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ist ein ILgerbataillon -egen die preußische Orckre äe d-tnille mehr vor handen. — c. Die übrigen Contingente der norddeutschen Bundesstaaten werden, vorbehältlich etwaiger au- den noch nicht stattgehabten Detail- Verhandlungen mit den einzelnen Regierungen sich ergebenden Modifi kationen, bei den preußischen Armeecorp« wie folgt einzureihen sein und zwar: da- herzoglich anhaltische beim 4. Armeekorps (Sachsen), die fürstlich lippe'schen und das waldeckische beim 7 Armeekorps (Westfalen), die großherzoglich mecklenburgischen, da- oldenburgische und die Con- tingente der Hansestädte beim 9. (Schleswig-Holstein), sowie da- her zoglich braunschweigische beim 10. Armeekorps (Hannover). Die Kon tingente der sächsischen Herzogthümer rc. werden beim 11. Armeekorps (Hessen-Nassau) eingererht. Das auf Oberbessen fallende Kontingent bleibt im Berbande der großherzoglich hessischen Divifion. 3) Zur Unterhaltung des LandheereS werden für die gesammte Kopfstärke (excl. Offiziere und Beamte) pro Mann 225 Thlr. in An spruch genommen. Wenn den Regierungen der ehemaligen Reserve-Jn- fanterie-Divifion de- alten Bunde-Heere- für eine Reihe von Jahren Ermäßigungen an dem Satze von 225 Thlr. für den Kopf bewilligt worden find, so wird doch eine anderweite Deckung de- hierdurch ent stehenden Ausfall- nicht beabsichtigt. Derselbe bedingt vielmehr nur, daß einzelne der vorgesehenen Formationen, namentlich der Special- Waffen, erst dann in's Leben treten, sobald durch den Wegfall der in Rede stehenden Ermäßigungen die Mittel hierzu disponibel sein werden. 4) Die detaillirten Anschläge zur Begründung des beanspruchten DurchschnittSverpflegungSsatze« werden zur Einficht vorgelegt werden. ES wird jedoch schon jetzt bemerkt, wie die Erhöhung des DurchschnittS- verpfltgungsbetrage- von 225 Thlr. gegen den nach dem Etat für die preußische Armee pro 1867 sich ergebenden Betrag von 213 Thlr. durch folgende, in Aussicht genommene Maßnahmen bedingt wird und zwar hauptsächlich: 1) durch bessere Verpflegung der Mannschaften als seither und 2) durch allgemeine Erhöhung der Servis- und Quartier- entschädigung, ferner 3) durch die nöthige Erhöhung der Gehalte eini ger Offizierschargen, sämmtlicher Acrzte und mehrerer Beamtenkategorien, zu welchen Zwecken jedoch nur ein verhältnißmäßig geringer Betrag er forderlich ist. 5) Der vorbezeichnete Kostenbeitrag für das Landheer von 225 Thaler pro Korf umfaßt nur das Ordinarium. Ein Bauschquantum für das Erkaordinarium kann, der Natur der Sache gemäß, zur Zeit nicht angegeben, wird vielmehr im Bedarfsfälle, auf Grund specieller Darlegung de- Bedürfnisses, besonder- beantragt werden. 6) Der jährliche Bedarf an Ersatzmannlchasten des LandheereS und der Marine wird zusammengerechnet. Diese Summe wird pro rat» der Bevölkerung aus die einzelnen Bundesstaaten repartirt der Art, daß diejenigen LandeStheile, welche, der Beschäftigung ihrer Bevölkerung ent sprechend, zur Completirung der Marine herangezogen werden, um so viel weniger für daS Landheer zu gestellen haben. Hierdurch wird die, wie vorstehend angegeben, auf ein Procent der Gesammtbevölkerung normirte FriedenSpräsenz de» BundeSlandbeereS jedoch nicht alterirt, indem der durch die Gestellung von Mannschaften für die Marine seilen der Küstenstaaten entstehende Ausfall am Landheere aus die Binnen- staaten übertragen werden muß. * Berlin, 27. März. Die osficieüe „Prov.