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WWWWWMWW -«WWe-I^N!»^,.' mc>Z,,II» WVWWW»^W»»»»MWW WWP»V?!MW>WMMMDWDMW> Liese verbreitetst« «nparteitsch« t»«k»ch« Zetinng tostet monatlich 28 Pfg. 1« Chemnitz srei in» Hau». Mit dem Extrabeiblatt Lustige» Bilderbuch kostet der tägliche „Aultiger" monatlich 88 Pfg. (in Chemnitz frei in» Hau»); außerhalb Chem nitz gutragen monatlich 1b Pf. Bei der Post ist der «uzeiger nur mit dem Extra-Beiblatt« Lästige» Bilderbuch zu beziehen für88 Pfg. monatlich. (Nr. 5580 10. Nachttag zur Postliste.) Trlegr.-Adresse: Seneralanzeigtr. Kmisprechstelle Nr. 136. Sächsischer Landes- Anzeiger Genera i-W Anzeiger für Umgegend. Anz erger NN- Umgegend. «»zeigrnprei«: «grspalte« Lorpuszrlle (ca.v Gilbe» fastend) oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stell« («gespaltene Petitzeile ca. 11 Silben fastend) SV Pfg. Bei wiederholter Aus nahme billiger. — Anzeige» können nur bis Bormittag w Uhr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentag» Abend» (mit Datum de» nächsten Tag«»). — Die Anzeigen finden ohne PreiSansschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Nr. 211. —12. Jahrgang. — Berl°gs-Anst°lt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaters,-aß- s. I Sonnabend, 10. September 1892. Polltische Rundschau. Deutsches Reich. Chemnitz, den 9. September. — Die gesam,ilten Katfcrmanöver fallen ans. Der Kaiser hat auch die Abhaltung der große» Manöver beim 13. und 14. Armee- corps aufgegeben. — Wie an» München gemeldet wird, hat nach Verfügung des königl. bayerische» Kricg-niinisteri»»,» di- angeordnete Einziehung von beurlaubte» Mannschaften für die Manöver der erste» und fünften Division wegen der Cholcragefahr zu unterbleiben, die manöverirenden Truppen sollen keine Bivvnaks beziehen, die CorpSmanöver dürfe» nicht stattfindeu. Ferner wurden die cvmmandircnden Generale er mächtigt, die Brigade- nnd Divjsio»s»ia»över sofort nbzudrechen, sofern der Gesinidheitsznstand der Truppen zu Besorgnissen Anlaß giebt. Bisher ist derselbe ein durchaus normaler. — Prinz Heinrich von Preuße», der Bruder de» Kaisers, wird, wie aus Kiel gemeldet wird, nach de», Manöverschlnß von dem Cvmmando de» Panzerfahrzeuges „Beownlf" entbunden und zu», Cüi»i»anda»t-ii des PanzcrschisseS „Sachsen" ernannt werden. — Zu dem Artikel der „Nordd. Allg. Zig." zu Gunsten der Centrninspartci schreibt die »Köln. Ztg.": Wir haben über den Ur sprung dcS bekannten Huldigniigsartilcls der „N. A. Z." Erkundigiingc» ein.zezogen und können aus Grund bestimmter Erklärungen versichern, daß die Negierung de», 'Artikel durchaus fcrngeüande» hat. Ter Artikel stammt weder von der Regierung, »och giebt er die Anschau ungen der Negierung wieder, die i», Gcgcnlhcil durchaus nicht mit demselben einverstanden ist. Der Bvrgang, der die Negiernngskreise sehr unangenehm berührt hat. hängt damit zusammen, daß die „Nordd. Allg. Ztg." seit geraumer Zeit bemüht ist, sich zu einem Organ der klcrikal-cvnscrvalivcn Richtung »»izngestalten. — Für den Bnndeörath des deutschen Reiche» wird eine Er gänzung des Gesetzes über die Cautionen der Bnndesbeomlen des Reiches vorbereitet. — Heftig