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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 29.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188703290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18870329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18870329
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-29
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Monat
1887-03
-
Jahr
1887
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Tagtsnachrichtkn. Deutsches Reich. In der am 24. März abgehaltenen Plenarsitzung nahm der Bundeörath den Ausschußbericht über die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. December 1885 und die sich an dieselben knüpfenden Folgen mit Beziehung auf die Vertheilung des Gesammtbedarfs an Rekruten auf die einzelnen Bundesstaaten, die Feststellung der Matricular- beiträge und die Abrechnung über die gemeinsamen Zoll-Ein nahmen und Zoll-Aversen entgegen, erklärte sich mit der Wiedervorlegung des Gesetzentwurfs wegen Errichtung eines Seminars für orientalische Sprachen an den Reichstag ein verstanden und ertheilte dem Gesetzentwurf für Elsaß-Lothrinzen über die Bestellung von AmtScautionen, dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des LankeShauShaltsetats von Elsaß-Lothringen für 1887/88 und dem Gesetzentwurf für Elsaß - Lothringen über das Gnadenquartal, letzteren beiden Entwürfen in der durch den Landesausschuß veränderten Fassung, die Zustimmung. Der Entwurf eines Gesetzes über den Ver kehr mit Wein und der Entwurf eines Vertrages zur Unter drückung des Branntweinverkaufs an Reroseefischer auf hoher Nr. 38. Groheuhaiuer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Sette 2 wird vi Gest Jeder 8 Uhr: lokale. innerha Offerte! niederzu Wie Nachts Der Fi 70 Pfu 15 em Die letzteren versuchten bekanntlich in und bei Wien große Holzlagerplätze in Brand zu stecken, um Schrecken zu ver breiten und Eigenthum zu vernichten. Die Angeklagten haben ferner, als Polizeileute verkleidet, unter dem Vorwand, nach falschem Gelde zu suchen, sich mit Gewalt in den Besitz fremden Geldes zu setzen versucht, und es ist endlich bei ihnen Ianit, ein Sprengstoff von verheerender Kraft, gefunden worden. Eine lange Kerkerstrafe ist allen Angeklagten sicher. Von dem italienischen Minister des Auswärtigen, Grafen Robilant, ist an den bisher in Massauah befehligenden General Gene eine bittere telegraphische Rüge gerichtet worden, deren amtliche Veröffentlichung die Verletzung noch verschärft. Es ergiebt sich aus der Depesche, daß Gene ganz ohne Voll macht und gegen den Willen der italienischen Regierung han delte, als er die Gefangenen von der Expedition des Grafen Salimbeni gegen die Gewehre eintauschte, die für Ras Alula bestimmt und von den Italienern mit Beschlag belegt worden waren. Vielfach bezweifelt man, daß der Nachfolger Gene's, General Saletta, im Stande sein werde, bei Massauah so energisch vorzugehen, wie es nach dieser Depesche im Wunsche der italienischen Regierung liegt. Graf Robilant erhielt am Dienstag Vormittag aus den Händen des deutschen Bot schafters v. Keudell den ihm von dem deutschen Kaiser ver liehenen hohen schwarzen Adlerorden. Herr v. Keudell soll übrigens um seine Entlassung eingekommen sein, weil sich Fürst Bismarck bei den Verhandlungen über die Tripelallianz nicht seiner bediente, sondern nur dem italienischen Botschafter in Berlin, Launah, die Vermittelung anvertraute. Ein anfangs ziemlich ernst aussehender Eonflict zwischen dem französischen Kriegsminister General Boulanger und der Armee-Commission wurde durch ein höfliches Entschuldigungs schreiben des Generals rasch wieder ausgeglichen. Den Ton, in welchem der Vorsitzende der Commission, de Mahy, auf diesen Brief antwortete, fand Oberst Plazanet unwürdig kriechend, weshalb dieser