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ächimlniM CmMM «xN-O-d^ÄK»^ -»-.». ->q«q» d« «»qM« ««»«EM- . ?^?b»S«'8, BrLÄNtzsorf, SkÜeftberg, SL. EMen, «hrrnhain, Frohndorf, Falken, Sr«mback, Äaxmnqen Lanaenckursdorr Lanaen ^^^rd-rham, Lan^nleudL-Odkrham, N^L^sisrk, Obergr4ftuhKin, Oberwiera, Ober^inkel, OelSnitz j E.^Reickenbach R-mse Rochsbura Rüßdorf, Schlitz, SchALö-n, Steinbach, Wechselburg, Wiederau, Wolk-nSurg und Ziegelheim Filialen: in Altstadtwaidenburg bei Herm Kaufmann Otto Förster, in LangenchurS-- dorf bei Herm H. Stiegler; in Penig bei Herm Kaufmann Rob. Härtig, Mandelgasse; in Rochsburg bei Herm Paul Zehl; in Wolkenburg bei Herm Emst Rösch«; in Ziegelheim bei Herm Eduard Kirsten. ««d Waldenburger Anzeiger KÄMait M »w MWM M WsvrNdmg. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Annahme von Inseraten für die nächster scheinend« Nummer bi« nachmittag» 2 Uhr. Eftr AbouuemenUpreir beträgt vierteljähr lich 1 Mk. AS. Pf. Znferate pro Z-Le 10 Pf., Linges. 20. Pf. Expedition: Waldenburg, Obergaffe 291L. — M k» Dienstag, den 24. März L8S1. Zu der viel erörterten Angelegenheit des Staats, Sollte das Geld wirklich aus dem Welfenfonds end später wirklich sich als nutzbringend erweisen.' Es giebt nichts Schlimmeres, als Jemanden, der Bieles zu kön nen meint, aber nichts recht versteht; einen solchen Mann nennen wir einen Stümper und gelingt es ihm, urtheilslose Leute mit glatten Worten zu bestechen, so nommen worden sein, so trifft Herrn v. Bötticher keine Schuld, und wenn von irgend einer Teste die Sache jetzt veröffentlicht wurde, um Bötticher zu stür zen, so ist dieser Zweck in keiner Weise erreicht wor den. Wie wir hören, hat der Kaiser Herrn v. Böt ticher ein gnädiges Handschreiben übersandt, und von einer Spannung zwischen Herrn v. Bötticher und Herrn v. Caprivi ist nicht im Geringsten dst Rede. An die neuerliche Anwesenheit des Herrn Ministers Miquel in Hannover und den Besuch, den er bei die ser Angelegenheit Herrn v. Kotze, Mitglied der Ver waltungscommission des Welfenfonds, gemacht hat, haben sich erneuert Bermuthunzen über das demnäch- stige Schicksal des Welfenfonds geknüpft. Ohne genau unterscheiden zu können, was in dieser Beziehung auf wird er doch nie vor dem scharfen Blick des bewähr ten Mannes bestehen. Lehrjahre, gute, richtige Lehr jahre, das sind für Jeden eine überaus wichtige Mit gabe für's Leben. Und lernen muß nicht blos der Handwerkslehrling, lernen muß zur betreffenden Zeit ein Jeder; vom Himmel ist noch kein Meister gefallen. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, das weiß jeder Main, der etwas leistet. Aber die Jugend, die erst etwas leisten soll, die empfindet die Härten dieser Zeit, ohne die es doch nun einmal nicht ganz abgeht, und die Eltern theilen dann nicht selten diese Empfindun gen. Das ist das größte Unrecht, das sie allen Be- theiligtcn erweisen können. Die jungen Leute reden zn Hause oft so unendlich klug, uud das besticht die Eltern; aber was diesen aus langer Gewohnheit sehr klar er scheint, das sieht im Ernst des praktischen Lebens ganz anders aus, und wenn die Eltern sähen, welche Mühe dieser Unterricht ihrer Kinder in der Lehrzeit für das Leben oft macht, dann würden sie ganz anders spre chen. Sie können nur Jedem dankbar sein, der cs ernst mit ihrem Kinde meint, nichts verschönt, nichts übersieht oder gar mit Aeußerlichkeiten zufrieden ist, sondern darauf hält, daß sein Zögling etwas Tüch tiges lernt, kein Stückwerk, sondern etwas Ganzes; ein Stümper ist bald fertig, ein Mann, der etwas leistet, muß früher auch ein festes Zugretfen nicht ge scheut haben. daß sich nicht blos die Eltern darnach richten bei der Wahl des Berufes für ihre Söhne, sondern auch die Behörden, Arbeitgeber und alle Personen, welche in socialen Dingen Gutes wirken wollen. Der Minister