tobt der Streit wegen der Hamburger Gesundheits zustände immer noch hin und her. Man verthcidigt sich dort gegen de» Vorwurf, durch Fahrlässigkeit die Einschleppung der Cholera verschuldet zu haben und betont, Preußen hätte die Ostgrenz« gegen Rußland absperre» sotten, dann wäre nichts passirt. Das hätte sicher nichts geschadet, aber ans der anderen Seile wollten die Hamburger nichts von einer Hafensperre im Interesse ihres Handels wissen, nnd gerade ans dem Wasserwege ist nn» auch die Seuche ei »geschleppt. ES ist aber entschiede» zu weit gegangen, die Hamburger Flüchtlinge schonungslos verdammen z» wollen. Wer in einer cholercifreien Stadt lebt, hat gut reden; ob er aber dableiben würde, wen» die Cholera wirklich käme, ist eine andere Sache. Bei der letzten größeren Chvleracpidcnüe, die wir i» Deutschland hatte», der vom Jahre 1873, ist im Allgemeinen eine viel größere Ruhe bewahrt worden, als he ile. War auch keine Stadt so heimgesncht, wie Hamburg, so haben doch einzelne Städte, besonders Magdeburg nnd Stendal i» der Provinz Sachse», schwere Tage erlebt. Aber weder sind dort die Leute wie die Hasen davongelausen, noch hat man etwaige Reisende von dort i» anderen Städten wie die Aussätzigen behandelt. Professor Koch - Entdeckung des Cholerabacillns ist sicher für die Wissenschaft »verth- vvll» aber für viele Leute scheint daran» ein wahrer Angstbacillus geworden z» sein, der ohne Sin» und Verstand Handel» läßt. — Der Reichöanzeiger bringt folgende Mitthcilnng: Die Wenige» bisher in Berlin eingeschlcppte» Cholerasalle haben, wie amtlich fcstgestellt worden ist, de» Ausbruch der Epidemie nicht zur Folge gehabt. Diese Fälle sind, bis ans einen einzigen, neuerdings festgcstcllten Einschleppiingsfall, nach sorgfältigen Beobachtungen jetzt als beseitigt anzusehen. Nichtsdestoweniger werden selbstverständlich die gegen die Einschleppung und Wciterverbreitnng der Cholera ge troffenen Maßnahmen in unverminderter Wirksamkeit erhalten werden. Jedensalls aber steht fest, daß vo» einer z. Z. in Becli» herrschende» Choleraepidemie nicht die Rede sei» kaim. — Sachsengängerei. Ans dem Regierungsbezirk Oppeln wird geschrieben: Die Klagen über die sog. Sachsengängerei sind i» diesem Jahre fast ganz verstummt, da in Folge Darniederliegens der Industrie ein reichliches Angebot an Arbeitskräften vorhanden war. Nur ans den Kreisen Nosenbcrg und Nhbnik ist über Mangel an landwirthschaftlichc» Arbciler» geklagt worden, dem dort durch Her anziehung russischer nnd gnlizischcr Elemente abgcholfcn worden ist. — Der preußische Staatöanzciger veröffentlicht neue An ordnungen betreffend Maßnahme» gegen die Weilerverbreitnng der Cholera. Das Hauptgewicht ist darnach zu lege» ans sofortige An meldung von Erkrankungen, ans sorgfältige Ueberwachnng des Eisen bahnverkehrs, ans Cvutrolc der ans Cholerabezirke» kommendc» Reisende» und auf strenge Ueberwachnng des Schiffsverkehrs. — Die Theilnehmcr an dem Küntzel'sche» Unternehmen im Suaheli-Sultanate haben dieser Tage, wie die „Franks. Ztg." meldet, de» Beschluß gefaßt, die Gesellschaft als solche anfznlösen. — Vo» Emin Pascha. I" den Kreise», welche