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2290 Mannschaften und 2214 Pferde. Davon landen 860 Mann aller Waffengattungen als Ergänzung für entstandenen Ausfall in Swakopmund, die übrigen in der Lüderitzbucht im Süden. Zu den Transporten gehören auch eine zweite Feldtelegraphen-Abteilung und eine zweite Funkentrlegraphen- Abteilung zu drei Stationen. Der Stab deS Etappen- kommandos Süd in der Stärke von 20 Offizieren und 34 Mannschaften verläßt am heutigen Freitag Berlin. Die Kommission zur Feststellung des Tatbestandes in der Heringsschlacht bei Hull wird demnächst in Paris zusammentreten. Der russische Admiral KaSnakow begibt sich mit seinem juristischen Beirat Baron Taube schon in diesen Tagen nach Paris. Er ist jetzt damit beschäftigt, das Material über den Zwischenfall in der Nordsee zu bearbeiten, soweit »S bisher in Petersburg eingetroffen ist. Der Admiral ist wirklich überzeugt, daß tatsächlich japanische Torpedoboote zugegen waren. In Petersburg ist man nach wir vor der Meinung, daß als unparteiisches Mitglied der Kommission ein deutscher Admiral gewählt wird. Die Konferenz zur Beratung der Schnellbahnprojekte ist in Berlin in Anwesenheit deS Eisenbahnministers v. Budde zusammengetreten. Von den Vertretern der großen Berliner Elektrizitälsgesellschaften und den technischen Leitern der Studienfahrten auf der Militärstreck« Berlin-Zossen wurden laut „B. T." die Ergebnisse der Versuchsfahrten dargelcgt und die Verhältnisse, die bei einer elektrischen Schnellbahn Berlin-Hamburg in Betracht kommen, erörtert. ES wurde frstgestellt, daß unüberwindbare technische Schwierigkeiten diesem Unternehmen nicht mehr im Wege stünden, und daß auch die finanziellen Bedenken, die bisher noch obwalteten, mit der Zeit zum Schweigen gebracht würden. Nachdem der Antrag auf Einführung deS staatlichen Schleppmonopols auf dem Kanal Rhein-Hannover ange nommen und der Antrag über die Schiffahrlsabgaben auf Strömen in vertraulicher Sitzung beraten worden ist, be schäftigte sich die Kanalkommission am Donnerstag mit der Linienführung des Tortmund-Rhein-Kanals. Die Abstimmung soll erst nach Schluß der ersten Lesung der gesamten Kanal- Vorlage stattfinden. Frankreich. Der Ohrseigen-Teputierte Syveton, welcher sich seiner Verhaftung durch die Flucht zu entziehen versucht hatte, ist nun doch aufgegriffen worden und wird der verdienten Strafe nicht entgehen. Er wurde bei SuvesneS, als er sich auf dem Wege zum Duell mit dem Rittmeister de Gail be fand, eine Beute seiner Häscher. Die Strafe, welcher der schlagfertige Abgeordnete rntgegensieht, fällt unter Umständen recht empfindlich aus. Der betagt« Kriegsminister Andre ist infolge der erhaltenen Hieb» auf den Kopf ernstlich erkrankt, so daß sogar um sein Leben gefürchtet wird. Stirbt er und wird nachgewiesen, daß der Tod im ursächlichen Zusammen hang« mit dem tätlichen Angriffe Syvetons steht, so muß dieser wegen Todschlags verurteilt werden. Am heutigen Freitag wird die Regierung in der Deputicrten- kammer von nationalistischer Seite über den Regierungs entwurf betr. die Trennung von Staat und Kirche interpelliert werden. England. Auf dem Gastmahl des neuen Lordmayors — des City- Bürgermeisters — von London hat der britische Minister des Auswärtigen Lord Landsdowne über Weltlage und internationale Streitfragen