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Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189203102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920310
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-03
- Tag 1892-03-10
-
Monat
1892-03
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.03.1892
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WWWWWWWWWWW Die an jedem Wochentag Abend foikt dem Datum des salzenden Tage») zur Ver sendung gelangende miparteiische Zeitung „Sächsischer Landeö-Sliizetger": mit täglich einem ExtrmBeiblaN 1 Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler v. Sächsische Gerichtözeitnng 4. Sächsisches Allerlei 5. Jllnstr. Nnterhaltnngsblatt 6. Sonntagsblatt 7. Lnstiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestelle» monatlich ?0 Pfg.. bei den Post-Anstalten 7b Psg. SLchsischek Mes-AMmr Berbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblätter des „Sachs. Landes-Anzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sondcr-Ansgabe als: „Chemnitzer? Geneval-Anzeiger?" sütChemnitz monatlich 40 Pfg. frei ins Hans: außerhalb Chemnitz monatlich 50 Pfg. mit Anträgen. Postzeitungspreisliste für 1892: Nr. 1342. Donnerstag, 10. März 1892. Der Stichs LaiideS-Anzekger Ist für da» Jahr 1893 eingetragen in der deutsche» Post-ZeituugS-Preirlistc «»Irr Nr. 5589, in der österreichischen unter Nr. 3651. FürAbonnenteuerscheintjeeinmalimJahr: Jllnstr. WeihnachtSbuch (JahreSbnch). BerlagS-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraßr Nr. 5. Feriisp>cch«A„schl»ß Nr. 136. Telegr -Adr-: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: Ranm der 6gesp>ibenen Corpus (ca. tödlichen fassend) für in Sachsen wohnende Inserenten 15 Pfg >»vv«r-»-c ^-„rrciiicii -t- !p,„„ für ausserhalb Sachsen wohnende Inserenten 20 Psg. — Bevorzugte Stelle (Ispaltige Petitzeile) 30 Pfg. ,r.iaaLir^o Borinittag ^„genonnnen^werden, da Dn.ck,mw Verbrei.nng.der.arolüu - Unter ..Klei-.- A„zeige,r ° MH-nv-ru Pfg. - Anzeige» könne» „nr bis Vormittag angenonnnen werde», da Druck ,,»d Verbreit,,ng der grossen An Die Anzeige»» smden ohne Preisaltsschlag glnchLeUig Verbreitung durch den «Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hanptblätter des «Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne - ... Sachsen gegen die Erhöhung der Tabaksteuer. ^ —n. Chemnitz, den 9. März. Special-Bericht des „Stichs. Landesanzeigcr" (Chemnitzer General-Anzeiger). Wie das Schi'ller'sche „Mädchen ans der Fremde* in einem „Thal bei arme» Hirten", so kehrt auch i»> Reichstage mit jede», Jahr der Antrag der Cviiservativcu auf Erhöhung des Tabakzolles wieder. Auch i» diese», Jahre hat er mit de», ersten Lcrcheuschwirren seinen gewohnten Einzug i» die ArbeitSmappe des Reichstages ge halten und auch in diesem Jahre wird er voraussichtlich im Papier korbe des hohen Hauses sei» Ende finden. Aber die gesaniiiite deutsche Tabakiiidiistrie ist durch ihn wieder einmal beunruhigt und auch der „deutsche Raucher" hat wieder eine» gelinden Grusel gesuhlt, wenn er an das „heimische Product" dachte, das man ihm durch erhebliche Steigerung des Zolles auf ausländischen Tabak zum Verbrauch nnfzwinge» will. Die herrliche Pfalz in Ehren, aber «»seren Tabak ranchen wir doch lieber ans irgend einem Lande der geschmähten Dankee's, als von ihre» gesegneten Fluren. Der coiiscrvalivc