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Frankreich. Der Finanzausschuß der Kammer hat seine Arbeiten beendet. Am Montag soll in der Kammer die Aus sprache über die Finanzvorlagen beginnen. Rußland. Nach Berichten der „Times" aus MoS.au sind die Schwierigkeiten Siuowj.wS größer, als es nach dem Kongreß der Kommunistenpartei in Moskau anfänglich schien. Obgleich er der offizielle Leiter der Lenin grader Verwaltung sei, werde er in Moskau zurück- gehalten, während seine Widersacher Woroschiloff und Kalinin die Partei- und die Regierungsämter in Le ningrad säuberten. Moskau sei voll von Gerüchten. Es werde gesagt, daß das politische Bureau Si nowjew strikte befohlen habe, nicht nach Leningrad zu gehen. In dem Maße, in dem der Einfluß Sinowjews sinkt, hebt sich der Einfluß Trotzkis wieder Aus -em Muldentale. 'Waldenburg, 22. Januar 1926. '— Lohnsteuer. Vom Landesfinonzamte wird uns ge schrieben: Arbeitergeber, die zu Beginn des Kalender jahres mehr als 3 Arbeitnehmer in einem dauernden Dienstverhältnisse beschäftigen, sind verpflichtet, die einbe- haltens Lohnsteuer im Ueberweisungsverfahren oder in dar an die Finanzkasss abzusühren, und zwar dreimal monatlich (am 5., 15. und 25. des Monats). Zur Ver einfachung hat sich der Herr Reichsminister der Finanzen damit einverstanden erklärt, daß mit Wirkung vom 1. Februar 1926 ab, also einmalig für den Monat Februar 1926, die einbehaltenen Steuerabzugsbeträge, wenn sie in einem Kalendermonate für die sämtlichen bei einem Arbeit geber beschäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 100.— RMK nicht übersteigen, spätestens bis zum 5. des folgen den Kalendermonats abgeführt werden, sodaß bis zu 100.— RMK die dekadenweise Abführung unterbleibt. Sobald jedoch die in einer Monatsdekade einbehaltenen Beträge allein oder zusammen mit den für die vorher gehende Dekade noch nicht abgeführten Beträgen 100 RMK. übersteigen, sind sie zusammen mit den etwa rückständigen Beträgen am Fälligkeitstage für diejenige Dekade abzu führen, in der der Betrag von 100 RMK. überschritten wird. "— Maskenball. In Grünfeld findet morgen Sonn abend, wie angekündigt, ein großer öffentlicher Masken ball in Form einer Nacht im Orient statt. Die zwei schönsten Domen und Henenmasken werden prämiiert. '— Lichtspiele. »Mädchenhandel' — »VermißteTöchter'. Diese Titel versprechen allerhand Aufregendes. Und der Film gibt, was man erwartet. Nicht der niedere Handel, die plumpe Bauernfängerei dieses Gewerbes, ist darge stellt. Die raffiniertesten Mittel werden angewendet, das Flugzeug spielt eine wichtige Rolle. Der amerikanische Kriminaldienst beteiligt sich mit seiner Geheimabteilung. Eine Toppelhandlung treibt die Spannung aufs Höchste. Eine straffe Regie hat ablenkrnde Nebensächlichkeiten ausgeschaliet. Trotz des alles erlaubenden Stoffes ist eine angenehm ausfallende Zurückhaltung in nur — Sensa tionen zu bemerken. Die Spielerlypen sind gut gewählt. Handwerk in Not und Gefahr. Der Landes- ausschutz für das sächsische Handwerk veranstaltet am Sonntag Vormittag 10 Uhr im Bereinshaus in Dresden eine Kundgebung: .Handwerk in Not und Gefahr', auf der der Vorsitzende des Landesausschusses Landtagsabge ordneter Obermeister Kuntzsch, ferner Syndikus Weber, Baumeister Miersch und Obermeister Kaiser über den wirt schaftlichen Existenzkampf des Handwerks, über Bauwirt schäft und Verdingungswesen und über Steuerdruck und Kreditnot sprechen