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Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.07.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189207054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920705
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920705
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-07
- Tag 1892-07-05
-
Monat
1892-07
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.07.1892
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5,'. I öu»e rnhlgen BluieS eine» Hund an einem Laternenpfahl tobt-1holt Geldbeträge verschwunden, ohne baßeS gelang, des schlaue»Idem Thüringischen gebnrlig) sich als Bnchdrncker niedergclasseii hatte, schlagen, ganz gelassen antwortete: Ja, das kann ich! Diesmal trat Diebes habhaft zn werden oder daß sich der Verdacht anf eine be- Seine Nachfolger errichtete» Zweiggeschäfts in Altbreisach und Colmar, der Zenge weniger sicher anf; er wnrde ans dem Unlersnchmigsarrest stimmte Persönlichleit gelenkt hätte. Man beschloß deshalb, genau vorgesührt, und die Wnth dcr Angeklagten Heinze gegen den Mann aiifznpaffe» und versah zn diesem Zwecke zwei allein im Kaste» brachte diesmal nicht so viel Unruhe in den Saal wie das vorige liegende Münze», ein Dreimarkstück und eine» Fnnfzigpfennigcr, mit Mal. Freilich war die Charakteristik, welche Frau Hcinze vom Zenge» leicht crkennbaten Zeichen. Am Abende eines der letzten Tage kehrte Az Bellevue und dieser vies versa entwarf, auch diesmal eine wenig ein Einwohner des Ortes in der sonst gänzlich leeren Gaststube des schmeichelhafte. Fra» Heinze behauptete, daß sie durch Bellevue auf betreffenden Gasthauses ein, welche die WirthSleule ab und zu ver öle Bahn des Lasters gebracht worden sei, »nd der Zenge erhob den- ließe», um de» Verrichtungen ihrer Landwirlhschast nachzngehcn. selben Vorwurf gegen die Angeklagte. Im Uebrigen wiederholte auch Bald aber bemerkte man, daß die gezeichneten Geldstücke aus dem dieser Zenge verschiedene belastende Aeußerungen, welche die Heinze Kastu, wiederum verschwunden waren. Man Holle sofort de» Orls- s über die Vorgänge in der Mordnacht zn ihm gemacht habe. Darunter lichter herbei, welcher den übrigens bis dahin ganz unverdächtigen soll sich auch die Miltheilnng befunden haben, daß dem Wächter Gast durchsuchte und auch bei ihm die vermißten Münzen vorfand. Braun Schnupftabak in die Angen gestreut worden sei. — Sehr bc- Angesichts der deutlich sichtbare» Zeichen an denselben mnßtc der Er tastend soll auch die Aussige des Schlächtcrgescllcu Schulz gewesen wischte sein anfängliches Leugnen aufgcbcn. Jedenfalls hat derselbe sei», welcher seiner Zeit von Heinze beauftragt worden war, einen auch die übrige» Gelddiebstähle begangen. Kassiber an die Angeklagte zu besorge», durch welchen dieselbe anf- — Alpenfahrte». Wie wir unseren Lesern bereit- kurz gefordert werden sollte, bei ihrer Aussage zn bleiben, da sonst Beider mitlhcille», beabsichtigen die sächsischen und bayerische» StaatSbahn- Köpfe bedenklich zn». Wackeln komme» würde». Freitag wnrde auch Verwaltungen znr