in Deutschland. In der Stahl- Industrie sind die Manganerze vor allem für die Her stellung gewisser Legierungen von größter Bedeutung Da wir jedoch infolge des Krieges von der Rohstoffzufuhr von außen her abgeschnitten find, so sind wir daraus angewiesen, früher schon abgebaute Erze durch Schurs- und Bergbautätigkeit neu aufzuschließen. Dies geschah vor allem im Erzgebirge und zwar im deutschen und im österreichischen Teile dieses Gebietes. Eine solche Man« ganerzlagerstätte befindet sich an den Westabhängen deS Hirschberges nördlich von Platten, im Bezirk Neudeck- Der 937 m hohe Bergrücken zieht sich bis nach Johann georgenstadt in Sachsen hin. Man hatte hier schön im sechzehnten Jahrhundert Zinnerz in reicher Menge gewon nen, bis man in neuester Zeit endlich den Manganerz gang aufschloß. Die Zinnerze sind an Granit gebunden Sie finden sich auch auf dem Jmprägnationsklüften der benachbarten Urschiefer. Die Manganerze sind Weich- und Harterze mit Pyrolusit. Andere Manganerzvorkommen sind, nach der „Montanistischen Rundschau", bei Sauer sack im Bezirk Neudeck erschlossen worden. Hier befinden sich die Gänge im Granit. Sie enthalten bis zu 50 Pro zen ausbeutungsfähiges Mangan. Auch in der Gemeinde Hochzarth sind zwei Gänge aufgeschlossen worden, die ^/, Prozent Kobalt, 4 bis 5 Prozent Eisen, l5 bis 36 Prozent Mangan und nur 3 Prozent Kieselsäure aufweise«. Kleinere Vorkommen konnten bei Hirschenstand, Neuham mer und Frühbuß im Granit nachgewiesen werden. Eine Lagerstätte am Spitzberg bei St. Joachimsthal ist mehr putzen- als gangartig und geht in Roteisenstein über. Literarisches. lleber Land u«d Meer. Deutsche Illustrierte Zeitung. Deut sche Vrrlagsanstalt Stuttgart. Jahrgang 60. Nr. 45. Pre^ vierteljährlich 4 MI. Kirchliche Rachrichte«. Am 10. Sonntag nach Trinitatis. Waldenburg. Vorm. ll,10 Uhr Predigtgottesdienst, an schließend Abendmahlsfeier, k. Teucher. Kollekte für Juden mission. — Wochenamt: Ders. Schwabe». Früh ff-S Uhr Abendmahl, S Uhr Predigt- gottesdienst. Kollekte. Altstadt Waldenburg. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst. (Kollekte.) Niedeewiakel. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. (Kollekte.) Laagenchnrsdarf mit Falke». Vorm. 9 Uhr Predigt gottesdienst. Erinnerung an den 5 Jahrestag der Kriegsanfang» und Gedächtnisfeier für die gefallenen Krieger. Vorm. si,11 Uhr Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen Wolkeuburg. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst: „An der Schwelle de» 5. Kriegsjahres." Ziegelheim. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Beretnsnachrichten. Sonntag, den 4. August. Waldenburg Abends 8 Uhr Jünglingsverrin. Rätsel. Ich sah es in des Gärtners Hand; Doch al» ein Trema drüber stand Und als die Zeichen umgestellt, Da flog's al« Vogel durch die Welt. Auflösung de« Rätsels in Nr. 174: Zwerg — Zweig. , Sektes Golä. 87) Bon Mr«. Wrigall. Berechtigte Uebersetzung von I. Kruse. Frau Hammer Hane geschrieben, wie pe sprach, das heißt unbesonnen, und Esther ärgerte sich über die unberufene Einmischung. „Ich kann es nicht ändern," sagte sie zu sich selbst, „ich kann es wirklich nicht; ich kann keinen armen Mann heiraten." Sie sah auf die ärmliche Einrichtung, wie sie meistens in den Offiziers-Quartieren zu finden war: die Apfelsinenkistchen, die zu den verschiedensten Zwecken dienen mußten, die Schränke, die aus mit Kattun über zogenen Packkisten gemacht waren. Nie waren sie ihr so häßlich vorgekommen, aber seit ihrem Gespräch mi> ihrer Stiefmutter war etwas in ihr erwacht, das bis dahin ihrer Natur ganz fremd gewesen war. Sic hatte den Abend vorher mit ihrem Vater im Palafi gespeist, um die Freundin ihrer Großmutter, die Mutter von Lady Adele, die Herzogin von M niimontant, zu treffen, und sie war wieder der Mittelpunkt eines kleinen Hofes von Bewunderern gewesen, in dem die alte Herzogin die führende' Stimme hatte. Heute war sie mit einer wahren Abneigung gegen ihre häuslichen Pflichten erwacht; beim Unterricht der Kinder war. sie reizbar und heftig gewesen, so daß Lucy in Tränen ausgebrochen war. Sie fühlte Alwyns letzten Hände druck, als er ihr gute Nacht sagte; sie errötete, als sie an seinen Blick dachte, obgleich er leine Gelegenheit gehabt hatte, allein mit ihr zu sprechen. Heute sollte sie mit ihm zum Pclo fahren, und sie wußte, was er sie fragen würde. Aber heute wußte sie auch, was sie ihm antworten würde. Lord Alwyn hatte lange geschwankt, ob er wirklich um sie werben solle. Die »Steilung einer Lady Alwyn schien ihm von der höchsten gesellschaft lichen Bedeutung, darum war sein Zögern wohl be