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Nr. IV. Grohenhainer U»terhatt«»gS- «ud Auzeigeblutt. Seite S. Oberstaatsanwalt Vr. Hartmann, ausgebracht und unter den Klängen der „Wacht am Rhein" mußten die aus Plauen erschienenen Socialisten den Rückzug antreten. Nach dem Januarbericht der Arbeitercolonie Schnecken grün i. V. sind seit der Eröffnung der Colonie überhaupt 420 Colonisten ausgenommen worden. Zu dem nach Abschluß des vorigen Berichts verbliebenen Bestand von 128 sind im Laufe des Monats Januar 28 Colonisten hinzugekommen, während 36 abgegangen sind; der jetzige Bestand beträgt 121, darunter 92 Sachsen. Die Arbeiten der Colonie betrafen die Bearbeitung und das Dreschen von Flachs und Getreide, ferner Holzspalten und Holzfahren; auch machte sich das Ra- jolen des Urlandes recht gut, da unter der Schneedecke kein Frost vorhanden. Zu beklagen sind die vielen Abweisungen, weil der Bestand immer über 120, meist bis 130 war. Zur Wahl. Je nüber die Entscheidung über die künftige Zusammensetzung des Reichstages heranrückt, desto mehr gewinnt man aus allen damit zusammenhängenden Vorgängen die Ansicht, daß doch wohl die größere Anzahl der Wähler sich abwendet von den Verdunke lungen, Verdeckungen und Verdächtigungen (stehe Wahlaufruf der freisinnigen Partei), die eine widernatürlich zusammengesetzte Opposition verwendet, um ihr trauriges Verhalten am Schlüsse der letzten Reichstagssession zu beschönigen und leichtgläubige Wähler für ein erneutes Mandat zu gewinnen. Die politische Situation macht uns täglich klarer, daß die Männer, welche das Reich gründeten, schützen und für seine Wohlfahrt unausgesetzt sorgen, wohl Recht hatten, wenn sie an den Patriotismus der Nation appellirten und nun aber warnen, jenem jämmerlichen Treiben Gehör zu schenken, das Eigennutz und Zwietracht zum Grunde hat und die Zertrümmerung des deutschen Reiches mit allen Mitteln anstrebt. Wenn man dem entgegen liest, wie der Berichterstatter bei Berathung des Armeegesetzes in der franzö sischen Deputirtenkammer die Situation kennzeichnet, indem er Folgendes ausführt: „Mit großer Genugthuung heben wir hervor, daß über die Vorschläge, welche wir Ihnen unterbreiten, zwischen dem Ausschuß und dem Kriegsminister in allen Punkten voll ständige Uebereinstimmung herrscht. Bei dem Strebe« nach dem selben Ziele waren wir beseelt von derselben Vaterlandsliebe, an ¬ gesichts dessen müssen Meinungsverschiedenheiten über Einzelheiten zurücktreten und persönliche Neigungen geopfert werden. Der Gesetzentwurf wirb aus Ihren Berathungen mit dem Ansehen hervorgeben, welches großen Neugestaltungen, wie die au? dem Gebiete des Militärwesens es ist, zukommt: besonders wenn er von Männern gutaeheißen wird, die ihr Vaterland von Herzen lieben und entschlossen sind, ihm durch eine gute Einrichtung der Vertheidigung die Sicherheit, d. h. in erster Linie das sicherste Pfand des Friedens und der Freiheit zu gewähren", so muß mau sich der Tbatsache schämen, daß es im deutschen Reichstage einer geringen Majorität gelingen konnte, das deutsche Volk inniger und wahrer Vaterlandsliebe in den Augen des Auslandes zu entkleiden. Helfe Jeder an seinem Theile das wieder gut zu machell! — l (bewerbe-Verein zu (Hroßenham. Vereins-Versammlung am 5. Februar 1887. Die von dem Herrn Commerzienrath Buchwald geleitete Ver sammlung