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Liese verbreitetst« undarteilsch» <1«ttche Zeitnng koste» Monatlich LS Pf-. in Chemnitz frei in» Hau». Mit dem Ertrabeiblatt Lästige» Bilderbuch monatlich 88 Pfa. in Chemnitz frei in» Hau». Außerhalb Chem nitz Zutragen monatlich IS Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Ertra-Beiblatt Lustiae- Bilderbuch zu beziehen für 38 Psg, monatlich. (Nr. 6580 10. Nachtrag zur Postliste.) Ausgabe: Wochentags Abend» lmit Datum de» nächsten Tages). Leckags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 8. Nr. 148. - ir. »WWW «tchftlcher Laote» WWW General- W Anzeige» Bevorzugt« Stelle (Sgespaltene Petitzeile ca. 11 Silben fassend) oder deren Raum 30 Psg. Bei wiederholter Aufnahme ent sprechend billiger. — Anzeigen können nur bis Bormiltag W UHr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. — Die Anzeigen finden ohne Preisausschlag gleichzeitig Verbreitung dmch die Cheiimitzer Eisenbahn. Zeitung. Telegr.-Adr.: Generalanzeiger. Fernsprechstelle Nr. 136. fü* Lhemnktz And Umgegend. Mittwoch, 28. Juni 1882. Politische Nrmdschau. Chemnitz, de» 29. Jutch Deutsches Reich. Schiffstaufe iu Stettin. Ter Kaiser traf am Montag Vormittag 10»/« Uhr a» Bord der kaiserliche» Nacht „Hoheuzollern" in Bredow ein, legte gegenüber der Werft des „Vulkan" a» und verblieb zunächst an Bord. Um 12 Uhr Mittags begab sich dcr Kaiser »>it der Dampsbarkassc zur LandnngSbriicke des „Vulkan", wo auch der cvmmandirende General Frhr. v. d. Goltz, Biccadmiral Holl- mauu, General v. Hahuke, der Co»»»a»da»t des HaiiptquarlierS, Gcuerallcnlnant v. Wittich, der Oberpräsident der Provinz Pommern, v. Putikamer, sowie der gesainmte Aufsichtsrath und das Dircctorium des „Vnlkan" zur Begrüßung anwesend waren. Der Stapellauf de» neuen Avisos St. ging glücklich von Slaiteu. Der Kaiser voll zog den Tanfact mit folgender Rede: „Du stehst jetzt bereit, i» Dein neues Element abzngleitcn, Du sollst in die Reihe der kaiserlichen Kriegsschiffe eingcreiht werden, dazu bestimmt, unsere Landesflagge zu trage». Dein schlanker Ba», Dein leichtes Gesüge, welches nicht drohende Pforten und schwere Thürine zur Abwehr zeigt, wie sie die Schiffe Meiner Kriegsmarine zum Kampfe gegen den Feind bei sich führe», zeigt UnS a», daß Du dem Friedcnswerk geweiht bist. Leicht über die Meere dahinznflicgen, vermittelnd von Land zu Land, den Arbeitsamen Ruhe und Erholung zu gönne», de» kaiserlichen Kindern und der hohen Mutter dcS Landes Freude zu bringen, das sei Deine Ausgabe. Mehr zum Schmuck als zum Gefecht mögest Du Deine leichte Artillerie tragen. Nun gilt cs, Dir einen Namen zu geben. Du sollst den Name» sichren, de» jene hohe, weit in de» Himmel ragende Burg führt, die, fern im schönen Schwabenlcmd gelegen, Unserem Geschlecht« de» Namen gab. Verbunden ist damit für Mein Vaterland Jahrhunderte lange Arbeit, ein Zusammenwirken mit dem Volke, Lebe» »nd Arbeite» für dar Bvlk und im Streit und Kampf eiichcrzuschreite» vor dem Volk Das ist der Inbegriff des Namens, de» Du trage» sollst. Mögest Du Deinem Name» und Deiner Flagge Ehre bringen