Offizier freiwillig aus der Commission ausschied, die sich übrigens mit dem Vorgehen Mahh's voll ständig einverstanden erklärte. Der Ministerpräsident Goblet setzte es im Ministerrath durch, daß der Municipalrath von Marseille, welcheram 18. d. zu Ehren der abscheulichen Commune seine Sitzung aufhob, zur Strafe aufgelöst wurde. Der radicale Deputirte Boyer brachte in der Kammer diese Maßregel tadelnd zur Sprache, worauf Goblet erwiderte, die Verherr lichung der Commune verletze das nationale Gefühl aufs Tiefste, ein gleiches Schicksal werde alle Municipalräche treffen, die ähnliche Kundgebungen wagen würden. Mit der neuen, durch die „Cloture-Bill" eingeführten Geschäftsordnung sind die Mißstände im englischen Unter hause keineswegs beseitigt worden. Dieses Verfahren erwies sich während einer zweiundzwanzigftündigeu Sitzung vom Montag auf Dienstag als gänzlich unzureichend gegen die Obsrruction der Parnelliten, da um 1 Uhr Morgens die Re gierung über keine hinlängliche Stimmenzahl verfügte, um den Schluß der Debatte durchzufltzen. Erst nach großen An strengungen gelang es, die ehrenwerthen Mitglieder in der Stärke von 200 Mann aus den Federn zu holen, so daß um halb 5 Uhr Morgens zum ersten Male die Cloture angewendet wurde. Trotzdem setzten die Obstructiorüsten ihr Treiben fort, bis endlich um halb 2 Uhr Nachmittags das abgehetzte Unter haus sich vertagen konnte. Die Anhänger Gladstone's ver einigten sich mit den Irländern, um die Strafrechtsnooelle für Irland in zähester Weise zu bekämpfen und besonders die Abstimmung über den Dringlichkeitsantrag der Negierungs freunde zu hintertreiben. Bei der Verhandlung über diesen letzteren Antrag erklärte Gladstone selbst am Donnerstag, daß die Opposition die durch die Zustände Irlands nicht gerecht fertigte Zwangsbill schritt für Schritt auf das Entschiedenste bekämpfen werde. Die Hoffnung des Premierministers Salis bury, die zweite Lesung der Bill noch vor den Osterferien zu er möglichen, dürfte sich unter solchen Verhältnissen kaum erfüllen. Von den russischen Polizeibehörden sind die Fäden der letzten Verschwörung gegen das Leben des Czaren mit großer Thalkrast bloßgelegt worden, so daß die Gefahr als gänzlich beseitigt gilt. Tue drei Hauptattentäler, welche in festem Gewahrsam sind, dürsten ihr Verbrechen mit dem Leben büßen. Eine Verbindung zwischen diesen jugendlichen Werkzeugen der nihilistischen Actiouspartei und der ermittelten constitutionellen Geheimgesellschaft von Grundbesitzern wird nicht angenommen; man glaubt in Petersburg auch nicht, daß der aclive Theil der constitutionellen Partei in Rußland eine ausgedehnte und einflußreiche Gefolgschaft habe. In Bulgarien herrscht gegenwärtig eine rege militärische Thätigkeit. Abgesehen von Vorsichtsmaßregeln, welche man an den bedrohten Grenzen gegen etwaige, von außen zu unter nehmende neue Aufruhr versuche trifft, werden verschiedene Garnisonsverschiebungen zu dem Zwecke vorgenommen, um Heerestheile, bezüglich deren Verdachtsmomente vorliegen, durch verläßliche Truppen unschädlich zu machen. Der Regent Schivkow und der Ministerpräsident Radoslavow traten am Mittwoch von Sofia aus eine Rundreise an, um sich über die Stimmung in den Provinzen Gewißheit zu verschaffen. See wurden den Ausschüssen überwiesen. Nachdem noch die Neubildung der Reichstagsbaucommission und die Wahl eines Mitgliedes der Disciplinarkammer für elsaß-lothringische Beamte und Lehrer in Straßburg stattgefunden hatte, wurde zum Schluffe über mehrere Zollangelezenheiten verhandelt. Der Reichstag genehmigte am Sonnabend ohne Debatte den Gesetzentwurf über die Abänderung des Reichsbeamten gesetzes in zweiter Lesung und überwies die Vorlage wegen der Kunstbutter einer Commission von 28 Mitgliedern. Im Laufe der Debatte trat der Director des Reichsgesundheits amts, Köhler, wiederholt