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* Autoverkehr in der Lagunenstadt Benedig. Ve nedig hat jetzt 160 mit deutschen Motoren versehene Gondeln in Betrieb gestellt, die dem Autoreisenden den Besuch der Stadt und des Lido ermöglichen, ohne daß der Reisende nötig hat, den Kraftwagen zu verlassen. Die Motorboote übernehmen die Wagen mit Per sonen in Mestre oder San Giuliano, führen sie durch den Canale grande in die Stadt und von da zum Lido hinaus, wo eine riesige Garage errichtet wurde. * Der Riesendefraudaut vou Benedig festgenom- me». Der Leiter des Steueramts von Venedig, der Lm Spiel in Monte Carlo 20 Millionen Staatsgelder verlor, wurde, als er sich neuerdickgs wieder dorthin begeben hatte, verhaftet. Die Auslieferungsverhand lungen wurden sofort eingeleitet. * Bon einem Tiger zerfleischt wurde ein im Zoolo gischen Garten in Rom angestellter deutscher Tier bändiger. Die Bestie überfiel den Mann, als er sie aus einem Käfig in den anderen treiben wollte. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb der Unglückliche. * Mit dem Auto in den Tiber. Bei dem inter nationalen Autorennen um den Preis des Königs von Italien ereignete sich bei Rom ein schweres Unglück. Ern Bugatti-Wagen überschlug sich und stürzte in den Tiber. De^ Führer und sein Mechaniker wurden hoff nungslos dem Krankenhaus zugeführt. — Ein wei teres Unglück hat sich in Paris zugetragen. Dort wollte em Kraftwagen zwischen zwei sich kreuzenden Stra ßenbahnwagen hindirrchfahren; er wurde aber von die sen erfaßt und völlig zertrümmert. Die drei In sassen kamen dabei ums Leben. * Bollstäudig niedergebrannt, wahrscheinlich in folge Brandstiftung, sind in Pinsk eine Anzahl Maga zine und Werkstätten der polnischen Kriegsmarine, die angefüllt mit Material für die Luftflotte waren. Der Schaden ist bedeutend und beläuft sich auf mehrere Mil lionen Zloty. * Sturm und Schnee in Japan. Nach aus Tokio eingetroffenen Nachrichten hat über ganz Nordjapan ein schwerer Sturm gewütet. Eine große Zahl von Fischer booten ist diesem zum Opfer gefallen und gesunken. Bisher sind die Leichen von über 30 Fischern an der Küste aufgefischt worden. — Bet Hokhaido ist ein Etsenbahuzug im Schnee stecken geblieben; fünf Men schen sind erfroren. * Das trockengelegte Amerika. Die Durchführung des Alkoholgesetzes kostet dem amerikanischen Staat Unsummen. Die Statistik hat einen Betrag von 86 Millionen Dollar herausgerechnet, wovon allein auf die Verstärkung des Küstenschutzes 53 Millionen Dollar kommen. Mit diesen Ziffern dürfte wohl der Beweis er bracht sein, daß es überhaupt ausgeschlossen ist, die Vereinigten Staaten trocken zu legen. * Zwei Katastrophe« in Brasilien. Unweit von Rio de Janeiro entgleiste ein Perfonenzug und stürzte tn eine Schlucht. Zahlreiche Menschen kamen dabet umS Leben. — Ein mit Pilgern besetzter Dampfer ist aus der Fahrt von Bahia nach der Insel Jtaparica ge sunken. Hierbei sanden 36 Pilger den Wellentod. * Einen auffallend niedrigen Erlös erzielten bei einer Versteigerung von Wein in Bernkastel die ver einigten Wetngutsbesitzer an der Mittelmosel. Die Un gewißheit über die eventuelle Aufhebung der Wein steuer hat sich nachteilig bemerkbar gemacht, denn es wur den Erzeugnisse des besonders guten Weinjahres 1921 mit nur 1,35 bis 2,85 M. die Flasche bezahlt. * Treue eines Storchenpaares. In Büdingen in Oberhessen hatte im vergangenen Herbste ein Storch die Gattin allein von dannen ziehen lassen und war als