in einem Tone gesprochen, daß man nicht recht begreift, warum man sich vor ein paar Wochen in Alt-England so fürchterlich über die Schieß- Bffaire auf die Heringsfischer von Hull aufgeregt hat. Der Minister sagte, die russischen Kanonenschüsse seien allerdings «in schwerer Angriff nicht nur auf englische Untertanen, son dern auch auf die englische Flagge gewesen, aber es habe doch keine böse Absicht Vorgelegen, und dtshalb sei mit Be stimmtheit auf einen befriedigenden Abschluß der ganzen An gelegenheit zu rechnen. So klug könnt« man an der Themse eigentlich gleich sein, denn daß di« in den schweren ost- asiatischen Krieg verwickelten Russen nicht mutwillig noch einen Konflikt mit England vom Zaun brechen würden, war -och ganz außer Frage. Auf der anderen Seite hat die englische Regierung auch nicht aus plötzlich erwachtem Ver trauen auf Rußland so bald nachgegeben und die baltische Kriegsflotte des Zaren ruhig nach Ostasien weiter fahren lassen, ihr war eS vielmehr klar geworden, daß bei einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Rußland auch deS Zaren reiches Bundesgenosse Frankreich vom Leder ziehen würde. In Paris, wie in London hat man sicher die Unbehaglich keit der Lage in gleicher Weise empfunden und sich gefreut, al- da- Schlimmste vorbei war. Di« Londoner Blätter sprechen sich über die Rede ohne Ausnahme sehr günstig auS. Sie rechnen eS dem Redner besonder- hoch an, daß er die Be deutung der SchiedSgrrichtsverträge so nachdrücklich in den Vordergrund stellte. Di« Red« war natürlich so friedlich, weil sie mit Rücksicht auf die Lage nicht anders sein konnte. Wenn aber der Minister meinte, daß sich auch so ernste Fragen, wie sie zwischen Rußland und Japan bestanden und zu dem unglückseligen Kriege geführt hätten, in Zukunft durch Schiedsgerichte würden lösen lassen, so begegnet sr allenthalben doch einem recht bedenklichen Schütteln des Kopfes. Amerika. Die Wiederwahl des Präsivent«n Roosevelt ist in aller Welt mit Genugtuung begrüßt worden. Unser Kaiser übersandte dem Neugewählten ein herzliches Glückwunsch telegramm. Aus den nachträglich noch eingetroffenen Mel- düngen ist erst recht ersichtlich geworden, welche ungeheure Mehrheit Roosevelt über seinen demokratischen Gegenkandida ten Parker davongetragen hat. Noch niemals hat ein Präsi dent der Vereinigten Staaten so viele Stimmen auf sich zu vereinigen vermocht, wie dies soeben Theodor Roosevelt vergönnt war. Er erhielt 8 Millionen, Parker 5,§ Millionen Stimmen. Aus dem Muldentale. *Walde«bnrg, 11. November. Die Niederschlagsmenge betrug in der ersten Dekade deS Monat- November nach den auf hiesiger meteorologischer Station erfolgten Messungen 21,g mm, oder 21,§ Liter auf den Quadratmeter. Im Vor jahre betrug der Niederschlag im gleichen Zeiträume 5,g mur. * — Von Zwickau traf gestern Abend die telegraphische Meldung von Hochwassergefahr hier ein. Im Laufe der Nacht ist der Wasserspiegel der Mulde erheblich gestiegen. * — Der 1855 hierselbst geborene Weber Heinrich Her mann Ruppmann hatte sich am Donnerstag vor dem Schwurgericht in Dresden wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu verantworten. Er hatte am 13. August einen auf Ritter- gutsflur in Linz bei Großenhain stehenden Roggenstrohfeim angezündet und dabei ein Menschenleben gefährdet. Der Angeklagte