für die Vorlage ein, welche weder die bedeutende Fabrikation von Kunstbutler unterdrücken noch schmälern solle; jedenfalls müsse aber die Kunftbutter als solche für Jedermann erkenntlich sein. — Dem Reichsage ist der Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des Gerichts kostengesetzes uns der Gebührenordnung für Rechtsanwälte, zngegangen. Nachdem der Sultan von Zanzibar sich den deutschen For derungen gegenüber entgegenkommender gezeigt hatte, sind die von Sr. Majestät dem Kaiser als Geschenk für den Sultan bestimmten, besonders rei^ausgestattelen vier Kanonen nach Zanzibar abgesandt und, wie von dort berichtet wird, auch bereits übergeben worden. Sultan Said Bargasch hat in einem an den Herrn Reichskanzler gerichteten Telegramm seinen Dank für das Geschenk ausgesprochen und gebeten, Sr. Majestät dem Kaiser noch seinen besonderen Dank für die freundliche Gesinnung und das bekundete Wohlwollen zu übermitteln. Das preußische Abgeordnetenhaus nahm in seiner Sitzung am 26. März den Entwurf der Kreis- und Provinzialordnung für die Rheinprovinz in dritter Lesung unverändert an und erledigte noch einige kleinere Gesetzentwürfe. Von den neuen bayerischen Helmen erhielten Kaiser Wil helm und Kaiser Franz Josef, Letzterer als Oberstinhaber des 13. Infanterieregiments, die beiden ersten Exemplare. Die hessische zweite Kammer nahm die Regierungsvorlage an, betreffend die Heranziehung der im Großherzogchum gar- nisonirenden und im Offiziersrang stehenden Mili-ärpersonen des activen Dienstes zu den Gemeindeanlagen. Nachdem am 24. d. die Abnahme des Reichepostdampfers „Sachsen" durch eine Commission in Swinemünde erfolgt ist, hat derselbe am Freitag seine Reise nach Bremerhaven an- gelreten. Oesterreich-Ungarn. Die rumänische Regierung und die Pforte benachrichtigten die Wiener Regierung, daß sich in Reni bewaffnete Banden organisirten, um in Bulgarien ein- znfallen. Italien. Weitere Truppensendungen nach Afrika sollen erst im November erfolgen, da General Saletta Operationen jetzt für unthunlich hält. Nur Saati soll sogleich wieder be setzt und befestigt werden. Frankreich. Die Deputirtenkammer nahm am 26. März die Viehzollvorlage an, wonach der Eingangszoll für Ochsen von 25 auf 38 Frcs., für Kühe von 12 auf 20, für Kälber von 4 auf 8, für Hammel und Schafe von 3 auf 5 und für 100 kg frisches Fleisch von 7 auf 12 Frcs. erhöht wird. Holland. Die Regierung hat bei den Kammern um die Ermächtigung nachgesucht, die Dienstzeit der Land- und See- mitiz, die in diesem Jahre zur Entlassung gelangen würde, um noch ein Jahr verlängern zu dürfen. Die Regierung vertraue zwar auf die Erhaltung des europäischen Friedens, glaube aber im Hinblick auf die Rüstungen anderer Staaten diese Vorsichtsmaßregel nicht unterlassen zu sollen. Gleichzeitig wurde der Kammer in einem vertraulichen Schriftstücke vom Stande der Land- und Seetruppen Mntheilung gemacht. Spanien. In der Nacht zum 27. Mär; wurden in Madrid mehrere Personen verhaftet, weil dieselben verdächtig, gegen die Regierung zu conspiriren. Auch in Barcelona, Valencia, Sevilla, Valladolid und Cadix haben Verhaftungen wegen Theilnahme an republikanischen Verbindungen statt- gesunden. Revolutionäre, an die Armee gerichtete Procla- mationen wurden beschlagnahmt. Nach neucsun Telegrammen aus den Provinzen herrscht daselbst vollständige Ruhe. England. Das Unterhaus verwarf am 26. Mär; mit 349 gegen 250 Stimmen den von Mmley gegen die Dring lichkeit der Beralhung der irischen Strafrechtenovelle ein gebrachten Antrag und nahm den Dringlichkeitsantrag an. Parnell kündigte hierauf an, er werde ne erste Lesung der Zwangsbill durch den Unterantrag bekämpfen, daß sich daö Haus sofort als Comits zur Untersuchung der Zustände Ir lands constituire. Serbien. Mit Rücksicht auf das Pferdeausfuhrverbot, welches in