und eingedenk bleiben des Großen Kurfürsten, dcr zuerst UnS auf de» Seeweg wies, eingedenk meiner großen Ahne», die, thcils in stiller Fricdensarbeit, theils in hartem Kampfe den Ruhm und die Größe Unseres Vaterlandes zu wahren »nd zu jmehre» wußten. Ich taufe Dich ^Hoheuzollern!" Daraus besichtigte dcr Kaiser die Werft und kam um 1 Uhr a» Bord zurück. Nachmittags trat der Monarch auf der nun mehr „Kaiseradler" zu »emienden Nacht die Rückreise »ach Kiel a», Von wo ans heule» Dienstag, die Nordlandsreise angetretcn wird. Fürst Bismarck hat am Montag in Bad Kissingen, wo er am Abend zuvor unicr lanie» Ovationen empfange» worden ist, seine Kur begonnen. Von einer geringen Müdigkeit abgesehen, ist der Zustand des Fürsten befriedige»-. Der letzte Freitag war für de» Fürste» ein Jnbiläumstag; es waren nämlich gerade 50 Jahre vergangen, daß der Fürst die Rettungsmedaille bekam, weil er mit eigener Lebensgefahr seine» Reitknecht Hildcbrandt vor dem Tode des Ertrinkens bewahrt hatte. I» München hat dcr Fürst in gelegent liehen Äußerungen noch erwähnt, er habe in Wien eine Audienz beim Kaiser Franz Josef »achgesncht. Anfangs scheine man geneigt gewesen zu sein, dieselbe zu gewähren, hinterher aber habe er, wohl in Folge einer starke» Berliner Pression, mündlich die Antwort erhalte», die Audienz könne nicht gewährl werden. Im Gespräch mit PanlHeyse bemerkte der Fürst: „Nur der Noth und der Begeisterung verdanken Wir das Deutsche Reich." Gegen die Aenfreruttgen des Fürsten Bismarck über die deutsche Neichöregicrnng richtet sich ein ersichtlich ans den» RcichskanzleramI stammender Artikel, dcr sehr schweres Geschütz anf- fährt. In dem Artikel heißt cs: „Man halte ecwarien dürfe», daß, »venu um» die deutsche Regierung vvr dem In- und Auslände als unfähig und pflichtvergessen dcnuncirt, man wenigstens den Versuch machle, Thalsachcu dafür anznsnhre». Nähme die gegenwärtige Re gierung überhaupt perjönliche Motive zur Richtschnur ihrer Hand lungen» so würde sic sehr gern eine Veröffentlichung der Acten des Auswärtigen Amtes veranlassen, um die gegen sie gerichtete», in Dunkel gehüllie» Angriffe i» Helles Licht zu setzen und dem In- »nd AnSlande einen von Stimmungen unabhängige», ans positiven Unter lagen gegründete» Vergleich zwischen sonst «nd jetzt zu ermögliche». Ein« solche Veröffentlichung verbietet sich indessen u. A. durch die Rücksicht auf die davon berührten Personen und Negierungen des Auslandes. Mit gniem Grunde ist seit!,er a» dem Satze, daß die meiste» Einzelheiten dcr auswärtigen Politik nicht eher vvr das Forum der Oesfenllichkcit gezogen werde» sollten, als bis sie der Ge schichte verfalle» sind, sowohl seitens dcr Negierungen, als auch seitens »nscrer parlamentarischen Körperschaften fcstgeyalten wurde». Dem Urtheile der Geschichte aber sieht die gegenwärtige Regierung mit der Ucberzengnlig ruhig entgegen, daß ihre HandlnngSweise deren Kritik nicht zu scheuen haben wird. Vielleicht wird ihr dann auch die An erkennung werden, d. ß, wenn sie jetzt manchen Angriff schweigend über sich Hai ergehen lasse», dem nicht ihre Scheu vvr einer öfsent