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<Sl«ich- nüs. i Das last mir lieben zuhörer eine Liebe vnd Freundt- fchafft/vber alle Liebevnd Freundschafft sein. Solche Liebe vnd Freundschafft vnsers HErren IEsu / haben die GDttseligen Alten in einem feinen bilde vnd gleichnüs wollen abmahlen/vnd vns für Au» gen stell?: Ein reicher König verträum seinem Knech te viel Gütter/derKnechk aber ward semcmHerrenvn- krew/schlug sich zu seines Herren abgesagten Feinden/ vnd verließ sich auffsolche newe T'sch vü Fraß Freun« de mehr/als auff seinen eigenen Herren den König. Als nun solche Vnkrew dem Könige wird offcnbahrtt vnd kund gethan/wird ober den vertrawten Knecht ein Vrcherl gesprochen / man solle jhn wegen seines Ver brechens vnd vbelthak an den nechsten Baum hencken. Da nu der Knecht zum Tode ward geführet / da bege gnet ihm einer vnter seinen Freßbrüdern/Den schreyce er an/vnd bittet ihn/er wolle jhm doch sein Leben retten helffen. Aber ergiebtjhm diese antwoft: Ich habe Freunde gehabt/ehe ich dich mit Augen gesehen/ich werde auch Freunde haben/wenn dich die Raben wer den gefressen Haben/Doch/ damit du sehest / vas ich der alten Brüderschaft^ gedencke/fo schencke ich d,r em par ellen Leinwad/deine schände damit zu bedecken. Es begegnet jhm ein ander freund / den flehet er auch an: versrlbige sprach; Auff solche Arbeit gehöret solcher ioyn/Ich weiß dirnichkzuhelffen/Abergleichwol wil ich Vir dz geleite geben. Als aber die höchste noch her- bey kam/vnd nu keine hülffe/vnnd ander mittel das Le» ken züretten/verhanok war/ Da kombt ern alterfreund/ dessen