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Deutscher Reichstag. Sitzung vom 28. Januar. Vor Eintritt ,n die Tagesordnung gab der Abg. v. i > ucrord jZtr) eine Erklärung ab, die sich gegen einzelne Sendungen in der Rede des Grasen Westarp wendet. In > ?r dann fortgesetzten Aussprache über die Regierungser- iärung kam zunächst Abg. Henning lBölk.i zum Wort, i-or sich scharf gegen das Kabinett Luther wandte und das völkische Mifjtranen begründete. ES sei unerträglich, wenn uach dem Eintritt in den Völkerbund deutsche Truppen etwa unter französischen Oberbefehl kommen sollten, um Polen »or Ruhland zu schützen. Der Redner fordert im Falle einer Enteignung der Fürsten auch die Enteignung sämt- icher Ostjuden Er richtete dann heftige Angriffe gegen die Negierung, die als Negierung der Erfüll,ingSpolitik gestürzt werden müsse. Sie sei eine Negierung der Henkersknechte am eigenen Volke. Abg. Henning (Bölk.f von der Sitzung ausgeschlossen. Bei den letzten Worten Hennings sprang der Reichs kanzler Dr. Luther in großer Erregung auf, tritt auf den Abg. H c n ning zu und ruft: Ich verbitte mir derartige Bemerkungen ganz energisch! — Im Hause entsteht unge heure Aufregung. Der Abg. Henning will sich dann auf «einen Platz begeben. Auf dem Wege daytn umringen ihn zahlreiche Abgeordnete, die in großer Erregung sind. Minu tenlang erschallt der Nus: Naus! Der Vizepräsident Dr. Bell schafft nur mit Mühe Ruhe. Er erklärt dann, daß der Abg. Henning sich einen so schweren Verstoß gegen die parlamentarischen Gebräuche habe zuschulden kommen lassen, daß er ihn von der Sitzung ausschließe. Der Abg. Henning verläßt darauf den Saal. Abg. v. Lindeiner-Wildau sDnat.) sicht in der heutigen Krise die Krise des derzeitigen Regierungs-Sy stems, des Systems der parlamentarischen Demokratie in Deutschland überhaupt. Dieses Regierungs-System ist ja die hvchgepricscne Siegesfrucht des Volkssiegcs vom ö. No vember 1018. Aber man sollte inzwischen eingesehen haben, daß man Verfassungen nicht wie einen fertigen Anzug von der Stange kaufen kann. Wir müssen die Möglichkeit zur Rettung des deutschen Volkes schaffen durch Wiederherstel lung einer festen Regierungsgewalt. Der Redner geht dann auf die Wirtschaftskrise ein und berührt dabei auch die Be lastung unserer Wirtschaft durch die Dawesabgaben. Auch wird find der Meinung, so erklärt der Redner, daß wir eine erfolgreiche Außenpolitik nur treiben können auf dem Wege einer Verständigung mit unseren früheren Feinden. (Hört! hört! i. d. Mitte.) Aber wir wollen nicht allein die Geben den sein. Nach den Enttäuschungen bezüglich der Rückwir kungen aus dem Locarno-Vertrag dürfen wir nicht unseren letzten Trumpf, den Eintritt in den Völkerbund, ohne sicht bare Gegenleistungen aus der Hand geben. Abg. Koenen (Kom.) protestiert gegen den Ausschluß des Abg. Hennings. Dadurch werde die Opposition de zimiert. (Vizepräsident Dr. Bell verwahrt sich dagegen, »IS ob er sich beim Ausschluß Hennings von oem Häufe oder von dem Reichskanzler habe beeinflussen lasten, er sei nur seinem Gewissen aefolgt-f Koenen richtet dann heftige Angriffe gegen einzelne Minister und Parteiführer und wird zur Ordnung gerufen und mehrfach gerügt. Abg. Drewitz (Wirtfchaftl.Vcreinig.) führt aus, der gestrigen Aufforderung des Reichskanzlers in seiner tempe ramentvollen Rede würden wir vielleicht entsprechen können, wenn es das erste Kabinett Luther wäre. Die Aktion der Ncichsregierung zur Preissenkung ist nicht der Grund, ihr unsere Unterstützung zu versagen. Wir haben uns nur da gegen gewandt, daß man hin und wieder mit einem Aus- nahmcgesch gegen den gewerblichen Mittelstand vorgeht. Das deutsche Handwerk befindet sich heute in derselben Situation, wie die Sozialdemokratte zurzeit des Sozialisten gesetzes. Telegramme Berlin, 29. Januar. Nach einer Berliner Presse meldung soll das Reichsernährungsministerium darüber schlüssig geworden sein, auf Abdeckung der von der Reichsregierung oder durch deren Vermittlung der Landwirtschaft zugeflossenen Winzer-, Stlobau-, Kraft- pflug- und Erntebergungskredite durch die Golddis tontbankkredite zu dringen. Hierzu wird mitgeteilt: Es besteht nicht die Absicht seitens des Reichsernäh rungsministeriums, einen Druck auf vorzeitige Ab lösung der Winzer- und Silokredite durch die Gold- diskontbankkredite auszuüben. Den beteiligten Kre ditnehmern bleibt die