lichen Anseinandersctziing, sondern ihre Auffassung von dem, was das Interesse des Reiches fordert, z» Grunde lag" Fürst Bismarck über seinen Nachfolger. Die „West deutsche Mg. Ztg," in Köln theilt Acnßerniigen mit, die Fürst Bismarck über seine» Nachfolger gelha» habe» soll. Darnach häile dcr frühere Reichskanzlcr s. Z. lediglich im Hinblick ans de» baldige» Tod des Kaisers Friedrich geraihe», in diesem Falle eine» schneidigen General an die Spitze deS^vrenßischen Slaalsministerinms zu stellen, da für schwierige Zeilen sowohl die Polizei, wie der Kriegs« und der Justi'zmiiiistcr nicht volle Gewähr böicn. Dcr Kaiser habe bhne Bismarcks Wisse» damals schon Caprivi von Hannover kommen lasse» und mit i!»n verhandelt. Wenn Windlhorst behanpiel habe, Bismarck habe Caprivi empfohlen, so habe er mit des Kaisers Kalbe gepflügt, den» er habe z» keinem Menschen-'von dcr ohne Zeugen geführte» Unterredung mit dem Kaiser gesprochen. Leider habe er, Bismarck, sich überzeugt, daß Caprivi auch bezüglich der Schniidigkeit nicht ge halten, wa» er, Bismarck, erwartet habe. Außerdem habe der Kaiser sh» lange, bevor er >»it ihm gebrochen, in FriedrichSrnh still gesetzt, und eS sei keiiieSweg» sein Wunsch gewesen, so häufig von Berlin abwesend zn sein, wie er thatsächlich abwesend gewesen. Der pretttzische Knltttsminister I>r. Bosse ist am Sonntag Nachmittag in Posen eingetrvffen und vom Oberpräsidenten und de» Spitzen der Civilbehörden empfangen worden. Später stattete der Minister dem cvmmandire» General von Sceckt, dem Oberpräsidenten, sowie dem Erzbischof Besuche ab. Am Montag ist der Minister in der Richtung nach Krvloschm weitergcreist, um eine Besichtigung der Schule» im Südosteu der Provinz vorzunehmen. Zn Ehren des Ministers findet am Mittwoch ei» Mahl beim Erzbischof von Stablewrki in Pose» statt. Der Hausminister des Königs von Italien hat a» dey Bürgermeister von Berlin ein Schreiben gerichtet, i» dem cs heißtp Der König sei sehr dankbar für die neue und feierliche Sympathie bezeugung, welche der Königin »nd ihm vo» Berlin, der großen Hauptstadt des deutschen Reiches, dargebracht sei. Bezeichnend für die Liebe» welche das italienische Herrscherpaar in seinem Volke genießt, ist ein dem Bürgermeister zngegangeiics Telegramm dcr in Rom ans einem Jahresbankett versammelte» Gemüse- und Früchte Händler. Dieselben danke» für die Ehrenbezcnginigc», welche ganz Deutschland ihren geliebte» Svnveräncn bargebracht »nd begrüße» dieses fröhliche Ereigniß, indem sie heiße Wünsche für die Dauer der Frenndschafl, als Pfand der Wohlfahrt, nnsspreche». Rach einem dem Bnndcsrath« deS deutschen Reiches Vorgelegte» Entwürfe soll am 1. Tccember d. I. eine umfassende »nd am 1. Deccmber 1897 eine vereinfachte Volkszählung vorgenommcil werde». Dem Bundesrath ist ferner der Entwurf vo» B-stin'.inniigeii 1) über die Sammlnug vo» Saatcnstaiidr- »nd vorläufige» Ernte- »achr.ichicn, 2) über die Ermiltelniig des ErnicertrageS, 3) für die Ermittelung der landwirchschaflliche» Bodenbenntzung nevst einer Denkschrift zur Beschlußfassung vorgelegt worden. Eine Halde Million Mark