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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 22.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188702225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18870222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18870222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-22
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
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6. 7. 8. still 10. 11. 12. 13. ns» 5341- 9431- 11291- 1151 8 2» 214 So»»- und lesNstze» sUIt IV. VV«^ei,cIsü»v »u«) 6ottdu»-6ro»s«nk»iner Lisendklkn. l vrssäner Li,«ad»I,a. 1019' 8äc findet statt ihr lieb V. Nristevilr: j. Diivmnitr: 9 — 91» 10 56 1017' 5 Ivi- Hb 64» 1115 12» 8—' 1»157 1U27 i»57 111» 9 s 1217 1225 I1Z>) 1212 556 »55 7 l» 5 »7 »477 9 25' IMS Ho pstielitot prassen Beßleitr fiorrlieb souckere litrsel trO8tl6i' Uerin I kür ' l'üeilmrl xuten, unü 6i< 1»47 11 4 I! 19 1241 31» 6107 85» 1»I5 I»3» 1046 9307 9 3» 1033 1043 > 9S0 »25 »59 7 34 zVOf. v. NsOeburx: „ v. blorilrdai-x ^»k. i. N«>1e6<kul: 8 5 ION <fi-ük 5207 »5 Nuia»u4.) 1040 11 5 11 457 12187 ^bf. v. Niesärn: ,, v. 3Iel!«»en: „ v. p,i«te«'tr: ^ok. i. 0sO88ei>I>'Un .Vdk. v. 6ro8Sl>»1>»i>i: 835 91t 944 1V32 1042 1049 1058 23» 356 551 448 Uerren kniseiü „k, kolb uuü I I 0 8357 943 956 1» 3 1013 218 247 319 3457 415' 8007 8 5 - — 5457 " 18 hatte Rupert lachend darauf geantwortet. „Sie nit und Satansvieh von Hund auch nit — da ist mir Einer so wie der Andere von den Beiden!" — Vincenz blieb von all' dem Gerede unberührt, er ging Die Thatsache, daß der Areuzbrunner-Vincenz vom Klosterbauer in Dienst genommen sei, verfehlte natürlich nicht, die Gemüther von ganz Ober- und Unterkesselthal auf das Lebhafteste zu be> schäftigen. Die Oberkcssler wurden plötzlich stolz auf Vincenz. — Man schien auf ein Mal bei beiden Parteien vergessen zu haben, daß der Gegenstand ihres Interesses eigentlich ein „Zuchthäusler", zu Mindesten aber ein „Verdächtiger" war. denn selbst die Unterkessler, 11207 II 9 1225 124» für l nakn UN 86 iss v/slo iN 86 861 Nt «61-2 UNÜl an U! j k6rr U.U kufc an 8 «6i-t g>6ic M6 7k6i v ? tros Ü6I- t_i6b 3al8! Lrm 5 »7 9157 Die Klostergräfin. Original-Roman von Mathilde Wagener. (!3. Fortsetzung.) 7 3» »25 212 2 — 35 315 Norlin >»s. V. Orv8»enli»in. ,, v. NL!>!>l>tr: zVnk. i. 0o«r>e»!»u<lL: „ i. Vresckv»: ^ds. v. Vresule»: ,, v. 0oi«jo6su»a: „ v. Nst^Iitr: l. Lio-'dknkLin: -4df. v. 0<-l>«s«-nk»in: „ v. ünlisllitr: ., v. 1>»ueul>»i»: ^>,k. i. „ i. Uerti»! ^61. v. UeiUn: „ v. 8Is1er«erä»: „ v. I r»uon1>L>n: „ v. ^Ldeltitr: ^nk. 1. 0ro»»enk»in: Nr. rs. Groheuhaiuer Unterhalttmgs" und Anzeigeblatt. Gelte 4 li — 1112 1110 1150 236 248 317 32« 327 335 342 352 63» 23» 3 1» v 6 Leipzig-Land: vr. moä. Götz (nat.-lib.). Kammergerichts- reserendar a. D. Viereck (soc.-dem., bisher. Vertreter). 14. Borna-Pegau: Rittergutsbes. I>r. v. Frege (d.-cons., bish.Vcrtr.). Oberbürgermstr. v. Forckenbcck (d.-freis.). Tischler Müller (soc.