Volltext Seite (XML)
Liese verbreitetste mivarteiisch« tSgttche geitung kostet monatlich SS Pfg. in Chemnitz srei ins Hau«. Mit dem Ertrabeiblatt «ästiges Bilderbuch monatlich 38 Pfg. in Chemnitz frei ins HauS. Außerhalb Chem nitz Zutragen monatlich 1b Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Ertra-Beiblatt Lustiaes Bilderbuch zu beziehen für 38 Pfg. monatlich. (Nr. 6580 10. Nachtrag zur Postliste.) Ausgabe: Wochentags Abends (mit Datum des nächsten TageS). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz. Theaterstraße 5. Nr. 158. - ir, Zch Sichtliche« SandeS- General- Anzeigen Anzeigenpreis: «gesvaltm- LorpuSzeile (ca. 0 Sllbenfasfend) oder deren Raum 16 Pfg. — Bevorzugte Stelle (Kgespaltene Petitzeile ca. I I Silben fastend) oder deren Raum 30 Pfg. Be> wiederholter Aufnahme ent» sprechend billiger. — Anzeigen können »nr bis Vormittag lO UHr angenonimen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. — Die Anzeigen finden ohne Preisaufschlag gleichzeitig - Verbreitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitimt. Telcgr.-Adr.: Generalanzeiger. Fernsprechstelle Nr. I8S. für Lhemnrtz rrnd Umgegend. Liiiti». ltt. Zili M. Politisch« Rimvschau. . Chemnitz, den 9. Juli. Deutsches Reich. Ans Kissinge»». Fürst und Fürstin Bismarck wohnten am Mittwoch in Kissinge» der ersten Gastvorstellung des Direktor Ernst Possart bei. Der Gast spielte den Nabdiner David Sichel in „Freund Fritz". Während des Zwischenactes spielte die Musik de» Radetzky- Marsch, der dann in die „Wacht am Rhein" überging. Das Pub likum erhob sich von den Sitzen und brach in Hoch- und Hurrahrufe ans. Bei der Heimfahrt wurde der Fürst abermals mit Hochrufen begrüßt. — Die Verehrer de- Fürsten Bismarck ans ganz Württem berg sammeln sich am Sonntag in Heilbronn zu einer Reise nach Kissinge», wo dem früheren Reichskanzler eine gemeinschaftliche Hul digung dargebracht wird. Die „Hamb. Nachr." veröffentlichen die Knndgevttttgen des Reichskanzlers gegen den Fürsten Bismarck mit dem Zusätze: „Wir bezweifeln, daß die nach Wie» ergangenen Mittheiluuge» hier mit erschöpft sind." Thatjächlich scheint sestzustehen, daß Prinz Neuß, der deutsche Botschafter in Wien, erst einige Tage »ach dem 9. Juni, an welchem Tage die telegraphische Weisung des Reichskanzler- über da- dem Fürsten Bismarck gegenüber zn beobachtende Verhalten er ging, unmittelbar vor der am 18. Juni erfolgten Abreise des Fürsten ans Friedrichsruh, in den Besitz ves Schreibens desselben gelangt ist, in welchem er nm die Anmelbnng zur Audienz bei Kaiser Franz Joseph ersuchte. Ein ausfallend ruhig gehaltener Artikel der „Hamb. Nachr." vertheidigt ^neuerdings das Recht de- Fürsten Bismarck auf Kritik und weist 'die Vermuthnng zurück, als denke der Fürst auch nur im Entferntesten an die Wiederkehr zur Macht. Wie verlautet, ist die Erneu,«ung des deutscheu Ge sandten in Bern, des Herrn von Bülow, zum preußischen Ver treter beim Vatikan bereits vom Kaiser vollzogen worden. Der Amtsantritt des neuen Gesandten dürfte aber »och einige Zeit auf sich warten lassen. Irgend eine Acndernng des deutschen Verhaltens gegenüber dem Vatikan ist strotz der bekannten und wiederholten franzoscnsteuudltchen Kundgebungen des Papstes in keiner Weise zu erwarce». Znr Bismarck-Angelegenheit schreibt die „Nat.