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Der Bote vom Ming Erscheint wöchentlich dreimal: dienstags, donnerstags und sonnabends mittag Wochenbeilage: »Bilderbote vom Geising- Monatsdeilage: »Rund um den Geisingberg- MügWMtllung , Bezugspreis monatlich l,15 RM. einschl. Autragen - Anzeigen: Die 6 gespult. 4ti mm breite Millimeterzeilc ober deren , Raum 4 Pfg., die 3 gespalt. Tcxt-Millimeterzeile od. deren Raum - l2 Pfg. — Nachlaß nach Preisliste Nr. 5. Nachlaßitassri » Bei Zronkurs u. ^wangsvergleich erlischt Anspruch aui Nachlaß Sie Ketmatzetwnv für Altenberg, Geising, Lauenstein, Därenstein und die umttegenben Ortschaften Vieles Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlichenetts bestimm, Druck und Verlag: F.A. Kuntzsch, Altenberg, Paul-Haucke-Straße 3 l Fernruf Amt Lauenstein Nr. 427 / Postscheckkonto Dresden Nr 1181! / Gem.-Girokomo Altenberg Nr 8S7 / Postschließfach Nr. 15 M. 15 Dienstag, -en 4. Februar 1941 7tz. Jahrgang Zanket unsern Selben von Norwegen Spendet zum Bau von Soldatcnheimen in Norwegen! Ein Ausruf von Reichsminister Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels erläßt zur Stiftung oonSol- datcnheunen folgenden Aufruf: Zahllos sind die Beweise inniger Verbundenheit, die die ft« der Ferne auf Wacht für Deutschland sichenden Soldaten von der Heimat erfahren haben und täglich auis neue cmmiu- den Auch die Wunschkonzerte für die Wehrmacht find ja ein solches Zeichen des steten Zusammengehörigkeitsgefühls, das Front und Heimat unerschütterlich verbindet Besonders ole deutschen Soldaten, sie im Norden bis hin- «ui zum Nordkap, im arktischen Winter aus wichtigem Posten elnsihsreuoia und wachsam ihren harren Dienst erfüllen, haben in oen vergangenen Monaten neben vielen anderen Beispielen des Gedenkens der Heimat eine Betreuung erfahren, die ihnen — vor allem hmsichilich der Gestaltung der Freizeit — manche Erleichterung und viel Freude. Unterhaltung und Erbauung vermittelt. Und doch bleibt für die Betreuung der deutschen Sol daten in Norwegen noch eine Aufgabe zu lösen, deren Erfül lung gerade in diesem Land der gewaltigen Entfernungen und des harten Winters freudige Begeisterung finden wurde Nicht überall gestatten es die örtlichen räumlichen Verhältnisse m den einzelnen Standorten, außerhalb des Dienstes zu kameraa- fchaiUichem Beisammensein zusammenzukommen und d-.e Frei zeit aemeinschastlich zu gestalten. Tie beste Unterkunftsbaracke vermag nicht ein Soldatcnheim zu ersetzen, in dem bei Film vorführungen, Kameradschaftsoeranstaltungen oder bei gemein samem Spiel die soldatische Gemeinschaft gepflegt werden kann Deshalb hat die deutsche Arbeitsfront — NS.-Gemeiu- schaft „Kraft durch Freude" auf Grund einer Vereinbarung mit der Wehrmacht seit Jahrenttm ganzen Reich und besonders in letzter Zeit in den besetzten Gebieten unter Mitwirkung der Arbeitsgemeinschaft für Soldaenheime derartige Heime errichtet. Tie besonderen klimatischen und verkehrsiechnischen Ver hältnisse in Norwegen bedingten einen besonderen Bautvp, von sein bereits mehrere von der RS.