Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189205287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920528
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-05
- Tag 1892-05-28
-
Monat
1892-05
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.05.1892
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r. 123. 38. Mai 18SS. «»chV»»ch" («homnttze» Genera». Thronfolger, wurde auS diesem Anlaß zum verzog von Aork cruauut. — In Londonverry hat eine blutige Schlägerei zwischen Jufautelt teu uuv Artilleristen stattgefuttdeu. 300 Mann haben dara i thcilgenommen, 20 Personen wurde» verletzt Später ginge» die Leute nochmals mit ausgestecktcm Bajonnet gegen einander vor, wurde» aber durch da- Einschreiten von Osjicicreu zeitig anS- ei»audec gelriebe». — Rach Berichten ans Lagos in West afrika ist die jüngste Niederlage des anfrnhrerische» SlammeS der JebuS eine vollständige. Der König, welcher gefangen wurde, behauptet, wider seine» Willen zum Kriege gezwungen zu sei». Dänemark. Die Feier der goldenen Hochzeit des dänischen Königs- paareS entwickelt sich ohne alle Störungen. Die Thcilnahwe ist eine außerordentlich große. Der deutsche Kaiser hat als Geschenk einen prachtvolle» Kronleuchter übersandt, das thüringische Ulanen- Regiment Nr. 6, dessen Chef der König ist, überreichte ein Gemälde, welches das Regiment zu Pferde darstellt. Russland. Gewaltmasrrcgel. Der csthlandisch« Adel hat sich gezwungen gesehen, der Einführung des russischen Sprach - Unterrichts an der von ihm unterhaltenen Ritlerschnle in Reval znzustimmen, da die Negierung im Weigerungsfälle die Schließung dieser Anstalt angedroht hatte. Orient. Evangelische Kirche in Jerusalem. Mit dem Ban einer evangelischen Kirche in Jerusalem, zu welchem im Jahre 1879 der Sultan dem dent'chcn Kaiser den Bauplatz schcnlte, soll cS demnächst Ernst werde». Die erforderlichen Vorder, ilnngc» solle» znm Abschluß gelangt sei». — Der bulgarische Major Mach, gegenwärtig Be- jirkccomiuandant von Sofia, wnrde von den serbische» Behörden in Pirot verhaftet, wo er angeblich Ausnahmen gemacht haben soll. ES wurden ihm mehrere Schriftstücke, sowie ei» photographischer Apparat mit Platte» fortgenommen, worauf er wieder in Freiheit gesetzt wnrde. Wenn da nur keine Verwechslung vorliegt. — Die Cholera in DamaScuö. Eine in Konstantinopel ciugctrosfene Privaldepcschc a»S Damascns besagt, daß infolge Ausbruchs der Cholera daselbst der Verkehr mit Konstantinopel unterbrochen sei. 31 Personen sind crkranlt, 10 gestorben. Afrika. Für das Witzmatttt-Ntttcknehmet» hat die Ansführungs- Coi»mission des Antisklavcrci Comitees vier Schleppkähne beschafft und dazu einen Schleppdampfer, welcher die Kähne den Zambesi und de» Schirr hinauf schleppen soll. — Ans Kamerun kommt die Meldung, daß der Ban der dortigen Hafenanlngen in erfreulicher Weise sortschreilet. Milte nächsten Jahres hofft man die Arbeite» beendct zu haben. — Wie in Dar-eö-Salaam in Ostafrika, wo ncnerdings wieder der deutsche Kaufmann Raddatz am Fieber gestorben ist, so wird auch im Togogebiet in Weslafcika über die Malaria geklagt. Dort fehlt es zudem noch an geordneter Kranken pflege. — Sächsisches. — Hosnachrichten. König Albert unternahm am Mittwoch nebst Gefolge von Sibhllenort ans einen Ausflug nach Gntten- tag, um aus einer ausgedehnten Nnudsahrt seine rings um Guttentag gelegene Herrschaft zu besichtigen. Das Mittagessen wurde in der Ober förstern eingenommen und hatten hierzu außer den, Gefolge Einladungen erhalten: der Prinz von Natibor, als Laudralh von Lnblinitz, der Amtsrichter, der Bürgermeister, der Pfarrer und die Amtspächter von Guttentag, der Gütcrdirector Forstmeister Gringmuth, der Oberförster Karsnnkh, sowie die zur Zeit mit Ncvisivnsarbeilcn auf der Herrschaft Guttentag beschäftigten Forstassessoren