-Ztg.", die zu den treuesten und wärmsten Verehrern des Altreichskanzlers gehört „Wenn Fürst Bismarck fvrtsährt, in seitheriger Weise die Angriffe auf die Rcichsrrgiernng zu erneuern, so übersieht er offenbar, daß auch in den Reihen seiner treuesten Freunde, welche ihm noch während seiner letzten Reise die wärmsten und aufrichtigste» Verehrungen der Dankbarkeit darbrachten, hinlängliches politisches Verständniß besteht, um zu erkennen, daß die Schwächung des Negiernngsansehens und der Stellung des Kaisers im deutschen Reiche nur dem Auslände Freude bereiten kann. Niemals haben wir dem grüßten Staatsmann Deutschlands und dem ersten Diener des Begründers des- deutschen Reiches das Recht bestritten, auch nach dem Rücktritte ins Privat leben an der Fortentwicklung unserer öffentlichen Zustände in allen den Formen mitznwirke», welche den Neichsangehörigc» znr Verfügung stehen. Die Art »nd Weise, mit der Fürst Bismarck aber seit der Unterhaltung mit der „Neuen Freien Presse" von diesem Rechte Gebrauch macht, muß jeden Balerlandsfreund, mag er einer Partei angehörcn, welcher er wolle, stutzig machen, und uns mit um so ernsteren Sorge» erjülle», als unsere Feinde in Europa in den Wirkungen der von dem Fürsten gewählten Methode auf die deutsche Nation eine Schwächung der Einigkeit und der Voltskraft erkennen müssen." Die „Krcuzzritttng" dcmenlirt eine Zeit»»»,gs„,eld»«ng, nach welcher ein neues preußisches Schulgesetz in Arbeit begriffen sein sollte. Die „Hamb. Nachr." schreibe,»: „Die Behauptung der „Nordd. Allg. Ztg.", daß russische Urkunden über Mißtrauen des Zaren gegen den Fürste» Bismarck vorlägen, Zeugnisse, die mehralZ de» Werth von Druckerschwärze auf Papier hätten, bestreiten wir absolut, so lange die „Nordd. Allg. Ztg." darüber nicht Beweisstücke auführt." Der arme Herr von Sode,,. Fort und fort ist die Nach richt verbreitet worden, der Generalgonvernenr von Deutsch-Ostafrika müsse znrncktretc», weil die Herren von Zelewski und von Bülviv von den Eingeborenen ihre bekannten Niederlagen erlitten habe». Dar hieß zwar die Ursache für die Niederlagen an ganz und gar verkehrter Stelle suchen, aber ein Sündenbock sollte und mußte sei», und diejenige», welche »ach einem solchen sachten, verbanden sich mit denen, welchen Herr von Sode» ans persönliche» »nd principielle» Gründen ein Dor» im Auge ist. Aber alles Reden, Herr v. Soden mnß gehe», half nichts, Herr von Soden erhielt keine» Laufpaß, sondern blieb hübsch im Amte. Nun wird cs in anderer Weise ver sucht, der Generalgonvernenr wird als amtsüberdrüssig hingestcllt und sogar gesagt, er habe seinen Wunsch, Ostafrika zu verlassen, dem Gc- hcimrath Or. Kayser, dem Leiter des deutschen Cvlvnialamtcs, bei dessen Besuch des deutschen Schutzgebietes inilgetheilt. Nur zn bald wird man sich überzeugen, daß die Sache auch diesmal nicht gestimmt hat. Herr von svdcn wird natürlich nicht ans seinem Posten bleiben, wenn man ihn nicht mehr haben will, aber von „Nicht-haben-wollen" ist keine Rede. Man wirst ihm zu sparsame Wirthschast vor. Ja, hat denn der Reichstag ihm mehr bewilligt? Dafür, daß er sparen muß, kann er doch nichts. Wenn er kein schneidiger Osficier ist, so ist ein solcher in der Cirilvcrwaltnng auch nicht von Nöthen.. Herr von Soden ist ein tüchtiger Beamter, und diejenigen, welche ihm feine genane Wirthschast zur» Vorwurf mache», verurlheilc» gerade, tva» in Wahrheit besondere Achtung verdient. Soll in Ostafrika „genial" darauflos cvlonisirt werden, so mnß das im deutschen Reichs tage gesagt und darnach bezahlt werde». Mit dem, was ihm znr Verfügung steht, thnt Herr von Soden, was er kann, und mehr kann man billigerweise von Niemandem verlangen. I« Sachen der „Jnvenflinten" finden fast täglich Ver nehmungen vor dem Untersuchungsrichter Laudgcrichtsrath Or. Jungk in Berlin statt. Dieser Tage wurden wieder vier Gewehrarbeiter vernommen. Das bisherige Ergebniß der Untersuchung wird streng geheiingehalte». Die Cigarre»»l)仫dler in Berlin hielten am Donne.Stag Abend eiue Versammlung in Sachen der Sonntagsruhe