wurde zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. * — Die Gesamtzahl der Mitglieder de-Sächsischen Lehrer- Vereins belief sich am Anfang des letzten Vereinsjahres auf 11,083 und stieg bis auf 11,456 Ende desselben. Der Verein besteht auS 75 Bezirksvereinen, wovon sich 33 wie derum in Zweigvereine gliedern. Die Zahl der letzteren beträgt ohne die Sektionen der Bezirksvereine 157. Der klrinste BezirkSvrrein ist Mülsengrund und zählt 80 Mit glieder, der größte Leipzig-Stadt mit 1820 Mitgliedern. Ihm folgen DreSden-Stadt mit 1650 und Chemnitz-Stadt mit 755 Mitgliedern. * — Der Vorstand deS Verbandes Deutscher Kriegs- Veteranen richtet auch in diesem Jahre wieder die Bitte um Weihnachtsgaben für kranke und notleidende Veteranen an patriotisch und wohltätig gesinnte Mitbürger. * — Der Alkoholismus im Königreich Sachsen nimmt neuerdings wieder langsam zu, soweit sich das auS den Auf- nahmen der öffentlichen Krankenhäuser (mit zusammen 9700 Betten) in den Jahren 1901 — 1903 beurteilen läßt, welche — chronischer Alkoholismus und Säuferwahnsinn — von jährlich 571 auf 609 gestiegen. Auch die auf dem Boden des Alkoholismus besonders häufig entstehenden anderweiten Krankheiten erfuhren eine größere Zunahme als die Be völkerungszunahme erwarten ließ, nämlich: Lungentuberku lose von 2598 auf 3975 Aufnahmen jährlich, Krebs von 1352 auf 1435 Aufnahmen jährlich, chronische Magen- und Tarmkrankheiten von 496 auf 1027 Aufnahmen jährlich, Leberkrankheiten von 309 auf 345 Aufnahmen jährlich, Herz krankheiten Von 1119 auf 1142 Aufnahmen jährlich, Ge schlechtskrankheiten von 3447 auf 4007 Aufnahmen jährlich. * — Ter Tierarzt Valentin Börngen in Meerane ist als wissenschaftlicher Fleischbeschauer für das Rittergut Remse in Pflicht genommen worden. * — „Wie erwerbe, verwalte und vermehre ich ein kleines Vermögen?" Unter diesem Titel erschien soeben im Verlage von C. Heinrich, Tresden-N. die 3. erweiterte und ergänzte Auflage eines Büchleins, welches die beste Empfehlung ver dient. Das überaus nützliche, zweckmäßig und verständnisvoll bearbeitete Schriftchen enthält ganz vortreffliche Ratschläge für jeden fleißigen und betriebsamen Mann, der ein kleines Vermögen besitzt oder ein solches zu erwerben bestrebt ist; die gegebenen Winke und Regeln kennzeichnen sich als Aus- fluß einer verständigen Lebensauffassung des nichtgenannten Verfassers, der ein tüchtiger Menschenkenner sein muß. In dem Merkchen werden so gesunde Grundsätze ausgesprochen, daß die keine Ausgabe für diesen Ratgeber (75, mit Porto 85 Pfg.) als «in« wohlangebrachie zu bezeichnen ist. Der Verfasser wendet sich weniger an die Reichen, für welche andere Gesichtspunkte maßgebend sein mögen, sondern an den sogenannten Mittelstand, zu dem der Verfasser Beamte, besser bezahlte Arbeiter, Handwerker, Kaufleute, Besitzer kleiner ländlicher Anwesen und kleine Rentner zählt. Weiler werden in dem Büchlein Mitteilungen über Spar- und Drpositen- kassen, Versicherungen und Wertpapiere, sowi« über die Ver waltung eines kleinen Vermögens gemacht. *— Nach dem Jahresbericht deS Gustav Adolf-Vereins auf daS Jahr 1903/04 ist die Zahl der Zweigvereine von 1943 auf 1957, die der Frauenvereine von 632 auf 641, die der studentischen Vereine auf 7 gestiegen. Gegen 1,591,589 Mk. im Vorjahr wurden 1,629,697 Mk. im