werden. Talleuberg. Der Tierzuchtoerein Eallenberg-Reichen- bach ist jetzt tüchtig an der Arbeit, um der komnienden Ausstellung, welche am 30. und 31. Januar unter Be teiligung der Niedererzgebirgischen Kleintierzucht-Vereini gung im Plouenschen Hof und in der Turnhalle statt finden soll, das richtige Gepräge zu verleihen. Am 28. d. M. von mittags 12 Uhr an erfolgt die Einlieferung der zur Ausstellung gemeldeten Tiere und am 29. Januar findet die Prämiierung statt. Als Preisrichter amtieren für Großgeflügel und Hühner: G. Trübenbach und A. Esche, Chemnitz; Tauben: E H. Uhlmann, Gersdorf und H. Schädlich, Oelsnitz; Kaninchen: E. Bretschneider, Meinsdorf. Herr Kurt Dix, Reichenbach, welcher z. Zt. Vorsitzender ist, versteht es, seinen Mitgliedern mit uner- müdiichem Züchterfletß als gutes Beispiel voranzugehen. Für gutgeheizte Lokalitäten und vorzügliche Bewirtung wird auch Herr Thost, der Wirt vom Plouenschen Hof, aus das beste besorgt sein, um den Ausstellungsbesuchern den Aufenthalt so bequem wie möglich zu machen. ' Remse. Am Montag Abend findet im kleinen Saal des Gasthofes zu Remse ein Vortrag vom Landesstraf anstaltspfarrer Hühnlich aus Waldheim über „DieQuellcn des Verbrechertums' statt. ' Remse. Der Durchgangsverkehr auf der Straße über Kleinbernsdorf nach Reinholdshain mit Lastkraftwagen wird gesperrt. Der Verkehr wird über Oertelshain ver wiesen. ' Wolkenburg. Di« am 16. Januar versammelten Gemeindeverordneten befaßten sich im ersten Punkt der Tagesordnung mit der Wahl des Präsidiums. Auf An trag wurde Wiederwahl angenommen, nachdem der Posten des Vorsteherstelloertreters erseht ist. Die einstimmige Annahme dieses Antrages ergibt folgende Zusammen setzung: Vorsteher Hennicker» Stellvertreter Herr Hammer, Schriftführer Herr Keller, Stellvertreter Herr Kämpfer. Der vorliegende Kiesgrvbenvertrag mit der Gemeinde Kau- fungen wurde angenommen mit der Bedingung, daß die Gemeinde Kaufungen die vorgeschlagenen Abänderungen anerkennt. Welter befaßte man sich mit dem zweiten Vor- schlag der Grafschaft aus Landaustausch zu Wohnungs- zwecken. Die Gemeindevertretung konnte sich nach aus- sührlicher Durchsprache nicht einverstanden erklären, da das Tauschverhältnir noch immer wie 1:2 steht und sie nicht in der Lage ist, soviel abzugeben, da es ihr selbst auf diesem Gebiete am notwendigsten mangelt. Bis Ende Januar soll erneut versucht werden, ein besseres Resultat zu erzielen. Ferner wird der Gemeinderat beauftragt, einen Vertrag über Straßenbeleuchtungsüberwachung aue- zuarbeiten und vorzulegen. Nach Beantwortung einiger kleiner Anfragen wurde die Sitzung geschlossen. — Reinholdshain. Der Landwirtschaftliche Verein zu Reinholdshain, der erst am 12. Januar eine Entschließung gegen das Rinderzuchtgeseh angenommen hat, beschäftigte sich Mittwoch Abend erneut mit diesem Gesetz und lehnte es vorläufig ab. Es handelt sich dabei nicht um eine völlig endgültige Ablehnung, sondern um eine abwartende Stellungnahme. Man will vorläufig solange warten, bis der Landtag über die Eingabe des sächsischen Landbundes in der Frage des Rinderzuchtgesehes entschieden hat. — Glauchau. Die Ratsdruckerei R. Dulce, Verlas des Glauchauer Tageblattes, kann in diesen Tagen aus ein 75jähriges Bestehen zurückblicken. — Zwickau. In der letzten Stadtverordnelensitzun- wurde die Eingemeindung Lichtentannes oorgelegt. In folge der traurigen Finanzlage der Stadt Zwickau erklärte die Rechtsfraktion, daß die