-Gemeinschasi „Kraft durch Freude" im Einvernehmen mit den drei Wehrmachts- teilen fertiggestellt wurden und eine weitere Anzahl im Bau begriffen ist Diese Maßnahme wird vom Reichskommissar für Nor wegen Joses Terboven in weitestgehendem Matze unter stützt und gefördert. Ter Führer selbst bekundet die Wichtigkeit der Aktion, in dem er für oen Bau von Soldaienheimen in Norwegen den Betrag von einer Million Mark zur Verfügung stellie An zahlreichen Orten Norwegens, überall dort, wo deut sche Soldaten Wache halten, werden diese Heime kamerad schaftlicher Gemeinschaft gebaut. Daher ergeht an das gesamte deutsche Volk der Appell, dem Beispiel des Führers zu folgen, dieser herrlichen Aufgabe zur Erfüllung zu verhelfen und zum Bau von Soldatcnheimen durch Spenden beizutragcn. Tie Helden von Narvik und alle die Kämpfer, die bis zum Eisnicer abwehr- und einsatzbereit gegen den Feind auf Wacht für Deutschland stehen, werden ihren Dank durch weitere treue Pflichterfüllung bis zum Endsieg bekunden. Die Spenden können auf das Konto der Arbeitsgemein schaft für Soldatcuheime bei der Bank der Deutschen Arbc-t in Berlin, Nr. 79 500, unter dem Motto „Spende für Sol- datcnhcime" eingezahlt werden. Sowatenheime — ein Stüü Heimat Das erste der neuartigen Soldatenheime in Norwegen, das Mitte Februar fertig wird. liegt in einem von hoben, steilen Felsen umgebenen Gebirgstal. Schon diese tonisch norwegische Landschaft deutet die Notwendigkeit solcher Soldatenheime an. Zwölf solcher Heime sind bereits in den verschiedensten Gegen den im Bau. Weitere solle» folgen und werden von Soldaten schon beute als eine willkommene Spende der Heimat empfun den die ihm dort eine Soldatenheim erstehen läßt, wo die Welt- abgeschiedenheit der deutschen Vorposten am größten ist Meh rere deutsche S t ä d > e haben sich schon bereiterklärt, eine Pa tenschaft für solche Heime zu übernehmen Dem Charakter der norwegischen Bauweise entsprechend werden die Heime aus Holz gebaut. Sie werden zu den größ ten Holzbauten des Landes gehören Wenn ihre Gestalt auch einfach und zweckmäßig ist, werden sie doch ein würdiges Aus sehen haben. Vorbildliche architektonische Gestaltung bietei eine in der Linienführung eindrucksvoll mit den Hoheitszeichen dec Reiches geschmückte Außenfront. Bei der inneren Einrichmuc werden alle Bedürfnisse des Soldaten berücksichtigt. Betritt ei nach seinem Dienst das Heim, so findet er zunächst reichlich Ge legenheit für die Ablage seiner Garderobe. In der Mitte befin det üch ein Kino und ein Theatersaal, der auch als Sporthalb dienen kann. Bis zu 3868 finden Raum 2e ein Schreib-. Lese- und Musikzimmer stehen zu seine! Verfügung. Ein Gaststättenbeiried mit mehreren großen unk kleinen Räumen gibt ihm die Möglichkeit über die allgemein, Verpflegung hinaus für wenig Geld zusätzliche Speisen und Ge- tränke in gemütlicher und wohnlicher Umgebung zu yemeßen Ein großer Werkraum bietet Gelegenheit zur Bastelei. Auck Mohnräume für das Personal und sogar eine Garderobe sm die als Gäste zu erwartenden KdF.-Künstler sind vorgesehen In nach oen örtlichen Ertorderniüen sind dabei verichiedsi große Heime geplant die eine Grundfläche von etwa 1800. 135« und 500 Quadratmeter umfaßen. Sie geben 1300. 