Berichtsjahr an Unterstützungen verteilt, eine erfreulicherweise sehr respektable Summe. An Vermächtnissen und Stiftungen erhielten die Zentralkafle 83,192 Mk., die Vereine 248,022 Mk., in Summa 281,214 Mk. DaS Vereinsvermögen be trug Ende 1903 in-grsamt 1,673,645 Mk. Unter den 45 Hauplvereinen steht an erster Stelle der Stuttgarter mit 146,011 Mk. JahreSeinnahmen, eS folgen Düsseldorf mit 128,034 Mk., Leipzig mit 124,249 Mk. ES wurden 51 mit Hilf« des Verein- erbaute Kirchen eingeweiht, zu 17 wurde der Grundstein gelegt, 2 Pfarrhäuser wurden begonnen, 3 Schulen bezogen und in 4 Gemeinden die gestifteten Glocken eingeweiht. AuS der Pflege deS Verein-, al- der selben nicht mehr bedürftig, schieden 37 Gemeinden auS, ausgenommen wurden 49. Seit Bestehen de» Vereins erhielten 5329 Gemeinden 42,308,078 Mk. Zuwendungen. Ziegelheim, 10. November. Das von Herrn GasthofS- besitzer Weber für vorgestern veranstaltete Militärkonzert, wozu derselbe das Tromprterkorps der König!. Sächs. Reitenden Artillerie aus Königsbrück gewonnen hatte, war außerordent- lich zahlreich besucht. DaS mit besonders gutem Verständ- ni- zusammengestellte Programm enthielt 10 Nummern, und zwar bestanden di» ersten fünf Nummern aus Streichmusik und die letzten fünf aus Blasmusik. Die Vorträge deS ersten Teiles, welche mit Präzision und feinen Abtönungen dargeb»ten wurden und sich zu einem wahren Kunstgenuß gestalteten, wurden mit reichem wohlverdientem Beifall be lohnt. Leider wurde schon die erste Nummer deS zweiten Teiles durch Feuerlärm gestört, indem, wie schon berichtet, ein Stallgebäude deS Herrn Gutsbesitzer Mehlhorn gegen 7 Uhr in Flammen aufging, waS die Leerung des Saale- selbstverständlich zur Folge hatte. Aber nicht nur daS Konzert, sondern auch das fröhliche Hochzeitsfest der Pflegetochter deS Herrn Mehlhorn erlitt durch das Feuer eine unliebsame Störung. Callenberg, 10. November. Nächsten Sonntag werden im Turnsaal deS hiesigen Turnvereins Lichtbilder aus Luther- Leben zur Darstellung gelangen, mit einem besonders gut wirkenden Projektionsapparat. Zur Nachfeier von Luthers Geburtstag wird sie der hiesige Kirchenvorstand v«ranstaltcn, und zwar in zwei Vorführungen, Nachm. um 5 und Abends um 7 Uhr. Näheres ist auS dem Inserat in hrutiger Nummer zu ersehen. Der Reingewinn kommt der hiesigen Gemeinde diakonie zugute. — Der Gewerbeverein Zwickau verfügt nach seinem Rechnungsabschluß für 1904 über 35,657 Mk. Vermögen. — Zwei in Sachsen seltene Vögel sind in der Nähr von Zwickau erlegt worden: ein weißer Albion und ein schmal- schnädeliger Wassertreter. — Das 2Sjährigr Bestehen feiert am Mittwoch di« Her berge zur Heimat in Zwickau. Nachmittag» 6 Uhr wurde öffentlicher AktuS in der Aula deS Gymnasiums, Abends 8 Uhr Festmahl im Hol«l zur Tanne abgehalten. Dem Grün der der Herberge, Fabrikant August Bufe, welchrr 25 Jahre lang dem HerbergS-Kuratorium als Vorsitzender vorgestanden hat, ist kürzlich daS Ritterkreuz 1. Klaffe d«S Albrecht»- ordens verliehen worden. In der Herberge wurden im ersten Vierteljahr 1879: 1021 durchreisende, 1880: 4407, 1903: 10,509, tn diesem Jahre, bis Ende September 6699 durchreisende, insgesamt 171,381 Fremde und 1532 LogiS- leut« an 79,552 Tagen beherbergt. — Einen ruhig vorübersahrenden Radfahrer hatte der Fuhrwerksbefitzer Eberwein in Planitz bei