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Freiberger Atzeigrr und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. L8S7 ^°236 Mittwoch, den S. October Stimme der Der König forderte hierauf vom Präsidenten vr. Simson MN. er den »orteten bis an beide neues Leben. Grund eine» -7. tehrr. ein. h jetzt rühm Schü« ffel egangen. lenselbea zen gute ßischen Königshauses hin; von dieseim Felsen aus trug großer Fürsten die Segnungen seiner Regierung nordwärts Meere. Dort erblühte unter ihrem Scepter aus Ruinen Dort ward indeß die alte Ordnung zerbrochen und der neuen deutschen Staates gelegt, gemehrt und befestigt. ck. es lick» enschmie« hlen vir e ihn zu id seinen ie Herrn jesproche« rzlichsten -öffnet, r Mit« othekar Erscheint jeden Wochentag früh S U. Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen. Grabe« werden g, den z, statt« lllung u die er me en- lich in sich selbst zu tragen." Die Antwort Sr. Majestät des Königs (welche der Reichstag stehend angehört) habe folgendermaßen gelautet: Ich nehme freudig die Adresse des Reichstages entgegen, welch« den Beweis liefert, daß die Saat des vorigen Jahres glücklich ausge gangen ist. Die vom Reichsage ausgesprochenen Gesinnungen und Hoffnungen find die Meinigen und sie werden einst ihrer Erfüllung entgegenreisen können. Daß die hergestellte Stammburg der Hohenzollern an ihrem Ein weihungstage Zeuge des Ausspruches des Reichstages gegen Mich ist, beweist, daß die Vorsehung mit dem hier entsprossenen Geschlechte, daß sie mit Preußen war und ist." nd, >e, prach« ie — lNg, ichnen, rftliche rische- ksang« er, ier ri« Heute dringt in diese Räume zu Ew. Majestät die Vertretung eines von 30 Millionen verfassungsmäßig zu einem Staats körper geeinigten Volkes, welches das Bewußtsein durchdringt, das Maß und Gesetz seiner Bewegung, Fortbildung und Erweiterung ausschließ- Prel, »leütljLhrl. 20 Ngr. Inserate werben bi« gespaltene Zeile ober deren Raum mit S Pf. berechnet. überreicht werde. Diese Stätte weiset auf die ersten Anfänge des preu- ein Geschlecht Fall thun lasse. — Nach den neuesten Bestimmungen werden sich die preußischen Majestäten am 10. October von Weimar nach Ba den-Baden begeben. — Man schreibt dem „Schwäb. Merk." au» Berlin: Seitens der braunschweigschen Landstände sollen bei der Regierung Anträge vertraulich eingereicht sein, um für den Todes fall des Herzogs die Einverleibung in Preußen sicher zu stellen, waS den Wünschen der Bevölkerung ungleich mehr zusagen würde, als wenn nach dem jüngst, d. h. vor 1 oder 2 Jahren abgeschlossenen, geheimen Erbvertrage der frühere Kronprinz von Hannover unter Sicherstellung der braunschweigschen Landesverfassung der Nachfolger auf dem braunschweigschen Herzogsthrone würde. — Die von meh reren Zeitungen gebrachte Mittheilung, daß sämmtlichen während des vorjährigen Feldzuges eingezogen gewesenen verheiratheten Mann schaften vom Feldwebel abwärts ein königliches Gnadengeschenk von 15 Thlrn. bewilligt worden sei, beruht insofern auf einem Jrrthum, als nur den activ dienenden verheiratheten Feldwebeln und Unter offizieren rc. eine einmalige Servisunterstützung, und zwar dem Feldwebel, Wachtmeister und Oberfeuerwerker mit 25 Thlrn., dem Sergeanten, Unteroffizier, Trompeter und Hautboisten rc. mit 15 Thlrn. gezahlt werden soll. — Der Abg. v. Schweitzer wird im Reichstage ein ziemlich umfangreiches „Gesetz zum Schutze der Ar beit gegen da« Capital" einbringen. Die Anordnungen desselben beziehen sich hauptsächlich auf folgende Punkte: 1) Verhütung der Mißbräuche, welche bei der Lohnentrichtung von Seiten der Unter nehmer vorkommen; 2) Bestimmung, daß die tägliche Arbeitszeit eine gewisse Stundenzahl nicht überschreiten darf; 3) insbesondere Schutz für die Frauen und Kinder; 4) Einführung von Fabrikiu- spectoren (wie in England) zu dem Zwecke kräftiger Durchführung der gesetzlichen Schutzbestimmungen. Der Antragsteller beabsichtigt in der nächsten Reichstagssitzung die nöthigen Unterstützungsstimmen zu werben. Berlin, 7. Oct. Wie Präsident vr. Simson heute in der Sitzung des Reichstages mittheilte, hat derselbe bei Ueberreichung der Adresse