Emil, Paschas seltsame Reise» erörtern, wird mehrfach die Ansicht vertreten, daß er mit Unterstützung der Araber, gewissermaßen getragen von ihrem Wohlwollen, ulnherziehe» i»üsse. da es ihn d rchans n» den nöthigen Tauschwaaren fehle. Das klingt aber sehr unwahrscheinlich. Eher ist anzunchinen, und dies geht auch aus dem letzte» Bericht de» I),-. Stahlmann hervor, daß Emin sich ans die eingeborene» Häupt- liuge stütz», deren Ansehen er zu heben und ihren Handel mit der Küste z„ fördern such«. Jedenfalls läuft er so weniger Gefahr, als wenn cr von der Gnade der Araber abhinge. — Durch de» Fortfall der großen Manöver in Rheinland und Elsaß-Lothringen kommt auch die Theilnahme dcS Kaiser- an der Enthüllung de» Denkmals für Kaiser Wilhelm I. in Metz außer Betracht. Damit- die schon getroffenen nmfangreichc» Veranstaltmigen mcht ganz ^imsonst gemacht sind, wird die Enlhüllungsfeier am kommcnden Sonntag programmmäßig stattfindeu. Der Kaiser wird bei dieser Gelegenheit durch d,n Statthalter Fürsten Hohenlohe ver- Irete» werden. — Bezüglich der gesnndhestspolizeiliche» Matzregel»» auf de» Schiffe» »nd Fahrzeuge» der kaiserlichen Marine ordnet der Staats sekretär de» ReichsmarineamtS an, daß, wenn auch di« allgemeine» im Jahre 1883 erlassenen Vorschrift» über die gesnndheitSpolizeiliche Cvnlrole der die deutschen Häfen anlansende» Schiffe aus die Schiffe der kaiserlichen Marine keine Anwendung finden, dennoch die Schisse der Marine diesen Vorschriften sich fügen sollen. Sie solle», heißt es i» der Verordnung vom 5. September, wenn sie ans einem als scucheverdächtig erklärten Hasen komme» oder scucheverdächlige Krank- heitssälle während der Reise an Bord gehabt haben, beim Einlaufen in einen andere» Hafen nnter Hissen der Quarautäneflagge sich die in der bclr. Verordnung erwähnten Beschränkungen i»> Verkehr mit dem Lande und anderen Schiffen so lauge auserlege», bis eine Weitcr- verbreitung der Krankheit ansgeschlvssen ist. Italien — In Genna, der stolzen Vaterstadt de» Entdecker» vo» Amerika, haben die Cvlnmbnsfestlichkcilen ihren Anfang genommen. Schisse fast aller europäische» Sccstaaten sind znr Theilnahme an der Feier cingelrofscn. Der König und die Königin von Italien wurde» bei ihrer Ankunft nnd ans der Fahrt z»>» Königspalaste mit Kanonen donner und stürmische» Jnbclrufcn begrüßt. Die Stadt ist von Fremden überfüllt. Am Abend war Galavorstellung im Theater Carlo Felice. Frankreich. — Bei de» großen französischen Manöver«, die soeben ihren Anfang genommen, steht cs nach den Berichte» der Pariser Journale vortrefflich. Merkwürdig berühren muß cS aber, daß inimitltlbar vor dem Manöverbeginn eine ganze Reihe vo» Aendcrnngen in den Slaalsofficierslelle» der zum Manöver zusaminengejogenen Truppe» vorgcnomme» wurde». — Nnter den streikenden Bergleute»» vo» Sächsisches. ^ — Kein Bivonak. Zuverlässigen Nachrichten zufolge sind die bei der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47 nnd der 4. Infanterie- Brigade Nr. 48, bez. bei der 2. Division Nr. 24 sür den 9., 13. und 16. d. M. angesetzt gewesene» Bivonak- abgesagt worden. — Die Loromotiv-Namrn werde» in Sachsen nach und nach