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LMgc M ZchönbllM Tageblatt. Unterhclktungsteil. Treue Seelen. Rowan von Maria Theresia May, preisgekrönte Bersasserin von „Unter der Königslanne" und „Wie es endete". 25! (Fortsetzung.! „O, ich sehe, Sie kennen die gestrige Geschichte. Da hat also Ihr Freund Ihnen zu unserer Adresse verhalfen? DaS hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Dann sind wohl gar die prächtigen Rosen, die ich gestern bekam, von ihm oder von Ihnen — doch nein, die sind von dem andern — ach, wenn Sie mir den vorstellen könnten!" „Gnädiges Fräulein!" „Ich bitte Sie, lieber Doktor, nur keine Moralpredigten, dazu haben Sie leider immer Anlagen gehabt, und ich be komme von meiner Schwester schon mehr als genug von der Sorte zu hören. Jetzt gehen Sie und holen Sie Ihren Freund her, er schaut immer zu uns herüber wie der Wolf im Märchen und dann plaudern wir wieder." „Ich dachte, ich hätte für Dich aufgehört zu existieren," sagte Gellner sehr gekränkt zu Richard, als dieser auf ihn zukam; sein Unmut war jedoch schnell verflogen, als Fräulein Rosa ihm mit l czauberndem Lächeln die Hand reichte, ihm für seinen gestrigen Ritterdienst dankte und betonte, wie sehr sie sich freue, ihm wieder zu begegnen. Und dann saß er ebenfalls in der Fensterecke und hörte zu, wie das schöne Mädchen und sein Freund Erinnerungen tauschten. Rosa fragte nach allem und machte zu den Be richten drollige Randbemerkungen. Wie schon gesagt, war Thielemann nur einmal in seiner Vaterstadt gewesen, gleich nach dem Freiwilligenjahr. Dann hieß es sparen. Er unterhielt aber einen regen Briefwechsel mit Fräulein Lang und seinem Vormunde. DaS Fräulein — berichtete er der aufmerksam Zuhörcndcn — sei seit drei Jahren bei Herrn Major von Bornstedt, da dessen Wirt- schafterin ganz plötzlich verstorben sei. „Wahrscheinlich am Gallenfieber," meinte Rosa, und als Freitag, Nen 1. Januar 1904. Or. Thielemann ein unzufriedenes Gesicht machte, erklärte sie, die Vermutung entspringe doch nur seinen eigenen Schil derungen der Frau verstorbenen Frau Gronwald. Betty fühle sich wohl bei dem Major, erzählte Richard weiter. Ihre Briefe lauteten sehr befriedigt, und der Vor mund singe ihr Lob in allen Tonarten. „Er sollte sie heiraten," bemerkte Rosa. Richard sah sie überrascht an. „Ter Gedanke, daß Fräu-^ lein Betty Lang überhaupt jemals heiraten könnte, wäre i mir nie gekommen." „Ja, Ihnen —" sagte Rosa gedehnt. „Wenn Fräulein j Lang um die Hälfte jünger wäre, hätten Sie selbst sie hei raten müssen, nur Sie hätten einen solchen Engel verdient. Nicht wahr, Herr Gellner," wandte sie sich an diesen, „er verdient einen Engel?" Hans Gellner bejahte eifrig, und Richard lachte. „Es fragt sich nur, ob dieser Engel mich gemocht hätte!" „Hm!" machte Rosa und verzog das Mündchen in einer Weise, die es im Zweifel ließ, ob sie die Frage hatte bejahen oder verneinen wollen. „Und was macht denn die kleine — schwarze — ?" „Mila," ergänzte Richard. „Er weiß sofort, wen ich meinte," sagte Rosa zu Gellner gewendet. „Diese Mila ist nämlich ein merkwürdiges Ge schöpf, ein kleines Dienstmädchen bei der ehemaligen Wirtin des Herrn Doktors, vernachlässigt, verkommen, aber ich er- innere mich ihrer doch sehr gut, weil ich einmal vor ihr erschrak, und weil ich die Empfindung hatte, daß sie mich haßte." „Ja, weshalb denn?" fragte Hans Gellner. Rosa zuckte die Achseln. „Vielleicht war sie in Herrn Thielemann verliebt." „Aber gnädiges Fräulein, Mila war damals ein Kind," wehrte Richard stirnrunzrlnd ab; die Bemerkungen Rosas wie ihr Ton mißfielen ihm entschieden. „Sehen Sie, jetzt macht er wieder sein Schulmcistergeficht," sagte Rosa lachend zu Gellner, beugte sich dann etwas vor und guckte von unten hinauf dem jungen Manne in die Augen. „Seien Sie gut, Doktor! — Ist Mila hübsch ge worden?" „Ich weiß es nicht — als ich sie zuletzt sah, war sie noch zu sehr ein Kind und furchtbar scheu!" Tas zierliche