-dem.). und mit größter Genauigkeit seinen Arbeiten nach und vermied es so viel wie möglich sich im Dorf zu zeigen — er wußte, wie sehr die Stimmung der Dörfler gegen ihn umgcschlagen war, denn seinem geraden Charakter widerstrebte cs, von Denen, die ihn früher nur verächtlich über die Schulter angcblickt, oder ihn auch gänzlich übersehen, jetzt nothgedrungen höfliche Grüße empfangen zu müssen, die ihren Grund einzig und allein in dem jähen Wechsel rein äußerlicher Verhältnisse sanden; denn ohne das großmüthige Eingreifen des Klosterbaucrn wäre es keinem der Dörfler eingefallen, so wie die Sache nun einmal lag, ihre Meinung über Vincenz zu ändern. Vincenz war sich dessen vollkommen bewußt. Er wußte ganz genau, daß, wenn ihn Rupert heute aus dem Klostcrhof stieß, die Meinung über ihn dieselbe sein würde, wie am ersten Tage, als er aus der Untersuchungshaft heimkehrte. Denn thatsächlich war ja der furchtbare Verdacht noch nicht von ihm genommen; nur wagte jetzt keiner der Dörfler, seine innersten Gedanken wie vordem ungenirt laut werden zu lassen. Gerade das aber empörte Vincenz, denn so sehr ihn auch die Handlungsweise Ruperts freute, seiner alten Mutter wegen! welcher die Miß achtung der Dörfler vor ihrem Sohne nicht entgangen und manche Thräne gekostet hatte, so wenig wäre dieselbe doch im Stande gewesen, ihn vor sich selbst rein und schuldlos dastehen zu lassen, wenn ihn nicht lein eigenes Gewissen von jener That freisprach. Ohne diese innere Ueberzeugung aber die äußerliche Wiederherstel lung seiner Ehre, wie sie der Klosterbauer so energisch über nommen, zu dulden und sogar als selbstverständlich und verdient hinzunchmcn, schien Vincenz unmöglich. Dcßhalb wies er auch die Bitten Les Clarinetten-Vastl, der ihn oft aufsuchte, Sonn tags mit zum Wolfenwirth zu kommen, energisch zurück — er wußte, daß der Freund, so gut er es auch meinte und vielleicht auch grade deshalb, ein Wenig mit ihm den Dörflern gegenüber prahlen würde, und das wollte er vermeiden, und Vastl mußte trübselig abziehcn, vermied es aber nie, jeden Abend bei der alten Krcuzbrunnerin einen „Gucker" ins Fenster zu thun, „ob nit Besuch da sei", denn Vincenz kam, wenn ihm Abends ein Stündchen übrig blieb, regelmäßig zu der Alten hinauf, und diese Besuche des einzigen, lieben Sohnes, an dem sie mit ganzer Seele hing, waren stets eine wahre Festfreude in der Einsamkeit der alten Krcuzbrunnerin. Rupert ließ ihn ruhig gewähren, ja, er schien das Zurück« ziehen Vincenz von den Dörflern sogar nicht ungern zu sehen; cs war ihm ein Beweis, daß er sich in seinem Glauben an die Schuldlosigkeit des Burschen nicht getäuscht. Er selbst hatte nie mals den Verdacht, den man auf Vincenz geworfen, getheilt; der alte Kreuzbrunner, so sehr ihn auch die Armuth drängte, war Loch stets die Treue und Ehrlichkeit selbst gewesen — es war Rupert daher nicht denkbar, daß der Sohn, der schon als Knabe auf dem Klostcrhof ab und zu kleine Handreichungen gethan und das Stück Brot, welches er dafür empfing, stets hinauftrug zu seiner Mutter, an dem Riedbauer zum Mörder geworden sein sollte. Er beschloß daher, den