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der lateinischen Sprache und in der Musil, bedurfte. Da raus ist die Kreuzschule und der Kreuzchor entstanden, bei des berühmte Dresdner Einrichtungen. Das heutige Ge bäude der Kreuzschule am Georgplah wurde 1866 ein geweiht. — Leipzig. Während der Sitzung des Missionskolle- giums in Leipzig, die einen in der vorigen Woche in Schweden aufgestellten Vertrag über die Rückgabe des größten Teils unseres früheren indischen Mtssionsfeldes zu unterzeichnen soeben beschlossen hatte, traf ein Tel» gramm von der Synode der tamutischen evang.- luth Kirche aus Indien ein, das der Freude und dem Dank über die in Aussicht stehende Rückkehr der Leipziger Mis sionare nach Indien Ausdruck verlieh. — Leipzig. In der Taubestraße in Leipzig-Schöne feld wurde am Donnerstag bei dem Graveur B. eine Fälschungswerkstatt ausgehoben, von der seit einem halben Jahr falsche Einmarkstücke in größeren Mengen hinaus gegangen sind. — Leipzig. Im benachbarten Costewitz schlug bei einem Gewitter, das dort Mittwoch niederging, der Blitz in eine Gruppe von Arbeitern, die sich auf dem Wege zur Grube Bong und Rebs befanden. Der Arbeiter L. Wendler aus Döbris, Vater von vier Kindern, wurde auf der Stelle getötet, zwei Arbeiter wurden durch den Blitz gelähmt. Die anderen kamen mit dem Schrecken davon. — Ehemniy. Der Rat der Stadt beschloß, in eine Prüfung der Frage einzutreten, wie die Gefahr der Überschwemmung verschiedener Stadtteile künftig abge wendet werden kann und bewilligte zur Beseitigung der Wasserschäden im Stadtpark zunächst 6700 Rmk. Für den Aufbau der städtischen Kampfbahn an der Reichen- Hainer Straße wurden aus städtischen Mitteln 20,000 Rmk. zur Verfügung gestellt. — Chemnitz Am MItwoch Abend sprang in der Ost vorstadt nach vorausgegangenem Streit mit ihren Ange hörigen eine 19 Jahre alte Arbeiterin aus einer Boden kammer ungefähr 14 Meter hoch auf die Straße, woselbst sie mit einer Wirbelsäulenverletzung liegen blieb. Die Verletzte wurde nach dem Krankenhaus gebracht. — Oberlungwitz. Bei dem am Dienstag niedergegangenen schweren Gewitter ist der hier wohnhafte ledige 69jährige Tage löhner Moritz Nagel vom Blitz erschlagen worden. Nagel war beim Heidelbeersuchen vom Gewitter überrascht worden und hatte unter einer großen Eiche Schutz gesucht. — Neuölsnitz. Bei dem am Dienstag hier auftreten- den Gewitter schlug der Blitz in das Wohnhaus des Herrn Gutsbesitzers Sonntag, glücklicherweise ohne zu zünden. Esse und Wände wurden beschädigt und Puh heruntergerissen. Der Blitz ging dann über ein schlafen des Kindes hinweg, dabei die Bettdecke zerreißend. Das Kind blieb jedoch unversehrt. In der unteren Etage streute er den Ruß in der Stube umher. — Plauen Donnerstag abend in der 9. Stunde wurde im hiesigen Stadtwald, unweit des Stadions ein Liebespaar tot aufgefunden. Beide hatten Kopfschuß. Es handelt sich um den 26jährigen Kartonnagenarbeiter K. Walter Strobel von hier, der zuletzt in Oederan be schäftigt war, und um die 30jährige Friseursehefrau Elbe von dort. Beide hatten ein Liebesverhältnis miteinander und waren nach Plauen gekommen, um wegen unglück licher Liebe in den Tod zu gehen. — Witzschdorf. Ein vielgesuchter Einbrecher konnte dieser Tage ertappt und sestgenommen werden. Der licht scheue Geselle hatte bei Morgengrauen einen Einbruch vollführt und bereits Schränke und Kommoden erbrochen. Unbemerkt wurde er aber beobachtet und gefaßt. Der aus Ehrenfriedersdorf gebürtige Verbrecher sieht hinter Schloß und Riegel seiner Strafe entgegen. — Döbel». Offiziere des hiesigen Ausbildungsbataillons, 11 Jnf.