-Corresp." sagt: Die Veröffentlichung der Allianzverträge zwischen Preußen und den süddeutschen Staaten sei nicht durch die Stellung zum Auslande veranlaßt worden, sondern sei erfolgt, um dem deutschen Volke die Arbeit des nationalen Aufbaues zu erleichtern. — Die „K. Z." be schäftigt sich heute mit der Luxemburger Frage. Sie findet die rechtliche Seite uichl ganz klar, sie meint, der Großherzog von Luxemburg könne wohl sein Land auch an Frankreich verkaufen; ab^r die Regelung der Verhältnisse würde, wenn Preußen Lust hätte, zu unangenehmen Weiterungen führen können. Dann fährt sie fort: „Preußen scheint dazu keine Lust zu haben. Allerdings kann ihm der Handel nicht angenehm sein, besonders da die in den . Felsen gehauene Festung von Luxemburg früher für eine der stärksten in Europa galt, wenngleich sich das bei der Vervollkommnung der Geschütze etwas geändert hat. Jedenfalls war die Festung Luxem- bnrg ein Bollweg gegen Frankreich und würde jetzt ja ein Aus- fallSthor gegen Deutschland werden. Indessen da Frankreich sich zur Sprengung der Festungswerke bereit erklärt zu haben scheint, so dürfte Preußen darauf verzichten, zweifelhafte Rechte auf die Spitze des Schwertes zu treiben; besonders da die Politik des französischen CabinetS während der letzten Zeit freundlich gegen Preußen gewesen ist und die ungeheueren Erfolge Preußens die Franzosen im höchsten Grade eifersüchtig gemacht haben. Die französische Eitelkeit wünscht irgend eine Genugthuung, und jede andere Erweiterung der franzö sischen Grenze gegen Westen hat Preußen entschieden abgelehnt und ablehnen müssen." Ueber diese Auslassung äußert sich die „V. Z." folgendermaßen: „Die „K. Z.," welche ihre echt deutsche Gesinnung wiederholt in ihrem Befürworten der Abtretung Nordschleswigs zur trägt, scheint hier einen Boden gefunden zu haben, auf welchem sie diejenigen, welche noch über die Gesinnung deS Kölnischen «lalle- in Zweifel waren, darüber vollständig austlären kann. Auf jeden Fall hat sie deu Ruhm, die einzige deutsche Zeitung welche das Aufgeben von Luxemburg befürwortet. Sollte übria« die französische „Eitelkeit" eine uoch größere Genugthuung wüiM so würde man sich preußischerseit« möglicherweise auch dazu dw stehen, die „Kölnische Zeitung" abzutreteu. Der Verlust allerdings unangenehm, aber was thut man nicht um de« litt» Friedens willen. — Die „Zeidl. Eorresp." meint: Die BeMa», lichungen der Verträge mit den Südstaaten seien keine Demonstrativ, gegen daS Ausland; man habe vielmehr dadurch nur die Bedach, de« Reichstags über die Richtung der preußischen Politik zerstreu, wollen. Sie findet übrigens die ReichStagSverhaudlungeu zu l«. und fragt, wie viel Zeit die Herren hier noch zubringm wolle»? Wenn der Reichstag Diäten erhielte, dann hätte sie gewiß M die Staatskostenrechnung beigefügt. Dasselbe Organ droht fern» dem preußischen Landtag. Man denke vorläufig noch nicht dar«, ihm ein neues Wahlgesetz für Preußen vorzulegen, aber was, sich in der nächsten Session nicht artig benähme, dann köWr M» nicht wissen, was passiren würde. Von der luxemburger KM, hält oben genanntes nicht viel. — Der „StaatSanz." verissaM daö in den verbindlichsten Ausdrücken abgefaßte Schreibe welchem Victor Emanuel dem Grafen Bismarck anzeigte, daß erjh, seinen höchsten Orden (Annunziaten-Orden) verliehen habe. — D, „N. ft. Pr." wird aus Trautenau gemeldet, daß bei Rachod d« preußische Grenze abgesperrt sei. (Eine politische Bedeutm- hu diese Nachricht, falls sie sich bestätigen sollte, nicht; die Greazspcm würde dann nur die Folge des Ausbruchs der Rinderpest h Böhmen sein.) — Herr von Wurmb wird der „Post" zufolge W am 1. April das Amt als Polizeipräsident von Berlin antrete» Wien, 26. März. (W. T.