für Slrbcitkrwohttttngen. Zur Herstellung von Arbeitcrwohunngcn vermachte der verstvrbene Weißbindermeister Wimmcl in Kassel der Stadtverwaltung sei» ganzcS Vermöge» im Betrage von einer halben Million Mark. In München kamen dieser Tage eine Reihe von Sol- datenmisjhattdtttnge» vor dem Militärbezirksgericht zur Verhandlung. Angeklagt waren die Unterofficiece Knnder »nd Beliebens und der Sergeant Fiedler vom Eisenbahnbataillon. Dieselben ließen wiederholt Abends von 6—9 Uhr eine Anzahl dcr ihnen nnterstellien Rekruten wegen geringfügiger Fehler oder Ver gehe» im Dienste 20—200 Mal Kniebeuge mil Gewehrstrecken, zumeist auf einem Stuhle stehend, mache». Das Urihell lantcte gegen B. auf 3 Monate, gegen F. auf 24 Tage Gcfängniß, gegen K. auf 8 Tage Arrest. Ans Dentsch-Ostafrika. Bei einem Diner, so meldet Engen Wolfs, welches Herr v. Soden gab, hat sich !)>-. Karl PeicrS mit dem Oberlichter Legativusralh Sonnenschein übcrwoefcn »nd Letztere» znm Duell gefordert. Geheimralh Or. Kayser und Herr v. Sode» haben die Sache jedoch wieder bcigelegt. Die Angelegenheit hat in Dar-es-Salaam »ngchcnres Anssehe» gemacht, nm so mehr, als eine clwas ungenirte Kritik, welche Legativusralh Sonnenschein an dem Verhalten 1)r. Pelers am Kilimandscharo üble, de» Anlaß zu dem Zwischenfall gegeben Hai. Oesterreich-ttugaitl. Kaiser Franz Joseph, der i» Brün» zur Bciwohiinug des deutschen BnndeSschießens cingeirosse» ist, wird dort ungemein ge feiert. Der Kaiser betheiligle sich selbst am Scheibenschießen und lhat einen Kernsehuß. Biele festliche Veransialinngen, Fackclzng, Serenade rc. fanden z» Ehren des Kaisers statt. — In einer Pester Fabrik fand eine Explosion statt. Drei Arbeiter sind getvdlct worden. Der Schaden ist sehr erheblich. Italien. König Hnmbert Miro voranöstchtlich heute in Nom eintreffen und festlich begrüßt werde». Späterhin begicbt er sich nach Mvnza zurück, wo die Königin verbleibt. — Slttszeichttttttgen. Der König hat auch dem Kriegsminister von Kaltenbvrn-Stachau »nd dem cvmmandirende» Admiral dcr deutsche» Marine v. d. Gvltz hohe Ordeusanszeichnunge» verliehen. Die Journale fahre» in ihren be friedigenden Aeußernngen über den Verlauf deS Besuches fort. Frankreich. Das Begräbnis; des im Zweikampf gefallenen Hanpt- manns Mäher hat in Paris »niee Theilnahms von Zchnianscnden slattgefniide». Allein an 1000 Osficiere waren zugegen. — Die „Latttertte"hatheransgebracht,a»fdcrflctzte»Monarche»begeg»ung in Potsdam sei ein Abrüstungsantrag vereinbart worden. Narrheiten wachsen wirklich am besten ans Pariser Bode». — Gonnod, dcr berühmte Componist, liegt im Sterbe». Belgien. Grosse Tumulte hat es in Brüssel gegeben. Sonntag Abend 1L Uhr kehrten mehrere Trupps Socialiffen von einem Aus flüge in die Stadt unter lanlem Gesänge zurück. Von der Polizei ausgesvrdert, sich ruhig zn verhalte», widersetzien sie sich, so daß cs alsbald ans dem Königsplatze zu einem Handgemenge kam. Die Polizei zog blank, die Socialisten schlugen mit ihre» Spaziersiöckc». Die Polizei, welche in der Minderheit war, reguirirte vo» dcr Wache Soldaten, welche die Tumuliuanien mil