Wintergast hier geblieben. Jetzt hat sein treues Ausharren reichen Lohn gefunden. Die Gattin ist aus fernen Landen zurückgekehrt und von dem in banger Sehnsucht harrenden Gemahl aufs freudigste und wärmste empfangen worden. Nun stehen sie nach so langer Trennung wieder zu zweien auf dem Giebel in ihrem Nest, das von Ende August bis jetzt nur ihn be herbergte. Es war ein eigenartiger Anblick, den alten Stroch aus dem nicht selten verschneiten Horst bet Kälte und eisigem Nordwirnd stehen zu sehen. Ihn schien nur der Gedanke des Wiedersehens mit der Gattin zu trösten. Als dann Ende November und Anfang De zember vorigen Jahres die Kälte auf fast 20 Grad gestiegen war, suchte er Schutz in einer Feldscheune und mühsam fischte er bei dem strengen Frost sein „täg lich Brot" aus dem nahen Bach. In den letzten Ta gen vor der Wiederkehr der Gattin scheint eine frohe Ahnung ihn beseelt zu haben, denn aufs höchste auf geregt umstrich er das Nest. * Erneuter Erfolg der Wünschelrute. In Bad Münden (Deister) wurde für ein Villengrundstück Was ser gebraucht. Man wandte sich an einen bekann ten Quellenforscher, und dieser sand in unmittelbarer Nähe des Hauses in einer Tiefe von 22 Meter unter der Tonschicht mit Hilfe der Wünschelrute eine ergie bige Wasserader, die bis auf 8 Meter unter die Ober fläche stieg, so daß ohne einen Fehlversuch im Bohren die Wasserversorgung gewährleistet ist. * Ein wundervolles Natnrschauspiel, dabei ein zig in seiner Art, ist das Brockenleuchten. In jedem Frühling und Herbst treffen bei klarem Wetter die Strahlen der untergehenden Sonne die Fenster des Brockenhauses, sie brechen sich und strahlen zurück mit einem Schein, so intensiv und so rötltchgelb, daß das Haus auf dem höchsten Gipfel des Harzes in Hellen Flammen zu stehen scheint. Nicht selten sieht es aus, als schlüge Feuer aus dem Gebäude hervor und als herrschte dort oben ein ungeheurer Brand. Sport. O Der Kamps Samson-Körner gegen Haymann. Seit vielen Monaten ist die deutsche Schwergemichtsmeisterschast das Objekt eines heftigen, aber bisher ungeklärten Strei tes zwischen den beteiligten Anwärtern. Im Nahmen eines durchweg klassischen Programms soll nun am 7. April im Ning der Arena die Vorfrage gelöst werden, wer deutscher Schwergewichtsmeister wird. Der berechtigte Anwärter Paul Samson-Körner tritt Ludwig Haymann entgegen, und der Sieger aus diesem Kampfe hat mit Franz Diener im Be werb um den Titel anzutreten. Damit erhält der Kampftag am 7. April seine hohe Bedeutung. Er wird sich aber nicht nur durch seinen klassischen Charakter, der auch in allen Rahmen-Kämpfen gewahrt ist, auszeichnen, sondern auch durch seine vorbildliche und volkstümliche Organisation ein starker Werbetag für den deutschen Boxsport werden. Gerichtliches. - W Wegen wissentlicher Beihilfe in einer Steuer- hintcrziehungssache hatte vor kurzem das Schöffengericht in München eine Entscheidung zu fällen. Angeklagt war der Prokurist einer Firma und ein vereidigter Bücher revisor aus Berlin. Der Prokurist hatte für Steuer zwecke der Firma zwei Bilanzen aufgestellt. Die eine gab das Geschäftsvermögen 'mit 70 000 Mark, die an dere mit 1 Million Mark an, während das zuständige Finanzamt den Vermögenswert auf 300 000 Mark festsetzte. Wegen Steuerhinterziehung erhielt die Firma vom Finanzamt einen Strafbescheid über 50 000 M.; der später auf 30 000 M. ermäßigt und auch bezahlt wurde. Wegen wissentlicher Beihilfe in dieser Steuer hinterziehungssache