wurde mit folgenden geschäftlichen Mittheilunaen er öffnet: 1) daß der Verein neuerdings ein Mitglied durch Wegzug und zwei, Herrn Rechtsanwalt Kretzschmar t, sowle Herrn Sattlermeister Moritz Westland, durch den Tod verloren habe. Er wies darauf hin, daß Beide zu den ältesten Mitgliedern des Vereins gezählt und sich theils um den Verein, theils durch ihr öffentliches Wirken für die Allgemeinheit nützlich gemacht haben. Die Versammlung ehrte das Andenken Beider durch Erheben von den Plätzen. 2) daß drei neue Mitglieder in den Verein aus genommen worden sind; 3) daß aus der Preusker-Stiftung zwei Stipendien von je 120 Mark an Franz Meyrose, Schüler der höheren Gewerbeschule (Abtheilung für das Baufach) zu Chem nitz, und an Herrmann Börner, Schüler der Werkmeisterschule zu Chemnitz, verliehen worden, während die weitere Verwilligung von 30 Mark für einen Maschinentechniker zu Chemnitz zu seiner Aus bildung auf der Webmeisterschule daselbst durch dessen Verzicht leistung sich erledigt hat, und daß dieser Betrag der der nächsten Stipendienverleihuna mit zur Verwendung gelangen wird. 4) daß bei der gewerblichen Fortbildungsschule des Gewerbe- Vereins mit Anfang Februar d. I. eine neue Gehülien- Abtheilung eröffnet iworden, in welcher für jetzt zunächst 2 Stun den Zeichnenunterricht ertheilt werden und daß beabsichtigt sei, bei entsprechender Betheiligung diese Abtheilung in der Weise noch weiter auszudehnen, daß oer Unterricht in ihr auch aus Buch führung und Rechnen zu erstrecken, und endlich 5) daß der Han dels- und Gewerbekammer zu Dresden sehr viel daran ge legen ser, aus dem Kreise der hiesigen Gewerbtreibenden Mit- therlungen über den Stand des gewerblichen Lebens, über wichtige Vorkommnisse im letzten Jahre, über bestehende Uebelstände, über Wunsche und Vorschläge zu deren Abstellung rc. zu erhalten, und daß sie derartiger Mtttheilungen kür Aufstellung des Jahresberichts um so dringender bedürfe, als bekanntlich untere Stadt durch ein Mitglied m der Gewerbekammer leider nicht vertreten sei. Es ser deshalb bei dem Vorsitzenden des Verbandes der hiesigen ^znuungs-Vorstande angeregt worden, dieser Angelegenheit näher zu treten und bezügliche Unterlagen zu beschaffen. Der Schrift führer theilte m Bezug hierauf unt, daß dem Vernehmen nach am 8. d. M. eine zu diesem Zwecke einberufene Versammlung statt- fmden werde. Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten hielt 0) Herr Realschuloberlehrer Ur. Gehre einen Vortrag über „das Deutschthum in Ungarn und Siebenbürgen in alter und neuer Zeit" und beleuchtete m scharfen, durch Ziffern belegten Zügen, wie in den Ländern der österreichisch-ungarischen Monarchie das Deutschthum durch das Czechenthum immer mehr und mehr verdrängt werde, wie nur in einzelnen größeren Grup pen, sogenannten Sprachinseln, das Deutschthum der Czechisirung kräftigen Widerstand entgegenstelle und wie namentlich Sieben bürgen, das in früheren Jahrhunderten mehrfach große Schläge erlitten, sich immer noch die Nationalität zu erhalten, große An strengungen mache. Die Versammlung sprach durch Erheben von den Plätzen dem Herrn Vortragerstatter den lebhaftesten Dank für den hochinteressanten Vortrag aus, und nachdem derselbe einige von den Herren Commerzienrath Buchwald und Oberlehrer Ruß gestellte Anfragen beantwortet hatte, stellte er in