wirtschaftliche Disposition dar über überlassen, ob Anlaß und Gelegenheit besteht, eine Abdeckung dieser Kredite im Hinblick auf ihren Zinsfuß und ihre Fälligkeitstermine durch Ueber- führung in Golddiskontbankkredite vorzunehmen. Das letztere gilt auch von den seitens der Reichsregierung bereit gestellten Kraftpflugkredtten. Die Ernteber gungskredite sind nicht von der Reichsregierung, son dern von bestimmten zentralen Kreditinstituten ge währt worden. Wieweit ihre Ablösung durch Gold diskontbankkredite durchführbar ist, ist Gegenstand der Entschließung der kreditnehmenden Landwirte und ihrer Gläubiger-Kreditinstitute. Berlin, 29. Januar. Der Besuch des englischen Botschafters im auswärtigen Amt war gestern Gesprächs stoff im Reichstag. Der englische Botschafter soll Erklärun gen abgegeben haben über eine weitere Auswirkung der Locarno-Abmachungen, sobald der deutsche Ausnahmeanlrag an den Völkerbund abgegangen ist. Berlin, 29. Januar. Der Reichspräsident empfing gestern eine Abordnung der Stadt Marienburg, deren Ehrenbürger er ist. Sie überreichte eine Einladung zur SSOJahrfeier der Stadt. Ferner empfing der Reichs präsident eine Abordnung des Reichsbundes vaterländischer Arbeiter- und Werkvereine, sowie des Reichsbundes deut scher Angestellten-Berufsverbände. Paris, 29. Januar. Sir Austen Chamberlain wurde gestern vormittag um 10 Uhr am Quai d'Orsay empfangen. Die Unterredung mit Briand dauerte über zwei Stunden. Nach 12 Uhr wurden die Journalisten empfangen, mit denen sich Briand und Chamberlain 10 Minuten unterhielten. Belgrad, 29. Januar. Wie in politischen Kreisen verlautet, wird die Konferenz der Kleinen Entente, die Mitte Februar stattfinden sollte, verschoben werden, da eine Reihe wichtiger Vorfragen noch nicht geklärt ist. Auch die ungarische Fälscheraffäre wird bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht völlig aufgeklärt sein, so daß sie auf der Konferenz noch nicht behandelt werden kann. Kirchliche Nachrichten. Am Sonntag Septuagesimä. Waldenburg. Vorm. 10 Uhr Predigt über 1. Kor. s, 24—27: Ohne Neitz — kein Preis. Kirchsammlung für »».-loth. Sotte»kast«n. Borm. 11" Uhr still » Abendmahl Nachm S Uhr für Kinder (a 10 Pfg.), Abends Uhr für Erwachsene (»20 Pfg.) im Kirchgemeindefaal Lichtbilderfeiersiunde: Der Thristen Lebene gano in Wort und Bild. Waldenburg. Abend« 8 Uhr Mission «abend. Laudesblrchliche Gemeinschaft. Mittwoch ,,g Uhr Ber- sammlung. Jedermann ist freundlichst Ungeladen. Jugendbund für E. lk. Sonnro Abends 8 Uhr Versamm lung Alle jungen Leute sind willtommen. Schwaben. Vorm. 'i.s Uhr Predigt. Kirchsammlung Altstadt Waldenburg. Vorm. 10 Uhr Prediztgottesdienst. Anschließend '/«l2 Uhr K ndergotteedienst. Oberwinkel. Nachm. 2 Uhr Gottesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Callenberg mit Reichenbach, «orm. g Uhr Predigtgotte,, dienst im Konftrmandrnsaal. Borm. ^,11 Uhr KindergotteSdienst im Konfirmandensaal. — Dienstag Abend» 8 Uhr Jungmüdchenverern im Konfirmandensaal Abends 8 Uhr Frauenverein bei Böhm. — Mittwoch Abends 8 Uhr Bibelstuude im Konsirmandensaal. Phil. 2. Langenchursdorf mit Falken. Borm, s Uhr LesegoNe,. dienst. Kollrtte für den eo.-lmh Gvtterkasten. — Mittwoch Abend« 8 Uhr Frauenverein im Gasihos Möbius — Donnerstag Abend, 8 Uhr Bibelitundr über Jakobus Brief Kap. 2. Schlagwitz mit Franken. Borm. 8 Uhr in Franken, Bor«. 10 Uhr in Schlagwttz Previgtgoltesdienst. Nachm. 2 Uhr Kinder» gottesdirnst in Schlagwitz. Dereinsnachrichten. Sonntag, den 31. Januar. Waldenburg. Jungmännerverein. Abend, ^,8 Uhr Licht- bilderfrierstunde, dann Versammlung. MWM tz UMMMA SonnsdvncI, cien 30 fünusr Anfang S Ukr. MU- "WG «Ile ^r»gfi»Ule eines Lntg-Ielsle». Kriminal Orams in 6 Wirten. Ausgenommen mit Onterstütrung unä Evcirlcung äer berliner Kriminsl-Lolirei. Deckniseke Leitung: Kriminal- lnspektor von Asanteufke!. 2. vss vei-kllxte irüssen. bilmkomöäie in 2 Wirten mit ^ionbx Lanks. Heute Sonnabend, Sonntag und Montag Ausschank von ff. Bockbier Hierbei empfiehlt ff. Bockwürstchen und ladet freund chstein Wslter »si-Ugf. L 2astliok koukunZsn UA — Vel. SS /kmt ^Volkeodru-s Heute Sonnabend, den 30. Januar, und '4^,-folgende Tag« ^Wgroßes Vockbierfest WU" Stoff hochfein. -Wz Sonntag von Nachm. 5 Uhr an llei beizte iinll beliebte jtSMlltM Vollbesetzte» Orchester Nur die neuesten Schlager. 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