650 oder 151 Soldaten genügend Platz für eine Freizeitgestaltung, die jede nach »einer eigenen Neigung vornehmen kann. Die Aktion zur Beschaffung von Soldatenheimen in Nor wegen ist in Zweck und Anlage ein wabrbaft großzügig gedach tes Vorhaben. Allen Unbilden des Klimas und der Landichas zum Trotz sollen sie den deutschen Soldaten im hohen Nordei ein Stück Heimat geben. Mörkelid — dunkle Zeit Deutsche Soldaten im Nordlandwintcr (PK.l Man meint, am Klang des Wortes Mörketid schor zu hören, daß es etwas Dämmeriges und Verlorenes bedeute« soll. Aber seitdem ich daraus aufmerksam gemacht worden bin daß unser deutscher Igel nach seinem Namen schon etwas Spitziges und doch Gemütliches zu bedeuten scheint das ebenso lautende englische Wort wagle» aber Adler bedeutet, bin ich vorsichtig in der Verwendung von solchen Ableitungen und will auch nicht behaupten, daß tatsächlich im Wort Mörketid schon das Verhaltene, Schummerige und Besinnliche zu Hörer sei. das dieser Zeit in Norwegen eigen ist Jedenfalls bezeichne, der Norweger mit Mörketid die lang« Zeit, da es nur für wenige Stunden ungefähr hell wird sonst aber der Tag mit einer mehr oder weniger dichten Dämmerung erfüllt ist. Zn Oslo geht ia noch leden Tag die Sonne aus auch im tiefsten Winter. Anders ist es in der nördlichen Hälftt Norwegens. Vom Polarkreis ab nach Norden nimmt die Zahi der Tage zu, an denen die Sonne überhaupt nicht ausgehi und eine wirkliche Tageshelle auch bei bestem Wetter nicht eiulrin Es ist so daß im äußersten Norden, am Nordkap also schon seit Anfang November die Winiernachi herrscht und erst iw Februar die Sonne wieder über den Horizont steigt. Vom Nordkap nach Süden wird die Dunkelheit immer kürzer: das heißt, sie beginnt von Norden nach Süden zunehmend später und endet entsprechend früher. Unseren Soldaten ist diese Mörketid natürlich etwas ganz Neues Anfangs mag es ihnen interessant gewesen sein dieses merkwürdige auf einfache Weise zu erklärende Verhalten Ser Sonne zu beobachten. Nach und nach stellte sich aber heraus daß es für Deutsche ungewohnt ist Die Soldaten im hohen Norden müssen sich also dazu erziehen, doch eine Zeiteinteilung die der deutschen ungefähr entspricht durchzuhallen Man schlätt nicht mehr nachts: denn es ist immer Nacht. Und man tu! seinen Dienst nicht am Tage: denn es ist gar kein Tag mn Sonne und Licht Oft ist es so. daß das hellste Llchi vom Mond kommt Die Photographen und Kameramänner die Ausnahmen machen wollen, haben durchweg zu wenig Licht Weiter südlich ist die Möglichkeit zum Photographieren aus wenige Minuten bemessen. Sind diese verstrichen ohne daß der Kameramann zum Schuß kam. muß er wohl oder übel bis zum nächsten Tag warten Dank der Energie und der Betreuung durch die Heimar. die auch besonders in Norwegen durchgeführt wird, ist aber dafür gesorgt, daß Langeweile nicht auskommt. Noch eben sggic der Reichsrundfunk durch, man solle Werkzeug und Material zum Schnitzen und für Laubsägearbeiten au die Berwalmnq der Wunschkonzerte senden, die dann die Weiterleitung dieser Dinge nach Narvik vermittelt. Aber wie in Narvik ist es überall jenseits des Polarkreises. Man kann nicht immer lesen. Wenn man des Lesens müde ist. wenn man die verschiedenen Soldatenzeitungen gelesen oder davon für diesmal genug hat. muß man sich anders beschäftigen. Es ist schön, daß die im Volke vielfach vorhandenen Talente für solche Holzarbeiten an geregt und beschäftig, werden. Aber man Hai auch Zeit, sich um seine Fortbildung zu kümmern Viele unserer Soldaten sind ja noch junge Menschen, die ihre Berufslehrjahre gerade hinter sich haben, für die aig Gefahr besteht, daß sie manches vergessen was ihnen in