Burschen im Stillen zu beobachten, und in diesem Entschluß bestärkte ihn noch Ler überall laut wcrdenLe Grimm der Riedbäuerin, welche es nicht verwinden konnte, ihren Todfeind bei ihrem Schwager auf dem Klosterhof zu sehen. Zu diesem sich unverholen äußernden Grimme der Bäuerin gesellte sich aber auch heimlich eine quälende Furcht, Vincenz könnte gegen ihren Schwager Aeußerungen über das zwischen Beiden Vorgcfallcne thun, und dieser Gedanke war ganz dazu augethan, um den Grimm und Len Haß der Riedbäucrin immer wieder aufs Neue anzufachen. So lange Vincenz in der Unter suchungshaft gesessen, hatte sie Ruhe vor ihm gehabt, und auch als er zurückgckehrt, wäre es ihr noch möglich gewesen, ihn, im Falle er gesprochen, zu widerlegen, denn es gab bei den Ober- und Unterkesslern immer noch genug, die Ler stolzen, reichen Nicdbäuerin unbedingt und eher glaubten, als den Worten eines Verdächtigen, eines Zuchthäuslers — jetzt aber hatte er in Rupert einen mächtigen Schutz zur Seite, Ler, wenn ihm Vin cenz Andeutungen über Las Vergangene machte, wohl im StanLe war, dieselben, Ler Bäuerin zum Schaden, mit sicherem Erfolg zu verwerthen. Doch Larin irrte sich die RicLbäucrin; Vincenz hatte seinen Richtern gegenüber nie Las Geschehene erwähnt, er schwieg auch gegen Rupert, unL dieses Schweigen fand seinen Grund, wie schon früher erwähnt, in der Dankbarkeit, die Vincenz Lem Klostrrbauer für Lie Wohlthaten, welche Lieser seinem Vater er wiesen, schuldig zu sein glaubte. Mußte cs nicht Len auf Lie Ehre seiner Familie so stolzen Rupert Fellenberger empfindlich treffen, wenn cs im Dorfe bekannt wurde, daß die Schwester seiner Frau sich nicht gescheut, einem ihrer Knechte Lie Liebe, Lie sie ihrem Manne entzogen, anzutragen? — Das wäre eine Rache gewesen, die nicht allein das Haupt der Schuldigen ge troffen hätte, sondern auch weiterhin ihre Schatten auf den Weg eines Andern warf, und dergleichen widerstrebte Vincenz. Er wußte, daß ein solches Vorgehen seine Lage auch nicht bessern konnte, sondern nur Grimm und Haß aufs Neue emporwirbeln würde, deshalb schwieg er, im Stillen immer noch hoffend, eines Tages den auf ihm lastenden Verdacht durch Entdeckung des wirklich Schuldigen abwerfen zu können. (Fortsetzung folgt.) 5317 — »4 — »18 — »35 1018 82» 857 929 v5»' 815 830 729 757' 12 18 11 — 9 29 1148 - — 1034 1213 122« «NN "2 4—7 4 30 4 54 7 30 9 15 3337 349 4 4 53» 8 — 1235 31» 433 4 47 5 2 z^or OrobsenkLin: „ v. 8ckö»le!i1: „ v. OrliLiitl: „ i. 0oU»U!>: i. k rsnklurt ». O.: zX»c v. r,L»kfu>t L. U.: ,, v. v. O-t-LN<1: ., v. 8cIlön1eI0: i. cil088e»I»>»l»: llvnigl. 8tLnüv8Lwt Krosvenbsln geöLnet an allen ^Verütagon von Vormittags 9 bis diaebnuttLHS 1 Odr; ausgenommen ist Heckoob Uittvoebs null breitags äie 2eit von Vormittags 10 bis 12 Obr. 8purkL88S ru 8ro88vnkL>n geoübet taglieb von trüb 8 Obr bis Mittags 1 blbr. Sonnabends bis 3 Okr dlacbmittags. Verbaut von Lparwarben bei den Herren bürst Co., ^d. Liebborn, Lugo Hofmann, Lrnst Leberecbt 8tor2, Hermann Klobig, -Iulius Lietre, Karl Lobuxpe, Lrnst Laemscb, Lobert 