Oesterreich-Ungarn und in der Türkei erlassen wurde, ordnete der Kriegsminister den Ankauf von einheimischen Pferden für die Cavallerie an. Afrika. In Marokko herrscht die größte Aufregung infolge des Inkrafttretens eines EdiclS des Sultans, welches seinen Unterthanen das Rauchen untersagt. Schaaren von Mauren wurden wegen öffentlichen Rauchens eingekerkert. An der Küste von Madagaskar wird der Sclavenhandel noch immer offen betrieben; an der Tuillarbai versenden vier Firmen Sclaven nach Reunion. Die Unglücklichen werden im Innern der Insel von französischen Händlern eingefangen und grausam behandelt. des scge- Nach Er! Grundsti des Feld In t hold'schei los und Erdbeerz das Ges für die r Der! man der und die bedenklic nervöse Alles ge lichen O ärztliches Sehnlich lingswel stände e! Ein 24. Mä bei Frei Patrone! Plötzlich rissen d Nietsche! kanntlich fi Regiment 2 im Zusamn (Garnison! Fahnen ist, wnigl. fach dem Stern zug A. R. und bez. B ist der Gn und gelb v des 2. und artig ausgi Kante. LU Königsban der grünei Ausführun Manufactu Dresden b beit die Ar Die kunstv Helene Fff gestern in Mngen 6 Ende Jun mit den bc fabrik in Teichert) s geregelt w Engen I dem Sitze Interessen sich die En übertragen Leip, handelte < Fiscus, v wider der schlesikn,! von 253c Landeslot! eingelegt, gäbe der erkannt h wird in < Ergebniß Ausstellm günstig. Abzug al 30000 A thätigeZl schule für wurde hi Preußen < entführt Aus die Kami Arbeiter Ober des kaise Gedichtes „Kaiser gefordert 90 Eiche Hauses i Fensterpi Weise kc war im Malt, siiGsqe rc. Nachrichten. Großenhain, 28. März 1887. — Die gewerbl. Fortbildungsschule des Gewerbe- Vereins Großenhain, welche am 15. April 1883 mit einigen 40 Schülern und wöchentlich 4 Unterrichtsstunden eröffnet wurde, hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens eine solche Erweiterung erfahren, daß sie gegenwärtig 115 im fvrtbildunasschulpflichtigen Lebensalter stehende Schüler zählt, die wöchentlich in 14 Stunden unterrichtet werden, und daß außerdem im vergangenen Winter eine Gehüffenclasse errichtet worden ist, in der ebenfalls 30 Schüler, die dem fortbildungsschulpflichtigen Lebensalter bereits entwachsen sind, im Fach-Zeichnen, Buchführung und Rechnen Unterricht genießen. Bei dieser Schule fand am 27. März d. I. die vierte öffentliche Prüfung im kleinen Saale des Hotels zum Gesellschaftshauie statt, während im großen Saale das überaus reiche Material von Schülerarbetten aus- gelegt war. Wie in früheren Jahren hatten sich zu dieser Prüfung auch diesmal die Spitzen der hiesigen Behörden, Mitglieder des Gesammtvorstandes des Gewerbe-Vereins und des für die An stalt bestehenden Schulvorstandes, sowie die Mehrzahl der Lehr herren, Eltern oder Erzieher der Schüler und zahlreiche Verein?- Mitglieder einaeiunden. Die mündliche Prüfung stellte sich in Be zug auf die Leistungen der Schüler ihren Vorgängerinnen eben bürtig zur Seite und zeugte von den Fortschritten, die auch im verflossenen Schuljahre gemacht worden: ganz besonders traten die gemachten Fortschritte in den von den Schülern angefertigten Ar beiten sichtlich hervor. Nach jder mündlichen Prüfung hielt der dieselbe leitende Herr Schuldirector Hardtmaun eine Ansprache, in welcher er darauf hinwies, daß auch neuerdings wieder in der gesetzgebenden Körperschaft des deutschen Reichstages anerkannt worden sei, daß ein tüchtiger Handwerkerstand die Stütze der bürger lichen Gesellschaft sei, und daß die gewerbliche Fortbildungsschule des Gewerbevereins die Aufgabe habe, einen tüchtigen Hand werkerstand heranzubilden. Für denselben sei unter den heutigen Verhältnissen Fertigkeit im Zeichnen, Kenntniß der Buchführung und Wechselkunde, in deutscher Sprache und im Rechnen unentbehr lich und gerade in diesen Fächern biete die gehobene gewerbliche Fortbildungsschule Gelegenheit