Erleichterung des Besuchs-der herrliche» Gegenden die Stiefschwester der Angeklagten, Frau Hahn, noch einmal vcr- Oberbayerns, sowie der Tyroler und Schweizer Alpe» am 16. Jul nvmmen. Dieselbe zwar Ibcreils entlassen worden, mußte jedoch und 13. A n g n st von Drcsde n - Altst., Leipzig und Chein ni »och einmal per Droschke herbeigeholt werden. Ihr« abermalige ans Sonderzüge »ach München, Sa lzbu rg, Bad Reich e n MBernehmnng dehnte sich längere Zeit ans. - hall, Kufstein und Lindau abznlassen. Dieselbe» werde» an ! Am Sonnabend verlas bei Beginn der Sitzung und nachdem den genannten Tagen Nachmittag 1 Uhr 20 Min. von Drcsden-Altst. UliUe Beweisaufnahme definitiv geschlossen worden war, der Vorsitzende bez. 2 Uhr 45 Min. von Leipzig, Bayer. Bhf. und 3 Uhr 30 Mi». Pdie den Geschworenen vorzulegenden Schnldsragen. Nach denselben von Chemnitz abgehen, in» am nächsten Tage gegen 6 Uhr früh in .'hatten die Geschworenen durch ihr Verbiet zn entscheide», ob der München anznkommen. Alles Nähere über die Weiterführnng dieser -Töpfer Gotthilf Rudolf Hermann Heinze und dessen Ehefrau Anna Züge »ach Salzburg, Lindau pp., sowie die speciellen Angaben über Johanna Sophie Dorothea Heinze geb. Will schuldig seien, am die bedeutend ermäßigte» Fahrpreise und über die sonstigen Be- §87. September 1687 vorsätzlich einen Menschen getödtct z» haben. M»"»»gen sind ans der Ue verficht über die genannten Sonder- ElaatSanwalt Unger gab in einem zweistündigen glänzende» Plai- jüge zn ersehen, welche ans Verlangen bei allen größeren sächsischen doycr de» Geschworene» ein anschanlichcS Bild von den Ergebnisse» Staatsbahnstatione», sowie bei den Ausgabestellen für znsammen- der Beweisansnahme, von den Vorgängen in der Mordnacht und den stellbare Fahrscheinhefte in Leipzig, Dre-d. Bhf. und Dresden, 'Ereignissen in der Behausung der Angeklagten und kan, zn dem Wienerslr. 7 unentgelklich abgegeben werden. Brieflich eingehenden Schluffe, daß die Angellaglcn vollständig überführt erscheine», an der Bestellungen sind zur Frankirnng 3 Pfg. in Marke» beiz,liege». ?Tödtu»g des Nachtwächters Braun bethciligt gewesen zu sei». Jubelfeier des Chemnitzer Kreisfenerwehr- Verbandes. -Dennoch konute nach der ganzen Sachlage der Staatsanwalt de» Geschworenen nur anheimgebeu, nur die Frage der Todtschlages, nicht -aber des Mordes zn bejahen. Staatsanwalt Fiedler behandelte -in seinem Plaidoycr besonders die Verdachtsmomente, die gegen Heinze I Der Verband blickt nunmehr anf ein 25jähriges Bestehe» zurück. M den Aenßernnge» desselben im Gefängnisse liegen. I» Burgstädt, wo im Jahre 1868 die erste Jahresversammlung Die beiden Vcrthcibigcr Rechtsanwalt v,-. Ballien und vr- stattgefnndcn, wurde am 2. und 3. Juli d. I. die 25., mit einer Coßinauu vertraten dagegen in ihre» gleichfalls sehr eingehenden Jubelfeier verbundene Vcrsamnilnng abgehalten. DieStadt trug aus Plaidoyers den Standpunkt, daß das Dunkel, welches die grausige diesem Anlaß reiche» Festschinnck. Erschienen waren gegen 2000 That so lange Zeit umgeben habe, auch durch die wiederholte sorg- Fenerwehrlenlc