legte damals dar, däß auch ein Mann, der nur Fabrik arbeiter gewesen sei, zu einem solchen Beamtenposten gelangen könne, wenn er anders das Zeug dazu habe, und das verdient alle Billigung. Es soll nicht bei der Anstellung oder Förderung eines tüchtigen Mannes darauf gesehen werden, aus welcher Familie der Mann stammt, was seine Eltern waren; wir wollen darauf sehen, was der Mann ist, und nicht, woher er kommt! Daß in dieser Beziehung noch recht viel gethan wer den kann, unterliegt keinem Zweifel, alle Vorurtheile werden nicht so leicht überwunden; aber mit der Nei gung, mit solchen Vorurtheilen aufzuräumen, wird auch der ernste Wille kommen, und das Schwinden solcher Ansichten wird ein ganz gewaltiges Stück socialen Gegensatzes beseitigen. Achtung dem tüchtigen Manne unter allen Umständen; eine Hand voller Schwie len steht nicht niedriger, als eine mit einem Handschuh umhüllte Rechte, Anerkennung und Belohnung der Tüch tigkeit, nicht ein Verhalten, als ob solche Leistungen sich von selbst verstehen. Die Anerkennung erfreut stets, und Niemand verzieht sich etwas, wenn er gegen Jedermann zuvorkommend ist. Ein freundliches Wort spornt die Kräfte an, Hochmuth lähmt sie. Wollen wir gute Socialpolitik treiben, so müssen wir darauf Bedacht sein, Jedem das Seine zu gönnen, wie uns Jeder unser Recht zu achten hat. Das fordern wir, das können aber auch Jene fordern. Jeder Arbeit geber, der sich genau mit seinen Leuten beschäftigt, weiß, daß die Entwickelung der Fähigkeiten der Leute unendlich häufig von der Behandlung und Anleitung abhängt. Ein Arbeiter, der auf der einen Stelle als unbrauchbar und ungeschickt bezeichnet ist, entwickelt sich Plötzlich als ganz einsichtsvoller und anstelliger Mensch. Geduld und Höflichkeit sind zwei Zauber worte, mit denen man unendlich weit kommt, und zu ihnen tritt dann die Achtung! Achten wir jeden Mann, der etwas kann, beachten wir, was er ist, nicht, woher er kommt! Achten nun vor Allem aber die Eltern auch darauf, daß aus ihren Kindern etwas Tüchtiges wird, beachten sie vor Allem, daß Jemand, der tm Leben ein nützliches und geschätz- tes Mitglied der Gesellschaft sein will, vorher lernen Muß und zwar recht viel und recht gründlich. Lehr jahre sollen Lehrjahre sein und bleiben, denn den Herrn kann erst spielen, befehlen kann erst der, welcher früher gründlich gelernt hat. Und wer lernt, der lernt für das Leben; eine gute Lehrzeit ist hundertmal wichtiger, als sofort nach dem Austritt aus der Schule Geld zu verdienen, Geschicklichkeit der Hände, Wissen tm Kopf, die sind ein Kapital, welches tn späteren Jahren klin gende Zinsen bringt. Die jugendlichen Kräfte müssen bis zur Einfügung des Schlußsteins beendet war. Seitlich schlossen sich an das Kaiserzelt lange Podien, auf denen die geladenen Ehrengäste Aufstellung genom men hatten. Auf beiden Seiten folgten dann große Tribünen, die zusammen 2000 Personen faßten. Der von diesen Bauten umschlossene Platz war vollständig eingenommen von dem zur Feier commandirten Militär. Hinter der vor dem Grundstein errichteten Kanzel hatten zunächst die Fahnenträger in einem kleinen und einem größern Halbbogen Aufstellung genommen. Da hinter hatten sich die Truppen geordnet. Auf einer hinter den Truppen sich erhebenden Tribüne hatten 100 Sänger, sowie dis vom Musikdirector Frese dirigirten Musikcorps des 2. Garde-Regiments, der Garde-Fü- siliere, des 2. Garde-Ulanen- und des 1. Garde-Feld- Politisch- Rundscha». Deutsches Reich. Die am Sonntag in Charlottenburg stattgefundene Grundsteinlegung für die Kaiser Wilhelm-Ge- dächtnißktrche gestaltete sich ungemein glanzvoll nnd stellte zugleich einen denkwürdigen Act der Pietät für den Heimgegangenen Heldenkaiser dar. War es doch der 22. März, an dem wir so oft haben Königs- Geburtstag feiern können. Der große Festplatz, auf dem sich der feierliche Act abspielte, war in reichster Weise geschmückt. Direct un der westlichen Ecke des WitteruugSbericht, ausgenommen am 23. März, nachm. 