zur Ausbildung. Er ermahnte die Schüler, wenn es ihnen auch manchmal schwer Vorkommen möge, jeden Sonntag einige Stunden und an Wochentagen nach schwerer Arbeit die Schule zu besuchen, zu Fleiß und Ausdauer, da die Zeit, die sie auf ihre Ausbildung verwendeten, goldene Früchte tragen werde. Er dankte der Thätigkeit der an der Schule wirkenden Lehrer und anerkannte den Fleiß und das gute Betragen der Schüler. Im ablaufenden Schuljahre sei nur ein einziger Fall vorgekomnien, wo ein Schüler habe aus der Anstalt entfernt werden müssen. Wie früher wurden auch diesmal eine größere Anzahl Schüler ehrenvoll ausgezeichnet und zwar a) durch Ueberreichung von Be lobigungs-Zeugnissen die Schüler Georg Bruno Max Meißner, Herrmann Richard Lange, Rudolf Julius Meide, Ernst Heinrich Geißler, Leopold Martin Naumann, Adam Bruno Röder und Arthur Richard Habermann, b) durch Aushändigung von aus den Mitteln der Preusker-Stiftung angeschafften, in Reißzeugen. Zeichenutenfilien und literarischen Werken bestehenden Prämien die Schüler Heilfurth, Roch, George, Arnold, Meyrose, Haag und Kopf, sowie durch ehrenvolle Nennung ihrer Namen fünfzehn Schüler. Erfreulich ist das Interesse, welches die hier bestehenden Innungen der gewerblichen Fortbildungsschule widmen und welches z. B. die Tlschlerinnung dadurch bethätlgt, daß sie dem Ver nehmen nach die dem Tischler-Handwerk angehörigen Schüler auf Grund der Censurentabelle, die sich der Obermeister dieser Innung nach Schluß der Prüfung ausbat, auch ihrerseits noch durch Prä mien besonders auszeichnen wird. Nach den bisher gemachten Er fahrungen kann die gewerbliche Fortbildungsschule dem neuen Schuljahre getrosten Muthes entgegengehen, denn es wird auch in demselben an solchen strebsamen jungen Leuten nicht fehlen, die die durch diese Anstalt gebotene günstige Gelegenheit zu ihrer Äus- bildung gern benützen werden. — * Interessant für den Fachmann wie für den Laien ist das gegenwärtig im Schaufenster des Uhrmachers Robert Leipscher, Meißnerstraße, ausgestellte Gehilsenstück. Es ist dies ein von dessen Lehrling streng nach Glashütter Art gearbeitetes Anker- Uhrwerk feinster Qualität, welches eine Arbeitszeit von etwa einem halben Jahre repräientirt und dessen allmälige Fertigstellung durch die daneben liegenden Theile besonders veranschaulicht wird. — zt. Am 26. März wurde auf dem hiesigen Staatsbahnhofe ein an der Bahn beschäftigter, im 58. Lebensjahre stehender Streckenarbeiter aus Großraichlltz erhängt aufgefunden. — ? Am 25. d. M., früh 8 Uhr, bat sich der Gutsbesitzer Johaun Gottlob K. in Sacka in seiner Wohnung durch Erhängen selbst entleibt. — 2t Oberebersbach, 22. März- Wie vielerorts, so hat man auch in hiesiger Gemeinde der ebenso seltenen als ergreifenden Feier des 90. Geburtstags Sr. Majestät unseres erhabenen deut- Kaisers Wilhelm in einfacher, aber würdiger Weise gedacht. Schon voni frühen Morgen an erglänzten Kirchthurm, Schulhaus und manche Privatgebäude in herrlichem Festschmuck. Nachdem Vor mittag 9 Uhr im Schulzimmer Festaetus stattgesunden, versammelte sich Abends 8 Uhr ein stattlicher Kreis patriotisch gesinnter Mit glieder des Militär- und landwirthschastlichen Vereins im Mensch- schen Gasthaus „zur goldenen Sonne" zu einem Festcommers, wobei Herr Kirchschullehrer Lindner die Festrede freundlichst über nommen hatte. An diese schlossen sich abwechselnd mit gemeinschaft lichen Vaterlandsgesängen so manche Trinksprllche aus den greisen Heldenkaiser, seinen treuesten Bundesgenossen Se. Majestät unsern allverehrten Sachsenkönig Albert, auf das gesammte deutsche Vater land, das feuererprobte deutsche Heer, auf den Reichskanzler Fürst v. Bismarck, den schweigsamen Schlachtendenker Generalfeldmarschall Graf Moltke w., und legten Festrede und Trmksprüche beredtes Zeugniß ab von der echt patriotischen