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Meinung bestanden, wies Bismarck darauf hin, daß der selbe Zweck der unmittelbaren Bedrohung und Besetzung Wiens sich ungleich einfacher durch einen Links-Abmarsch und Ueberschreitung der Donau bei Preßburg erreichen lasse. Der König befahl die Karte und entschied, nachdem er sie einige Zeit prüfend überblickt hatte: „Bismarck hat Recht " Der hochseliae Monarch bat im Jahre 1870 dem Grafen Stollberg in Versailles diesen Vorgang persönlich erzählt mit dem Hinzufügen: „Bismarck ist kein geschulter Militär, aber er bat einen praktischen Blick für militärische Lagen" Auch in dem Generallieutnants-Patent des späteren Fürsten Bismarck soll jenes Vorganges mit rühmender Anerkennung Erwähnung geschehen sein und die Verleihung des Ordens pour Is mßrits mit Eichen laub am 1. September 1884 ist ausdrücklich unter Hin weis auf die wiederholten militärischen Verdienste des Kanzlers erfolgt." Der Bismarck-Prolog iu Kissiugeu. Der bei der Festvorstellung im König!. Theater zu Kisfingen zu Ehren des Fürsten Bismarck von Hofschauspieler Possart gesprochene Prolog hat folgenden Wortlaut: W Was sagen Worte hier — was Huldigungen? ; Hoch über allem königlichen Lohn f Und jedem Lobe schwacher Dichter-Zungen k Steht Dein Verdienst, — Du Schöpfer der Nation! f Mas Hohelied von dem, was Du errungen, ' Was uns erhebend durch die Seele zieht, f Von Ahn zu Enkel bleibt's unausgesungen: ! Das Lied vom Deutschen Reich — das Bismarck-Lied! Ein starker Stamm, der, Nord und Süd umschlungen, Gesunden Geistes sich vereinigt sieht Und heut sich fühlt, von Schaffenskraft durchdrungen, Im Rath der Völker ein gewaltig Glied: i Das ist Dein Werk! Ja mehr, daß uns beschieden > Trotz mancher schweren Wetterwolke Droh'n, Nach Kampf und Sieg ein zwanzigjähr'ger Frieden, j Dein Werk! Du des Jahrhunderts größter Sohn! Und danken wollen wir Dir heut aufs neue,! Du starker Fels in Stürmen und Gefahr, Dich ehren unentwegt in alter Treue, So laug' zur Sonne fliegt der deutsche Aar. Ja stolz und glücklich wollen wir uns preisen Daß unserm Volk Dein Genius ward zu Theil! Heil sei dem Kanzler! Heil dem Mann von Eisen! Dem Reichsbegründer, Fürsten Bismarck, Heills Allerlei. Im Dorfe Slupp erkrankte eine aus i neun Personen, im Dorfe Zugorzew eine aus sieben Personen bestehende Familie nachdem Genuß giftiger : Pilze. Zn Slupp sind bereits drei, in Zugorzew zwei Personen gestorben. An dem Aufkommen der sämmtlichen übrigen Familienmitglieder wird gezwei felt. — Im Berliner Vorortverkehr werden, wie jetzt offiziell bestätigt wird, vom ersten October ab sehr wesentliche Preisermäßigungen eintreten. Es kosten fortan die Billets bis 7'/r Kilometer 2. Klasse 15 Pf., 3 Klasse 10 Pf.; bis 15 Kilometer 2. Klasse 30 Pf., 3. Klasse 20 Pf.; bis 20 Kilometer 2. Klasse 45 Pf., 3. Klasse 30 Pf. Retourbillets werden dann selbstverständlich nicht mehr ausgegeben. Die neuen Fahrkarten gelten aber in jeder Richtung, so daß man Hin- und Retourfahrkarten zusammen lösen