8ebemmel. Stadt-Mdllokkek im Latbbause, ?»ei Treppen für unentgeltUebs ^usleibung von Lückern geüLnet Sonntags Vormittags 11—12 Lbr. o wenig sie die plötzliche Erhebung Vincenz auch freuen mochte, wagten doch nicht mehr, demselben dergleichen verächtliche Titulaturen beizulegen; Rupert Fekenberger war einmal für den Geschmähten cingetreten, und man wußte, daß er ihn auch weiter schützen werde. Nur die Riedbäuerin sprach wiederholt offen aus, ihr Schwager müsse den Verstand verloren haben, daß er einen Menschen, von dem doch das ganze Dorf, sowie die Umgegend wisse, wessen man ihn beschuldigt, auf seinen Hof nehmen könnte — „So lange der „Zuchthäusler" dort freies Quartier hat, bringt mich ka Mensch über die Schwell' vom Klosterhof", äußerte sie gegen den Wolfenwirth, und dieser wußte natürlich nichts Besseres, als bei der ersten Gelegenheit dem Klosterbauern die Worte seiner Schwägerin aufzutischcn. „Meinetwegen braucht sie in alle Ewigkeit nit wieder z'kommen", 5217 5 32 1 «— I 811 1 7 237 7 35 8 2 811 8127 820 8 27 842 115» 1457 452 5 4 51» 519 7 18 (10 477 6i» 748 812 1U45 8 53 103» — 2 7 rr« >10 Döbeln - N 0 ssen: Commerzienrath Niethammer (nat.-lib.). Rechts anwalt vr. Hänisch (d.-freis.). Cigarrenmacher Hoffmann (soc.-dem.). Der bisherige Vertreter des Kreises (I)r. Braun) war d.-freis. Oschatz-Grimma: Rittergutsbes. Günther (frei-cons., bish. Vertr.). Oberbürgermstr. v. Forckenbeck (d.-freis.). Redacteur Kegel (soc.-dem.). Leipzig-Stadt: Bürgermeister Vr. Tröndlin (nat.-lib., bisher. Vertr.). Rechtsanw. Munckel (d.-freis.). Drechslermeister Bebel (soc.-dem.) kalnplan vom I. vetobor 1886 (' »Slleutet 8 c tl n s 11 r u x, 7 urit IV. L I a « 8 e.) XSnixliek Lück». Stsstgdskn. 1057 1058' »457 7 14 815 833 V3»7 »45 7 15 725 7277 7 3» 7 43 754 1110 u. bill. Löbta M sind zu Hhpoll Adri dieses Ueber dir Aufstellung der ReichStagSeaudidaten i« Sachse« veröffentlicht das „Dresdner Journal" Folgendes: 1. Wahlkreis. Zittau: Commerzienratb Häbler (nat.-lib.). Kauf mann Buddeberg (d.-freis., bisher. Vertr.). Cigarrenmacher Postelt (soc.-dem.l. - - 7 32 1 - - 7 47 ! - - »457 4 277 449' 7 37 - - 1114 zVdt. v. 0^08».: — 645 9507 10547 11457116 ,, v. Priit.: 543 721 1011103.7 113«7 1257 149 z4»Ii. j. 51k!88.: — 818 — 1124 1234 — 255 „ i. Vie8<i.:730 819 1044 1128 1217 1259 234 Nsckeburx - Nsäedeul. 1223 613 , zVbk. v. NLäsOeul: 1257 647 i. ülorjtrbu^x- 132 722 ! „ i. ÜLOebui-^: 2. Löbau: Fabrik-undRittergutsbes.Hoffmann(nat.-lib.). Fabrikbes. Fährmann (d.-freis., bisher. Vertr.). Cigarrenm. Postelt (soc.-dem.). 3. Bautzen-Kamenz: Rittergutsbes. Reich (d.-conservativ, bisher. Vertr.). Cigarrenmacher Kaden (soc.-dem.). 4. Dresden rechts der Elbe: Oberappcllat.-Rath Klemm (d.-cons., bisher. Vertr.). Rechtsanwalt Träger (d.-freis.). Cigarrenmacher Kaden (soc.-dem.). 5. Dresden links der Elbe: Präsident der Handels und Gewerbe kammer Hultzsch (d.-cons.). Baumeister Hartwig (d.-cons., bisher. Vertr.) Hotelier Lingke (d -freis.). Drechslermeister Bebel (soc.-dem.). Tharandt-Dippoldiswalde: Rechtsanw. Geh. Hofrath Acker mann (d.