-B.) Die „Wiener Abendp." bo merkt, indem sie die jüngsten Auslassungen der „Nordd. Sllg. Az" über die Befestigung der freundschaftlichen Beziehungen Oesterreich« zu Preußen reproducirt: „Eingedenk des Ernstes, mit dem auch die an dieser Stelle den gleichen Wunsch, als den Intentionen der kai serlich österreichischen Regierung entsprechend, zum Au»drmk brach ten, dürfen wir uns Angesicht- solcher Emanationen wohl daraus beschränken, dieselben mit ungeheuchelter Befriedigung zu rrgistckeu." — DaS Abendblatt der „Presse" theilt mit, daß heute dn hm, delsvertrag zwischen Oesterreich und Holland abgeschlossen worden sri. Paris, 26. März. (W. T.-B.) Die luxemburgische Angelegt» heit steht noch immer im Vordergründe der politischen Fragen. Dit „France" sagt: „Wenn in der That Vorverhandlungen über du Abtretung Luxemburgs stattfänden, so müßten schon an» patriob- .scheu Rücksichten die Zeitungen sich aller Conjeetunn über diese« Gegenstand enthalten, welche die weitern Schritte der Regimmg compromittiren könnten." In ganz ähnlichem Sinne spricht „M" sich au». Italien. Der Papst hat sich in das Unvermeidliche gtU entweder die Banditen bis vor den Thoren Roms oder die Hilst der Italiener; ein Drittes gab es nicht, da sich 11,060 Mw päpstlicher Truppen als unfähig erweisen, dem Unwesen zu stemri. Die Provinzen Belletti und Frosinone find von römische» und «- apolitanischen Briganten förmlich überschwemmt und die Leute, !« im Neapolitanischen nicht mehr ihre Rechnung fanden, entschädig sich vor den Thoren Roms, wo sie mit den reactionäreu Anis» langjährige Einverständnisse haben und nun ihre alten Fremdest wenig schonen wie die Fremden. In Frosinone und Beroli wmta am 13. März 2 Räuber guillotinirt, doch dies hat nicht- geftM als daß die Banden Andreozi'S, Fouco's und Doris'-, über M Mann, sich vereinigten. Doria war früher Mönch. Diese B<u^ bedrohen selbst die Städte und erschienen wiederholt ungestraft Hellen Tage in Ceprano, Segni rc. Panecini, der vom DeleM von Frosinone zu Unterhandlungen mit den Räubern abgesM wurde, ist noch bei denselben in Gefangenschaft. Sie verlas 30,000 Scudi Lösegeld vom Delegaten. Für einen andere« e» führten, Pollini, forderten sie 25,000 Scudi, haben ihn aber d^ für 4000 freigelasien. Die Verbalconvention zwischen Row Italien gestattet nun ein gegenseitige« Betreten fremden GebiM bei Verfolgung von Räubern. Lissabon, 24. März. In einem heute abgehalteoen Mo»^ Meeting wurde einstimmig beschlossen, unter Führung de- HtyA v. Loule eine Deputation zu bilden, um dem Könige eine Paw" gegen die neuen Steuern zu überreichen. St. Petersburg, 26. März. Die heutige „Senats-ZeitE" veröffentlicht ein von der russischen und österreichischen Reg>oA getroffene« Uebereinkommen, wonach alle in Rußland und OesterM gegründeten Aktiengesellschaften und commerciellen Affociatioae« " Ausnahme der Versicherungs - Gesellschaften in beiden Länder» Geschäfte betteiben dürfen und den erforderlichen Rechtsschutz > nießen. — Durch kaiserlichen UkaS ist die Aufhebung der i ReichSrathe gehörigen Commission für Polen angeordoet Word»