-Negt., haben zu Pfingsten mit dem Faltboot eine Fahrt von Salzburg auf der Salzach, dem Inn und über Passau auf der Donau nach Wien unternommen. Sie haben dabei 427 Kilometer zurückgelegt. — Bautzen. Am Dienstag Nachmittag war in den Deutschen Cahücitwerken Gnaschwlh der Arbeiter Karl Thomas mit der Verbrennung von Schwarzpuloer be schäftigt. Dabei gerieten seine Kleidungsstücke in Brand. Obwohl Th. noch so viel Geistesgegenwart besaß, um durch Hineinspringen in die naheliegende Spree seine Kleidung zu löschen, erlitt er doch so schwere Verbrennungen, daß er nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. 1 — Bautzen. Beim Uebungsschießen mit Maschinengewehren auf dem Garnisonschießstand Bräwald wurde am Donnerstag der aus Dresden gebürtige Gefreite der 5. Kompagnie des Bautzener Reichswehrbataillons 2! 10 erschossen. Der Gefreite war in Deckung kommandiert und war plötzlich wieder in die Schießbahn getreten, wobei er den tödlichen Schuß erhielt. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Feststellungen eingeleitet. — Kamenz. Mitten in dem Getriebe des Verkehrs hat sich in der Herrenstrahe im ersten Stockwerke ein Finkenpärchen sein Heim ausgeschlagen. In einem grö ßeren Pelargonienstocke, welcher auf dem äußeren Fenster steht, haben die zutraulichen Tierchen ihr Nest gebaut. Eier gelegt und gebrütet. Mit großer Freude und In teresse verfolgen die Bewohner der Umgebung das Füt tern der kleinen Finken. Aus den Nachbarstaaten. — Thüringen für Sonntagsschuh. Das Thüringische Ministerium für Inneres und Wirtschaft hat die Städtischen Polizeiverwaltungen darauf hingewiesen, auf Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen über Heilighaltung der Sonn- und Feiertage genau zu achten. Danach dürfen öffentliche Versammlungen und Umzüge an Sonn- und .eilikMililtttkllM Ulk gerufen . sislbpwunke» Zellmer, kommen sui che einrelnsn öenik«» Him-mulonzc, Wo«'-« tigerntilvskw o.^ 1.37° äsr Festtagen nicht vor Schluß des vormittäglichen Haupt gottesdienstes stattfinden. — Greiz. Beim Abbruch der alten Mühle in dem reußischen Ort Crispendorf wurde, in den Grundmauern des Schornsteins eingemauert, eine zur Mumie gewordene Katze gefunden. Da es sich hier um ein altes Bauopfer handelt, wurde sie dem Heimatmuseum für das reußische Oberland in Schleiz überwiesen. Sie ist ein Gegenstück zu dem im Rittersaal des Schlosses Burgk aufgehängten Hund, der auch im Mauerwerk gefunden worden sein soll. Auch das Museum des vogtländischen altertumsforschenden Vereins in Reichenfels und das städtische Museum in Gera bewahren solche Tiermumien auf. Der Fund be weist, daß die Mühle ein hohes Aller hatte. — Cöthen. Als am Mittwoch Nachmittag in der Maschinenfabrik Nebrich mehrere Arbeiter mit dem Zer kleinern von Altmetall beschäftigt waren, gab es unter ihren Händen plötzlich eine heftige Explosion. Bier Ar beiter wurden durch umherfliegende Metallteile erheblich verletzt; einer kam sofort ins Krankenhaus, zwei andere mußten der Augenklinik in Halle zugeführt werden. Man stellte fest, daß sich unter dem Metall ein italienischer Gra natzünder befunden hatte, aber von den Arbeitern nicht erkannt worden war. Deutschland und Mexiko. Trotz der auch in Mexiko wie gleichzeitig in Latein amerika immer wieder während des Weltkrieges stark be triebenen Verhetzung der Presse durch die Entente, und trotzdem ein guter Teil der führenden mexikanischen Tages zeitungen sich dem moralischen und wahrscheinlich auch finanziellen Druck der Alliierten nicht verschlossen hatte, gelang es bekanntlich nicht, Mexikos Regierung von ihrer Neutralität gegenüber Deutschland abzubringen. Auf wirt schaftlichem Gebiete schadeten naturgemäß die von den Alliierten geschickt verbreiteten „schwarzen" Listen dem deutschen Handel sehr erheblich, und die nach einer vor dem Kriege vorgenommenen Zählung sich auf 3600 