Antrag wünscht, der Reichstag möge einer Erhöhung des Zolles ans Tabakblätter von 85 auf 125 Mark für de» D oppclcentner seine Genehmigung erlheilen. Das wird er voraussichtlich nicht Ihn», denn die gesaminte deutsche Cigarreni ldnstric würde dadurch zn Gunsten der badischen und Pfälzer Takwkbancr in die übelste Lage geratheil. Wir haben einen der hervorragendste» sächsische» Cigarrenfabrikanten um seine Mein ung über de» Zoll befragt. Nach der Ncberzeiignng dieses Fabri kanten, dcr auch vor Jahren in »mfangrei'cher Weise bei der von der sächsischen Negierung vorgenvmmenen Untcrsnchung über die Verhält nisse der sächsischen Tnbalindustrie als Sachverständiger zugczogen wurde, ist jede Zo-erhöh,,»g bei dcr heutigen Lage der Tabakindlistcie für diese ei» schwerer Schlag. Eine Erhöhung des Preises für Ci garren ist nicht durchzusctzen, aber ebensowenig ist eS möglich, dem Consiimeiitcn nusern deutschen Tabak in der Weise, wie eS die An tragsteller voranszusetze» scheine», mundgerecht zn machen. Unsere heimische Tabalindustrie kan» dies ausländische Product nicht ent behren. Es ihr »och mehr als bisher durch einen hohe» Zoll ver- lhenern, würde gleichbedeutend mit einem starke» Rückgang dieser Industrie, mit einen, sehr erheblichen und gesetzlich herbeigesührten Verlust an Nationalvermögen sei», denn schwerlich würden die Vor theile der deutschen Tabaktiancr durch den Zoll auch nur einen rieniienswerlhcn Ausgleich für jene» Rückgang biete». Sachsen mit seiner ausgedehnten Cigarreniiidnstrie, die besonders im Chemnitzer und Dresdner Bezirk Tansende von Personen be schäftigt, ist an der Zollbehandlung des Tabaks i» hohem Grade intercssirt. Würde »>a» ihn i», Zoll herausschrauben, so iväre das eine Unterbindung eines unserer wesentlichsten sächsischen Erwerbs zweige. Dicscs würde umsomehr zn bellagen sei», je größer bei uns die Veranlassung ist, jeden unsere Arbeiter nährenden Erwerbszweig zu hüte» und ausznbildc». Scho» die imnier wiedcrkehrcude Beun ruhigung der Tabakindnstrie durch Zollanträge wird von dieser übel empfunden. Jede Industrie bedarf gefestigter Verhältnisse, wenn sie gedeihen soll. Diese Zollaiilrcige beeinflusse» aber jede geschäftliche Disposition, sowohl in dem besonders in der Tabakbranche so außer ordentlich vorsichtig z» bewerkstelligenden Einkauf des Rohmaterials, wie im Verkauf dcr fertigen Waare. Sollte nur irgendwie die Möglichke't der Annahme jenes An trages vorhanden sei», so würden es die sächsischen Tabakinieresscnte» für ihre Pfl cht halten, sich sehr energisch gegen diese Zollerhöhnng zu wehren. Es würde zunächst Sache unserer Handelskammern sein, unter Beibringung eines besonders in Sachsen aus dcr Tabakindustrie sehr reichhaltig vorliegende» Materials die Staalsregiernng aus die Gefahren anfmcrkiam zn machen, die eine derartige Zollerhöhnng dcr heimischen Industrie bringt. Lcmdwirthschasllich ist Sachse» an einem Zoll auf Tabak über haupt nicht inlcressirt. Der Tabakbau ist in Sachsen, wie wir schon früher einmal an dieser Stelle aiifuhrlen, nie »enncnswerth gewesen; wenigstens nicht als landwirthschaftlichcr Erwerb. Im Jahre 1858, in dem wohl der meiste Tabak i» Sachsen peoducirt wurde, hatte man in Sachsen etwa 180 Acker damit bestellt. Das ist eine so kleine Fläche für ein ganzes Land, daß von einem besonderen Cultnr- zweige kaum noch die Rede sei» kann. Man