folgende Ansprache an Se. Majestät gerichtet: „Ew. Majestät haben zu bestimmen geruht, daß die Adresse de» Reichstages des norddeutschen Bundes heute auf der Burg Hohenzollern Tagesgeschichte. Freiberg, 8. Oct. Ueber die Vorgänge in Italien liegen fol gende Nachrichten vor: Aus Florenz, 6. Oct.: Die Truppenbewe gungen gegen die römische Grenze dauern fort. Eine aus Bagnarea dem „Diritto" zugegangene Correspondenz meldet, daß die päpstlichen Truppen bei einem Zusammenstoß mit den Insurgenten 21 Gefan gene verloren haben. Der Verlust der Insurgenten betrug 3 Todte und 2 Verwundete. In dem Gebiete von Frosinone hat sich eine starke Jnsurgentenbande gebildet, die, nachdem sie eine beträchtliche Abtheilung päpstlicher Truppen geschlagen, vordringt, um sich mit den Insurgenten in Viterbo zu vereinigen. — „Riforma" und „Jta- lte" thetlen mit, daß die Jnsurrection in dem gegen die Abruzzen belegenen Gebiet ausgebrochen ist, woselbst ein für die Insurgenten günstiges Gefecht mit den päpstlichen Truppen stattgefunden hat. Nachrichten aus Rom vom 5. ds. melden, daß eine päpstliche Truppenabtheilung bei Bagnarea von den Insurgenten geschlagen worden ist und sich auf Montefiascone zurückgezogen hat. Zwei weitere Gefechte bei Sabina und Valentano fielen für die Insur genten günstig aus. Eine neue Jnsurgentenbande ist in Sabina eingedrungen, wurde aber bei Moricone von den päpstlichen Truppen zersprengt. — Eine Abtheilung päpstlicher Soldaten hat sich mit den Aufständischen vereinigt. — Ein Correspondent der „New-Aork Tribune", der am 24. August die Leiche Maximilians in Queretaro besichtigt hatte, be richtet darüber Folgendes: Den Sarg mit dem Leichnam fand ich im zweiten Stockwerk des von Don Munos Ledo bewohnten Hauses. Ein Soldat stand an der Thüre Wache, versagte aber Niemandem den Zutritt. Die Stube war dunkel und überaus schmutzig. In ihrer Mitte ruhte der Sarg auf zwei rohen Holzbänken. Mit einem schwarzen Tuch bedeckt und mit ordinären Goldfransen verziert, hatte er zu Häupten einen Schieber und unter diesem drei Gläser, durch die der Leichnam des unglücklichen Kaisers schwach zu erken nen war. Seine Kleidung besteht aus einem blauen Rock mit Uni formknöpfen, dunkelblauem Beinkleid und schweren Cavalleriestiefeln, an den Händen beschmutzte, weiße Handschuhe, Mund und Augen standen halb offen, so daß die Farbe der letzteren und die Zähne sichtbar waren; der Bart aber war verschwunden, da er mit dem größten Theile des Kopfhaares abgeschnitten worden war, um, so sagte man mir, von vr. Lisso, dem die Einbalsamirung anvertraut worden war, in kleinen Partien verkauft zu werden (er soll für je des kleine Löckchen 80 Doll, bekommen haben). Dieser Doctor hatte den Leichnam einige Zeit in seinem eigenen Hause, verkaufte Stücke von dessen Kleidung zu hohen Preisen, und soll sogar einen Aus- schnitt aus den Scheitelknochen verschachert und durch eine einge fügte Holzscheibe ersetzt haben. Der Leichnam ist übrigens wohl er halten, soweit sich wenigstens von Außen beurtheilen ließ. * Berlin, 7. Oct. Dem „Hamb. Corresp." wird telegraphirt: Für die Vermehrung der Marine in den nächsten zwei Jahren wird eine Extrabewilligung von 10 Millionen Thalern gefordert. — Den Westseeinseln Föhr, Pellworm, Amrum und Sylt stand bisher das Recht der Militärfreiheit zu, welches ihnen in früheren Jahrhun derten aus verschiedenen, damals nothwendigen Gründen ertheilt wurde. Natürlich haben auch diese Communen sich bemüht, dies für sie so wichtige Vorrecht zu retten, da die Beibehaltung desselben für Einige eine Lebensfrage ist. Allein bisher scheinen alle Bemü hungen vergebens, und die gestern hier anwesende Deputation von Föhr hat vom Oberprästdium auch wohl keine Hoffnung auf Erfolg mitgenommen, nachdem ihr von dem König persönlich und von dem Kriegsminister auf ihre Vorstellung gesagt worden, daß man von „ . .... dem Prineip der allgemeinen Wehrpflicht keine so weite Ausnahme Bericht über den Fortgang der Arbeiten des Reichstages und et«, machen könne, «nd Man sehen müsse, was sich für jeden einzelnen klärte sich W den bisherigen Ergebnissen derselben befriedigt,