Volltext Seite (XML)
44 r t t »'i ^uß denn mein heischerThon schon wieder Klage führen! Vier Wochen sind noch nicht in voller Zahl vorbei): So hörte man bey uns nur lauter Angstgeschrey. Der Tod der Schwägerin must uns empfindlich rühren, Und jetzo fällt so gar der letzte Pfeiler hin, Was Wunder, wenn ich nun bestürzt und traurig bin. Ein wohl betagter Greiß, der unfers Hauses Zierde, Der Kinder Schutz und Trost, der Enkel Augenlust, Ein ächtes Tugendbild, wie Jedermann bewust, Der seinen Lebenslauf mit vielem Ruhme führte, Der stirbt zwar Lebcnssatt/ er geht zu seiner Ruh, Uns aber schlüßt er doch zu früh die Augen zu. Mein GOTT, wie beugst du uns, und schlägst uns tiefcWundev. Denn dieser harte Fall hat uns gapsehr verletzt, Wir sind durch selbigen in großes Leyd gesetzt. Wir zahlen jetzo stets betrübte Trauerstunden. Jedoch wir hoffen auch aus einen Gnadenschein. Du nimmst den Vater hin, weil du willst Vatfr seyn. Mein Vater gehe hin in deine Ruhekammer! Den morschen Gliederrest deckt zwar ein kühler Stein, Dein Geist wird nun bey GOTT in steter Freude seyn. DU W nunmehr befreyt von aller Noch und Jammer. So ruhe demnach wohl in deiner sanften Gruft, Bis Dich des Höchsten Schall dereinsten wieder ruftl > Dieses schrieb mit banHerMehmuth seinem herzlich geliebten Herrn Großschwiegrrs varer zum Andenken M. Johann Georg Hager, kcsor. tief gebeugtes Hauß, so fühlst öü neue Wunden, Da der noch frische Schmerz nicht gänzlich ist verschwunden? Vor kurzen schloß ein Weib zu früh die Avgm zu- ' ^ Und jezt folgt kurzbaraufeln Varer ihr zur Ruh. War das noch nicht genug, mit jenemUnglücks Schlagen Ein tugendsames Hauß in Traurigkeit zu legen? Warum wird AUg und Herz, das noch in Thränen schwimmt, Durch einen neuen Schlag mit Bangigkeit umringt? Doch, tiefgebeugtes Hauß, ergieb dich GOttes Willen, Der bey dem grösten Schmerz denJammer weiß zu stillen. Dein Vater hat dasnun, was er schon längst begehrt, Sein Wünschen ist erfüllt, Sein Bitten Ihm gewehrt. Wohin, erblichner Greiß, gieng. alle dein Bemühen? 5- ^ Wohin? aus dieser West in Salems Zelt Zu ziehen, Wo Leib und Seel vereint, in Fried und Freude prangt, Wo Tugend ihren Lohn, des Lebens Krön, erlangt. Nunmehro bist Du da, nun ist Dein Wunsch geschehen, Nun kanst Du, edler Geist, des Himmels Äst ansehen. Jezr fuhrt Dich JESUS selbst zu seiner HochM ein, Dich ziert des Lammes Pracht, Dich labt des Himmels Wein.