-cons., bisher. Vertr.). Productenhändler Horn (soc.-dem.l. Meißen-Grohenhain: Rittergutsbes. Kammerherr Freiherr v. Friesen (d.-cons.). Rechtsanwalt Munckel (d.-freis.). Cigarrenmacher Geyer (soc.-dem.). Der bisherige Vertreter des Kreises (v. Carlo witz) war deutsch-conservativ. Pirna-Schandau: Holzhändler Grumbt (frei-cons.). Rechtsanw. Eysold (d.-freis., bish. Vertr.). Restaurateur Peters (soc.-dem.). 9. Freiberg: Oberbergrath Merbach (frei-cons., bisher. Vertreter). Eisendreher Niemann (soc.-dem.). Oeffentliehe Sitzung der Stadtverordnete« am 9. Februar 1887, Nachmittags 5 Uhr. Anwesend: Herr Stadtverordneten-Borsteher Rechtsanwalt Keyßelitz, dessen Stellvertreter Herr Schuldirector Hardtmann, die Herren Stadt verordneten Beeg, Feldmann, Frommhold, Globig, Gutmann, Hof mann, Leipscher, Lochner, Messerschmidt, Reinhardt, Schmidt, Schmirk und die Herren Ersatzmänner Gravenhorst und Jahn, welche für die entschuldigt ausgebliebenen Herren Stadtverordneten Schwedler und Kretzschmar mit Stimmrecht einberufen waren. Weiter entschuldigt: die Herren Stadtverordneten Noch und Richter. Der Herr Vorsitzende trug zunächst eine schriftliche Eingabe des Herrn Stadtgärtners Pollmer, die Beantwortung eines gezogenen Monitums enthaltend, vor und beschloß das Collegium nach kurzer Debatte einstimmig, weitere Entschließung in der Sache sich bis dahin vorzubehalten, da die Stadtcassen-Rechnung pro 1886 mit dem die Baumschule betreffen den Rechnungswerte dem Collegium zur Prüfung vorliegen werde. Hierauf stimmte man dem Nathsbeschlusse, die Verbreiterung der Garten- traße und dazu nöthiger Landerwerbung betreffend, einstimmig mit der Modifikation bei, daß in dem einen Falle nur 1,20 M., im andern aber 1,67 für den Quadratmeter zu gewähren sei. Nach längerer De- »atte über eine in dem Gebäude der "Bürgerschule zur Entlastung und Interstützung des Schuldirectors einzuführende Specialaufsicht erklärte ich das Collegium im Wesentlichen mit den Vorschlägen und Beschlüssen ,es Nathscollegiums einverstanden, richtete aber an den Nath den Än- rag, daß über die Sache ein Regulativ, in welchem alle Verhältnisse estgestellt werden möchten, entworfen und den Stadtverordneten zur Mitentschließung unterbreitet würde. Ferner genehmigte man eine Erhöhung des Honorars für den Schul unterricht in weiblichen Handarbeiten um 20 Procent. Nachdem weiter ser Herr Vorsitzende eine Exposition des Herrn Bürgermeisters über die städtische Straßenbeleuchtung und hierauf bezügliche Beschlüsse des Stadtrathes vorgetragen hatte, erkannte man zwar an, daß genannte Beleuchtung mehrfacher Verbesserung bedürfte, doch stimmte man vor läufig nur dem einen Nathsbeschlusse bei, nach welchem auch be Mondenschein alle Ecklaternen die ganze Nacht hindurch brennen sollen. Weiter trug der Herr Vorsitzende eine Niederschrift, die Grundsätze für Aufbringung der städtischen Anlagen betreffend, vor und wurde be- chlossen, die Vorlage zur Erledigung der gemachten Ausstellungen an den Stadtrath zurück zu geben. Die Weßnitzer Straße betreffend, beschloß