abgeschafft und durch Buchstabe» nnd Ziffer» ersetzt. Die Ein richtung, di« zngbewegenden Maschinen mit Namen z» versehe», stammt aus dem Vaterlande der Eisenbahnen, aus England, denn Stephenson nannte seine erste brauchbare Locomotive „Rakete". — Uttgliicksfall. Von einem wildgemordenen Bullen erhielt beim Austreiben einer Rinderheerde der Gutsbesitzer Bernhardt aus Nobi» bei Borna einen so heftige» Stoß vor die Brust, daß cr an den davongetragenen inneren Verletzungen bald darauf starb. — Sehr liebenswürdig. Die „Leipz. Ztg." veröffentlichte kürzlich eine Statistik über die Zunahme der Juden in Sachse». Daraufhin ist ihr folgende Zuschrift unterschriftslos mit dem Poststempel Leipzig zngegangen: „Wenn Sie, königlicher Kostgänger, keine andere Beschäftigung habe», als zu „zählen", so zähle» Sie sich die Zähne i»> Mnnde, wenn Sie noch welche haben, oder, wenn Sie an» Menschenzähle» Gefallen finden, so zählen sie das teutonische Gesindel, das aller Herren Länder hcimsncht, das in der Stadt London allein — andere Großstädte, wie New-Aork ». dergl. nicht zu erwähnen — an Zahl die der Juden in ganz Deutschland überwiegt, das London, wie andere Großstädte, bald los zu werde» suche» — treiben Sie es nur noch eine Weile — wie — Dem verlotterte» spießbürgerlichen Heringschwänzefresser Sachscnthmn habe» die Inden nur Wohlstand und Lebensart gebracht." —N. Wittgensdorf. Der hiesige Verein „Nalnrheilkniide" wird nächsten Montag, den 12. September, in „Eichlcr's Gasthaus" einen Vortragsabend abhalten. Ter beliebte Referent, Herr Carmanx habe» verschiedene Tumulte staltgcfnnde». — Die Cholera Th. Hieke ans Chemnitz, wird über ei» sehr zeitgemäße- Thema hat in Paris weiter zngcnommc». — Wie der Figaro meldet, ist sprechen: „Die Cholera, deren Entstehung, Verhütung und nalnv bei dem neuliche» Besuche mehrerer französischer Minister in Aix zwischen dem dort anwesenden russischen Minister des Auswärtigen vo» Gicrs nnd seinem frauzvsifche» College», Ribot eine Vereinbar ung wegen verschiedener Fragen der answärtigen Politik getroffen worden. Man hat besonders eine gemeinsame Aktion wegen Aegyp ten verabredet. Da können sich die Engländer freuen. — Durch amtliche E» Mittelungen ist fcstgestellt, daß in Paris zur Zeit 16000 wehrfähige Männer des Dreibundes leben, darunter 6000 Deutsche. — Die Pariser Zeitungen besprechen die ColnmvnSfeier in Genna und die Anwesenheit eines französische» Geschwaders bei derselben, meinen aber, daß dieser Besuch nicht die geringste politische Bedeutung habe. Die italienischen Traube» sind eben dem franzö fischen Fuchs so sauer. — Be! den Schiehversnchcn unweit Paris explodirte eine Kartätsche. Zwei Soldaten sind schwer verletzt. Belgien. — In Ostende hat die Polizei den dortige» Kursaal, in welchem in nngenirtester Weise ein hohe» Hazardspicl betrieben wurde, überrumpelt nnd alle Spieleinsätze und Spielutensilie» beschlagnahmt. Die Persönlichkeit der Spieler wurde durch eidliche Vernehmung festgestellt. Die Polizei war zu ihren, Schritt durch den Staats anwalt in Brügge, welcher das in alle» belgischen Bädern wuchernde Hazardspicl sehr entschieden bekämpft, veranlaßt