Eingemeindung zur Zeit un tragbar sei. Bei der Abstimmung verließ die Rechts- fraktion geschlossen den Saal, so daß nur noch 31 Stadt verordnete zurückblieben, die für die Zweidriltel-Mehrheü nicht ausreichten. Die Vorlage war somit abgelehnt. Aus den» Saeksentande — Mülsen St. Niclas. Mittwoch Abend 7 Uhr brach im Wohnhaus des Webers Röhnert in der Dach' Kammer Feuer aus, durch das der Hintere Teil des Hauser vollständig ausbrannte. Das Feuer wurde nach einstün- üigem Bemühen gelöscht. Kleidungsstücke, Wäsche und Einrichtungrgegegenstände sind vollständig verbrannt und nur gering versichert. Scho» am Vorabend brach im Schuppen des Bäckermeisters Meyer Feuer aus, das man noch rechtzeitig bemerkte. Man vermutet Brand stiftung.; — Voigtlaide. In der Nacht vom 20. zum 21. Januar brach früh */«2 Uhr bei Herrn Eduard Kolbe ein Schaden feuer aus. Es brannte ein überdachter Geräteschuppen, in welchem sich eine Lokomobile und eine fahrbare Dresch maschine befanden. Schuppen und Drescher wurden voll ständig vernichtet. Der Ortsfeuerwehr ist es zu danken, daß die umstehenden Gebäude und Schuppen verschont geblieben sind. Als Spritze war nur die Ortssprihe tätig. Man vermutet Brandstiftung 165. Sitzung des Landtages vom 21. Januar 1926. Fiaanzminister vr Reinhold über die Finanz, ««d Wirtschaftslage in Sachsen und im Reiche Der zum Retchsfinanzminister ernannte sächsische Finanz minister vr. Reinhold verabschiedete sich gestern im Land tage mit der schon angekündigten Rede über den Staats haushaltetat für 1926. Nach einen Rückblick auf die Ent wicklung unserer Staats- und Volkswirtschaft in den letzten beiden Jahren gab er seine Auffassung über die Ursachen zur gegenwärtigen Wirtschaftskrise in folgenden Aus führungen zum Ausdruck: muß zugegeben werben, baß die zu starken Steuererhebungen in Reich, Ländern und Gemeinden zur Belschärfung brr Krise wesent lich beigeiragen haben. Daß in der Zeit, al« die Erhaltung einer sta bilen Währung die varnehmste Aufgabe der Rezierung war, hinter der alle anderen zurtlktreten mußten, eine Etemrpalitik berech igt und nötig war, di» zur Erreichung de« Zwecke« der Alhrung-politit die schwersten Opfer von allen Kreisen forderte, wird niemand verte-nen, Aber daß, nachdem di« öffentlichen Kassen «uf,»füllt waren und die Währung nicht »ehr gefährdet war, die zu starke Steuererhebung zum Teil weilerge- führt wurde (ich wie« darauf schon in meiner letzten Etatrede Hins rächt sich schwer. E« muß deshalb unbedingt aus dem Wege, den Sachsen mit der Senkung der Realsteuern und da« Reich vor allem mit »er Senkung der Umsatzsteuer begonnen Hal, soweit die öffentlichen Finanzen e» irgend wie zulassen, sortgefahren werden, da der alte Satz, daß nur eine gesund» Wirtschaftspolitik aus die Dauer eine gute Finanzpolitik sein kann, seine alte Wahrheit neu bewiesen hat. Die geschilderte K« pitalnot der Wirtschaft wucht sich z» der furchtbaren Krise, die wir jetzt durchlebe», dadurch au«, daß in Deutschland niemand da war, der in die Bresche springen konnte. Während in normalen Zeiten da« Kredit, M MWU M GlM MigU Roman von Alerandra von Bosse. Oop^rigirt 1923 dx Karl Köhler L Co., Berlin W. 15 32) (Nachdruck verboten.) Aber bann schüttelte sie den Kopf, wies den Gedanken von sich und runzelte die Brauen. Was die Suchest geschrieben «va: gewiß alles nur müßiger Klatsch. Die Familie Travig'ia war streng katholisch, die alte Gräfin würde niemals ihre Zu stimmung zu