von der königl. Forsteinrichtnngs- anstatt Greif und Zürncr. Welche Verehrung Sr. Majestät auch außerhalb des Landes gezollt wird, trat besonders bei der in den späteren Nachmittagsstnnden erfolgten Abreise zu Tage. Wiewohl auf Wnnsch Sr. Majestät eine officiclle Begrüßung unterblieben war, halten eS sich die Vereine Guttentag's doch nicht nehmen lassen, bei der Abreise Sr. Majestät Spalier zu bilden und begeisterte Hochs znznrnfe», als Ausdruck ihre» Dankes für die viele» Gnadcnbcwcisnngen, die sowohl der König als auch die Königin der Stadt Guttentag dadurch haben zu Thcil werde» lasse», daß dieselben der Stadt die Er richtung und Unterhaltung eines neuen Krankenhauses ermöglichten und die Erbauung eines evangelischen Pfarrhaus s förderten. — Ernennung. Das königliche Ministerin», des Kultus und öffentlichen Unterrichtes hat an Stelle des am 1. Juli vvnStoll- ^berg scheidenden Nealschuldircctors von Brause de» bisherigen 1. Oberlehrer Lösche znm Directvr, de» bisherigen Oberlehrer Hnth zum 1. Oberlehrer der Realschule zu Stollberg ernannt. — Parteitag der sächsischen Conservativen. Ein solcher findet am 13.J,nn im „Tivoli" zu Dresden statt. Verhandlnngs- gcgcnstand ist: „Die Revision des cvnsecvative» Programms, be sonders in Bezug auf die sociale und Judcnsrage." De» einleitenden Vortrag wird Herr Reichslagsabgcordneter Freiherr v. Frieseu-Rötha halten. Die Versammlung wird von Herrn ReichtStagSabgevrdnctcn Geh. Hosrath Ackermann geleitet werden. Am Vorabend findet ge sellige Vereinigung ans dem Belvedere statt, wobei Herr Ilr. Mehnert die Begrüßungsansprache hält. Nach den Verhandlungen wird ein gemeinsamer Ausflug nach der Bastei unternommen. — Dev Stand dev Saaten in» Königreich Sachsen ist »ach jetzt vorliegenden amtlichen Berichten fast überall befriedigend. Die Mehrzahl der Berichte, welche über den Saatenstand bekannt werden, giebt der Meinung Ausdruck, daß nach dem jetzige» Saaten stande eine reichliche Mittelcrnte zu erwarten ist. — Eine Erinätzignttg der Schlachtstcner für Schweine tritt »ach der königliche» Verordnung mit den, I. Juli d. I. ein. Dieselbe beträgt sowohl beim Bank-, wie beim Hansschlachlen nur noch 2 Mark für das Stück und bleiben Schweine im Gewichte von nicht über 20 Kilogramm steuerfrei. — Der Dank des Bogtländischen Sängerbundes. Veranlaßt durch die Nachrichten über die wohlgclnngcnc Sängerfahrt der Dresdner Liedertafel nach Friedrichsruh hat der Vorstand des Voglländischen Sängerbundes beschlossen, diese», Verein seinen Dank und seine Ancrkennnng z» übermitteln. Es ist deshalb folgendes Schreiben nach Dresden abgegangen: An die hochgeehrte Dresdner Liedertafel! Boi der Huldigung, die Sic kürzlich Sr. Durchlaucht den, Fürsten Bismarck in FriedrichSrnh darbringcn durste», hat Ihr Herr Vorsteher auch im Namen der anderen Sänger des engeren und weiteren Vaterlandes gesprochen und betont, daß sie Alle ei»S wären in der Liebe z» ihm, dem Begründer der deutschen Einigkeit. Wir danken Ihnen i», Namen des Bogtländischen Sängerbundes für diese uns ganz ans der Seele gesprochenen Worte: auch unser Bund Weiß sich Eins mit Ihne» in der hohe» Verehrung unseres Altreichs kanzlers Fürst Bismarck, nnd fühlen wir uns gedrungen, Ihne» dies hiermit nuSznsprcchcn. Empfangen Sic noch unseren Glückwunsch zu der so schön gelungenen Durchführung dieser Ovation. Plauen, am 25. Mai 1892. Mit herzlichem Sängergruß der Vorstand des Vogttändischc» Sängerbünde-. — Arbeiter-Fahrkarten. De» Inhaber» solcher Karte» von Burgstädt nach Chemnitz ist die Rückfahrt von Chemnitz mit Zug 818, Abfahrt 5,20, in 4. Wagcnklasse bi» WittgenSdorf von Montag, den 23. Mai 1892, ob gestattet. — Der Verband der Dramatischen Vereine Sachsens begeht am 25. nnd 26. Juni in Limbach im „Hotel Hirsch" sei» diesjähriges Verbandsfest. — Ban