kann. Die Ermäßigung der Fahrpreise beträgt ein Drittel bis - zur Hälfte, ist also ganz bedeutend. — Der Hambur ger Ringer Karl Abs hat am Freitag Abend auch den Franzosen Leon Masson, der ihm „die Meister- ! schäft der Welt" im Ringen streitig machte, besiegt. Das ungemein zahlreich erschienene Publikum folgte s dem Kampfe zwischen dem Deutschen und Franzosen aus erklärlichen Gründen mit der größten Spannung. Mas- ' son, nicht ganz so groß und schwer, als Abs, aber vor Allem ausgezeichnet durch eine breite und hochge- i wölbte Brust, bekundete eine außerordentliche Gewandt- i heil und ging mit großer Verve vor. Mehrere Male ' wußte er sich der eisernen Umklammerung des Gegners : zu entziehen. Die Versuche, Abs durch Finten beizu kommen, scheiterten an der unerschütterlichen Ruhe des - Hamburgers, der auch seinerseits viel mehr als bisher ! die Offensive ergriff. Nach 9 Minuten berührte Mas- - son, der sich auch im Liegen noch energisch zur Wehr setzte, mit beiden Schullern den Boden. Abs wurde minutenlang durch betäubenden Beifall gerufen. Auch dem tapferen Gegner, der mehrmals mit dem Sieger an der Rampe erschien, wurde die Anerkennung nicht versagt. — Auf der Haltestelle Wendisch-Drehna ent gleiste am Sonnabend ein Personenzuz von Berlin nach Dresden, indem er auf ein todtes Geleise in Folge falscher Weichenstellung fuhr. Die Maschine fiel um, der Gepäck, sEilgut- und ein Personenwagen sind be schädigt. Einem Kinde wurden drei Finger gequetscht, der Lokomotivführer verstauchte sich den Fuß. — Der Congreß der allgemeinen deutschen Radfahrer-Union hat am Sonntag in Berlin stattgefunden und war gut ! besucht, obgleich in Berlin selbst dieser Sport nur noch geringe Beachtung findet. Morgens fand ein Fest korso, „hoch zu Rad," die Linden hinab nach Haben see statt, wo am Nachmittage auch ein Wettfahren ab gehalten wurde. Es hat sich auch hier gezeigt, daß Berlin für solche Festlichkeiten nicht geeignet ist, es ist zu groß dazu. — Der schleswig'sche Dampfer „Therese Horn" bohrte in der Nordsee die norwegische Bark „Andrea" in den Grund, 6 Personen sind ertrunken. Telegramme. Esse«, 16. August. Nachdem das Ermittelungsver fahren gegen Baare und Genossen im Wesentlichen geschloffen ist, hat der Staatsanwalt im Auftrage seiner vorgesetzten Behörde bei dem Landgericht in Essen die Eröffnung der Boruntersnchung bean tragt. Als Untersuchungsrichter wird nicht der in Ausficht genommene Amtsrichter Nencampe, son dern ein Mitglied des Essener Richtercollegiums fungiren, welchem der bisherige Nutcrsuchungsrichter, Amtsgerichtsrath Landschütz in Bochum, das von ihm bearbeitete Material zu übergebe« hat. Amts gerichtsrath La«dschütz hat auf telegraphische A«- orduuug des Landgerichtsprästdenten Korn ans seinen diesjährigen Urlaub verzichte« müssen. Wien, 17. August. I« Folge einer Felsabrntschnng ist der Güterverkehr ans der Strecke Liebenau- Reichenberg der Pardnbitzer Bahn eingestellt worden. Brüssel, 16. August. Die Zahl der bereits einge troffenen Congresststen