4 Uhr. m vnometerstanE 759 WM. reductrt auf den Meeresspiegel. Thermometerstaud -s- 1° 0. (Morgens 8 Uhr — 0,5.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 62°/«. Thaupuult — 6 Grad. Windrichtung: Nordost. Daher WitternngSanSftchteu für den 24. März: Ziemlich heiteres Wetter bei fortdauernd kalter Temperatur. «Waldenbnra. 23. März 1891. ? erst herangebildet, der Geist gestählt und erzogen wer- k 6 -iner aroken Hahl von k den; was die jungen Leute von vornherein zu leisten jungen Lmtcn aus der Schule und ihres Einrittes in ; vermögen, ist wenig werth, auch gute Anlagen müssen -I 0. W°-> j Ä.°u! dm --wi-M d°-u- ?- hingewiesen werden, das neulich im Parlament bei der Erörterung gewerblicher Fragen gefallen ist. Der Han- delsminiftsr von Berlepsch sprach bei der Debatte über Fabrikinspectorcn und Gewerberäthe den Satz aus: „Wir werden nicht darauf sehen, woher ein Mann kommt, sondern darauf, was er ist!» Das ist ein Wort für unsere Tage, und es ist nur zu wünschen, Artillerie- Regiments Platz gefunden. Hohe mit Fahnen und Guirlanden geschmückte Masten umsäumten den ganzen Festplatz. Nachdem die Majestäten das Zelt betreten hatten und den Truppen „rühren" commandirt war, begann die kirchliche Feier mit dem Gesänge des 1. Verses des Chorals „Lobe den Herren". Während dessen war der Oberpfarrer Müller auf die Kanzel gestiegen und hielt nunmehr die Festrede. Der 2. Bers des genannten Chorals leitete hierauf zum Act der Grundsteinlegung selbst über. Die Stiftungsurkunde wurde durch den Minister von Wedell verlesen und alsdann in den Grundstein versenkt. Nach dessen Ver mauerung vollzogen die drei Hammerschläze zunächst der Kaiser, dann die Kaiserin, die großherzoglich ba- dischen Herrschaften, die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und die anwesenden Prinzen und Prinzessinnen souveräner Häuser. Während der Voll ziehung der Hammerschläge spielte die Musik, die Artillerie schoß Salut. Dann sprach Propst vr. Brückner das Schlußgebet und den Segen, worauf der Geme'ndegefang von 2 Versen des Chorals „Nun danket alle Gott" die Feier beschloß. Der Kaiser trifft, wie aus Lübeck gemeldet wird, dort am 1. April, nachmittags 3 Uhr, zu einem Auf enthalt von einigen Stunden ein. Der Senat Lübecks wird den Kaiser bei der Ankunft begrüßen, auch sollen Festlichkeiten veranstaltet werden. Die Weiterreise nach Kiel erfolgt über Travemünde mit einem Aviso. Wie dem Hamburgischen Correspondenten von gut unterrichteter Seite gemeldet wird, werde Se. Majestät der Kaiser über Stettin nach Kiel reisen und in Stettin die Werkstätten des Vulkan besichtigen. Fürst Bismarck ist am Sonnabend zum Abgeord neten des Lauenburger Kreistages gewählt worden. Wie der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung aus Geestemünde gemeldet wird, erließ das nationalliberale Wahlcomits einen Aufruf für die Wahl des Fürsten Blsmarck. Der vom WahlcomitS der freisinnigen Partei desavouirte vr. Waltemath erklärt in einem Schreiben, daß er sich veranlaßt sehe, seine Candidatur zurückzuziehen. Am Freitag Vormittag neun Uhr hat der Kaiser Herrn v. Bötticher und dessen Gemahlin mit seinem Besuche in deren Wohnung beehrt. Die Auszeichnung kam Herrn v. Bötticher ganz unerwartet. Der Kaiser verweilte bei dem Minister ungefähr eine Stunde. Bald nachher stattete auch der Reichskanzler v. Caprivi Herrn v. Bötticher einen Besuch ab. Kurfürstendammes erhob sich das prächtige Kai- r Zu dsr viel erörterten Angelegenheit des Staats- serzelt. Vom Zelt aus führte eine breite Treppe Ministers v. Bbtticher lesen wir im „Reichsboten": hinab nach dem Grundstein, dessen Mauerung bereits : Sollte das Geld wirklich aus dem Welfenfonds ent-