Volltext Seite (XML)
Amtsblatt de-Kgl. BeztttSgerichtS zu Freiberg, sowie der Sgl. GerichtSämter und der Stadträche zu Freiberg uNd Braud. WZ7 ^LSL per London, 11. Dec. Nachrichten vom Cap der guten Hoffnung , .. melden, daß daselbst ein sutchMrer, vier Tage anhaltender Sturm Werle genug gemacht, eS komme aus Handlungen an; die jetzige ungeheure Verheerungen an Schiffseigrnthum angerichtü hat. Tageblatt. die Linke bekämpfte, zugelassen. Emil Ollivier nimmt keinen An theil an diesen Debatten. Die Scenen, die jetzt in den Sitzungen spielen, verdienen das Aufsehen nicht, das sie machen; für das Ausland zumal sind sie nur eine Bestätigung der bekannten That- sache, daß die Präfectenwirthschaft in Frankreich nur zu viel trübe Elemente emporgebracht hat. Veranlassung zu dem gestrigen Lärm gab der junge Abgeordnete Carrv-Keresouet, der im Eifer der Rede auf Forcade's rhetorische Lorbeeren anspielend rief, eS seien L P«>' vttrtrljLhrl. 20 Ngr. Jnsnale Mittwoch, den 15. Decemoer ««dm vi« -«spaum» Zem»»«»nm , Raum mit 8 Pf. bnechmt. Verwaltung sei der Art, daß man den Minister pes Jnnexn,p> sie vertrete, in Anklagestand versetzen sollte. Forcade ariiwortit- „Das wäre daS zweite Mall" Ernst Picard: „Da- dritte Mal wu es vielleicht wichtig sein!" Pelletan: „Der Minister müh vön Aller was die Präfecten machen, unterrichtet sein." NUn ivar der Tpsis los. Forcade tritt auf, und da Angriff leichter al- Vertheidigm ist, so haut er auf das lUaväat impötatit (das von den Radicälen empfohlen wurde, daS heißt: ein Mandat mit bestimmten von dÄ Wählern vorgeschriebenen Bedingungen) los. Neuer Lärus; dann der Ruf: „Es ist nur Einer, der das Zwangsmandat angenommen^" Rochefort: „Das Mandat imp^ratik war das des Convents!" sh ei dem Rufe nach Schluß entstand eine noch stärkere Scene, bi- end lich Cärre-Keresouet zugelassen und beeidigt wurde. - Die heutige Sitzung des gesetzgebenden Körpers war bei ihrem Beginne Wieder ziemlich stürmisch. Die siebente Abtheilung de- gesetzgebenden.Kör- perS hat die Ungiltigkeitserklärung der Wahl des General- Goitr- gaud beinahe einstimmig verlangt. ES hat sich herausgestellt, daß derselbe trotz aller Manöver, welche die Behörden anwandten, nttr Eine Stimme mehr 'erhalten, als sein Concurrent, der von der Tagfsgeschichte Berkin, 12. Dec. Heute fand die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Gymnasiasten Bieland statt, deS versuchten Morees an- geklagt, weil er am 8. August d. I. in der hiesigen Domkirche ge gen den Licentiaten Or. Heinrici während des Gottesdienstes einen Pistolenschuß abgefeuert hatte. Die Verhandlungen endigten erst um 9 Uhr Abends mit der Verurtheilung des Angeklagten zu 12 Jahren Zuchthaus. — Die „N. A. Z." erklärt, daß Graf Bismarck den Finanzplan des Herrn Camphausen billigt. Kassel. Im Juni 1870 wird hier eine Industrie-Ausstellung stattfinden, zu welcher bereits aus allen Theilen Deutschlands An meldungen eingcgangen sind. Das Wittenberger Gebäude ist für diese Ausstellung angekauft. München, 13. Dec. Daß die Verhandlungen mit dem StaatS- rath v. Schubert und dem Regierungspräsidenten v. Feder wegen Uebrrnahme der Portefeuilles deS Cultus und des Innern abgebro chen sind, bestätigt sich. Wien, 13. Decbr. Die feierliche Eröffnung deS ReichSrathS hat heute Vormittag 11 Uhr durch den Kaiser mit einer Thronrede stattgefunden, welche betont, daß die fortschreitende Entwickelung deS Etats deS Reiches auf der Grundlage der verfassungsmäßigen In stitutionen nach allen Richtungen hin unleugbar sei, aber auch daS sehr anerkennende Urtheil, welches staatsmännische Einsicht daheim und auswärts dieser Entwickelung zollt. Der Durchführung deS Wehrgesetzes sei in einem Theile des Reiches bewaffneter Wider stand entgegengesetzt. Ueber die Verhandlungen wegen der nöthig gewordenen Ausnahmemaßregeln wird eine verfassungsmäßige Vor lage erfolgen. Ich beklage die Verirrung, welche hierzu Anlaß ge geben, auf daS Tiefste, und hoffend, daß dieser Verirrung bald ein