ihrem Berni unbedingt nötig ist Darum wird auch für die berufliche Weiterbildung gesorgt. Man kann auch manches hin- znlernen. was mau nicht so sehr für die Berufsarbeit wie für die eigene Bildung verwenden kann. Sprachen zu erlernen bietet sich in vielen Truppenteilen Gelegenheit. Und der Sender Oslo bemüht sich, in all diesen Dingen tüchtig und helfend mii- zumachen Vielleicht werden die Soldaten zu einem großen Teil zu Briesschreibcrn. Sie werden besinnliche Briese schreiben, und dieser oder jener wird zu Bcirachungeu - man möchte sagen, philosophischer Art — angeregt Es ist schön, wenn er in der Heimat einen Briefempfänger Weitz, der auf diese Neigungen einzngehen versteht Dieses Mörketid mit der ihr eigenen Raturgewalt, die den Menschen zwingt, in der Nähe der schützenden und wärmen den Hütte zu bleiben soviel wie nur möglich, macht aus den Soldaten sozusagen Norweger Denn wer hier überwintern will, mutz vieles von dem annchmen, was jene in dieser Zeit zu tun pflegen. Auch für sie ist es die Zeit der geringsten Tätigkeit, die Zeil des Wartens und der Mutze. Sogar in der verhältnismäßig Hellen Hauptstadt Oslo ist zu erkennen, was die Zeit der Dämmerung bedeutet. Die Buchlädcn und Zeitungen raren jung und alt, zum Buch zu greifen Da und dort steck« an einem Buch ein Werbezettel: Für die Mörketid! Wie der Norweger in diesen Wochen zum Bücherwurm wird, so tun es die anderen Nordvölker auch Und sicher ist die durchweg hohe Allgemeinbildung des Volkes dar auf zurückznführen. daß in den Winterwochen alle zum Lesen kommen So ist es auch auf Island Wenn dort mancher Bauer die alten Sagen wieder nnd wieder liest, so ergibt sich als Gewinn, daß er ein Gefühl für das Eigene seiner alt ehrwürdigen Dichtungen der Feuerinsel im Eis ist. Manche» Bauer wird vom Lesen selbst zum Dichter. Unsere Kameraden, die diesen Winter hier erleben, werde« mit dem großen Erlebnis dieser Zeit später nach Hause kom men oder schon jetzt in den Briefen darüber berichten. Dami bereichert sich die Bildung in unserem Volke um sehr wichtig, Erkenntnisse lieber diese Mörketid strahlt aber der Glaube, daß die Zei der Dunkelheit einmal zu Ende ist. Jeder norwegische Katen der gibt für jeden Tag die Zeiten der Sonne so genau an daf mna leicht für jeden Ort den Gang von Lich« und Dunkel aus- rechnen kann Diese gründliche in Tabellen niedergclegte astro nomische Uebersich« beweist, wie wichtig die Kenntnis der Licht- verbältuisse in Norwegen ist Von ihnen hängt die Arbeit, dal ganze Volksleben ab Abordnung der iananilüren Armee beim Führer Der Führer und Oberste Befehlshaber ver Wehrmacht empfing in der Neuen Reichskanzlei ,die zur Zeit in Deutsch land wellende Abordnung der Kaiserlich Javanischen Armee. Die Abordnung unter Führung von Generalleutnant Aamashila besichtigt zur Zeit Einrichtungen und Truppenteile des deutschen Heeres und der Luftwaffe 11 a. ist auch ein Besuch der Kampsselder im Westen vorgesehen. Das britische U-Boot "Triton" überfällig Wie Reuter mitteilt, muh das britische Unterseeboot „Triton" als verloren betrachtet werden. Die „Triton" gehörte zu den modernen U-Booten und lief erst 1937 vom Stapel. Das Schiff hatte eine Wasserver drängung von 1575 Tonnen unter Wasser und von 1090 Tonnen über Wasser. Es war u. a. mit 6 Torpedorohren aus- geiüstet. Associated Preß, M