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Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft gegen die Ge brüder Barmat bezichtigt die Angeklagten des Betruges, verübt an der Staatsbank, und weiter der aktiven Be amtenbestechung an Höfle und Hellwig. Der Schaden, den die öffentlichen Finanzen erlitten haben, wird auf rund 20 Millionen Mark geschätzt. Aussetzung des DueUverbots? Von den Re, gterungsparteien ist tm Reichstag ein gemeinsamer Aw trag eingebracht worden, in dem der Reichspräsident auf Grund des Artikels 72 der Reichsverfassung er. sucht wird, die Verkündung des am 3. Februar 192S im Reichstag beschlossenen Gesetzes zur Vereinfachunx des Miu^krstrafrechts um zwei Monate auszusetzen. Der deutsch« Untergeneralsetretär für de« Böb tkerbund. Für den Deutschland zustehenden Posten einet tUntergeneralsekretärs im Völkerbund wird der deutsch« Botschaftsrat in Rom, Freiherr von Prittwitz, in un terrichteten Kreisen genannt. Botschaftsrat von Pritt- Witz befmdet sich seit dem Jahre 1921 auf seinem Po- ften in Rom, nachdem er zuvor das Deutsche Reich in Triest als Konsul vertreten hatte. Friedensmiete erst am 1. Juli. Der Steueraus schuß des Reichstags beriet über einen Antrag, die Her- vufsetzung der gesetzlichen Miete von reichswegen au' 1100 Prozent vom 1. April 1926 bis zum 1. April 1927 hinauszuschieben. Nach eingehender Erörterünx wurde beschlossen, dis für dis Hauszinssteuer maßgeben den Vorschriften, die am 1. April 1926 in Kraft treten sollten, insbesondere auf die Erhöhung der ge setzlichen Miete auf 100 Prozent erst am 1. Juli 192k «in Kraft treten zu lassen. Ei« Antrag auf Revision der Ncichsverfassung Die deutschnationale Reichstagsfraktion hat den An trag eingebracht, einen Ausschuß von 28 Mitgliedern rinzusetzen, der die Reichsverfassung auf Grund de« bisher gemachten Erfahrungen einer Revision unter ziehen soll, und zwar u. a. in der Richtung: 1. daß Artikel 54 der Reichsverfassung, der das Vertrauen des Reichstages für die Amtsführung des Reichskanz lers und der Reichsminister erforderlich macht, auf gehoben oder mindestens im Sinne der Stärkung der Regierungsgewalt wesentlich abgeändert wird, 2. daß keben dem Reichstag als gleichberechtigter Faktor der Gesetzgebung eine Körperschaft eingeschaltet wird, deren Mitglieder nicht im Wege allgemeiner und direkter Wahlen gestellt werden. Der Präsident der Reichsgetreidestelle gestorbe« Der Präsident der Reichsgetreidestelle, Merz, ist im Alter von 43 Jahren an den Folgen eines Schlag- Anfalls, den er plötzlich im Reichstage im Anschluß an eine Sitzung des Volkswirtschaftlichen Ausschusses erlitt, gestorben. Präsident Merz, der in Bayreuth ge boren ist, ging aus dem bayerischen Finanzdienst her vor, trat dann in den Kolonialdienst über und war bis zum Kriegsausbruch Bezirksamtmann aus den Mar schallinseln. Leiter der Reicksaetreidestelle war er seil 1921. Tschechoslowakei. Vertretern der tschechischen Gewerbepartei erklärte der Finanzminister, daß das Defizit des Staatshaushaltes neue Steuern erforderlich mache. Beabsichtigt sei eine Erhöhung der Zuckersteuer und der Preise der Tabak monopolverwaltung. Auch eine Erhöhung der Eisenbahn- tarife um etwa 22 Prozent werde erwogen. England. Die Einladungen an Belgien, Frankreich Deutschland und Italien zur Teilnahme an einer in London stattfinden Konferenz über die Sicherung eines internationalen Abkommens für die Regelung der Ar beitszeit sind