Zwickau ohne jeden Anlaß vorsätzlich vom Rade geworfen. Der Radfahrer erlitt dadurch erhebliche Verletzungen. Eberwein erhielt für diese Roheit vom Landgericht Zwickau 2 Monate Gefängnis. — Die städtischen Kollegien zu Wurzeu haben beschlossen, die Hundesteuer für den zweiten und jeden weiteren LuxuS- hund (für den ersten Luxushund sind 10 Mk. Steuer zu entrichten) von 15 Mk. auf 20 Mk. zu erhöhen. — Dem seit länger als 30 Jahren in der Buchdruckerei des Wurzeuer Tageblattes in Arbeit stehenden Schriftsetzer Franz Neustadt ist das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worben. Aus dem Sachsenlande. — König Friedrich August hat bei dem gestrigen Empfange der Wenden-Deputation im Residenzschlosse ein schönes Wort gesprochen, indem er sagte: „Ich vensichere, dort gern mit Liebe danken zu können, wo mir Liebe entgegengebracht wird." — Der in Haft befindliche Standesbeamte vr. Ackermann in Dresden, der den militärischen Rang eines Hauptmanns z. D. bekleidete, hat um seine Entlassung aus dem Heere nachgesucht. Die Austragung deS gegen ihn anhängig ge machten gerichtlichen Verfahrens bleibt infolgedessen den Zivilbehörden überlassen. — Am Donnerstag Nachmittag nach Ankunft der Königin Carola in Dresden fand bei dem König im Taschenberg palais Familientafel statt, an welcher außer der Königin- Witwe Prinz Johann Georg, sowie Prinzessin Mathilde teilnahmcn. — Am Donnerstag früh in der 5. Stunde ging in süd westlicher Richtung von Dresden ein ziemlich heftiges Ge witter nieder. Di« Nebenflüsse der Elb« sind im Wachsen begriffen. — Im Monat Oktober sind in Dresden 1056 Ein wohner als Bürger verpflichtet worden, außerdem 2 Bür gerinnen. Anter den ersteren waren 35 ansässig und 1021 unansäsfig. Der Zahl nach überwogen wiederum ganz be deutend di« Gewerbsgehilfrn mit 478 und die Arbeiter mit 147 Verpflichteten die übrigen Berufsstände. — Ein Stück von Alt-DreSden, da« ehemalige sogt' nannte Brühlsche WeinhauS, das «instmal» häufig August d»n Starken und seinen Minister, den Grafen Brühl beher bergt«, ist dem Einsturz nahe. DaS an der Münzgaffe be- legen« Grundstück, in welchem bislang die Gastwirtschaft „Zum goldenen Faß" betrieben wurd«, ist in «ine« so be drohlichen Zustande befunden worden, daß der Einsturz de alten historischen Hauses zu befürchten steht. Die Münz- gaffe, die den Neumarkt mit dem Terraffenufer durch das sogenannte „Terraffenloch" verbindet, mußte am Montag für allen Lastverkehr polizeilich gesperrt und den Bewohnern d«s „Goldenen Faß" von der Wohlfahrtspolizei ausgegrben werden, da- Hau- schleunigst zu räumen. Unter dem alten Gebäude befindet sich noch ein unterirdischer Gang, den, wie die Sage erzählt, August der Starke deS öfteren benutzt haben soll. Der Gang soll das Wirt-hauS mit dem Cosel- schen PalaiS verbunden haben. — Am Donnerstag Nachmittag gegen 4 Uhr entgleiste auf dem Bayrischen Bahnhofe in Leipzig in der Nähe der Gasanstalt aus noch unbekannter Ursache ein einfahrender Meuselwitzer Kohlenzug. Die Wagen türmten sich zum Teil aufeinander und sperrten die Nebengleise. Bei dem Unfall« erlitten vom Zugpersonal ein Bremser schwere, ein anderer leichtere Verletzungen. Der Zugverkehr «rfuhr «in« anderthalb- stündige Unterbrechung. Der Materialschaden ist beträchtlich. — Ein Opfer der Animierkneipen ist der Zahlmeister-