Begeisterung, von der sich die frohe Festversammlung allseitig beseelt fühlte. Dieser, für alle zum Festtag gewordene, ewig denkwürdige Ehrentag unseres sieg reichen Friedenskaisers wird gewiß jedem Betheiligten in unaus löschlichem Gedächtniß bleiben. Gott schütze und segne Kaiser und Reich, König und Vaterland! — Aus Bärwalde erfährt man aus zuverlässigster Quelle, daß jüngst Herr Kirchschullehrer Schimmel daselbst sein 25jtthnges Ortsjubiläum unter zahlreicher Betheiligung seiner Gemeinde und Conserenzgenossen, sowie Nachbarconferenz in aller Rüstigkeit und Frische gefeiert hat. Manche Beweise der Liebe wurden ihm gezollt. Vom hohen Cultusmimsterium ward ihm das Prädicat „Cantor" gnädigst verliehen. Möge sich der wackere Jubilar noch lange dieser Auszeichnungen erfreuen dürfen. Dresden, 27. März. Die Majestäten besuchten heute wieder den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche, worauf dann im Residenzschlosse mehrere Personen empfangen wurden. — Die Röthel-Erkrankung der Prinzessin Mathilde hat bis jetzt einen ganz normalen Verlaus genommen. Es unterblieb daher auch die Aus gabe von Bulletins. — Wie in den früheren Jahren, so widmet Ihre Majestät die Königin auch diesmal wieder den Schulprüsungen eine umfassende Aufmerksamkeit. Die Leistungen unserer Lehrer schaft fanden dabei durchaus eine lebhafte Anerkennung der Mo narchin. — Heute halten wir einen trübseligen Regen-Sonntag, so daß an das Spazierengehen nicht gedacht werden konnte Desto größer war aber der Zuspruch in den Theatern und Concertlocalen, wie auch in den verschiedenen Restaurants. Die Gäste aus der Umgegend und den benachbarten Provinzstädteu intercssirten sich namentlich für das Schweighofer-Gastspiel im Residenztheater, sowie für den Victoria-Salon, woselbst gegenwärtig das bereits erwähnte Riesen-Ehepaar O'Brien großes Staunen erregt. — Im Hotel de Saxe hält übermorgen ein neuer Zauberkünstler, der „Escamoteur Americain", M. Hartz, seinen Einzug. Die Leistungen dieses Geschwindigkeitskünstlers sollen sich, wie es heißt, durch eme besonders frappirende Eigenart auszeichnen. — Durch eine Reihe von Vorträgen resp. Vorlesungen hat jetzt die bekannre Schrift stellerin Silvia Brand dem Verein „Kinderhort" manches stattliche Scherflein zufließen lassen. Bei dem Schluß dieser Vorlesungen nahm man nun vorgestern Gelegenheit, die Rhetorin durch einige sinnige Spenden auszuzeichnen, so z. B. durch Ueberreichung einer prächtigen Majolika-Vase. — Da der Radfahrer-Sport hier immer größere Ausdehnung nimmt, so tritt auch das Project der Be schaffung einer besonderen Rennbahn für den Velocipedsport ü bc Wien, München w. mehr und mehr in den Vordergrund. Es gicbt dabei mancherlei Hindernisse zu überwinden; schließlich hofft man aber doch Sieger zu bleiben. — In der originell ausgesiatteten „Bärenschenke" auf der Webergasse giebt es die nächsten Tage einen großen Bürenschmauß, da fünf gewaltige Vertreter vom Geschlecht Petz aus Rußland hier emgetroffen sind. Gesegnete Mahlzeit! Ob Dresden, 28. März. Am Geburtstage Sr. Majestät des Königs, den 23. April, werden die acht neuen Feldzeichen, welche sich uuolge der Verstärkung unseres Armeecorps den bisher vor handenen 47 Königlich Sächsischen Fahnen anreihen, unter ent sprechenden Feierlichkeiten den betreffenden Truppentheilen über geben. Schon einige Tage vorher erfolgt die Verleihung der neuen Fahnen durch den König an die nach Dresden beorderten Deputationen der betreffenden Truppentheile. Es kommen hierbei die 3 Bataillone des neuerrichteten sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 139, von welchem 2 Bataillone mit dem Stabe in Döbeln, das dritte Bataillon in Leisnig garnisoniren werden und die fünf nemormirten Landwehr-Bataillone bez. Stämme in Frage. Be
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