wurde der Prokurist jetzt zu 3000 Mark Geldstrafe verurteilt, der Bücherrevisor aber frei- gesprochen, weit ihm ein schuldhaftes Verhalten nicht nachgewiesen werden konnte. Volksleben und Wirtschaft. Wochenbericht der Preisberichtsstelle beim Deutschen Landwirtschaftsrat. Da unsere Weizenversorgung nicht völlig aus eigener Kraft erfolgen kann, und Roggen leider nicht tn dem Umfange als Brotgetreide Verwendung findet, daß wir damit unsere Ernährung aus der heimischen Erzeugung sicherstellen werden, obwohl wir dies aus Grund der dies jährige Erntelage ohne Zweifel fast völlig gekonnt hätten, Dresdner Brief. —e. Dresden, am 27. März 1926. Es ist Frühling geworden, Kalendermäßig. Aber die Wärme will sich doch noch nicht recht einstellen. Gewiß, in den Tälern an der Elbe will es grünen, aber nicht «eit davon, in den Bergen des östlichen Erzgebirges, sieht es noch recht weiß aus in der Natur, in Wald und Feld. So stehen wir vor Ostern und — der April steht auch vor der Tür. Das ist bekanntlich ein recht wetterwendi- icher Gesell. Doch das soll uns nicht mehr bange machen. Der Frühling naht mit Brausen. Hell leuchtet die Sonne. Nur den Ueberzieher kann man noch nicht aufs Leihhaus schaffen. Aber das nahe Ostern, das Fest der Zuversicht, des Erwachens, der Auferstehung, der Wiedergeburt, ist -das Tor, das hineinsührt in den Lenz. Der Osterhase ist ja auch schon da. In den Schaufenstern Hot er seine reichen Schätze aufgebaut. Er ist doch eigentlich ein Aller weltskerl, vielleicht gar das produktivste Geschöpf auf Gottes Erdboden. Aus Schokolade, Marzipan und Zucker, aus Seife und aus Papier macht er die Ostereier. Und die Menschheit freut sich immer wieder über all die schönen Sachen. Doch ist es eigentümlich, daß man in der Groß stadt selten große, wirkliche Eier bekommt, daß man in den Markthallen meist nur die kleinen galizischen sieht. Die Hausfrauen stöhnen und Klagen. Die Lieferanten aber scheinen zu denken, ach, für die Großstadt ist alles gut genug und bringen besonders nach Dresden herein, was sie wo anders nicht unterbringen. Das gilt nicht nur von Eiern, sondern überhaupt für alles Eßbare, ganz be sonders für Obst. Die Händler sagen freilich, in Dresden «olle man allgemein nichts bezahlen, andre Großstädte bezahlen bessere Preise und erhielten daher auch ausge lesene, bessere Ware. Dresden aber rüstet sich eifrig für den Sommer, wo Heuer ein recht starker Fremdenbesuch zu erwarten sein soll. Der Fremde freilich, der jetzt nach Dresden kommt, sieht unsere stolze, mächtige Frauenkirche und den einzigen Zwinger in Gerüsten. Immer und immer wird ja in Dresden ausgebessert und erneuert. Was wird nicht stets in den Straßen gebuddelt; immer findet man aufgerissene Straßenecken; insbesondere erfordert die Straßenbahn fortwährend Arbeiten. Doch auch viel neues ersteht. Hin ter der Ausstellung streckt sich hochgewölbt das Gerüst zum Bau des Planetariums empor. Unser berühmter Zoo hat im Vorjahre einen noch nie erlebten Besuch gehabt. Kein Wunder, denn von Monat zu Monat fast vermehrt er seinen ohnehin schon reichen Tierbestand, den er als ziemlich einziger in ganz Deutschland im Kriege durchge halten hat. Die Gartenwirtschaften im Großen Garten rüsten ebenfalls eifrig für den Frühling und Sommer und es sollte mich wundern, wenns zu Ostern, das freilich etwas früh fällt, nicht schon Frühkonzerte gäbe. Auch unsere diesjährige Jahresschau, die große Gartenbau-Ausstellung, geht langsam ihrer Vollendung