deutsche Seelen belaufenden Ausländsdeutschen vor allem mutzten hierunter nicht wenig leiden. Im Weltkriege er folgte aus den Vereinigten Staaten ein ziemlich starker lieileliklliliiecksiiiMllMbMW Hexiko» betrug 1924 inM?nos: ZMkNIXA MIMW 2332 42.1 22.5 W» veklkMe llsnöel mil flexiko in M ss.ss. kinfußi" t üuMr: 143 — , 1M-M 1924-42.1 » i > 1910'4^9 «MSN»» j 1925 - 55.1 AW»»»» 1913- 48 r Zuzug von Deutschen, und 1918 begann eine sich steigernde deutsche Einwanderung, die die Zahl der heutigen deutschen Bevölkerung in Mexiko auf etwa 5—6000 deutsche Seelen gehoben haben mag. Diese gehören zum größten Teil dem Kaufmannsstande an. Ein weiterer Prozentsatz ist zu den technischen Berufen zu rechnen, während deutsche landwirt- jchaftliche Kleinsiedlungen fehlen. Die wirtschaftliche Rolle, die in Mexiko das Deutschtum spielt, ist bedeutender als die Ziffer der dort Ansässigen vermuten läßt, wurde doch das in deul-jchcn Unternehmungen investierte Kapital- bereits vor dem Kriege auf etwa 400 Millionen Goldmark veranschlagt. Die Siemens-Schuckert-Werke und die All gemeine Elektrizitätsgesellschaft haben drüben ausgedehnte Filialen. Auch in der Brauindustrie sind die Deutschen rührend. Mehrere Baumwollfpinnereien sind in deutschen Händen, und am Plantagenbetrieb, besonders im nördlichen Mexiko, sowie am Bankbetrieb und in Exportgeschäften weisen die Deutschen ansehnliche Betätigung auf. Während der Export Mexikos 1924 (in Millionen Pefos berechnet) nach Amerika 233,2 betrug, so erreichte Deutschland bereits die Ziffer 42,1, während England nur 22,5 für sich in An spruch nehmen durfte. Der deutsche Handel mit Amerika erfuhr vom Jahre 1890, in dem er 14,3 Millionen Mark ausmachte, eine dauernde Erhöhung, die im letzten Vor kriegsjahre 1913 auf 48 Millionen Mark angestiegen war. um nach starkem Abfall in den ersten Nachkriegsjahren im Jahre 1925 auf 58,1 Millionen Marfanzuwachjett. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 25. Juni. Ter erste Punkt der Tagesordnung, das zweite Gesetz über Len Volksen scheid, erledigt sich durch die Zurückzie hung der Vorlage. Abg. Dr. Best (Völk.) fragt den Innenminister, tu welchem Sinne die Zurückziehung erfolgt sei, ob nun der Weg für den Volksentscheid frei sei, oder ob die Regie rung glaube, daß schon das geltende Recht bestimme, daß ei» Volksentscheid in Aufwertungssachen nicht zulässig sei. Als der Präsident den Innenminister Dr. Külz fragt, ob er eine Antwort erteilen wolle, schüttelt dieser ver neinend mit dem Kopf. — Damit ist diese Angelegenheit erledigt. Darauf wird das Pariser Luftsahrtabkommen in zwei ter und dritter Lesung angenommen. Der Gesetzentwurf über die Aufhebung der Preis treibereiverordnung wird mit 174 gegen 111 Stim men Ler Sozialdemokraten und Kommunisten in zweiter und dritter Lesung angenommen. Bei der fortgesetzten zweiten Beratung der Mieterschutzvorlage hebt Ministerialdirektor Oegg hervor, daß es noch nicht möglich sei, die Zwangswirtschaft auf diesem Gebiete völ lig aufzuheben. Es sollen aber gewisse Härten gemil dert werden. Abc,. Lucke (Wirtsch. Vereingg.) erklärt, bas Mister- schutzgesetz sei ein grenzenloses Unglück für das deutsche Volk und führe die deutsche Wirtschaft in den Abgrund. Den Wohnungssuchenden habe dieses Gesetz nur Schaden gebracht^ ebenso wie den Hausbesitzern. Die Abgg. Bartschat (Dem.), Schirmer-Franken (Bayer. Vp.) und Seiffert (Völk.) halten eine völlige Aufhebung der Wohnungszwangswirtschast noch nicht für möglich. Damit schlickt die allgemeine Aussprache und bas HauS wendet sich der Einzelbcratnng der Vorlage zu. LeLegra»»e Berlin, 26. Juni. Die Reichsregierung wird bei der polnischen Regierung einen Schritt unternehmen, der eine Folge des Urteils des ständigen