einer Scheidung geben, selbst wenn Leon« eine solch« wirklich wünschen sollte. Ausgeschlossen! Langsam öffnete sie einen zweiten Brief, der gleichfalls eine italienische Marke trug, besten Aufschrift ihr aber den Ab sender nicht verriet. Als sie den Briefbogen entfaltete, stutzte fie und wechselte die Farbe. Der Brief war von Leone! Im ersten Augenblick wollt« sie ihn sofort in den Umschlag zurückstecken, um ihn, wie schon viel« vordem, ungelesen wieder zurückschicken, aber bann zögerte sie: Konnte es nicht sein, daß Leone ihr wegen der Möglichkeit einer Scheidung schrieb? Ihre Augen glitten hastig über bas Papier. Hier und da sprang ihr ein Wort entgegen, aber sonst konnte sie zunächst keinen Sinn erfassen, so erregt war sie, bis ihr endlich ein ganzer Satz ver- riet daß Leone tatsächlich mit der Absicht einer Scheidung sich beschäftigte: „Ich will wieder beiraten? Ich will einen Erben Sie las nun von Anfang an sich zur Ruhe zwingend und immer ruhiger wurde sie während sie las. nachdem sie furz sein« Grgtnlotivn zu ihrem Geburtstag, den er nicht vergessen batte, Werflogen: „ „Nachdem sch nun einaekehen bade daß alle Bemühungen vkroebtich bleiben werben Dick versöhn sich zu stimmen und zur Nückkebr zu bewegen, habe ich mich entkchsosi»n. mich von Dir scku-Ken zu lassen, wobei sch Delne Einw'llkoung vorausketze. Ich will wieder heiraten! Ich wM einen E-ben? Ich nehme an g"ch Du verlangst danach, ein Band -u Men dos Du sänost als lästige Kessel betrachtest Nch bade bereits Schritte getan nm ein« unter bestehenden jlmstand-n bei beide Teile erwünschte Lötung Unserer' Ebe einznleiten. Eb» ich nschf eine Gewißheit batte, hab bi»s möglich ru wachen lekn würde, wollte sch "^r nicht ba-über schreiben. D'ele Gewißheit ist mir nun geworben Du weißt wir haben einttnßreiche Verbind-,naen im Vatikan bk« sch mit Hille meinet Mustek ausaenutzt habe So erfuhr sch daß es möglich gemacht werben kann unleve Ebe 'ür un- mVttg (als nicht vollzogen) erklären zu lassen wenn wir es beide beantragen, besonders weil wir keine Kinder baden und niemals Aussicht auf Nachkommenschaft hätten. Du selbst brauchst dabei nichts zu tun, als ein Dokument zu unterschreiben, welches die sem Brief eingeschrieben folgen wird. Es ist lateinisch abge faßt, Du kannst es Dir übersetzen lasten, ehe Du es unter schreibst Nachdem unsere Ehe durch die Kirche gelöst sein wird, werden die zivilen Behörden einer Scheidung keine Schwierig keiten machen, und alles wird sich glatt erledigen. Ich setze voraus daß Du mit meinem Vorschlag einverstanven bist, nach dem Du Dich so entschlossen gezeigt host, nicht zu mir zurückzu- keyren." Es folgten noch einige höfische Phrasen. Leone erkun digte sich nach Charlottes Gesundheit und der ihrer Ellern, versicherte sie seiner unwandelbaren Freundschaft und Ergeben heit. Charlotte saß noch lange regungslos vor dem Brief, sah auf di« energischen Schriftzüge nieder, die ihr so vertraut und einst so lleb gewesen waren. Gewöhnt, daß aus birken Schrift zügen Liede und Leidenschaft ihr entgegenhauchte, fühlte sie sich durch den geschäftsmäßigen Ton dieses Briefes fast verletzt. Aber liebte sie den Mann denn noch, der nun sein« Freiheit begehrt«? Nein! nein! Vielleicht war es überhuupi ein Irr tum gewesen, als sie einst geglaubt hatte, ihn zu lieben, um später zu erkennen, wie wesensfremd er ihr war Sein be stechendes Aeuheres, sein leidenschaftliches Werben hatten sie damals