entgegen und wird am 23. April eröffnet werden. Eigentlich wird sie dieses Jahr niemals ganz vollendet sein. Denn die Natur der dies jährigen Ausstellung bedingt einen fortwährenden Wechsel, so daß je nach der Jahreszeit immer ein neues Bild ent steht. So wird unsere Jahresschau 1926 etwas ganz Aus gezeichnetes bieten, wie sie überhaupt nicht so leicht von irgend einer Großstadt nachgemacht werden kann. Wir werden in Sonderartikeln über die verschiedenen Phasen dieser einzigartigen Gartenbau-Ausstellung berichten. Auch im Städtchen selbst verändert sich das Bild immer wieder. Mit Genugtuung kann man aus Dresden ver melden, das man die öffentliche Reklame, wie z. B. an der Hauptpost, am Postplah und auch an den Bahn ist mit einem Wiederaufleben der deutschen Ausfuhr nicht mehr zu rechnen, vielmehr stellt man sich in Kreisen des Handels und der Müllerei gegenwärtig schon ausschließlich auf die Einfuhr ein. Der Roggenmarkt zeigte in der ver flossenen Woche zunächst eine weitere Befestigung. Bon Gerste waren die besseren Qualitäten bei ruhiger Tendenz weiter gefragt. Nach Mitteldeutschland bietet die Konkur renz der tschechoslowakischen Offerten ein Hindernis für weitere Verkäufe norddeutschen Materials. Hafer lag wäh rend der ganzen Woche recht fest. ' Zwickau, 29. März. Schlachtokhmackt. Auftrieb: 1. Rinder Ochsen öS, Bullen SS, Kalben und Kühe: 191, Färsen: 6. 2. KLkber S2I, S. Schaf«: 388, 4. Schweine: 1377. Au»land»schwrine: —. Zu sammen 2391. Markt-Preise in Gold-Mack für ein Pfund Gewicht. Ochsen: 1. 0,50- 0,00; 2. 0,46-0,48; 3. 0,80 -0,88; 4. 0,20-0,25. Bullen: 1. 0,00—0,50;2. 0,44—0,48; 8 0,32—0,42; 4. 0,20 -0,25. Kalben und Kühr: 1.0,48; 2. 0,40—0,46 ; 3. 0,28—0,88 ; 4. 0,15 bi, 0.25; 5. 0,'0-0,00; Fräsen 0,50, 0.44- 0.48, Kälber 1. 0,0V, 2. l,80-0,85; 8.0,65 -0,75: 4.0,50—0.55. 5. 0,40-0,45. — Schafe: 1.0,00-0,00; 2. 0,60 3. 0,45 —0,50; 4. 0,85—0,40, 5. 0,25-0,80. Schweine: 1. 0,88; 2. 0,86; 3. 0,00-0,84; 4. 0,80 bis 0,00; 5. 0,75—0,78 6. 0,00—0,00, 7. 0,76-0,82. Geschäftegang: Rinder schlecht, Kälber mittel, Schafe schlecht, Schweine schlecht. Ueberstand: Rinder 5S, Ochsen 20 Bullen 8, Kühe 31, Kalben —, Kälber 1b, Schafe 90, Schweine 177. In den Verkaufspreisen sind die notwendigen Spesen wie Fracht, Standgeld, Versicherung und Kommissionsgebühr, Umsatzsteuer, Gewichtsverlust, Händlergewinn usw. enthalten. Chemnitzer Schlachkviehmarkt vom 2S. März 1926. Austrieb: ü-3 Rinder, (davon 130 Ochsen, 106 Bullen, ?48 Kalben und Kühe, - Färsen, 19 Fresser), 913 Kälber, 434 Schale, 2391 Schweine, zu- sammen: 37l2. - Preise für KO lg. Lebendgewicht in Rmk.: Ochsen: 1. Kloße 48—SO, 2. Klasse 48-50, 3. Klosse 48 - b», 4. Klasse — ; Bullen: 1. Klasse 48, 2. Klosse 43-46, 3 Klasse 35—40; Kalben und Kühe: 1. Klasse 47, 2. Klasse 40-46, 3 Klasse 30-35, 4. Klass« 24—30; 5 Klasse 10-00, Kälber: 1. Klasse 80 86, 2 Klass« 70-78, 3 Klasse 60-68, 4. Klasse 49- 50; Schafe: 1. Klasse b6 bis 88, 2. Klasie 80-S2; 3. Klasse 48-48 Schweine: 1. Klasse 00—LO, 2. Klasie 78-82, 3. Klasie - 4. Klasie 70-74, 5. Klosse 67-75. Geschäftsgang: Rinder und Kälber langsam; und Schaf« Schwein« schlecht. — Ueberstand: 165 Schafe, 184 Schweine. Ueberstand: 20 Rinder (davon 11 Ochsen, 6 Bullen, 3 Kühe), — Schafe, — Schweine. Berliner Börsenberichte vom 29 Mrz. — Devisenmarkt. Fortdauernd scharfe Abschwä chung der französischen Valuta. — Effektenmarkt. Bei wesentlichen Umsätzen hielt eine außerordentlich feste