nunmehr an die Arbeitsministerien der genannten Länder, sowie an den Direktor des Inter nationalen Arbeitsamtes in Genf, Thomas, abgeschicki worden. Als Beginn für diese Konferenz ist Montag der 15. März, festgesetzt. Die britische Regierung hofft, daß alle eingeladenen Nationen vertreten sein werden Ruhland. Die mongolische Regierung hat sich an dft Moskauer Regierung mit der Bitte gewandt, die rus sischen Garnisontruppen in der Mongolei zu verstärken da sich die mongolische Regierung gegen Tschangtsolir und auch Japan schützen will. Die Sowjetregierung Hai darauf nach der Mongolei Truppen aus dem Kaukasus geschickt. Wie verlautet, beabsichtigt die chinesische Zen tralregierung Protest gegen eine Verstärkung der rus sischen Garnisonen in der Mongolei einzulegen. Asien. In ganz Nordchina sind starke Truppenbewegungen bemerkbar. Es besteht die Wahrscheinlichkeit baldiger neuer Umwälzungen, deren Hauptobjekt wiederum Tientsin sein dürfte. Peking ist zur Zeit ohne Kabinett und wartet die Entscheidung ab. AuS dem Muldentale 'Waldenburg, 22. Februar 1826. -— Das Regenwetter der letzten Tage hat die Mulde bedrohlich steigen lassen, sodah bei dem fortlaufenden Niederschlag ein Austreten über die Ufer zu befürchten ist. '— Die Stare sind da. Wie überall so wurden jetzt vuch hier in den Gärten die ersten helmgekehlten Stare beobachtet. -— Obstbauverein. Der Obstbauverein Waldenburg und U. hielt gestern Sonntag Nachmittag von 4 Uhr ab seine Jahreshauptversammlung ab, die vom Vorsitzenden Herrn Klipp mit Begrüßung der zahlreich Erschienenen, darunter auch die Landwirtschaftsschaler, eröffnet wurde. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende des verstorbenen Mitgliedes und Mitbegründers des Ver eins Herrn Bürgermeister Landgraf in Dürrenuhlsdorf, zu dessen Ehren sich die Anwesenden von den Plätzen erhoben. Alsdann erstattete der Schriftführer Herr Käm merer Kleinert den Jahresbericht, aus dem hervorging, beS deS Karts gotteidienst der So- Jn von i macht keine pazlfi! gar r zusetzc daß i Einbl Im Ji rntspi Vater barste der si Au Fuß - Ding« Pen u bildet besteh Sonn daß dem Verein im vergangenen Jahre 4 Mitglieder bei- l seiner Frau und fünf Kindern bewohnt ist, brannte am getreten sind. Die vorjährige Hauptversammlung fand am , Freitag Abend nieder. Durch hilfsbereite Turner wurde Darauf wird die -weite Lesung des Haushalts NeichSarbeitsministeriums fortgesetzt. Abg. Aufhäuser <Soz.) fordert Modernisierung Krankcnkaffenwesens. bis auf ein Sofa das Mobiliar gerettet. — Bautzen. Das hiesige Finanzamt hat Massenbe- strafungen wegen Steuerhinterziehung verfügt. Jngesaim wurden 13 Bautzener Fleischermeister wegen Hinterziehung von Umsatz- und Einkommensteuer zu zusammen 13,500 R.-M. Geldstrafe verurteilt. Nach einer Mitteilung sollen weitere umfangreiche Bestrafungen zu erwarten sein: Abg. Dr. Rademacher (Dnat.f lehnt das amerika- Nische System ab, das den Zusammenbrechenben am Wege liegen lägt. Die beste Sozialpolitik sei und bleibe eine ae- sunde Wirtschaftspolitik. Ans der Grundlage des Vertrau ens muffe man -u einer Zusammenarbeit kommen. Leider sei aber ein grober Teil der Arbeiterschaft gewissenlos ver hetzt worden. Eine Erwerbslosenversicherung sei untrag bar und ein Sprung ins Dunkle. Abg. Görig sZtr.s verteidigt die Kreditpolitik der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte. Die Abgg. Tiedt sKom.s, Thiel lD.Vp.l, Sperrer IDem.p Lambach kDnat.f, Becker-Herborn <Soz.) und Nok sDnat.j bringen eine Reihe von Wünschen vor. vertagte alsdann die Weiterberatunacn auk »en 1. Marz. Kirchliche Nachrichten. Mittwoch, den 24. Februar (Bußtag). Waldenburg. Borm, 10 Uhr Predig» über Psalm 130: Unser Schrei aus der Tiefe. Kirchsammlung für die Innere Mission in Sachsen. Borm. 11'° Uhr stilles Abendmahl. Nachm. 