Kolbenschlngen zerstreute». Mehrere Personen sind verwundet, eine Anzahl verhaftet. Spattien-Portttgal. Wie dem „Standard" gemeldet wird, hat die Königin von Spanien am Sonnabend das Dekret nnterzeichnet, welches Deutschland die niedrigsten Einfuhrzölle ans alle von dort kvinmenden Waarc» vom l. Juli ab bewilligt. Die Handelsvertrags- vcrhandlungeit mit Frankreich habe» geringe Aussicht auf Erfolg. — AnS Lissabon kommen Berichte über die wachsende Geldver legenheit der portugiesischen Regierung. ES braucht nicht zu über rasche», wenn vor der Hand gar keine Zinse» gezahlt werde». GroMitamliel». Gladstone's Sohn Herbert theilt den Zeitungen mit, daß die Wunde, welche sei» Vater in Chester durch de» Wurf mit einem harte» Stück Brot davongctrage», nur leicht sei. Voraus sichtlich wird Gladstonc bald wieder in öffentlichen Versammlungen sprechen können. — König Karl von Rumänien ist zuin Besuche der englischen KöiiigSfamilie i» London aiigekomme». — In Cork in Irland gab es Wahlnnrnhen zwischen den Partiellsten und ihren Gegner». 15 Personen sind verletzt. Russland. ^ Ans Russisch-Polen werden erneute Deutschen-AnS^ Weisungen gemeldet. Dafür hat sich aber ein unheimlicher Gast im asiatischen Rußland eingestellt, die Cßolera, die aus Persien ein- geschleppt worden ist. I» de» Grenzgonbernements sind umfangreiche Vorsichtsmaßregel» angeordnet. Besonders heftig wüthet die Seuche in der Petrvleunistadt Baku. Die „Times" verbreitet die Nachricht, die Cholera sei schon bis Tiflis vvrgcdrnnge». Mag das auch nicht stimme», jedenfalls ist die Senchengcfahr für Rußland sehr groß. Hat doch der Nothsiand im letzte» Wüster der Cholera im hohe» Maße vorgearbciict. ---- Der „Köln. Ztg." wird ans Peters burg ans bester Quelle gemeldet, daß der russische Kriegs« minister sich nachdrücklich gegen die Herabsetzung dcr Eingangszölle auf Eisen »nd Kohlen ausgesprochen habe, damit kein Handelsvertrag mit dem Deutschen Reiche zu Stande komme. — Der französische Botschafter in Petersburg ist vom Großfürsten Sergius, dem jüngste» Bruder des Zaren und Generalgonvcrnenr von Moskau, zum Besuch dcr alte» russische» Hauptstadt cingcladcn. Selbstoer stündlich sollen bei dieser Gelegenheit zu Ehren des französischen Diplomaten wieder diverse schöne Berbrndernngsfeste abgehalte» werden. Amerika. Der Bürgerkrieg in der südamerikanischen Republik Venezuela. Eine amtliche Depesche der Pariser Gesandtschaft von Venezuela ans Caracas bestätigt, daß das bisherige Staatsoberhaupt Palacio ans die Präsidentschaft verzichtet »nd »ach Europa sich cin- geschifft hat. Dcr Bnndcsrath der Republik hat die Leitung der Geschäfte übernommen »nd wird die Wahl eines neuen Präsidenten ansschreib-». Nachdem seine Truppen völlig geschlagen waren, konnte Palacio sich am Ruder nicht mehr Halle». Sächsisches. — Todtenliste. HerrBeiriebsdircctvr Kranße, seit 3 Jahre» Vorstand der Betricbsinspectivn ans dem Bayrische» Bahnhof in Leipzig, am Sonnabend noch im Besitze völligster Gesundheit, ward am Sonntag früh todt im Bette gefunden; ei» Schlaganfall hatte den i» weilen Kreisen bekannten Herrn