man, das vor dem Schützenhausgrundstücke gelegene Dreieck von dem Austauschverfahren für jetzt auszunehmen, im Uebrigen aber den Rathsbeschlüfsen, die auch auf die auszuführende Beschleußung der Weßnitzer Straße gerichtet find, beizutreten. Ende der Sitzung 8 '/< Uhr. Berichtig»«-. In letzter Nr. dis. Blattes wird nach der „Leipziger Zeitung", an welche die gleiche Berichtigung gcsaudt wurde, behauptet: Ich sei iu Dähne'ö Etablissement vor einem Teller Austern gesehen worden. Das ist unwahr. Ich habe in Dähne s Etablis sement, überhaupt in Leipzig keine einzige Auster gegessen. Auch wusste ich bisher nicht, dass ein Austernfrühstück 8 Mark kostet, wie iu einem Inserat derselben Nr. dsS. Blattes gesagt wird, weiss auch nicht, wie ein solches Früh stück beschaffen ist, da ich ein solches niemals eingenommen habe. Grossenhain, d. 21. Febr. LrivÄriel» Schätze des Erdreichs sind nicht blvs Silber und Gold, son dern auch iene, in Kochbrunnen zum Heile der Leidenden von der Natur selbst gemischten MineralieU, durch deren Abdampfung unter osficiell ärztlicher Aussicht die bewährten Sodener Mineral- Pastillen (erhältlich in den Apotheken ä 85 Pfg. per Schachtel) gewonnen werden. 15. Mittweida-Flöha: RechtsanwaltJustizrath Schneider (nat.-lib.). Schriftsteller Liebknecht (soc.-dem.). Der bisherige Vertreter des Kreises (Penzig) war national-liberal. 16. Chemnitz: Stadtrath Clauß (nat.-lib.). Redacteur Geiser (soc.- dem., bisher. Vertreter). 17. Glauchau-Meerane: Fabrikbesitzer Leuschner (nat.-lib.). Guts besitzer Frhr. v. Stauffenberg (d.-srcis.) Sattler Auer (soc.-dem., bisher. Vertr.) 18. Zwickau: Rechtsanwalt Vr. Temper (nat.-lib.). Gastwirth Stolle (soc.-dem., bish. Vertr.). Schriftsteller Eugen Richter (d.-freis.l 19. Stollberg-Schneeberg: Fabrikant Kurlbauni (national-lib.). Rechtsanwalt vr. Hempel Id.-sreis.j. Cigarrenmacher Geyer (soc.- dem., bisher. Vertr.) 20. Zschopau-Marienberg: Fabrikbes. Gehlert (frei-cons., bisher. Vertr.). Landrath Baumbach (d.-freis.p Redacteur ^ust (soc.-dem.). 21. Annaberg-Schwarzenberg: Fabrikbesitzer Holtzmann (nasi- lib., bish. Vertr.). Kaufmann Buddeberg (d.-freis.). Schuhmacher Seifert (soc.-dem.). 22 Reichenbach-Auerbach: Landgerichtsdirector Kurtz (d.-cons.). Oberbürgermeister v. Forckenbeck (d.-freis.). Schriftsteller Kayser (soc.-dem., bisher. Vertreters. 23. Plauen: Oberstaatsanwalt vr. Hartmann (d.-cons., bish.Vcrtr.). Gutsbesitzer Freiherr v. Stauffcnberg (d.-sreis.). Cigarrenmacher Kaden (soc.-dem.). Vermischtes. (Kaltes Vergnügen.) Ob kalt oder warm, in Sonnenschein, Schnee und Eis — jeden Morgen, den der Herr erschaffen, findet sich in der Serpentine, dem Hyde Park-Teiche zu London vor 8 Uhr eine Menge von bade- und schwimmlustigen Männern zu sammen. Sie lassen das Eis einige Meter im Geviert durch die Holzhämmer der Teichpolizei ausklopfen, breiten ihr mitgebrachtes Stück Teppich aus, entkleiden sich und stürzen im Kopssprunge in das kalte Nass. Ein Vertreter der „Daily News" beobachtete sie vor einigen Tagen bei 3 Grad Kälte und einem