5 Uhr Abend mahlsgottesdienst mit voller Liturgie. Ansprache über 1 Joh. 1, 7-9: Unser Heilmittel — Mittwoch, Donnerstag und Freitag in der Stadlkirche: Die Paffionsspiele von Oberammergau. Schwaben. Boim. 8 Uhr Predigt und Abendmahl mit voller Liturg-e. Küchsammlung. Altstadt Waldenburg. Vorm, '/«s Uhr Prediztgotte-dienst. Kollekte für Innere Miyion. Abends p,8 Uhr Abrndmahlsgotter- dienst. Niederwinkel. Vorm, -/-ll Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für Innere Mission. Callenberg mit Neichenbach. Vorm. 9 Uhr Bubtagsgoite«- dienjl im Konsi-mandenmol Kuilelte für Innere Mffson. NachM. 2 Uhr Konfirmandenstunde Abends 8 Uhr Beichte und Feier der heil Abendmahles in der Kirche. Langenchursdorf mit Falken. Vorm, '/-s Uhr Beichte, 9 Uhr Prediglgoltesdiensl m t Avendmahlsfeier. Falken. Abends 8 Uhr Bußtagsgottesdienst mit anschließ«'der Atnndmahlsfeier in der Kapell--. Schlagwitz Mit Franken. Vorm. '/.8 Uhr in Franken Beichte, Buk- und Adendmotzl»g»nesdi>nit. Borm »0 Uhr in Schlagwitz Bug- und Betgottesdi-np. Rachm. 4 Uhr in Schlagwitz Avendmahlrgottes- dienst Kollekte für di« Jnneie Mission — Freitag Abends 8 Uhr Jungs-auenoerein im Pfarrhaus« , „ , Wolkenburg. Vorm. 9 Uhr Predigtaoltesdienst. Im Anschluß daran Beichte und Abendmadlsseier. Abends (»7 Uhr AbcNdmahls- d«r ß IlN w >>em iu de der a deutsc kreuz ium genhe Tuge Donnerstag, den 25. Februar. Ukoaolkiittn, Abends 8 Uhr Misuonrabend in der Pfarre (mit FZ-tzu g Missionsg-biet in O„°fri,a). ilNt I dunst Volk' des Aöck und i Ichloß Krem ^rdei Chris und s Nc Unter dem Herm Aertzs l>»M Äilii ?«m ' ßieds »Pe! Mn, Fvi 8. Februar, eine Vereinsversammlung am 18. Oktober statt. Ein Verzeichnis über Obstsorten und deren Reife zeit ist in Druck gegeben und den Mitgliedern zugänglich gemacht worden. Der Kassierer Herr Teufert erstattete so dann den Kassenbericht, der in Einnahme mit 259 Mk. 42 Pfg., in Ausgabe mit 166 Mk. abschließt, sodaß ein Bestand von 93 Mk. 42 Pfg. verbleibt. Das Vereins vermögen beträgt zur Zeit 410 Mk. 88 Pfg. Die Rech nung war von den Herren Schuldirektor Bürger und Oettrich geprüft und für richtig befunden worden, sodaß die Entlastung ausgesprochen werden konnte. Der Jahres beitrag ist auf 2 Mk. herabgesetzt worden. Bei Vor nahme der Neuwahlen wurden die Herren Klipp als Vor sitzender, Kleinert als Schriftführer, Hiller-Altwaldenburg und Heinig-Schwaben als Beisitzer einstimmig wiederge wählt. An Stelle des Herrn Peukert als zweiter Schrift führer wurde Herr Studienrckt Richter gewählt. Auch die seitherigen Rechnungsprüfer wurden wiedergewählt. 