bestrickt, di« an Anbetung grenzende Bewunderung, die er si>r zollte, ihr« jugendliche Eitelkeit aufgestachelt. Erst später batte sie erkannt daß es nicht wahre Liebe war. was sie sür -hn empfand. Man kann einen Mann, der einem innerlich fremd ist, immer fremd bleiben muß. nicht wahrhaft lieben. Und Charlotte war schon entschlossen. Sie wollte ihre Einwilligung gehen, das bewußte Dokument unterschreiben und alles tun. was nötig war, das Vaud zu lösen bas — wie Leone sagte — ihr zur lästigen Feste! geworden war. Frei sein — ganz frei! Noch saß sie in tiele Gedanken versunken, als Josef herem- kam und meldete Masor Lebrecht lei aekommen und laste fra gen ob er bi« Gräfin gleich sprechen könne. Charlotte wurde durch diese Meldung so überrascht daß sie Josts einen Augenblick lang gmn regungslos anstarrte, bann errötete sie deftig und erhob sich rasch. „Ja ia, natürlich, Ich stlle bitten." Sie übersah den Frühstückstsich. schob die Briefe zusam men, verbara den von Leone st: ibrer Tasche. Als Masor von L-brecht hereinkam. gma sie 'Im zwei Schritt« entgegen bot ihm dir Hand, und wieder errötete sie, was sie sehr jung er scheinen liest. "" „Bringen Sie noch heißes Master und Kaffee und eit» Taste!" rief sie Joses zu, dm n sagt« sie hausfraulich zu Leb? recht, der sich aufrichtete, nachdem er sich über ihre Hand ge beugt batte: „Sie kommen gewiß direkt von der Bahn, nicht wahr? Sie sehen, ich bin noch beim Frühstück, und ich hoffe. Sie wer den mir dadei Gesellschaft leisten " Sein Blick umfaßte sie warm, während er ihr dankte I«. er kam direkt von der Bahn. Er hatte zwar bereits unterwegr im Speisewagen gefrühstückt, aber ... Er machte eine Gri masse. und sie lachte: „Nein das kann man nicht gelten lasten " Und nun saßen sie einander gegenüber. Vor ihm dampfte eine Taste duftenden Kaffees und Josef hatte ganz krisch-- Sem meln gebracht. s,Mie behaglich," sagte Lebrecht, sich in dem Sp-ftezimm" umblickend. Cs war ockergelb tapeziert, dagegen sich dl« schwe ren dunklen Eichenmöbel gut nbhoben. Viel Silberzeug blitzt auf dem Büfett, und schön«, seltene Keramik blinkte von de« Mänben. Plötzlich bemerkt« «r bi« vielen Blumen auf dem Frühstückstisch wie auf einem kleinen Nebentischchen, und am sein« Frage verriet kbm Chariott« daß sie am heutigen Tage um «in Jahr älter geworden sei. „Man entgeht dem nicht." setzte sie mit einem Seufzer Kia- zu. und er gratulierte, bedauerte, es nicht gewußt zu haben Dann sagte er, wie sehr bei ihnen zu Hause dock bi« Hausfrau fehl«, obgleich sie lauter ältere wohlgeschulte Dienstboten hä'' ien und alles geregelt seinen Gang ginge. Dabek dachte er, ohne es ausznsprechen daß Ludwig« doch wobl nicht die Hau*" frau gewesen wäre, die dort nötig war, die Frau vielmehr ä""- erfahrener, autoritativer sein mußt« Ein ganz lunaes Dinä paßte eigentlich nicht in das alt« Herrenbaus, wo lein alter Vater noch berrkich umh-rstetzte unb der gelähmte Bruder er batte im Krieg eine Nückenmarkverletzung «retten --steter Pfiege bedurfte Einen Augenblick lana tarnst der Wuns« in ihm auf. daß Charlotte diese Frau sein kVnnte aber nur. wie man bedauernd etwas wünscht bedauernd weil es zu d<u Wünschen gehört. die unerfüllbar bleiben müssen. „Ich bin beute nur aus Durchreise hier, sagte rr bin au* dem Wege nach Italien." „Nach Italien?" verwunderte sie sich, und er nickt«. „Ja. ich weiß kM. wo ich den Hansiörg Steinweg zu such«» habe ist in Florenz." „Ach!" (Fortsetzung folgt.)