worden. — Bei einem Aufstande der Ncgcrarbeiter in Bvma im Kongostaate mußten die Soldaten einschrciteu, hierbei wnrden drei Neger er schossen, während zlvöls andere verwundet wurden. — Im Bezirke Antwerpen nimmt die Cholera stetig zu. Grosjl»rttaimle,r. — Englische Zeitungen berichte» vo» wiederholten Zusammen stöße» im Paniirgcdiel und von erneute» Christenmißhandlungen in China. In Singan ginge» britische Matrosen zu», Schutze der Europäer an'S Land. —- Der englische Copitän Lttgard, der durch seine Schlächtereien in Ccntral-Asrika selbst seinen Name» an den Pranger geschlagen hat, veröffentlicht einen bissigen Angriff ans Emin Pascha. Die Aenßerungen eines solchen Menschen sind werthloS. — Die Cholera ist auch in Canada durch Hambnrger Schiffe ein geschleppt worden. — Man wird sich noch erinnern, daß ei» Osficier Jamasott, welcher Stanley ans dem Zuge nach Wadelai begleitet hatte, angeschnldigt worden war, auf das Zeugniß des Schwagers Tippo-Tipps, des Scilim-bc»-Nasudi, hin, für zwei Stücke Taschen tücher e n kleines schwarzes Mädchen angekanst nnd es de» Menschen- sresscrn überliesert zu haben. Jamason habe der Menschenfresserei beigcwohnt und die einzelnen Vorgänge gezeichnet. Man hat diese Uuthat bestritte» nnd das Zeugnis; SclimS verdächtigt. Der jetzt vom Oberkongo heimgekehrte Begleiter Hinck» Camille Ectors bestätigt voll diese Unthat. Der Häuptling des Dorfes, in welchem das Kind verspeist wurde, Namens M'Serwa, hat mit Selim dem Vorgänge beigewohnt nnd Herr» Ectors den Ort gezeigt, an welchem der Schmaus staltfand. Rusjland. — Die russische Kaiserfamilie hat sich vo» Petersburg nach Jwangorod in Polen begeben. Vorher hat der Zar den Eisenbahn- minister Witte zn»> Finanzminister und de» Geh. Rath Kriwoffein znm Eiscnbahnminister ernannt. — Der Stand der Cholera in Rußland ist der bekannte, dagegen soll sie i» Persien erloschen sein. In der Hauptstadt Teheran sind 13,000 Personen gestorben, im ganze» Lande an 30,000. Amerika. — An Bord der vor New-Iork in Quarantäne liegenden Hamburger Dampfer dauern die Chvleraerkranlnngen und Todesfälle fort. Mannschaften, wie Passagiere sind gleichmäßig betroffen. Die Zustände an Bord sind recht schlimm. — Im Minengebtet vo» Jdahv sind alle Gruben von Neuem mit Truppe» besetzt worden, »veil neue Ausschreitungen der Bergleute befürchtet werden gemäße Heilung." Angesichts der allgemeinen Wichtigkeit, welche dieser Vortragsstoff gegenwärtig besitzt, ist sicher ein großer Zuhörer- krcis zu erwarten. —H Nettkirchen, 8 September Am 6. September feierte der Vorstand des Gesangvereins „Gernramia" hier» Herr B. Seltman», fein25 jähriges Ehejubiläum, wozu fämmtlichc Mitglieder des genannteil' Vereines eingelade» waren. Dieselben brachten dem Jubelpaare am Morgen des Festtages ein Ständchen. Nach dem Festmahl begaben sich säiiimtlichc Theiliiehmer an demselben Nachmittag- in festlichem Zug« nach dem Gasthose „Zum Goldne» Stern", »vo Festball stattfand. Die Jubelfeier verlief in bester Weise. — In der Nacht zun» 6. Sept. starb der Hausbesitzer Hermann Müller hier nach viertägigem Krank- sein. Die Aerzle bezeichnen diese ^Krankheit als Olrolsrn