ab. ES wurde constatirt, daß am letzten Sonntag ein Einnahmeausfall von 50—60 Procent stattgefnndc» habe, und das sei bei den hohen Miethen nicht zu ertrage». Man will die Sonntagsruhe, bittet aber darum, daß der Verkauf von Cigarren währeitd der Stunden der Sonntagsruhe auch den Gast- und Schankwirthen streng verboten werde. Bärte fiir die Soldaten. Einem vor Kurzem erlassene» Befehle zufolge sollen, wie der „L. A." hört, die Soldaten von jetzt an die Bärte wachse» lasse», und zwar bis znm Manöver ohne Aus nahme, da eS während desselben nicht immer ausführbar ist, daß die Mannschaften rasirt znm Dienst erscheinen, wie es bisher Vorschrift war. Nach Beendigung der Hcrbstübungcn müssen Diejenige», welche einen starken Bartwuchs habe», den Vollbart behalte», während für die klebrigen »ach wie vor die alte Vorschrift gilt. Die näheren Bestimmungen hierüber zu treffen, liegt den Hanptleute» ob. Unrichtige Polizei-Verordnungen wegen der Sonntags ruhe. Verschiedene Polizeibehörden haben die Sountagsarbeit Von fünf Stunde» so festgesetzt, daß dieselbe durch zwei Panse» unter brachen wird! Dies ist nicht zulässig, es soll nur eine einzige Unterbrechung durch die Kirchenpansc erfolgen. ES heißt, alle Beo orduungen der ersterc» Art sollten wieder aufgehoben werden durch die zuständigen Aufsichtsbehörde». Oesterreich-Ungarn. Die neueste Publikation wider der» Fürsten Bismarck im dentschen Neichsanzelger erregt in Wien gewaltiges Auf sehen; einzelne Zeitungen «ersteigen sich sogar zu der Mnlhmaßnng, die deutsche NcichSregiernng iverde nun auch »och gerichtlich gegen den Fürsten Bismarck Vorgehen. Daran denkt selbstredend Niemand in Berlin, im Gegcnthcil ist anzunehmeu, daß die Neichsregiernng mit diesen amtlichen Knndgebnngen ihr letztes Wort gesprochen hat. Hoffentlich macht es Fürst Bismarck bald ebenso. Italien Der König hat den Abgeordneten Bernard Grimaldi znm Finanzminister ernannt. Dies Ressort hat bisher der Minister präsident Giolilti provisorisch geleitet und damit ist das ganze Cabinel vollständig. — Der frühere Premierminister Nndini hat einem Berichterstatter gegenüber sich dahin ausgesprochen, daß er in absehbarer Zeit keine KriegSgesahr erblicken könne. — Im Fenster eines Hotels in Pavia platzte eine Bombe, welche ein Unbekannter dorthin gelegt hat. Mensche» wnrden nicht verletzt. Frankreich. Die französische Negierung entspricht dem Verlangen des au der Dahvmeyküste i» Westafrika commandireuden Obersten Dodds nach Verstärkungen. Von Bordeaux gehe» zunächst 500 Mann Marine-Infanterie und Artillerie nach Kolon» ab. — Aus den Kammern liegt nichts von weitcrgehcndcm Interesse vor. Spanien. Rene Unruhen. Nach Bericht.n aus Lorca in der spanischen Provinz Murcia habe» daselbst wegen der neuen Geinestidcstencr» Unordnungen stattgcfnnde». Eine Anzahl Ruhestörer rottete sich ans dem Constitutionsplatze zusammen und zertrüntinerte die Scheiben der Straßenlaternen, sowie die auf dem Platze befindliche» Bänke. Der Bürgermeister, welcher ans den Balkon des Rathhanscs trat, »m znr Ruhe zu mahne», wurde durch einen Sleinwnrf am Kopse verletzt Gcnsdarinen mußten mit blanker Klinge die Ruhe wieder Herstellen — Französische Zntrignen in Madrid. Ans der spanischen Hauptstadt wird geschrieben, daß dort geheime Umtriebe im Gange gewesen sind, um das spanische Ministerium des Herrn CanovaS del Castillv, welches der französischen Republik gegenüber immer eine sehr selbständige Stellung behauptete, zn stürzen. Großbritannien. Die Renwahlrn znm englischen Parlament sind zwar noch keineswegs abgeschlossen, aber cs scheint doch, als ob das gcaen wärtige Ministerium Salisbury Sieger in. Streit bleiben und Glad