4 Mitglieder wurden neu ausgenommen. Ferner wurde be schlossen, .den früheren Vorsitzenden Herrn Weber-Glau«^ chau zum Ehrenvorsitzenden des Vereins zu ernennen. Der Vorsitzende berichtete alsdann über einen Vortrag des Herrn Landwirtschaftsrates Schomerus in Dresden über die Sortenwahl und den Einfluß derselben auf den Ertrag der Früchte und gab dazu eingehende Erläute rungen. Der Vortrag behandelte besonders die Frage, wie man den Obstbau rentabel gestalten kann, und zwar durch großzügige Umveredlung der vorhandenen Bäume. Außer der Sortenwahl ist die Schädlingsbekämpfung von besonderer Wichtigkeit. Bei Umveredlung der Bäume gilt es, die Zahl der Sorten einzuschränken, haltbares Winterobst vorzuziehen und die Versandfähigkeit im Auge zu behalten. Von großer Bedeutung ist auch die Ver packung. Von der sächsischen Landwirtschaftskammer ist eine Sortenliste in Bearbeitung, die im Sommer zur Aus gabe gelangen soll. Von den Aepfeln ist empfehlenswert der Ontario, Baumanns Reinette, der Schöne von Bos- coop, der Schöne von Nordhausen und Jakob Lebel. Die Veredlung im Frühjahr kann ohne weiteres geschehen. Zum Schluß machte der Vorsitzende noch auf die in diesem Sommer stattfindende Gartenbau Ausstellung in Dresden aufmerksam und empfahl die Beteiligung daran im Nah men der Bezirksoereine. An den Vortrag knüpfte sich noch eine lebhafte Aussprache, nach welcher eine Verlo sung von 10 Obstbäumen, 5 Beerensträuchern, 5 Dosen Harnstoff, 1 Obstbaumspritze und 1 Flasche Ratslikör unter den Mitgliedern vorgenommen wurde. Die Obst baumspritze gewann Herr Ernst Reichenbach, Wirtschafts- besiher in Callenberg. Herr Oetter berichtete sodann noch über die letzte Versammlung des Bezirksobstbauvereins in Glauchau. Die Oberammergauer Passionsspiele in farben prächtigen Lichtbildern kommen am Mittwoch, Donnerstag und Freilag in der hiesigen Stadtkirche zur Vorsührung. Nicht allen Ist es vergönnt, nach Oberammergau zu fahren, um die aller 10 Jahre dort gebotenen Passionsspiele zu besuchen. Da vermittelt das Lichtbild. Die Bilder sind von ausgezeichneter Schärfe und künstlerischer Vollendung, sodaß die dargestellten Persönlichkeiten, Sczenen und Land schaften wundervoll klar und innerlich ergreifend heraus treten. Im ersten Teil werden die Besucher im Geiste nach Oberammergau geführt und lernen dabei zunächst die an Naturschönheilen so reichen herrlichen Landschaften Oberbayerns kennen. Im zweit-n Teile zieht am Auge der Besucher die Leidensgeschichte unseres Herrn und Heilandes in ergreifenden Szenen vorüber. Das Ganze wird eine Lichtbildandacht sein, eine Erbauung edelster Art. Gemeindegesang, Orgelspiel und Einzeldarbietungen um rahmen die Vorführung. Der Eintrittspreis ist ein so niedriger, daß jedermann die Gelegenheit wahrnehmen kann, die Festspiele kennen zu lernen und sich ein eigenes Ur teil zu bilden. ' Flemmingen. Dem Pfarrer Lic. theol. Hans Schobert wurde von der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig die Würde eines Doktors der Philosophie ver liehen aus Grund seiner Dissertation über „Das Amt Altenburg um die Mitte des 16. Jahrhunderts" und auf Grund einer mündlichen Prüfung in Geschichte, Philoso phie und Religionswissenschaft. — Glauchau. Herr Realgymnasialoberlehrer Schneider hat den Ruf an die Handelshochschule zu Leipzig als Turn- und Sportlehrer erhallen. Die Turner des 15. Mulde-Pleißegaues werden seinen Weggang bedauern. — Penig. Am Freitag Abend fand hier eine Zu- sammenkunft statt, um den alten Peniger Radfahrerverein im S. R. B., der von 1889—1906 in hoher Blüte stand, wieder ins Leben zu rufen. Ein weiteres Ziel des Säch sischen Radfahrerbundes stellt die Gründung einer Bezirks leitung Penig der Radsportvereinigungen des Mulden tals in Verbindung damit dar. Zu erwähnen ist, daß auch der Radfahrerverein „Stahlroß" Wolkenburg an der Versammlung teilnahm. Die offizielle Gründung des Vereins soll demnächst erfolgen. vor, dieO nah r