greiflich. Aber als er Esther bei dem Lichte des Bei falls einer der vornehmsten Führerinnen der Pacis r Gesellschaft sah, war er sicher, daß sie eine passende Gemahlin für ihn sein würde, und daß seine Liebe übe: seine Bedenken siegen dürfe. Geoffrey Hammer kalte ihr die Liebe seines ganzen Herzens geboten und würde ihr treu sein in guten und bösen Tagen. Aber mit offner Augen wies Esther das Wahre zurück um des Falschen willen und war im Begriff, sich für Stellung und Macht zu verkaufen. „Liebes Kind," hatte die kleine, alte Herzogin zu ihr gesagt, als sie von der Enkelin ihrer alten Freundin Abschied nahm und zärtlich über Esthers weiche Wange strich, „Sie wissen, daß Sie. sehr hübsch sind, denn ich bin sicher nicht die erste, die Ihnen das sagt. Sie können auch selbst sehen, daß Lord Francis sehr ver liebt in Sie ist, nicht wahr? Ich würde mich freuen, wenn Sie ihn heirateten, und Ihre Großmutter, meine liebe Freundin, würde auch froh sein. Sie würden einen großen Namen haben und vielleicht auch eine hohe Stellung! Sie wissen vielleicht nicht, daß Lord Francis' älterer Bruder sehr leidend ist, und daß er darum große Aussicht hat, bald den Titel und die Güter zu erben." Esther hatte noch nie an die letztere Möglichkeit gedacht, und die durch diese Andeutung geweckten Vor stellungen hatten den ruhigen Lauf ihrer Empfindungen gestört und die unschuldige Reinheit ihres Herzens ge trübt. Sie dachte an Frau Galtons Verwunderung und^kifersucht, wenn sie die Nachricht bekommen würde: an Sybil und Carrie, die dann wirklich Ursache haben würden, sie zu beneiden, und sie fing an, sich mit einem Gefühl des Triumphes für die Gesellschaft im Palasre zu schmücken. Sie stand in ihrem eleganten Anzuge vor dem Spiegel, als die Tür sich langsam öffnete und Hadji hersinkam. Der Kleine sah sehr blaß und elend aus, und wenn jemand Zeit gehabt hätte, die schwarzen Linien unter seinen Augen zu bemerken, würde man erkannt haben, daß er ernstlich krank war. „O, Essie, geh nicht fort," sagte er kläglich. „Mein Kopf tut so weh, und ich möchte auf deinem Schoß sitzen und mich trösten lassen." „Hadji, mein Junge, es tut mir leid, daß ich nicht bei dir bleiben kann," versetzte Esther freundlich, „geh zu Kopama, sie nimmt dich auf den Schoß." »Sie ist bei Mutter, und Mutters Kopf tut auch weh, aber Kopama legt nasse Tücher auf, und niemand hat Zeit fü? mich." „Dann geh zu Frau Delaney; sie ist nett und freundlich." Esther nahm ihre Handschuhe und wollte gehen. „Frau Delaney ist böse, weil Carmela allen Schmutz m die Schränke getan hat; sie sagt, es ist wie ein Schweinesiall. Ich wollte, ich wäre ein Schweinchen, dann könnte ich auf dem Stroh liegen," klagte das arme Kind. „Leg dich auf mein Bett, Liebling!" Esther hob ihrd auf und legte ihn behaglich auf die Decke. „Ich kann nicht bei dir bleiben, Herzchen, da ist der Motor schon am Tor " Sie ging nach einem flüchtigen Kuß, aber sie fühlte sich sehr unbehaglich. Hadji Babas weißes Gesichtchen störte sie immerfort in ihrem-Ver gnügen. Es war unrecht gewesen, ihn zu verlassen, aber sie hatte es trotzdem getan, denn eben jetzt war ihr das eigne Vergnügen die Hauptsache. Doch der erste Blick auf ihre glänzende Erscheinung in dem großen Spiegel brachte sie auf andre Gedanken; und sie ver gaß Frau Hammers halbgelesenen Brief und Hadjis Kopfschmerzen bei dem Tone von Alwyns Stimme. Er sah in seinem schmucken Polo-Anzug so hübsch aus, daß sie an nichts denken konnte als an ihre Eroberung, und dieser Gedanke verlieh ihrem Gesicht einen neuen pikanten Reiz, der Alwyn entzückte und ihren Wert in seinen Auaen erhöhte. Der Anblick seines zweisitzigen Wagens init der prachtvollen Araberin in versilbertem Geschirr erfreute ihr Herz, und als er sie leicht auf ihren Sitz hob und sich dann neben sie setzte und in flottem Trabe davonfuhr, dachte Lady Adele, die ihnen nachsah, daß sie das schönste Paar in Malta wären. Die Ponys waren sehr unruhig, bis sie die Stadt binter sich hatten und auf der geraden Landstraße dahin- liesen. Erst dann sprach Lord Alwyn r „Mochten Sie nicht, daß wir immer und immer so weilersahren könnten, nur Sie und ich?" „Das würde sehr nett sein," antwortete Esther, und als er ihr in das strahlend liebliche Gesicht sah, merkte er, daß sie ihn gar nicht verstanden hatte. „Esther," sagte er, „ich weiß jetzt, daß ich Sie liebe, und Sie müssen mein Weib werden." Ihre Hände lagen gekreuzt in ihrem Schoße und er legte seine darauf. „Esther, ich warte auf Ihre Ant wort," bat er leise. (FortsetzungIfolgt.) / Erscheint r Festtagen. 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