ist bedentend größer, als man erwartet hatte. Die hervorragendsten Führer aller Länder find anwesend. Eine stark internationale Strömung macht sich bemerkbar. Viele Häuser habe» rothe Flaggen anfgezoge«. Brüssel, 17. August. Der internationale Socialisten» congreß beginnt heute srüh um 1« Uhr seine anßerordentlichen Arbeitssttznnge«. Gestern Abend traf «och eine Anzahl Delegirter ein, so daß sich dieselben jetzt aus 275 belaufen. Das denselben gegebene Fest verlief ohne Zwischenfall. Paris, 17. August. Ein Pferdebahnwagen, dessen Bremse gebrochen war, riß die Pferde nieder und raste die Almabrücke hinab, woselbst der Wagen gegen einen Banm schlug. 6 Personen und der Condncteur find schwer verwundet. Paris, 17. August. Der Prinz von Wales ist gestern Abend nach Homburg abgereist. Paris, 17. August. Der König von Serbien stattet heute dem Präsidenten Carnot eine« Besuch in Fontainebleau ab. Der König Alexander wird mit denselben Ehren empfangen werden, wie der König Von Griechenland. New-Castle, 16. August. Während der Kronprinz von Italien ein ans den Werften im Bau befind liches Schiff besichtigte, brach die Balnstrade zusam men. 5 Personell wurden verwundet, zwei derselben sehr schwer. Der Prinz hat keinen Schaden ge nommen. Börse«-- «Ad Marktberichte. Chemnitz, 15. August. Pro 50 Kilo Weizen ruff. Sor- ten 11,80 bis 12,60; Weizen weiß und bunt 0,00—0,00. Weizen gelb 00,00—00,00; Roggen Preuß. 11,60—11.85; Rog gen sächsischer 11,60—11,85; Roggen russischer 12,00—12,30. Roggen neuer 0,00 —0,00; Braugerste 0,00—0,60; Futter - gerste 8,65—9,15; Hafer sächs. 8,00 —8,35; Hafer Preuß; 0,00 bis 0,00; Kocherbsen 9,75—10,50; Erbsen, Mahl- u. Futtererbseu 8,90—9,15; Heu 2,80—3,20; Stroh 3,00—3,20. Kartoffeln 3,80—4,00; Butter pro 1 Kilo 2,00—2,40. Berlin, 15. August. Weizen loco 1000 Mo 41. 233 bi» 243 Lieferungsqualität: 240. Zeitpreise: Aug.-Sept. 000,00. Sept.-Oct. 235,00. Roggen 1000 Mo L. 240 bis 258 Lieferungsqualität: 255. Zeitpreise: Aug.-Sept. 000,00, Sept.-Oct. 243,00. Haier 1000 Kilo K. 185 bis 202 Lieferungs- qualität: 190. August-Sept. 000,00, Sept.-Oct. 160,25. Spiritus mit 70 Mk. Berbrauchsabgabe loco mit Faß pro 10,000 Literprocent K 55,80. Rüdül pro 100 Kilo loco LI 000,00. Zeitpreise: Aug.-Sept. 00,00 108,8«« Ae L-»! gebraucht, groß, ganz und stark, L j 25 und 30 Pf. Probeballen von 25 I Stück versendet unter Nachnahme und ! bittet Angabe der Bahnstation. Max Meudershauseu, Cöthen i. Anh. Rathenower Brillen, 6o!ö- L Waldenburg. C. Rößler jun. Crruuriusv vorrLtLix.) r. v. n. Sitzung: Mittwoch, den 19. Aug. / e., nachw. >/r6 Uhr. Gegenstände: 1. Beschlußfassung über den vom Vor- t stände des Allgem. Sächs. Lehrer- f Vereins vorgelegten Antrag bezüg- ! sich der Abänderung des relig. ' Mcmorierstoffes. 2. Anmeldungen zur A. Geueralver- s sammluug des Allgem. Sächs. Lehrervereins. (Theilnehmerkarte 2 Mork.) 3. Rundschreiben des Dresdner Lehrer-Gesangvereins. 