ans allen Orten deS Bezirkes. Für Sonnabenv, den saine Verhandlung nicht gehoben sei und die gegen die Angeklagte» 2. Juli, war folgendes Programm fcstgcstellt: Von 4 Uhr an .Vorliegenden Verdachtsmomente nicht ansrcichcn, um de» Geschworenen Empfang der Hanptlcntc rcsp. deren Vertreter in, Gewerbehanse, s die positive Ueberzengung von der Schuld derAngeklagten bciznbcingen. Dann Hauptversammlung im „Sächs. Hofe" mit nachstehender Tages i Dan» gab der Präsident die Nechtsbclchrnng au der Hand der vrdnnng: 1. Jahresbericht. Berichterstatter Herr Weigand Chemnitz, gestellten 7 Schnldsragen. Vorher erklärte Heinze, »och einmal 2. Bericht über die Rechnnngs-Prüfnng. 3. Ausschuß-Wahlen, zn», Wort vcrstaltct, daß er sich „auf sein Recht* verlasse. Frau 4. Wahl des nächsten Versammlungsortes. Nach der Sitzung fand Heinze versicherte mit erhobener Stimme, daß sie unschuldig sei; Zapfenstreich statt, hierauf Cvmmers im „Deutschen Hans". — Für sie würde cs ja sagen, wenn sie etwas von der That wüßte, denn Sonntag den 3. Juli galt folgendes Programm: Früh 6 Uhr Fener- sie lebe doch nicht mehr lange und würde das Zuchthaus ja ruhig probe einer »nvcrbrcnnbarcn Dachpappe auf dem Schntzenplatze. Bis hiunehmen. I^IO Uhr Empfang und Aiiincldiing der ei'iitrcffeiiden Feuerwehren. Um 9 Uhr war die Bcrathniig der Geschworene» beendet. Ihr! ^8 Uhr gcineinsanicr Kirchgang für Fcnerwehrlenle. ^/zll Uhr Verdikt ging auf Schuldig der Körperverletzung mit tödtlichem Erfolge, Jubilänms-Sitzung. >/s12 Uhr Hanptnbnng der Frciw. Feuerwehren worauf der Staatsanwalt gegen Heinze 15 Jahre, gegen Fra» Heinzei Burgstädt, Burkersdorf, Göppersdorf, Mohsdorf und Schneizerthal. 10 Jahre Zuchthaus beantragte. Nachmittags Festzng, dann Concert und Ball im „Deutschen Hanse". Um 10 Uhr pnblicirte der Gerichtshof das Erkcnnlniß dahin: Eine» Glanzpnnkt dcr Feier bildete die Ucberreichnng des Herrn - Das Verbrechen, über welches die Herren Geschworenen ihren Wahr- Branddirectvr Weigand-Chemnitz, Vorsitzenden des Chemnitzer fprnch abgegeben haben, ist nach Ansicht des Gerichtshofes ein so Kreisfencrwchr-Verbandcs, vom König verliehene» Ritterkreuzes 2. Klasse ruchloses, wie es wohl selten in den Annalen einer Großstadt vor- vom Alvrccht-orden durch Herrn Amtshanptmann Geh. Oberrcgiernngs- komiut. Ein Wächter dcr öffentlichen Ordnung, dcr berufen ist, des rath Schwcdler-Nvchlitz. Die Ucberreichnng erfolgte in bc- Nachts für die Sicherheit der Burger zn sorgen, ist getödtct, ist kör- sonders feierlicher Weise währenddes gemeinschaftlichen Mittagsmahles, perlich so schwer verletzt worden, daß der Tod cingctretcn ist. Der Diese Ordensverleihung bedeutet eine Anerkennung dcr vielfachen Ver Gesetzgeber muß sich irgend einen Fall gedacht haben, wo er das dienstc, welche sich Herr Weigand um das Feuerlöschwesen erworben, höchste Strasmaß für gerechtfertigt erachtet. Dcr Gerichtshof ist mit seitens dcr Staatsregiernng. Auch Geschenke mancherlei Art, welche dem Staatsanwalt dcr Ansicht, daß hier ei» solcher Fall vvrlicgt, Herr Weigand außerdem erhielt, gaben dieser