schneidenden Nordost; derselbe sah, daß die einzigen, die vor Kälte schauerten und zitterten, die Herren im Ueberrocke waren, die neugierig zuschauten. Unter den Badenden giebt es alte Herren von 70 Jahren. Die französische Regierung hat mit der griechischen ein Ab kommen getroffen, um in Delphi Ausgrabungen vornehmen zu können. Auf der Stelle, wo Delphi stand, befindet sich nur ein kleines Bauwerk, alles Uebrige ist frei, meist öde. Nach der Ueber zeugung aller Gelehrten mutz der Boden von Delphi reiche Schätze von Altertbümern bergen. Hr. de Mony und Hr. de Montholon haben die Unterhandlungen bezüglich des Vertrags geführt. Das „Haus des Coniucins" in einem entlegenen Dörfchen bei Loo in der chinesischen Provinz Shang-Tung ist, wie die Londoner „Daily News" inittheilen, vor einiger Zeit ein Raub der Flammen geworden, nachdem in ihm, Geschlecht auf Geschlecht, die männ lichen Nachkommen des chinesischen Neligionsstifters in ununter brochener Reihe 2500 Jahre lang gewohnt haben. Damit ist eins der merkwürdigsten literarischen und künstlerischen Museen der Welt zerstört worden. Aus Graz, 18. Februar wird berichtet: Gestern Abeud nach 7 Uhr wurde der Professor der Chemie an der Universität Leopold v. Pebal im Flur des chemischen Instituts, wo er im ersten Stocke wohnte, erstochen. Pebal hatte noch Krast, sich in die im Erd- geschotz gelegene Wohnung seines Laboranten zu begeben, wo er mit den Worten: „Ich bin gestochen, der Nebel hat's gethan, ich habe ihn gesehen", aui einen Stuhl sank. Der Laborant zog dem Schwerverwundeten den Rock aus, wobei Pebal noch mithalt. Er hatte einen mit ungeheurer Kraft geführten Dolchstich in die linke Bauchseite empfangen, Daumen und linke Hand waren gestreift. Als der Arzt, Ue. Wagl, kam, war Pebal bereits todt. Es liegt ein Racheact des von Pebal entlassenen Diener Nebel vor, der sich seit einem halben Jahre unordentlich betrug. Nebel plagte den Professor mit Klagen um Schadenersatz für unvergütete Aus lagen rc. In später Nachtstunde wurde der Mörder in einem Gaschause in Eggenberg bei Graz durch die Polizei entdeckt. Er hatte sich vergiftet uno starb in den Händen der Wachmänner. Pebal, der Frau und Tochter hinterläßt, war seit 22 Jahren Or dinarius der Chemie hiesiger Universität. Diesen Winter wird die Erscheinung des sogenannten Seegebrülls am Zuger See besonders häufig beobachtet. Ungefähr zwei Stunden lang je zur Zeit des Sonnen-Auf- und Untergangs dröhnt und donnert der See dumpf unter der ihn verschließenden Eisdecke. Das „Gebrüll", welches auch an anderen Binnenseen vielfach wahr genommen wird und dessen Stärke zur Ausdehnung der Wasser fläche im Verhältniß steht, soll noch keine sichere wissenschaftliche Deutung gefunden haben. i. Seilin: i. 8 38 — 9 34 1210' 11 10 — 2 41 637 10317 523 9 2 —« 6 20 v. 5 5 17 5071 18 30') ) — 1125 35-j- 7 107 ION' v. — 7 3,!7 — 12- — 7 157 v. 4 I<>7 7 56' 831 — 1240 5 55 v. Nnklzrvrin 7 32 1033 1135 155 lj üö 9 45 1215 i. cN'oüüeiiliLni: 7 47 10 43 1145 2 10 710 W — 1225
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