zahl« tunge dem dieB sowie der 6 Bann Kotte No Herr über die zr Thrisl Herrn Mit i! Kefol rindn herrli der H dieJ Kirch' ruf ö Aus dem Sachsenlande. — Meerane. An einem hiesigen Fabrikbesitzer wurde versucht, 10,000 Mk. zu erpressen. In dem Erpresser konnte der 25jährige B. aus Meerane festgenommen werden. — Hohenstein-Ernstthal. Die auf dem Pfaffenberg stehende Rodelhütte, die von dem Schlosser Teubner mit Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Schneider- Berlin tDem.) und Pfeffer lD.Vp.f schließt die Aus-, spräche. Bei der Abstimmung werden alle wcitergehenden An träge abgelehnt nnd die Kompromibbcschliiffe bezüglich der Erwerbslosenfürsorqe «nd der Kurzarbeiterfraae angenom men, ebenso die Entschlietznnq gegen den Mißbrauch Fürsorge. Der Antrag Hcmeter (Dnat.f wird dem zialpolitischen Ansschntz überwiesen. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 20. Februar. Der vom Steucrausschub empfohlene Gesetzentwurf -ul Vereinfachung der Lohnsteuer wird ohne Aussprache in zwei ter und dritter Lesung angenommen, ebenfalls das deutsch- französische Handelsabkommen vom 12. Februar 1926. Aus der Tagesordnung stehen dann die Vorschläge des Hanshaltsausschusscs über die Erwerbslosen- und Kurz- arbeiterunterstützung. Danach werdey die Unterstützungs sätze in den Ortsklassen A, B und C mit sofortiger Wirkung erhöht, 1. für alleinstehende Erwerbslose unter 21 Jahre« um 20 Prozent, 2. für alleinstehende Erwerbslose über 21. Jahre um 10 Prozent, 3. für alle übrigen Hauptunterstüt zungsempfänger sofern sie bereits acht Wochen nacheinander unterstützt worden sind, ebenfalls um 10 Prozent. In einer Entschließung wird die Rcichsregierung ersucht, mit allem Nachdruck bei den Ländern dahin zu wirken, daß eine unbe rechtigte Benutzung der Erwerbslosenfnrsorge bekämpft und jede Möglichkeit zur Arbeitsaufnahme mahrgenommen wird. Die Kurzarbeiterunterstützung beträgt sür den 3., 4. und Z- ausgefallenen Arbeitsrag den Tagcssay, den der Kurzar beiter als Vollerwerbsloser erhalten würde. Abg. Aufhäuser iSoz.) berichtet über die Äusschub- verhandlungen. Abg. D i ß m a n n - Frankfurt tSoz.) empfiehlt eine« Antrag seiner Fraktion, wonach die Unterstützungssätze ffik die Hauptunterstützungsempsänger um 30 Prozent, für dir Familienznschläge nm 15 Prozent erhöht werden sollen. Ferner soll die Unterstützung für die Daner der Erwerbs losigkeit gegeben werden. Abg. Hartmann lDnat.f weist aus die hohen Matc- rialpreise hin, durch die die Notstandsarbeitcn 'ehr verteu ert werden. Der Export müsse gesteigert, die Kaufkraft gehoben werden. Abg. Fran Lensch lZtr.f hebt hervor, daß es den allein- stehenden Erwerbslosen besonders schlecht gehe,- ihnen soll geholfen werden. Die Unterstützung dürfe aber nicht höher als der Lohn sein. Abg. Rädel lKom.l erklärt, die in Aussicht genomme nen Unterstützungssätze würden die Erwerbslosen vor dem Verhungern nicht schützen. Abg. Hemeler (Tntl.s begründet seinen Antrag, der auch von der Deutschen Volksvartei, dein Zentrum, der Wirtschaftlichen Vereinigung, den Völkischen und der Baye rischen Volkspartei unterstützt wird, die Erwcrbslosenunter- stützung in wesentlich erhöhten Make in Sachleistungen, ins besondere in Roggen, Brot, Kartoffeln und Milch zu ge wahren. Ncichsarbeitsminister Dr. Brauns gibt zu, dah die in den Etat eingestellten Mittel sür die Erwerbslosenfürsorge zu gering sind. Vis zur dritten Lesung soll eine Erhöhung vorbereitet werden.