internationalen Schieds gerichts im Haag ist, das die Wegnahme des Stickstoff werkes Chorzow in Ostoberschlesien für rechtsungültig er klärt hat. Berlin, 26. Juni. Reichspräsident von Hinden burg empfing gestern den neuernannten kaiserlich-pev- sischen außerordentlichen Gesandten und Bevollmäch tigten Minister Mirza Mohammed Ali Khan Farziue zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschreiben-. An dem Empfang nahm Neichsaußenminister Dr. Stre semann teil. Berlin, 26. Juni. Zu den Meldungen über eine schwere Erkrankung des Ministers Severing wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß der Minister auf dritte gendes Anraten der Aerzte bereits vor acht Wochen einen Erholungsurlaub angetreten hat, da er infolge Ueberarbeitung dringend einer Ausspannung bedurfte. Nach Ablauf von acht Wochen unterbrach er den Urlaub, mußte jedoch wieder auf Anraten der Aerzte einen lan gen Urlaub antreten, da seine Nerven noch äußerst ge schwächt sind. Der Minister hat sich in ein Sanatorium begeben und wird dort voraussichtlich noch mehrere Wochen bleiben. Die Meldungen, daß Minister Sevs- ring infolge seines schlechten Gesundheitszustandes nicht mehr auf seinen Posten zurückkehren wird, entsprechen nicht den Tatsachen. Köln, 26. Juni. In Bad Homburg vor der Höhe starb der Generaldirektor des Farbwerkes in Köln- Mülheim, Felten und Guillaume, Karl von der Herberg, im Alter von 64 Jahren. Er gehörte dem Werk seit 37 Jahren an und seit 26 Jahren dem Vorstand. Dortmund, 26. Juni. In Dortmund ist gestern eine große Falschmünzerbande zur Strecke gebracht wor den, die aus elf Personen besteht. Es waren schon seit Monaten dauernd falsche Zweimarkstücke im Um lauf. Sie waren so gut nachgemacht, daß sie nur bei ge nauem Hinsehen erkannt werden konnten. Nach ein gehenden Ermittlungen der Falschgeldstelle der Krimi nalpolizei konnte festgestellt werden, daß die Falsch stücke von einer gut organisierten, verzweigten und äußerst raffinierten Falschmünzerbande, deren Fabrika- tionsherde sich in Dortmund und zeitweise auch außer halb der Stadt befanden, hergestellt wurden, Paris, 26. Juni. Der König und die Königin vor» Spanien treffen heute Abend in Paris ein. Nächsten Mittwoch reist das Königspaar nach London weiter. Radri», 26. Juni. Als Urheber der Ver schwörung zur Beseitigung der gegenwärtige« Ae- giernng werden republikanische und liberale Elemente bezeichnet. Zahlreiche Persönlichkeiten, darunter der Chefredakteur einer liberale« Zeit««- »«d zwei frühere Abgeordnete, find verhaftet wurde«. Auch «eueral »eyler und der frühere NriegsmiuifNr General A-ntlera sollten in die Angelegenheit der- wickelt sei«. Ei« aus 11 Mitglieder« befiehe«der Ueberwach««gsrat ist eingesetzt worden. New ?)ork, 26. Juni. Gut unterrichtete amerika nische Kreise deuten an, daß der Generalagent für Re parationszahlungen, Gilbert, Richtlinien erhalten hat» die er im französischen Finanzausschuß durchsprecherr soll, um Frankreich zur Annahme eines Dawesplane- zu veranlassen, der die Eisenbahnen rentabler gestal ten und die Beteiligung der Industrie zur Herbeifüh rung der Stabilisierung in die Wege leiten soll. Man hütet sich jedoch vor Antastung dec französischen Sou veränität, schon deshalb, weil Frankreich auf solch» Pläne nicht eingehen würde. Konkurse in Sachsen. Hulda Alma verw. Feklgenhauer geb. Kreiner, Schürzen- und Berusrlleiderfabrit in Pulsnitz. Anm. bis 26. Juli. Waldenburg, 26. Juni. Mittags 12 Uhr -p 15 Grad L., morgen, 8 Uhr 12 Grad L., tiefste Rachttemperatur -p 10,» Grad ll.. Feuchtigkeitsgehalt der Luft 75 Prozent- Barometerstand 764 »» Windrichtung: Nord. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunde, 2,? mm. Witterungraussicht: Wechselnde Bewölkung.