Anerkennung von anderer »nd hat deshalb den Angeklagten Heinze zn 15 I a h rc n Z nch t- Seite Ausdruck. Haus vcrnrtheilt. Frau Heinze tst der Beihilfe für schuldig be- Eine Fest schrist, anläßlich dieser Stiftungsfeier im Anstrage funden worden, und sie hat der Gerichtshof ans densclben Gründen des Kreisansschusses verfaßt von Herrn Fritz Planck in Siegmar, ent Später wurde das Hauptgeschäft von Basel nach Berlin verlegt; hier wurde der letzte Träger dcr Firma geadelt und die Dcckersche Officin in Berlin ist vor Jahren als Neichsdruckerei in de» Besitz des Staates gekommen. Ans der Colmarer Ossic!» ginge» in der Folge nicht nur die Erlasse des tüonseii souvvrnii, des Elsaß, sondern anch die bedeutende» Merke vieler elsässischer Autoren hervor. Der letzte männliche Sproß des Elsässer Zweiges der Familie war dcr im Jahre 1876 verstorbene Camille Decker, »ach dessen Tod« seine Wittne Frau Marie Decker das Geschäft sorlsührle. — Ein merkwiirdi,,er NttttlückSfakl. Ans TemeSvar wird nnlerm I. d. M. berichtet: In Szakalhaza ereignete sich heule ei» merkwürdiger Unglücksfall. Ter dortige Bahnwächter, Namens Franz Kazinczy, wollte heute Morgens einen wuthverdächtigeu Hund er schießen; er stolperte jedoch vvr Aufregung, das Gewehr entlud sich, und die Kugel durchbohrte das Herz seiner sechzehnjährigen Tochter Marie, welche sofort starb. Dann drang die Kugel in den Halt» seiner zweiten Tochter, welche nun mit dem Tode kämpft. zu 10 Jahren Zuchthaus vernrthcilt. Mit Rücksicht aus die zn Tage getretene gemeine und niedrige Gesinnung sind beide Angeklagte außerdem zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ans 10 Jahre vcrnrtheilt worden. Heinze nahm das Urlheil mit anscheinender Ruhe entgegen, Frau Heinze erklärte in ziemlicher Erregung, daß sie sich bei dem Urlheil nicht beruhige, da sie unschuldig sei. Sächsisches. Hofnachiichtett. Der König und die Königin traten am Sonnabend abends Vi>6 Uhr die Reise nach München an, von welcher wir bereits vor einigen Tagen berichteten. Von München, wo die Ankunft am Sonntag früh 8 Uhr erfolgte, reisten die hohen Herr schaften »ach Tegernsee, um dcr heute Montag daselbst stallfindende» Vermählung der Prinzessin Amalie, Herzogin in Bayern bciznwo-biien. — Kein Schulgelv bei den Bezitköschttlei,. Mit einer Einrichtung, die wohl noch bci keiner weiteren Gemeinde Sachsens bestehen dürste, scheint Glauchau den Anfang mache» zn wolle». Es soll nämlich bei de» Bczirksschnlcn kein Schulgeld mehr erhoben Werde». Man glaubt, daß diesem Beschlüsse eine gesetzliche Bestimmung nicht im Wege sieht, da das Volksschnlgcsctz de» Eltern und Er ziehern nur die Verpflichtung znr Zahlung von Schulgeld anferlegt, nicht aber die Schulgemeinde znr Erhebung desselben verpflichtet, sondern »nr berechtigt, sie daher auf Geltendmachung dieses Rechtes zweifellos anch verzichten kann. Wenn die Befreiung vom Schnl- -eldzahlen auch eine Erhöhung dcr Schnlanlagen bedingt, so glaubt man doch, daß diese von den Steuerzahler» nicht schwer empfunden werden wird, da dcr entstehende Ausfall von 10,000 Mk. gegenüber