4. Einzahlung des Betrags für den Bezirkslehre,verein Glauchau I auf 1891 (60 Pfg.) und Abgabe-er Mitgliedskarten behufs Quit- tierung. Da diese Gegenstände schnellstens er ledigt werden müssen, in der vorigen Sitzung die Abhaltung dieser Sitzung aus triftigen Gründen auch beschlossen worden ist, so werden die Herren Mit glieder besonders auch der Umgebung, so weit sie nicht verreist sind, dringend UM Erscheinen gebeten. Eventuell: Besuch des botanischen Gartens bei hiesigem Seminare. D. B. Frische Sendung eingetroffen von: HMWr WO-W-MWcke zum Essen Otto Iiölool am Markt. Krö88te Hu8W3tiI in W8knfrüotitkn: grüue, gelbe uud geschälte feiu, stark und mittel Ehrlos, miße Söhnen, HcUerlmscn, Hirse n. s. >»., Leis unä örLupodsn Mtz Kortoii, bestes Kartoffelmehl, s Wnd 18 Pf., tttto I i ömol am Markt. , In empfehle: fertige Schärpen in verschiedenen Preislagen, Kinderfahuen, Helme, Blumeukörbcheu, Weitze gestickte Plaius zu Kinderkleidchen, sowie abgepaßte Kleider für Mädchen jeden Alters, Handschuhe, Atlas- und Schärpenbäu- i der in allen Farben, Breiten und Qualitäten, gestickte Strciseu, Spitzen, so- wie alle dazu nöthigen Artikel zu den billigsten Preisen. IlrnrnlL. j empfiehlt Bernhard Opitz, kann man auch im Einzelnen für den Winter billigst abschließen bei ! , Otto Trömel. Einen großen braunen Zughund Derjenige, welcher in Hinteruhlmanns- verkauft Eduard Berger, Guisbesitzer dorf so freiwillig annoncirt, möchte sich in Kaufungen. doch lieber um sich, als um mich und — meine Reise bekümmern, vorzüglich um Einen tüchtigen Schmiedegeselleu die Oper „Hans und Marie vom Berg", sucht Bernhard Salomo, Schmiede- i wo noch so manche Note eingeschoben meister, Remse. wird. Reinhold Scholz. 8 Dank. 8 D Infolge der reichen Gabe des W V Hrn. Heinrich Pätzmann, welche D derselbe an seinem 40jährigen Ge H Z schäftsjubiläum der Stadt Walden- H Z bürg zur Verkeilung an die Ar- Z R mm überwiesen hatte, wurde uns Z Z eine wesentliche Unterstützung zu Z V Theil, für welche wir Herrn Pätz- mann hierdurch unsern herzlichsten ß Z Dank aussprechen. V ß Die 5« Beschenkten ß in Waldenburg. D Hierdurch ersuche i b, an meinen Mann keinen Schnaps mehr zu verkaufen, so wie auch von demselben keine Gegen stände, die mir gehören, zu kaufen. Ebenso mache ich bekannt, daß ich für meinen Mann Schulden nicht mehr bezahle. Wilhelmine Waldenburger, Altwaldenburg. D Die Verlobung meiner Nichte H 8 Aura Schmidt mit Herrn Emil A K Bögler in Meerane zeigt nur A W hierdurch an 8 M Auguste Kaufmauu. D K Waldenburg, d. 16. Aug. 1891. Z Familienuachrichten. Geboren: Hrn. Kohlenwerks-Director Winker in Zwickau eine T. — Hrn. Robert Georgi auf Rittergut Rützengrun eine T. — Hrn. Pastor Knauth in Rathewalde ein S. h jVerlobt: Hr. Oberlehrer William Kurth in Laugebrück mit Frl. Marie Peißel in Chemnitz. — Hr- Hermann Otto in Mark- n,ukirchen mit Frl. Clara Bahmann in Plauen i. B. — Hr. Curt Förster in Sund« byberg mit Frl. Maria Steiniger in Lößnitz. Vermählt: Hr. Pastor Martin Herzog in Neustädtel mit Frl. Anna Wilke in Rochlitz. Ärdreii „, r» ,« in» Serlsz »»o V, LLIIm» in W-Idenbur,.