Ziel gesetzt sein werde, habe ich die Regierung beauftragt, die trau rigen Folgen derselben, sobald der gesetzliche Zustand wieder her gestellt ist, nach Kräften zu mildern. Freudig werde ich es begrü ßen, wenn meinen, von aufrichtiger Liebe für alle meine Völker ge leiteten Absichten die richtige Einsicht in daS eigene Interesse und das gleiche warme Pflichtgefühl für die Reichswohlfahrt und die ReichSruhe entgegenkommen. — Das Herrenhaus hat vorgestern seine erste Sitzung gehalten. Der Präsident, Fürst Carl v. Auers perg, betonte in der Eröffnungsrede, die vorzüglichste Aufgabe deS Hauses müsse eS sein, die Verfassung zu schützen und an den er rungenen Rechten seftzuhalten. Cattaro, 12. Dec. Für die Dauer des Aufstandes in Dal matien ist die Ausfuhr von Waffen uud Munitionsgegenständen auS den Häsen deS adriatischen Meeres untersagt. Paris, 12. Dec. Der „Public" schreibt: Der Kaiser hat an alle Mitglieder des Cabinets die Einladung erlassen, heute Abend sich in den Tuilerien zu einer Berathung einzufinden. In dem gestrigen Ministerrathe war das unveränderte Fortbestehen deS Ca binets beschlossen worden ; nach unsern Informationen deutet die heutige unerwartete Berufung auf eine Aenderung in den Entschlie ßungen deS Kaisers. — Die vorgestrige Sitzung des gesetzgebenden Körpers war ein wüstes Chaos, doch wurden schließlich Carrv« Keresouet und Vicomte Monnier de la Siceranne, deren Wahlen Erscheint jeden Wochentag AV. K N. für dm -nd. Tag. Inserat» werden bi» B. 11 U. für nächste Nr. angen. Verwaltung angeseindete Herzog von Alarmier. — Ollivier und seine Freunde haben dem Kaiser erklärt, daß sie in keinem Fälle' mit Forcade oder anderen Mitgliedern deS gegenwärtigen MinisteriUM in einem Labinet zusammen sein wollten. Auf alle Fälle, so heißt eS, wird ein neues Cabinet im Laufe der nächsten Woche gebildet werden müssen. Denn daß es so nicht länger fortgehen könne ünd daß auch die Herstellung einer Majorität unmöglich sei, so lart-e nicht eine auS den Mitgliedern deS gesetzgebenden Körper- hervor gegangene Regierung auf den Ministerbänken sitzt, bestreitet vitüt selbst in den Tuilerien nicht. — Das officielle Blatt veröffentlicht einen Bericht des Knänr- ministerS Magne. Nach demselben ist die schiebende Schuld, die im Jahre 1868 1050 Millionen betrug, gegenwärtig auf 818 Mill, vermindert. DaS Budget für 1868 weist einen disponiblen Ueber« schuß von 18 Millionen auf. Die indirecten Steuern in den ersten elf Monaten von 1869 haben sich im Vergleich zu 1868 ÜM 32 Millionen vermehrt. Der Totalüberschuß beträgt voraussichtlich 55 Millionen. Die Ueberschüsse sollen in den Jahren 1870 Und 1871 hauptsächlich für Vermehruug der öffentlichen Arbeiten mch Herabsetzung von verschiedenen Steuern verwandt werden.^ Her Finanzminister sagt schließlich, daß, trotz der politischen Agitationen, die allgemeine Lage für 1869 eine befriedigende ist. Florenz, 13. Decbr. Der „Ovinione" zufolge ist da- npüe Cabinet bis auf die Portefeuilles des Krieges uud de- Ackerbaues, definitiv eonstituirt. Es übernehmen: Sella das Präsidium W) die Finanzen, Visconti-Benosta das Aeußere, Gadda da- Innere, Castagnola die Justiz, Baracco die öffentlichen Arbeiten, Correnti den Unterricht und Biancheri die Marine. Rom, 13. Decbr. Ueber die Eröffnung des ConcilS liegen heute directe Berichte vor, welchen zufolge die Bischöfe eine „M ungaubliche" Pracht entfaltet haben. Am 10. Decbr. fand Pie erste General-CongregationSsitzung statt und eS hat bereit« die Bildung mehrerer Abtheilungen stattgefunden. „Eine päpstliche Conftjtzltion wurde bekannt gemacht, um die Wahl eines neuen Papstes, zu ordnen, falls der jetzige im Laufe des ConcilS mit Tode abgehen sollte. In diesem Falle würde die Wahl ausschließlich und allein den Cardinälen Vorbehalten sein; das Coycil würde unverzüglich geschlossen werden und könnte erst in Folge der Zusammenberufung durch den neuen Papst wieder eröffnet werden. Solches Alles bei Strafe der Excommunication."