Grundstimmung an. — Produktenmarkt. Die Wareneianer hielten auf die vom Ausland gemeldeten Preiserhöhungen mit An geboten zurück, obwohl rege Nachfrage bestand. Ver langt war insbesondere Roggen mit Rücksicht darauf, daß die zur Preisstützung erforderliche Summe bewil ligt sei. Nach Weizen herrschte sowohl von hiesigen Händlern wie vom Westen Nachfrage. Mehl wurde bei dem erhöhten Preise vorsichtig gekauft. In Hafer war das Angebot nur schwach, doch war gute Ware gesucht. Mais, Gerste, Hilfsfuttermittel und Rauhfutter wur den nur vom Verbraucher und nur in kleinen Men gen erstanden. Oelsaaten ohne Geschäft. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst Per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Mark. 267-271 (am 27. 3.: 264—268). Roggen Märk. 160—165 (157—162). Sommergerste 172—195 (17V bis 192). Futter- und Wintergerste 142—157 (139—1531. Hafer Märt. 174-186 (170—182). Mais loko Berlin — G-,—). Weizenmehl 34,50—37,50 (34—37). Roggenmehl 23,75—25,75 (23,25—25,25). Weizenkleie 10,50-10,75 (10,50-10,60). Roggenkleie 10,20-10,50 (10—10,20). Raps —(—,—). Leinsaat 340—350 (—,—). Viktoriaerbsen 26—32 (26—32). Kleine Speiseerbsen 23^25 (23—251. Futtererbsen 20-21 (20-21). Peluschken 21-23 (21-23). Ayerbohnen 21-22 (21—22). Wicken 26-29 (25-28>. Lupinen blaue 11,50—12,50 (11-50-12,50), gelbe 14 bis 14,50)' Seradclla 1924er 16—21 (16—21), neue 27 bis 29 (27-29). Rapskuchen 14,30—14,50 (14,20-14.40). Leinkuchen 18,70-18,90 (18,50-18,70). Trockenschnitzel 9 bis 9,30 (8,80-9,10). Smaschrot 19,30-19,60 (18,80 bis 19,20). Torfmelasse 30-70 (—,—). Kartoffelflocken .4,60-14,90 (14,40-14,70). Höfen wieder abzubauen beginnt. Es war aber auch die höchste Zeit, denn diese böse Reklame-Verschandelung ge reichte unserm sonst ja so schönen Stadtbild nicht gerade zur Zierde. Mit der städtischen Weiterentwicklung geht aber auch zugleich ein Stück Sehnsucht nach dem Wolkenkratzer. Schon manche Idee, mancher Plan sür ein Hochhaus ist hier aufgetaucht. Doch — der Geist ist wohl willig, aber das Fleisch ist schwach. Bis jetzt sind alle derartigen Pläne ins Wasser gefallen. Nur ein Projekt scheint seiner Durchführung entgegen zu gehen. Das ist das geplante Hochhaus des Anzeigers an der Ring- und Marienstraße. In dem ehemaligen Hesse'schen Garten soll es erstehen. Ob es eine Zierde werden wird, bleibt noch abzuwarten. Und auch allerlei Widersprüche, besonders gewerblicher Art, tauchen schon auf. Bekanntlich ist der Anzeiger Eigen tum einer gemeinnützigen Stiftung, der vr. Günhstiftung. In Buchdruckerkreisen befürchtet man, daß durch den ge- planten Hochhausbau der Anzeiger auch seinen Buch- druckereibetrieb ganz wesentlich erweitern werde, so daß für das freie Buchdruckergewerbe eine höchst unerwünschte Konkurrenz entstehen werde, die einer sehr gemeinnützigen städtischen Stiftung nicht würdig sei. Pessimistische Ge- müter befürchten, daß durch zugleich beabsichtige Erwei- terung des Buchdruckereibetriebes der Günhstiftung etwa 50 freie kleine Buchdruckerfirmen vernichtet würden. Wenn diese Annahme vielleicht auch etwas übertrieben ist, ein Körnchen Wahrheit steckt doch darin, ganz abgesehen da von, daß durch dieses Projekt der letzte freie Platz im Stadtinnern bebaut würde, statt zu einer im Häusermeer der Großstadt so notwendigen Grundfläche ausgebaut zu werden. Gewiß, wir haben in Dresden viele schöne An lagen und Plätze und doch kann damit, besonders im Zentrum, nicht genug getan werden. ä. 2.