nostrs. Die Leiche »vnrde sofort nach der Leichenhalle gebracht. Die behörd liche Entscheidung darüber, wie die Beerdigung stallfinden darf, steht noch aiis. -- Chemnitzer Stadt-Anzeiger. »I« Freund- unser«» Blatte« werden ersucht, nn« i-ichlige Begebe,ideiteu güllgsl «Itiut-eNe» Chemnitz, den 9. September. — Stipendium zu vergeben. Das von der vormaligen Zimmer-Jn»n»g für cine» Schüler der sächsischen Bangewerken» chnle gegründete Stipendium ist von» hiesige» Stadtralhe als Ver walter der Stiftung ans 1 Jahr anderweit zu verleihen. Anspruch aus den Genuß desselben haben zuvörderst solche Baugewcrkenschiiler, welche Nachkomme» derjenige» Bangcwcrke» sind, die am 27. Jannar 1870 der Chemnitzer Innung angehörten, sodann aber alle in Chem nitz und schließlich überhaupt im Königreich Sachse» geborenen Bau« gewerkenschüler. Gesuche »m Verleihung des Stipendiums sind unter Beifügung von Zeugnissen bi- z»m 7. Octobcr d. I. an Nathsstelle einznrciche». — Personenwechsel im Steuerwescn. Die zur Erledig ung kommende Stelle des Vorstandes an, Hauptsteucr-Amte Dresden ist sicherem Vernehmen nach vom 1. November ab Herrn Oberstener- inspector Menzel Hierselbst übertragen wurden, a» dessen Stelle Herr Oberzollinspcctor O>. ju». Dä hue in Eibensiock treten wird. — Stadtbibliothek. Wege» einer demnächst stattfindenden Revision der Stadlbibliolhek werde» Entleiher vo» Werken an» der- elbeu nn» Rückgabe dieser Werke bis längstens Mittwoch, den 14. Mts., während der gewöhnlichen Geschästsstnnden, ersucht. —I. Thalia-Theater. I» der gestern Abend erfolgten Anf- mhrnng des Lustspiels „Goldfische" gastirten Frl. Koffka vom Stadllhealer i» Zürich als Emm»), und Herr Brook manu vom Sladttheater in Danzig als Maler Roland. Diese zwei Gastspiele dürste» wahrscheinlich a»s Engagement abzielen. Die beide» junge» Darsteller sind annehmbare Bühnenerscheinungen nnd verfüge» über genügende Thcaierrontinc; die nicht gar besonders hervortreienden Rollen lasse» allerdings keinen Entscheid über das Können der beiden Gastirendci» z», immerhin ist aber z» constatircn, daß Beide ihre Rollen mit gutem Gelingen dnrchfühlte». — Im Allgemeinen ließe ich übrigens an der gestrige» Vorstellung Mancherlei anssetze», wen» nicht der nahe Schluß der Saison in Berücksichtigung gezogen »verden müßte. Feuerwerk in der „Linde." Das für gestern Donnerstag Abend angcküiidigte Extra-Cvncert der Geidel'sche» Capelle, verbunden mit großen» Feuerwerk, wird bestimmt he nte Freitag Abend staltfiiiden. Dieses Feuerwerk wird durch de» Pyrotechniker Herrn Arthur Schmidt aus Leipzig ansgcführt »verden nnd soll anßergewöhilliche originelle und reichhaltige Darbietnngcn anfweisen. Namentlich das an Deutschlands große Zeit erinnernde Feuerwerk, durch welche» der Sturm ans St. Privat am 18. August 1870 ver anschaulicht wird, soll eine unübertroffene effektreiche Leistung auf dem Gebiete der Pyrotechnik sei». Wir machen deshalb auf diese- Feuer werk angelegentlichst aufmerksam. —r. Im hiesigen Schlachthofe wurden im August d. I. 740 Rinder, 4181 Schweine, 1705 Kälber, 1000 Schafe, 6 Ziegen, 36 Pferde und 13 Hunde,, zusammen 7669 Thirre geschlachtet, si«