baute in der Gegend von Dresden und um Stötteritz bei Leipzig etwa 500—600 Centner jährlich. Dcr Dresdner Cnlturtabak war zur Zeit unserer Väter berühmt, „er knellerte", wie ein Sachverständiger vor der Eoinmissio» anssagie, die unsere Regierung zur Untersuchung der Verhältnisse der Tabakindustrie einsetzte. Im Allgemeine» darf der Raucher froh sei», von diesem liebliche» Kraut erlöst z» sein. Also lcindwirthschaftlich würde Sachsen von der Erhöhung des Tabakzolles keinen Vvrtheil, wohl aber industriell von ihr den größte» Nachtheil habe». Der Grund wird für Sachsen hinreichend sei», sich, wie gesagt, gegen jede Zollerhöhnng zu wehre», sobald dieselbe nur ernsthaft in Frage komme» sollte. Politische Rundschau. Chemnitz, den 9. März. Deutsches Reich. Dcv Zustand des schwerkianken Grohheizogs von Hessen ist unvcrände t traurig. Der Patient, der bewußtlos ist, scheint langsam der Auslösung cnlgegeiizilschlnmmer». Dev Herzog von Cnmverland. Dcr „Krcuzztg." geht die sehr bciiierkciiswerlhe Nachricht zn, daß noch am Montag Abend i» letzter Stunde die Verhandlungen mit dem Herzog von Cumbcrland einen erwünschten Abschluß gesunden habe». In denselben soll auch die event. Thronfolge des Sohne-des Herzogs in Brauiischwcig mit ci»- bezogcn sein. Man bringt die Anwesenheit des Großherzogs von Oldenburg in Berlin mit diesem günstige» Erfolg in Beziehung. — Wir geben diese Nachricht, obgleich sie aus in der Regel sehr intim Unterrichteter Quelle stammt, mit all«»» Vorbehalt. Bon» Fürsten Bismarck. I» den „Hamb. Nachr." wird bestätigt, daß Fürst Bismarck zwar bei guter Gesundheit sei, sich aber de» politischen Geschäften fern halte» werde. Der Fürst habe auch politische Bedenken, bei dcr augenblickliche» Lage in Berlin zu er- sch.lnen. Es wird darüber in witziger Weise weiter ansgeführt: Der Fürst w'.rd die Bcsorgniß hegen, durch eine» solchen Zusatz z» der chemischen Mischung dcr Parteien eine politische schädliche Ein wirkung zn übe», was, aus der Chemie in die Physik übersetzt, heißt: Er wird sich hüten wolle», geivitlecschcnen Leuten als Blitzableiter z» diene», oder »ach vcm bekannte» Sprichwort, die Hand zwischen Thür und Angel zn stecke» in einer Situation, in welcher beide Theile froh wären, ihre Verlegenheiten ans einen Drillen abznwälzen und die Streitfrage», welche die augenblicklichen Verlegenheiten verur sachen, j„ einen Kamps zwischen dem allen und neuen Cnrsc über- znführe», um ans diese Weise der Unannehmlichkeit zu entgehe», daß Jeder seinerseits anSißt, was er sich cingebrockt hat. Fürst Bismarcks Dank au die fächs. Nationalliberaleu. Der Vorsitzende des Nationalliberaleu Vereins für das Königreich Sachse», Herr Or. Äensel, hat unterm 6. d. M. ans FricdrichSrnh folgendes Telegramm erhalten: „Für Ihre und Ihrer Parteifreunde ehrende Begrüßung vom heutigen Tage bitte ich Sie meinen verbind lichsten Tank entgegennehmen und de» bethciligtcn Herren aussprechen zu wollen, v. Bismarck." Der Dank des Herrn von Bennigsen. Der „Hann Cur." veröffentlicht folgende Zuschrift: I» Anlaß des 25jnhrigen Bestehens der nation-illiberale» Partei habe ich eine so große Anzahl von Telegrammen und Zuschriften erhalten, daß cs mir nicht mög lich gewesen ist, dieselben einzeln zn beantworten. Ich gestatte mir daher hierdurch meinem Danke für die mir durch Versammlungen und durch Einzelne ausgesprochene», mir sehr