dem bereits durch Schnlanlagen aufznbringcndcn Betrage von >20,000 Mk. nnb-dentcnd ist. Die Angelegenheit unterliegt zunächst noch dcr Entschließung der Stadtverordneten. —* Aschopa»», 2. Juli. Wie bereits gemeldet, haben die städtischen Collegie» beschlossen, den Ban einer Wasserleitung für den Sladttheil anf dem linken Zschopanufcr nach den Plänen des Hütteningenieurs Herr» Cramer vvn dcr Königin Maricnhntte zu Cainsdvrf anssühre» zn lassen. Der Stadtthe l ans dem rechten Zschopannscr soll ansgcsetzt bleibe», bis fcstgcstelltzist, ob er nicht von der von dcr hiesige» Fleischerinnnng erbauten Wasserleitung (natür licher Hochdruck) mit einem niedrigen Kostenaufwand versorgt werden kan». Unsere jetzige Wasserleitung kann nur einen kleinen Theil der Einwohner mit Wasser versorge». Dcr Ban dcr neuen Wasserleitung soll dergestalt znr Auskührnng gelange», daß am Wege über den Galgenberg unterhalb dcr neue» Chcmnitzerflraße, 375 in über dem Ostsecspiegel, ei» Hanptbehältcr mit 500 edm Fassnngsraum an gelegt wird. —6—. Glücklich in die Falle gegangen. In dem Gast> hanh zu Klein-OlberSdors waren ans dem Bnffctkastcn Wied«' hält alles Wisscnswecthe über die Thätigkeit des Verbandes während seines Bestehens re. Ans Nah und Feil». — Wie Professor Lenbach zn Fürst Bismarck kam Aus Anlaß des jüngsten Besuches des Altreichskanzlers beim Professor Lenbach i» München wird die Geschichte des ersten von Professor Lenbach gemalten Bismarckoildcs mitgelhcilt: Lenbach halte schon lange de» dringende» Wunsch gehegt, den Fürsten Bismarck zn malen, aber weder ans gerade», »och anf Seitenwegen kam er znm Ziele. Zwei directe Gesuche an den Fürsten blieben ohne Antwort, anch andere in Lenbach's Interesse versuchte Vermittelungen waren ver geblich. Da kam der Künstler anf die Idee» sich mit der Bitte am Vcrmittclnng an die Fürstin Bismarck zu wende». Auch das schlug fehl. Die Fürstin erwiderte, daß sie auf derlei Entschließungen ihres Gemahls ohne jeden Einfluß sei. Da riß dem Münchener Professor die Geduld. Er setzle sich hin und schrieb an die Fürstin einen Brief, worin er ihr »liithcilte, daß er sic von ganzen. Herze» bc dauere; eine Ehe, i» welcher die Frau so wenig Einfluß anf den Mann habe, müsse doch eine recht unglückliche sei». Das half! Der Fürst, de», seine Gemahl n die Lenbach'sche Zornepistcl nicht vorent hielt, war darüber im höchsten Gcade amüsirt und meinte, dieses Original müsse man sich doch einmal in der Nähe ansehe». So kam Lenbach in Bismarck's Hans und znm erste» Bismarck-Pvrtrait. lieber dieses Portrait handelte nun kurz nach der Fertigstellung dcr bekannte Berliner Bankier Bleichroedcr. Lenbach forderte aber die Kleinigkeit von 25,000 Mk. und das war dem Geheimen Com mcrcienrath doch zuviel; dcr Handel zerschlug sich. Als sich aber der Künstler nach einiger Zeit wieder in Berlin anfhiclt, ließ ihn Herr von Vleimroeder zu sich bitten und richtete die Frage an ihn, ob er sich wohi dazu verstehen würde, anch ihn zu pvrlraitiren Lenbach bejahte »nd »annte als Preis für dieses Bild ebenfalls die Summe von 25,000 