hinweggcrafft. — Verlängerung dcr Schulferien. Wie in Plane», so wurde auch in Döbeln die vom Sehnlansschnsse empfohlene Ver längerung der Sommerferienzeit für die dasigcn Bürgerschulen vo» drei auf vier Wochen genehmigt. A» de» Schule» zu Le »gen seid i. V. sind die Hnndslags- und Michaelis-Ferien ans insgesammt fünf Wochen fesigestcllt worden. Je nach dem Bedürfnisse der Lehrerschaft werden daraufhin entweder 4 Wochen Hnndstags- »nd 7 Tage Michaclisferien oder 3 Wochen Hnndslags- und 2 Wochen Michaclis- ferien abgehnlic». — Todt anfgcfttttdcn. Am Sonntag früh fand man in der sog. Slrnthcnschänke bei Langhennersdorf den Handarbeiter und Darmhändler Winkler aus Freibcrgsdorf als Leiche. Tags zuvor haste derselbe mit mehreren Zicgclarbeitcru Streit gehabt, welcher i» Thätlichkeite» übergcgangen ist. Tie von dcr Slaatsanwaltschaft eingclcitele Uistersuchnng wird ergeben, inwieweit irgend Jemandem ein Verschulden an dem plötzlichen Ableben des Genannte» beizn- messen ist. — Nttglückssall. I» Trieb bei Falkensteüi kam dcr daselbst angestellt gewesene 22 Jahre alte Hilfslehrer Z. vor einige» Tage» »ms Leben. Derselbe war am 1. Pfingstfeicriag Abends ans dem Nachhausewege von Herlasgrüu nach Trieb begriffen und führte zn seiner Sicherheit eine» Revolver mit sich. Derselbe hat sich ver- mnthlich »nlcrwegS mit der Waffe zu schaffe» gemacht, hierbei ging plötzlich dcr Schuß los und verletzte de» jungen Man an der eine» Hand. Leider hat derselbe erst später ärztlichen Raih h-rbeigezogen. Die Wunde wurde durch Anschwellung größer, es trat Wundkrampf und Blutvergiftung ei», welche- schließlich vvr einigen Tage» den Tod des bcdanernslverthc» Mannes zur Folge hatte. —n. Gclenau. Nächste» Sonntag, de» 3. Juli, wird hier das Jahrcsfest des Annaberger Ephoral-VereinS der evangelisch-lutherischen Mission gefeiert werden und zwar .durch einen Nachmittags 3 Uhr beginnenden Gottesdienst in unserer Kirche und eine eine halbe Stunde »ach Beendigung des Letztere» im Haase'schc» Gasthvf stattfiudcnde öffentliche Versammlung. Die Fest predigt hat Herr I-ie. tliool. Pfarrer Wolf in Töhle» (früher in Ehrcnsriedersdors) zn übernehmen frenndlichst zngesagt, während in der Nachversammlung Herr Missionar Slosch über seine Thätigkckt im Heidenlande Bericht crstaltc» wird. Sowohl beim Gottesdienst als auch in der Nachversammlnng wird eine Collect« für die evan- gelisch-lniherische Mission gesammelt werden. Da eS gelungen ist, für die Nachversammlung einen Mann als Vortragenden zu ge winnen, dcr oft uister Lebensgefahr das Evangelium den Heiden persönlich verkündet hat und auf eine langjährige «nd reiche Mission-« ihätigkeit znriickblickcn kann, ans welcher er mit der ihm eigenen fesselnden Darstellungsweise gewiß viele- Interessante berichten wird, sv dürfte das Mission-fest diesmal eine besondere Anziehungskraft ausüben und ein zahlreicher Besuch desselben wohl zu erwarten sein. — Brände. In Hartha b. Waldhei», brannlen HauS und Scheune der Frau vcrw. Fichtner nieder, in RempeSgrü» da» Möckel'sche Gut, in Elsterberg da- nenerbaute Welz'sche HauS an der Gartenstraße. 5. F-