wohlthiiendcn Beweise von Wohlwollen und Anerkennung öffentlich Ausdruck zu gebe». Hannover, am 7. März 1892. N. von Bennigsen. Die in letzter Zeit gegen verschiedene deutsche Zeit ungen eing'eleitete» MajestätSbelridigiiiigsprocesse werden i»> Reichs tage andauernd besprochen. Man bedauert mehrfach, daß Kritiken, welche doch gewiß nicht den Zweck verfolgten, den Monarchen zn be leidigen, von der Staatsanwaltschaft als Beleidigung aufgcfaßt sind. Beschimpfende Worte befinden sich i» keinem dieser Artikel, man sieht deshalb mit lebhafter Spannung der Entscheidung der Gerichtshöfe entgegen. Anweisung zur Erhebung solcher Anklagen ist an die'Staats anwälte vo» Berlin nicht ergangen, es liegt also keine allgemeine politische Maßregel vor. Die Erklärung der Neichsregiernng vor dem Reichstage, daß Deutschland seinen Besitz in Süvwcstafrika unter alle» Umständen aufrecht erhalte» werde, hat an ch i>» Auslände die Aufmerksamkeit gefesselt und entgegengesetzten Angaben ein Ende gemacht. Wie cs heißt, soll sich der Kaiser vor einigen Tagen bei einem Abendempsang, dem Persönlichkeiten ans Colvnialkreisc» beiwohnten, ähnlich geäußert» und ein lebhaftes Interesse für denlsche Coloiiialbcstrebimgcn knnd- gcgeben haben. Dem Monarchen wird über die Entwicklung dcr Schutzgebiete schon seil lange sehr ausführlicher Bericht erstattet. Den» Bnndcsrnth ist der Entlvnrf eines Gesetzes, bctr. den Schutz dcr Brieftauben und de» Brieftaubenverkehr im Kriege, vom Re-chskauzter zugcgangen. Nicht-össentliche Sitzungen des Reichstages. Der de», delllschen Reichstage nnteröreitete Gesctzcnllvnrf beir. die Bekämpfung der Unsittlichkeit hat verschiedentlich de» Vorschlag veranlaßt, dcr Reichstag wöge angesichts dcr hier in Betracht kommenden hciklen Dinge bei der Verhandlung hierüber die Oeffcntlichkcit ausschließen. Der Vorschlag ist, so bemerkt hierzu die «Köln. Ztg." gut gemeint, aber doch nicht wohl ausführbar, weil ihm sehr schwerwiegende, verfassungs rechtliche Bedenken entgegenslehen. Die Neichsvcrfassnng bestimmt ganz ausdrücklich, daß die Verhandlungen des Reichstages öffentlich stin sollen, während andcre Verfassungen, so z. B. die preußische, auch »icht-össenlliche Verhandlungen der Volksvertretung erwähne», schweigt die Reichsverfassnng darüber gänzlich. Die Geschäftsordnung giebt allerdings dem Reichstage das Recht, die Oeffeilllichkcit bei seinen Verhandlungen ansznschließe». Es ist aber sehr fraglich und wird auch sehr bestritten, daß diese Bestimmung mit der Reich sver- fassuiig in Einklang gebracht werden könne. Prenbisches Slbgrorvnctenhans. TienstaMnng. Die zweite Berathung des Cultnselats wird fortgesetzt. Bei den Forder ungen für die Universitäten werden verschiedene Klage» darüber vor gebracht, daß die Stadt Berlin gar keine Zuschüsse zur dortigen Uni versität gebe, von welcher sic doch zweifellos großen Nutzen habe. Nach längerer Ailseinandcrsetznng hierüber werden die Forderungen für die Universitäten bewilligt. Bei,» Capitcl „höhere Lehranstalten" erklärt sich Abg. Gras-Elberfeld (natlib.) mit der geplanten Schnl- reforni im Ganzen einverstanden und vcrthcidigt auch das neu beab sichtigte Zwischencxamcn für Secunda. Cnltnsministcr Gras Zedlitz bezeichnet dasselbe als »othwcndig und meint, es sei auch der Er wägung werlh, ob den» ein Stndcnt »n» gerade auf einem humanistischen Gymnasium vorgcbildct