Mk. Das war dem Bankier aber doch zn stark, und er meinte ziemlich ärgerlich, so viel fordere Lenbach ja »nr für das Neichskanzlerbild; das seinige (Bleichrocdcrs Portrait) müsse den» doch viel billiger sein. „Herr Gehcimrath", cntgegnctc Lenbach, „die Personen, das gebe ich z», sind ja allerdings nicht gleichwerthig, aber der Preis ist derselbe. Bedenken Sic »nr, beim Fürsten Bis marck macht mir die Sache Vergnügen, das kann ich aber bci Ihnen doch nicht behaupte»." Und Herr von Bleichroedcr wnrde nicht ab- cvnlerfeit. — Eine alte Bitchdrucker-Familie. In Baden-Baden starb am 26. Inn! Frau Marie Decker, Bnchdrnckersiviitwe ans Colmar. Mit ihr sinkt die letzte Trägerin eines in dcr Bnchdrnckcr- welt berühmten Namens ins Grab; nahezu drei Jahrhunderte lang hat die Familie Decker am Oberrhein die edle schwarz« Kunst be trieben. Sie stammt ans Basel, wo 1635 ein Georg Decker (aus — Der Ochse ii« der Conditorei. Ei» seltener Gast er schien jüngst, wie dem „Neuen Wiener Tageblatt" vom 29. J„»i aus Ischl geschrieben wird, in einer dortigen Conditorei in der Pfarrgaffe. Ei» Vichlrciber trieb nämlich Ochsen durch die genannte Gaffe, als einer derselben Plötzlich Gusto bekam, in die Conditorei hinein zn marschirc». Eines dcr beiden Ladenmädchen fiel sofort in Ohnmacht »nd eine mit eine», Kinde anwesende Tamc relirirtc, nnf'S Acußcrste erschreckt. Der Ochse »ahm vv» de», Schrecken, den sein Erscheine» verursachte, gar keine Notiz; er spazierte hinter den Vc,kaufst.sch. drehte sich dann wieder um, sprang über eine» Tisch, wobei um 12 sl. Glasstürze und Bäckerei zn Grunde gingen, endlich stieg er mit de» Vorderfüßcu auf eine Bank, besah sich einen Moment im Spiegel und verließ dann das Lokal. Die genannte Conditorei ist sonst zur Mittagsstunde meist sehr gut besucht — ei» Glück, daß die» gestern nicht der Fall war, da sonst ein Unglücksfall kann, zn ver meide» gewesen wäre. — Sol-ate»«»»,iffha»«dl»»»»ge„. Ans Budapest wird Wiener Blätter» gcmcldct: Au, 27. Juni hielt General Blaschrk Truppen» revne über das 86. Infanterie-Regiment, bei wacher Gelegenheit sich vierzehn Mann zu», Divisions-Rapport meldeten und sich über den Wachtmeister Fcher beschwerten, welcher die Mannschaft entsetzlich ge- peinigt haben soll. Fcher soll einem Infanteristen, welcher lange Haare trug, Petroleum anf den Kopf gegossen und dieses dann an gezündet habe», so daß dem Unglücklichen die Haare n»d die Kopf haut verbrannten! Divisionär Blaschck hat sofort eine strenge Unlcr- üchniig gegen de» Obersten Baron Philipp Scotli, Hanptman» Bitter, Theodor Zoretics und Wachtmeister Feher, sämmllich vom 86. Negiincnt, angcordnet. Feher wnrde verhaftet. — Es ist noch gar nicht so lange her, daß österreichische »nd ungarische Zeitungen bci Gelegenheit einer in Deulschland vorgckvmmcnc» Coldatciimißhand- Inng salbungsvoll schriebet,: „So etivas ist bei uns nicht möglich!" Neulich mußten sie berichte», daß ein Hvnvcdlenlnant einen Frei willigen beohrfci'gle, heute registrircn sie die Rohheit eines Wacht meisters! — Gege» die Schleppe. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" chreibl: In der jüngsten Sitzung des Sanitätsralhcs für Krain teilte SanitätS.ath Professor I9r. v. Balenta in Laibach den Antrag, es fei den Damen das Tragen der Schleppen ans dcr Straße ans sanitären Gründen zn verbieten, da durch das Answirbcl» des Staubes Jnfectionsstvffe den Mensche» und de» Wohnungen zugcführt weide». Nach längerer Debatte wnrde beschlossen: „Es sei dcr Laibachcr Stadt magistrat anf die sanitäre Schädlichkeit dcr Schleppe» aiismcrkin,» zu mache», damit derselbe in der ihm geeignet scheinenden Weise das Erforderliche znr Hintanhallnng diese- gesundheitsschädlichen Unfugs veranlassen möge." — In eine», Preßbnrgcr Blatte macht ein Leser folgenden heiteren Vor'chlag zur Güte: „Die Straßenschleppe, die schon so viel Staub anfgcwirbclt hat," schreibt der Mann, „läßt die Gemüther immer noch nicht zur Ruhe kommen. Ich habe die Absicht, weder für, „och gegen dieses überflüssige Anhängsel z» eisern, sondern möchte eineiig versöhnenden Vorschlag machen. Die Schleppe kann ruhig weiter*— sogar noch etwas länger — getragen werden, jedoch müßten sich die Schleppenträgerinucn folgendem, vom hygienischen Standpunkte aus gewiß zu billigenden Vorschläge fügen: Der schleppende Theil deS Kleides wird unterhalb mit starke», Gazcsnltcr, oder bci sehr langen Schleppe» mit ganz dünne», Drahtgeflechte ver sehen. An dieser Unterlage lasse» sich bequem einige Nollvvrrichlungen. wie man sie >,»tcr den besseren Stnvcnmvbcln hat, befestige». Anf diese Weise wird die Schleppe rollend nachgezogen und das Stanb- aufwirbeln würde, wen» auch nicht gänzlich beseitigt, so doch wesentlich vermindert werden." GewinuberechmmgS-Liste -er sächs. Laudeslotterie. Wer das Glück hat, in der Lotterie zu gewinnen, erhält von eine», Gewinn ans v,o Loos aus Loos ans '/,i> Loos von Mk. Mk. von Mk. Mk. von Mk. Mk. 105 8.8? 1000 8150 50 OM 4 225 — 150 12.67 3000 253.50 60 000 5070.— 160 13.52 5000 422.50 IM OM 8450 ' ' L00 16.90 10000 845- 150 OM 12 »75.— 210 17.74 15000 1 267.59 2M0M 1»9M.— 250 2I.I2 20000 I 690.- 300000 25 350.--e 260 21.97 25 OM 2 112.50 500000 42 250.— 300 25.85 30000 2 535.— 500 42.25 40 000 3 380.— B-r-iutworlNch: silr Vn,titsch-», OerNich-» und FcnMktonlllische? InNn» TH-IS» tue SnchnscheSi grnn; Gdtzc; snr den nbriqcn TlnM dcn : sännnwch in - CbcinliiH. (üür Aufbewahrung und Nu.tscuduug nicht erbetener M.inni'criptc wird nicht gebürgt, l es -»-5 O — «LMdui-g-ameiMgn/wz- l Lxpress " ruwl'oistcknmjiksck'lklsklrl. iismbui'g - NenVoklc Soatbamplon aalsaksack »M K bis 7 Vage. >U886rZ6in veköräeruus älrvewn,. äeutsekoti koZt.-vamplsodlllt'n von navk «avro /lntrvorpen valtimore koston ktenc-Ürleans krasilien 1a klata Iltonteeal 0»t- -lfrilca son ltavro rin cd ktovc-Vorlc, von 8tottin oacd Iransvaal Natal tVestinöien Mexico ttavana Ne«-Vorle unck von Antwerpen nael, lltontreal und korton. Mliers Auskunft: erUwrld: Z. H LllilUMSNN, lülSMNitL üloritMtr. 41, Lpnsl ». pvviimsnn, Lotmvobsi-g, Lmil Mil«', «laucnsu, L. il. Luinor, öurltöi'säorf bei vurLskiüd.
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