stone unterliegen sollte. Die ministerielle Mehrheit wird zwar nicht groß sein, aber sie wird doch factisch bestehen, das genügt. Aus Irland werden zahlreiche neue Wahltnmnlte berichtet. Rußland. Der Kaiser und die Kaiserin reisen in Folge der Nach richten über das Umsichgreifen der Cholera i» Süd-Rußland am vnntag Nachmittag direct nach Petersburg zurück. Die rttssische Negierung sucht Gelder flüssig z» lyacyr», da ans vielen Gou vernements dringende Wünsche Wege» Unterstützungen einlanfcn. Leicht ist die Arbeit nicht. Orient. In der Fortsetzung des Beitschew-Proeeffes in Sofia ist durch Zengeuanssagen fcstgestcllt, daß allerdings ei» Complotl ans das Leben des Fürsten Ferdinand bestanden hat. Auch z» diesem Zwecke ist das Geld n»S uissijchcr Quelle geflossen. Mit dem Fürsten olllen der Ministerpräsident Stambulvw und andere hervorragende :ersoucn fallen. — Bon der Türkei und allen Balkan- taaten sind anSgievige Maßnahmen gegen die Einschleppung der Cholera aus Rußland getroffen. Wie die Schuljugend tritt auch der junge König Alexander von Serbien jetzt einen Erholnngsnrlanb an. Er hat es ohnedies schlechter, als die Kinder bürgerlicher Sterblicher, er entbehrt der Liebe seiner Ellern. Fern von ihnen wird er nach den Grundsätzen der Politik erzogen; der Herr Papa amüsirt sich i» Paris aw Spieltisch, mit Wetten und galanten Abenteuer», Madame Natalie weilt in dem Secbade Biarritz und schreibt tiefgefühlte Ge danken einer Müller, die Haß gegen den Mann athmc», der sie einst ans sehr zweifelhaften gesellschaftliche» Verhältnisse» heraus ans den Thron führte und ihr eine Königskrone ans das schöne Hanpt setzte. Nun darf das königliche Kind von Serbien seinen Vater in Ems besuchen, während ein Besuch bei der Königin Natalie vv» der serbischen Regierung nicht gestaltet ist. Afrika. Ans Marokko kommen immer neue Nachrichten von Gewaltthate» des Pöbels gegen Europäer. Die heimischen Be hörden küinmer» sich wenig um diese Ausschreitungen und lassen dem Pöbel trotz aller Beschwerde > der fremde» Verlreler seinen Willen. Sächsisches. — Auszeichnung. Den über 30 Jahre auf dem König- slecner Staalsforstreviere in Arbeit stehende» Waldarbeitern Karl Trangolt Gäbe! in Langenhennersdorf »nd Johann Karl Köhler i» Thürmsdorf wurde die silberne Medaille für Trcue in der Arbeit verliehen, dieselbe Auszeichnung erhielt der Tuchmacher Johann Ernst Nänmann in Käme»;. — Der sächsische Gastwirthötag, der am 21. Juli in Bautzen stallfi'ndet, wird sich vor Allem auch mit der Soinitagsrnhe im Gnslwirlhsgcwcrbe befasse», da die neueren gesetzliche» Bestimm ungen auch ans dieses Gewerbe znrückwirke». — Unglücksfall. In Niedcrrabenstein stürzte der Branereipächlcr Johann Hanpt beim Strvhabladen mit 2 Schichte» Stroh vom Wagen herab und zog sich dabei so schwere Verletzungen zn, daß er an den Folgen starb. —W. Jühnsdorf i. Erzgeb., 7. Juli. Am Mittwoch hielt eine ans etwa 35 Personen bestehende Zigeunerbande, welche 10 Pferde und 5 Wagen mit sich führte, hier ihren Einzug. Nachdem sie sich zunächst im Gasthaus „Znr grünen Aue" niedergelassen hatte, triebe» sich die Weiber und Kinder bettelnd, wahrsagend u. s. w. im Docse umher, während die Männer dem Pferdchaiidel oblagen. Mitunter Halle» Einwohner ihre Thnrc rechtzeitig verschlossen. Wo das braune Gesindel Einlaß fand, mußte man ans der Hut sei», »>» nicht bestohlen vder irgendwie geschädigt zu werden, namentlich war b i den Einkäufen der Weiber denselben scharf ans die Finger zu sehen. Gegen Abend wurde die Bande, welche über bedeutende Geld mittel verfügte, seitens der hiesige» Polizei über die Orlsgrenze ge bracht. Die Gesellschaft schlug »nnniehr ihr Nachtlager im nahen Ncukirchner Forstrevier auf, woselbst sie sich eia leckeres Abendessen bereitete. Dabei strömte ein appetitlicher Bratenduft in die Nasen der Zuschauer, welche das interessante Bild des Zigeunerlebens her- beigelvckt Halle. — Am 10. und II. Juli findet hier das Vogel schießen statt. — Vor einiger Zeit ist hier ei» Verein für Steuo- lachhgraphie (Engschnellschrift, leicht erlernbares System) gegründet worden. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Dt« Anuiide unfir-S Bl->»«S w«rd«„ ersucht. u»S «sichtige Begebenheiten gütig» milziNyeN««. Chemnitz, 9. Juli. — Co»»c»»rsverfahre»r. lieber das Vermögen des Material» waarenhäudlers Gustav Arthur Pa »se in Chemnitz, Linienstraße 12, ist das ConeiirSverfnhrcn eröffnet und Herr Kaufmann Franz' Müller zn», Canciirsverwalter ernannt worden. — Der westliche bürgerliche Bezirksvereln wird nächsten Mittwoch im Elysium ein Svmmcrfest abhaltcn. Nachmittags 4—9 Uhr soll Concert mit Kindecbelnstignng und Abends 8—13 Uhr ein Tänzchen stattgnde». —I?. Der Verein Körnertisch, welcher sich die Aufgabe gestellt hat, die Erinnerung an den Helden und Dichter Theodor Körner wach zn erhalte» »nd insbesondere anstrcbt, diese» große» dentschen Jüngling und Man» in einem angemessenen Denkmal auf dem schönste» Punkte des Ostviertcls, dem Körnerplatz, darznstellcn, bält zum Zivcck der Stärkung seines Vermögens nächsten Donners tag, den 14. Juli, i» dem Garten der „Linde" ei» Concert ab. Dasselbe wird von der städlifchen Capelle unter Leitung de- Herr» Capellmcisters Pohle ansgeführt werden und eine ent sprechende patriotische Weihe erhalte». Der Verein giebt sich der sicheren Hoffnung hi», daß die Chemnitzer Einwohnerschaft sein Unlcrnehme» in ausgedehntester Weise »»terstützet, wird, um das erstrebte Ziel, das doch Allgemeingut ist, recht bald zn erreiche». —i. Auch die sächsische«» Drechslergehilfei» sind seit einiger Zeit bestrebt, sich nach den Beschlüssen des letzten Gewerk schaftskongresses zn vrganisiren. Die nächste Konferenz von Ver tretern dieser Gehilfe» soll in Che m n i tz staltfinden. — Volksfest in dev Littde. Morgen Sonntag wird >» scimmtliche» Saal-und Gartcnrciume» der „Linde" ein großes Volks fest statlfinden. Mancherlei Darbietungen und Ueberraschungc» sind für den Besucher geplant: schon der Umstand, daß Herr Paul Spiegel bewogen worden ist, die Arrcingcmcitts des Festes zu über nehmen, lassen a»f gediegene und gute Unterhaltung schließen. Im Uebrigcn sei angelegeittlichst ans ei» diesbezügliches Inserat in vor liegender Nummer verwiesen- — Schutt Karawane. Eine starke Karawane von hohem ethnographische» Interesse wird von morgen Sonntag an in der chcibe" wohne». Schon bei ihrer heute Mittag erfolgten Ankunft erregte die Karawane allsciligcS Aussehen. —t. Grosjfcuer. Gestern Abend kurz nach 8 Uhr wurde der Feuerwache von der 4. Polizei-Bezirkswache aus gemeldet, daß in einem Wohnhanse j» der Lcipzigerstraße ein Brand ansgebroche» sei. Bei der Ankunft der Bernfssencrwehr, die bald erschien, stand bcrcits der ganze Dachstnhl des ziemlich große» Wohnhauses in Flammen. Die Feuerwehr ging sofort mit mehrere» Schlanchleitniigen tapfer vor und hatte den Brand vald bewältigt. Ans den von dem Thürmer durch de» Feuerschein veranlaßtcn allgemeinen Alarm hin waren fast ämmlliche Compagnie» der freiwilligen Feuerwehr am Brandplatze erschiene», von denen allerdings nur die Feuerwehr der Sächsischen Maschinenfabrik, die zweite Compagnie »nd die Pivnicre znm Be räumen der Brandstelle in Thäligkcit traten. Der Dachstnhl de- Hauses ist durch das Jener vollständig zerstört worden. Wäre der Brand bei Nacht auSgebroche», so würden bei dem rapide» Wachse»