Köpfchen, umrahmt von dem schwarzen krausen Haar, das unter dem roten Tuch hervorquoll, schwebte an Richards Seele vorüber, nur einen Augenblick lang. Wie hätte dieses Bild auch standhalten können, vor dem leuchtenden Blick der Märchenaugen in dem holden Antlitz vor ihm! „Bitte, Herr Doktor," sagte Rosa ein wenig befehlend, nachdem sie von den Altenberger Berichten genug zu haben schien, „gehen Sie jetzt zu Mama und Wally, sonst bekomme ich acht Tage lang von meiner Schwester kein gutes Wort. Sie kommt eben schon in die Alt-Jungfern-Jahre und fängt an zu keifen!" „Aber, gnädiges Fräulein!'.' „Hören Sie doch um Himmelswillen mit diesem ewigen „aber gnädiges Fräulein!" auf. Bei mir nützen Vorwürfe gar nichts, fragen Sie nur meine Schwester. Und dann, für einen alten Jugendfreund bin ich „Fräulein Rosa" schlechtweg." Sie reichte ihm seine Hand, und als seine Lippen auf dieser runden, rosigen kleinen Hand ruhten, da war ihm Rosa das herrlichste Geschöpf der Welt, das zu erringen von nun an das Ziel seines Lebens sein sollte. Ach, sie mochte ja Fehler haben, aber diese Fehler glichen höchstens den strahlenden weißen Wölkchen am Sonnen himmel, die sein Blau nur reizvoller erscheinen ließen, und sollte seine Liebe nicht sonnengleich diese Wölkchen in ein Nichts aufzulösen vermögen? Herr Run! hatte dem Leiter seines Laboratoriums ein so vortreffliches Zeugnis ausgestellt, daß Mama Kleinpaul aufs freundlichste jden „Herrn Doktor" einlud, sie recht bald zu besuchen. Sie empfinge zwar keine Herrenbesuche, man müßte in der Großstadt sehr vorsichtig sein, aber mit einem Bekann ten aus Altenberg wolle sie gern eine Ausnahme machen. (Fortsetzung folgt.) lMlumt beliebte Irenr. ll-ssle vsM Ui: gMia IslrM. Jeden Dienstag und Sonnabend halte ich während des Wochcnmarktes im Hause der Frau Richter, Erdgeschoß, mit ff. Mastrotz fleisch und Wurstwarev feil. Hochachtungsvoll Laura Haferkorn. Verschwunden sind alle Arten Haalaoreiai,rette« und Ha«ta«»schläge, wie Mitesser, SefichtS- piael, P«stelu, Awm«, HaMrSt«, Vlüt- che«, L«»erfl. rc. d. lägt. Gebe. v. »mtedoalsr LnstlÄttWAStist v. v«r,«a«« L Co., RadtbeM-DreSdeo allet« echt« «chntzmarker Dteckeapferd. a Stück 50 Pf. bei Max Roth, Drog, Harald Mey«». Rum-, Arar-, Cogaae-, Grag- md Punsch-Effenf «mpfiehlt Alb. Boffecker Nachf. Als Beigabe für den Sylvesterpunsch empfehle echt MnbsiM lMuÄsn v°n frischer Sendung. Bäckermeister. /O^in gut erhaltenes tafelförmiges Piano: fort steht preiswert zu verkaufen Schwaben Nr. 44. Neujahrskarten empfiehlt B. oerw. Herold. Ohrenschützer empfiehlt B. oerw. Herold. Gemeinde-Kparkasfe Oberfrshna expedirt Sonnabend, den 2. Januar 1904, von früh 8 Uhr bis Abends 8 Uhr ununterbrochen. Sonntag, den 3. Januar 1904, von Vormittags -11 Uhr bis Nachmittags 1-2 Uhr Einlagen bis zum 3. des Monats werden für den CilttegerM0aat Voll verzinst. Nutz- und Breunholz-Auktion. Sonnabend, den 9. Jannar 1904, von Vormittags 10 Uhr an sollen auf meinem Holzgrundstück im sog. Fränkner 1 eichener, 2 birkene Stämme von 10 —15 cur Mittenstärke, 5 - 7 » - - 16 — 22 - - 7 - 1l . - - 23 — 29 - 2 - 1 . - - 30 — 36 . 26 fichtene, 1 kieferner - - 10—15 - - 52 - 4 - - - 16 -22 - . 30 - — - - - 23 — 29 - 12 - I - . . 30 — 36 - 1 eichener, 1 birk. Klotz von 16 und 18 om Oberstärke, 4,^ und 5 m Länge, 4 fichtene Klötzer von 15, 20, 24 und 41 - . 3, 4—5 - . 13 - Stangen - 13 —15 vor Unterstärke, 3 eichene - -13—15- - 10 Raum-Meter fichtene und birkene Scheite und Rollen, 29 Hausen Fichlen-Abraum-Reisig und 15 - Laubholz- - meistbietend unter den im Termin bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Julius Thieme in Franken. Sparkasss ObsrlroliNÄ Oli 01 verzinst alle Einlagen mit O 2 0» Bis zum 3. eines Monats bewirkte Einlagen werden für den Einlegermouat Voll verzinst. Elektrische VeleuchtuiWksrper, als: Kronleuchter, Toppelarme, Wandarme, Zugpendel, eins. 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