sein müsse. Die Absicht, eine Aufhebung dcr Realgymnasien herbcjznführen, liege ihm fern. Abg. Kropatschek (cons.) steht dem Zwischencxamcn mit sehr gemischten Ge- fühlen gegenüber und hält für den Besuch dcr Universität unbedingt Vorbildung ans einem hnmanistischcn Gymnasium für erforderlich. Nachdem noch dieAbgg. Köhler (Ctr.) und Grimm Jranlfnrt (natlib.) sich über die Schulreform ausgesprochen, wird Titel 1 des CapitelS „höheres Schulwesen" bewilligt. Hierauf vertagt das HauS die weitere Bcralhung des Cultnsetats ans Mittwoch 1 Uhr. Der deutsche Laudwiithschastörath ist am Dienstag in Berlin zusanimengctrete», um Borschläge wegen Abänderung de» Unterstütz,»igSwvhnsitzgesetzes zu wache». Dcr Vorsitzende theille im Auf. trage des Reichskanzlers Grafen Caprivi mit» daß derselbe besonderen Anthcil an dem Wohlergehen der deutsche» Landwirthskhast, nehme; der Reichskanzler habe ihn zu der Erklärung ermächtigt, daß eine Herabsetzung der Gelreidczölle unter da» durch die deutsch-öster reichischen Handelsverträge festgesetzte Maß nicht, in der Absicht.siege »nd daß er sich einem Versuche einer solche» Herabsetzung kräftig Widersetzcn würde. Der Berliner Ordenshandelprocesi vor dem Reichs- i gericht in Leipzig. Da» Reichsgericht hat am Dienstag die ln den, Proceß gegen den Hofralh Manch« und Aron Meyer wegen H Unterschlagung von de» Angeklagte» eüigelegle Revision verworfen. Die der Revision z» Grunde gelegte Behauplung, daß die Unter schlagung »nd der Dolus der Angeklagten nicht genügend nachge« i-W wiesen n»d die Vertheidignng vo» dem erste» Richter beschränkt worden sei, wurde für nicht erwiese» und nicht zutreffend erachtet. Von deutsche» Kriegsschiffen befinde» sich augenblicklich 32 Schiffe und Fahrzeuge >'»> Dienst. Davon befinden sich 14 itl Kiel, 5 in Wilhelmshaven und 13 i»> Auslände. In Berlin Häven am Montag wieder die Anarchisten getagt. Die Reden waren wild genug, die gute» Leute scheinen sich gesichert gegen alles Einschreiten z» öalten. Kommt vielleicht anders Oesterreich Ungar,». Znr Valuta - Regnltrnng. Die Verhandlungen der Valuta-NegnlirnngScomniissiv» haben Dienstag in Wie» begonnen und verspreche» günstige» Abschluß. — Verhaftung zweier Ver dächtiger. J»> Granika wurden zwei nach Pole» Reisende, dis nihilistische Schriften und Revolver bei sich führten, verhaftet. — - Znr Arbeitslosigkeit in Wien. Die Regierung machte anläßlich der hochgradigen Arbeitslosigkeit in Wien der Stadlgemeinde Con- cessioncn, wodurch der baldigste Beginn der Wiener Verkchrsbauten ermöglicht wird. — Arbeiterkrawakl. I» Schatzlar in Böhmen ist es zn einem Arbei'terkrawall wegen Lohnhcrabsetziiiigc» gekommen. Italien. ' .U Vatikanische Journale melden, es sei nicht ansgeschlossen, daß die für die italienische» Katholiken ausgeschriebene Parole der Wahlcnthallung späterhin vom Papste einmal aufgehoben würde. Dann könnte allerdings die römische Kammer ein erheblich andere- Aussehen bekommen. — Berichte von Gefangenen-Unruhen auf de» Liparischen Inseln sind »nbegründet. Frankreich. W Allzu üppig! De.r Parner „Voltaire" berichtet mit großem Jubel von einer »enen Bereicherung der französischen Artillerie. Die Ingenieure der Gießereien des Crenzot sollen eine Kanone von solcher Gewalt erfunden haben, daß sie alles bisher Geleistete hinter sich läßt. Ein militärischer Ausschuß wohnte jüngst Versuchen- die