Aussicht, dem nächst Ausführlicheres über diesen Gegenstand durch den Druck auch dem größeren Publikum zugänglich zu machen. Die Absicht des Schriftführers, 7) über die Unfallversicherung, namentlich über die für die Genossenschaftsmitglieder so hochwichtige Einschätzung ihrer Betriebe in die Gefahrenklassen und über die denselben jetzt obliegende Aufstellung der Lohnnachweise noch Mittheilungen zu machen, mußte der vorgeschrittenen Zeit wegen unausgeführt bleiben und wurde dies für spätere Zeit m Aussicht genommen. Kehlkopf und Lunge vor Erkrankung zu bewahren ist in rauher Jahreszeit eine Pflicht aller Derer, die ihre Gesundheit zur Erfüllung der Berufsobliegenheiten bedürfen. Durch Ge brauch der Sodener Mineral-Pastillen, die auch bei schon eiu- getretenem Katarrh heilsam sind, wird dieser Schutz erzielt. (Er hältlich in allen Apotheken ä 85 Pfg. per Schachtel.) Heute blaestt V^4 Oür entriss uns Oer bittre loci wiest noeb das Zweite Awillings- söbneben. Im tiefsten Sebmerx reigt dieses Verwandten, kreunden und Lekannten bierdureb, um stilles Leileid bittend, un Orossenbuin, den 7. kebruar 1887. berckinnnck knesekke und brau, Ida Akb. bürste. Iv(!k8 ^lleu freunden und bestaunten die traurige kaebriebt, dass meine geliebte krau, klaria Auguste kla^, Keb. ^ickenwii-tk, Sonnabend den 5. b'ebruar IVaelimittags 3/4 3 Cbr naeli starrem schwerem beiden sankt verschieden ist. Vies reizt sehmerrerlüllt an der tiektrauernde batte biustsv im Namen sämmtlwher Hinterlassenen. Xsch Loschen, am 7. b'ebr. >887. Vie lleeräi^uaA Ladet VisustaA dea 8. Fe ¬ bruar NacdmittaZs '/-4 Vin vom I'rauerdauso aus auk dem 6ro88eabu,iaer vrieddok statt. kur die vielen beweise herzlicher biebe und Umilnahme und kür den reichen blu- menschmueti bei dem be^räbnisse unserer lieben sa^en ihren herzlichen Dank 0 rossen ha in, 0. bebruar l887. ILriNv und k rau. ffti/Iitlbi' vrmli. Aurüestgestestrt vom Orabe unserer uu- verALSshehen, lieben, treusorgeuden Oattin und butter, der brau Nlttriv UVinKIvr, tzeb. bösslor, saxen wir allen lieben Verwandten, breunden und be kannten kür den reichen blumenschmuck und raklreiehe begleitung rur letzten buste- statte unsern herrlichsten vanst. Vir aber, Vu tbeure bntsehlalene, ruken wir ein „Bulle sankt!in die Lwi^keit naeli. Oröditr, den 1. k'ebruar 1887. Vie trauernde kamilie Winkler. Mr die vielen Beweise der freund- Uchen Theilnahme und Beglückwünschungen ;n unserer silbernen Hochzeitsfeier sagen wir den werthen Freunden und Bekannten unsern herzlichsten Dank. Großenhain, den 6. Februar 1887. Begmtsbüchseumchr., und Frau. OOOoooocxxxxxx»llcxxxxxxxxxxx» 8 Men Jenen, die uns Sei unserer c! L «Ndvrirvn HvvkLvit A 8 mit Geschenken und GraLulationen c K erfreuten, sagen wir unsern Herz-^ 8 tichsten Dank. sä 8 Katkreuth, den 2. Ievr. 1887.k! S I- und Arau. 8 Mk 1 IK«enkitoiijokks,cmich,l w Sd'nmr. Gckeide-GllkMs. WMllK'8 Nastns. W, Die Kettung der Hochachtungsvoll zu erwerben. kD Htüüen lang. ^Dallwitz. Hochachtungsvoll ZlMf lUekter. 8Sgön wir nur kisrckurek un86rn aufrioktigstsn, innigstsn Dank, ü. unci ssrau. für üis un8 in 80 rsieksm Raa88s ru Ikvii gvworüsnsn iiebsvoüvn 8vW6i86 inniger Iköiinakms bsi üsm 80 ookmsrrlioksn Vsriusts unoerstz k°i-rensgui°n — — Zabeltitz, im Februar 1887. Annahmestelle u. Illuster del W Allsima tervWolsokke. k 6ro88snksin. 