ei» überraschendes Ergebnis) - geliefert haben sollen. Einer der Officiere, die ihr angchörteu, habe erklärt, daß „Frankreich, mit einem solchen Kriegswerkzeng ausgerüstet, nicht »nr Deutschland, sondern dem ganzen Dreibund Stand halten könne". Warten wir'S ab. Großbritannien. Im Parlament erklärte der Kricgsminister, daß an eine Herabsetzung der Militäransgaben in keinem Falle zu denken ist. Die englische Armee in Europa ist 106,000 Mann stark, in Indien stehen 103,000 Mann. Neservelruppcn sind 112,000 vorhanden. — Der Ausbruch des Bcrgarbeiterstrciks für Ende dcr Woche wird als gewiß betrachtet. 400,000 Mann dürsten streike». Rußland. Verfolgungen protestantischer Geistlichrn. In de» russischen Ostsecprovinzen nimmt die Verfolgung der lutherischen Pastoren ihren Fortgang. Wie die russischen Zeitungen melde», ist dcr lutherische Prediger Hilde.ans Befehl des Ministers des Innern ans den Ost seeprovinze» ausgewicsen worden. Wider drei weitere Prediger geht das Gericht vor, indem die Pastoren Trc», Pohrt und Brenner in nächster Zeit wegen Vollziehung vo» Anilshandlnngcn n» angeblich orthodoxen Russen vom Rigaischen Bezirksgericht abgenrlheilt werde» sollen. Orient. ZttM Tumult in Athen. Ans Athen wird nachgerade a»S privaten Quellen bekannt, das; die Tnninllsccneu, welche dort aus Anlaß der Entlassung des Ministeriums Delyannis durch den König Georg stattgcfnnde:, haben, weil erheblicher Ware», als man bisher annahni. Eine lanscndköpfige Menge zog vor das Palais und rief: „Rieder mit den, König!", und erst das Dazwischensprengen von Cavallerie konnte Lust schaffe». Hente nimmt man a», daß die Energie des Königs doch die Oberhand behalten wird. — Schwierige Verhältnisse wird cs anch i» der soeben »en erösfnctc» Session dcr rumänische» Kammern gebe». Die Thronrede betonte, daß die äußeren Verhältnisse so friedlich seien, daß die Kammern sich ungestört ihren Neformcirbcitc» würden widmen könne»; ubcrdic iniierciiVerlMiiissi! lassen viel zu wünsche» übrig. Afrika. AnS Tanga in Dentschostafrika wird berichtet, daß dle umwohnende» Häuptlinge zahlreich dort cinlressen, um ihre» Gehorsam gegen die deutsche Negierung zn erklären. Allein sic beklagen sich auch darüber, daß die Träger dcr Expedition des vr. Aannian» in ihren Dörfern gestohlen hätten und f rdcrn Bestrafung dcr Spitz buben. Das Trägcrcorps dcr genannten Expedition ist allerdings sehr bunt zusammengesetzt und cs sind Ausschreitungen daher wohl möglich. Amerika. Nene Revolten in Südamerika. Im brasilianischen Staate Rio Grande do Snl, sowie in Argentinien sind nach Madrider Telegramme!, »ene Revolten ansgebcochc». Mehrere Militärgarnisone» meutern offen. Von, Landtage. Tie 1. Ka»,mer „ahm a», L. März -»nächst durch Oberbürgermeister K»»tze«Pla»e>, de» Bericht der 4. Deputation über die Petition de» Gutsbe sitzers HaaSwcrtd t» KlelnrcnnerSdvrs »nd Genossen, die Einbezirknng des znr.Äemeinde Renne,Sdors gehörige» OrtStheitS Kleiiirennersdors zur Gemeinde Wtljchdors betreffend, «„gegen »nd ließ dieselbe »ach de», Vorgänge der 2. Kammer ohne Debatte und einstimmig aiif sich beruhen. Da» Gleiche war der Fall bezüglich der Beschwerde des Eisenbahiiassistrnten Edler v- d. Planitz in Dresden, frühere» Besitzer de» Burg-G»tc» Voigtsberg, «inen Schaden« «-lavankvrnch argen den StaatSklskuS . betreffend.
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