8eklo888tr 34. L ( VukSrvulosS). Die fürchterliche Krankheit , welche jährlich Tausende von Menschen dem frühen Grabe zuführt, ^odkmnis-^Uee, Kötel «le 8axe gegenüber. Neue!«. getrageve Stiefel Schuhe «. s. W. empfiehlt bei Bedarf bestens SeNenkv. Lindenplatz. ^»nre 6elli88e, ?Iom- kiruu^en, l>epara- t u r e n jed Oebisscs ete. - Solide Kuskührung, / billigste Preise. Unterzeichnete empfiehlt sich den geehrten Damen zur Anfertigung von Damen-Gar-erobe in und außer dem Hause. 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Die Uebernahme der hiesigen 8eI»Io88- Kärtaervl, verbunden mit Restauratiou, erlaube ich mir hierdurch den geehrten Be wohnern und Besuchern von Zabeltitz ergebenst anzuzeigen, mit der Bitte, das gütige Wohl wollen, welches meinem Vorgänger, Herrn Süße, entgegengebracht wurde, auch auf mich übertragen zu wollen. Es wird mein aufrichtiges Bestreben sein, durch prompte Bedienung, sowie durch Ver abreichung diverser Speisen und Getränke mir die Zufriedenheit meiner werthen Gäste LM-MMaMer Umm Bahnhof BMitz. Donnerstag den lO. Februar Abends 6 Uhr VvrsLwwIunß. Tages-Ordnung: Vortrag des Herrn Pastor Preil in Lenz über: „Geschichtliche Bilder aus der Vergangenheit unserer Ge gend." III. Eingänge. Fragekasten. Gäste sind willkommen. Der Vorstand. Fhük'ikiHen^, ^unstfäi'bet'si Gestützt auf jahrelange Forschungen, ist es mir endlich gelungen, diese Krankheit, welche bisher als Geißel der Menschheit gefürchtet wurde, und die meist hoffnungs volle Personen in der zartesten Blütde ihres Lebens überfällt und dahinrafft, zu heilen. Wenn es mir auch nicht möglich ist, die bereits durch dis Bakterien zerstörten Lungeutheile neu zu ersetzen, so beweisen doch die täglich einlaufenden Danksagungen zur Genüge, daß meine Heilmethode dem Fortwuchern dieser gefährlichen Spalt pilze Einhalt gebietet, d. h. den Batterien den zur Fortpflanzung geeigneten Boden entzieht, somit die übrigen Lungenthelle vor weiterer Infektion und Vernichtung schützt und den Patienten durch Heilung seines Leidens noch auf lange Zeit den Seinen erhält. Nicht immmer ist Husten und AuSwurf das Zeichen von Schwindsucht, sondern Beklemmungen, Brust- und Seiteusteche«, Abmagerung, Schwäche und Nachtschweiste u. s. w. sind zuweilen Symptome der Tubereulose, die in der Regel erst wahrgenommen wird, wenn die Zerstörungen in der Lunge bereits soweit vorgeschritten sind, daß sich Athembeschwerden und umschleierte Stimme bemerkbar machen, dann haben die Schwindsuchts-Batterien schon längst festen Fuß gefaßt, ihr Zerstörungswerk begonnen und es ist hohe Zeit, sich meiner Heil methode zu bedienen, um nach Gebrauch derselben, schon nach wenigen Tagen durch Linderung der betreffenden Leiden von der fortschreitenden Heilung überzeugt zu sein. Briefliche Anfragen erbittet: Richard Berger, Dresden, MaOMr. 2S,». VE" Zeugnisse und Dankschreiben über Hunderte meiner neuesten Heil erfolge sende ich einschließlich eines Cnrhonorar vorher gratis und franeo. "WU Anerkennung. Nacktem ich erst kurze Zeit Ihre Medizin gebrauche, kann ich Ihnen, geehrter Herr Berger, schon schreiben, daß ich mich ganz bedeutend besser fühle, weshalb ick um weitere Verordnung bitte, ick hoffe fast nur durch Ihre Medizin wieder ganz gesund zu werden Vorläufig meinen wärmsten Dank. Gröditz bei Großenhain, den 31. Januar 1887. WirthschaftSbesitzer.