der Wttrschnitzthalbahn. Die königl. Amtshanpt- inannschaft Chemnitz erließ unterm 23. Mai eine die Vorarbeiten znm Ban dieser Bahn belr. Bekanntmachung folgenden Wortlauts: „Das königl. Finanzministerini» beabsichtigt für die von der vorigen Sländcversamiiilinig genehmigte »ormalspurige Eisenbahn von Alt- chemiiltz durch das Wnrschnitzthal »ach Stollberg die speciellen Vor arbeiten anfertigen zu lassen. Die von der genannten Linie berührten Fluren sind: Altchen,nitz, Hartha», Klaffenbach, Ncnkirchc», Adorf, Jahnsdvrf, Pfaffenhai», Niedcrdors und die Stadlflur Stollberg. Die Herren Gcmcindevvrstände der vorstehend genannten Landgemeinden, sowie die Besitzer der durch die genehmigte Bahnanlage i» solchen betroffenen Grundstücke werde» hiervon mit der Veranlassung in Kenntniß gesetzt, nicht nur de», mit Vornahme der Vorarbeiten be auftragte» technische» Personale kein Hinderniß in de» Weg zu legen, sondern demselben den thnnlichsten Vorschub z» leiste», namentlich aber demselben den freien Zutritt zu ihre» Fluren zu gestatten, auch a» den cingeschlagenen Vermcssnngspsählen, welche voraussichtlich längere Zeit unversehrt werde» stehen bleiben müsse», in keiner Weise sich zu vergreifen." — Beschlagnahme. In Dresden fand am Mittwoch Nachmittag in der Buchdrucker«! von Glöß durch Beamte der Criminal- polizci eine Durchsuchung nach der Ahlwardt'schen Broschüre „Juden flinten, 2. Theil", statt, und sind hierbei mehrere Tausend Exemplare in Beschlag genommen worden. Die Beschlagnahme der Broschüre ist auch i» Berlin erfolgt. — Eit» kleiner Jrrthnm im Adrestbuche. Ei» inter essantes Curiosum findet sich im diesjährigen Adreßbnche für die Amtshauptmannschaft Großenhain. Danach ist der Besitzer der Villa Nr. 13 in Zabeltitz: Sc. königl. Hoheit Prinz Friedrich August. In Wirklichkeit ist jedoch der Besitzer des Hanfes ein Neutier, Namens Friedrich August Prinz, der bei», Ausfällen der betreffenden Liste wohl seinen Vorname» Friedrich August hinter den Faiiiilicn- »amcn Prinz gesetzt haben dürfte, wodurch sich der Jrrthnm seitens des Herausgebers wohl erklären läßt, der nun dem Namen den ihm gebührende» Titel hinznfügte. — Denkmals-Enthüllung. In Leipzig fand am Hiinmcl- sahrlstage die feierliche Enthüllung des Felix Mendelssohn-Barthvldy- Denkmals vor dem Nene» Concecthaus, eines Werkes des Leipziger Bildhauers Werner Stein, statt. Die Festrede hielt Or. zur. Günther, der Vorsitzende der Gewandhaus-Eonccrldirectivn und des königliche» Conservatvrinms. Hierauf fiel die Hülle deS Denkmals unter den Klänge» des Mcndclssvhnffchen Fcstmarsches zu», „SommcrnachtS- tranm", vorgetragen unter HanS Silt's Leitung von Schülern des Conservalvrinins. Tan» sprach »och Oberbürgermeister 1)r. Georg! Alle», welche sich um das Zustandekommen des Denkmals verdient gemacht, seinen Dank a»S. Mit einem dreimaligen Hoch schloß die Feier. — Aufgelöste Volksversammlung. Eine für Mittwoch, den 25. Mai vom Agitations-Comitö in die „Goldene Krone" nach Connewitz cinvcrnfcnc socialdemokratische Volksversammlung wurde nach eiuv'ierlelstündiger Dauer durch de» überwachende» Polizeibeamtcn ans gelöst, nachdem der Referent, Herr Richard Fischer ans Berlin, der über „die politische Lage" redete, behauptet hatte, die bekannte An sprache des deutschen Kaisers an die Potsdamer Rekruten bringe das Militär in Cvuslict zwischen dem Gebot ihrer Vorgesetzte», welche das kleincalibrige Gewehr ans das Volk richten heiße», und dem Gebot Gottes: „Ehre Vater und Mutter". Daraufhin wnrde dem Reducr das Wort entzogen, und als er gleichwohl forlfahrcn wollte zu rede», crsolgle ans Grund des sächsischen Vercinsgesetzes die Aus lösung der Versammlung. — Eine originelle Welte ging ein Gutsbesitzer i» Mosel ein, indem er meinte. 15 Turner können nicht ein volles Janchensaß mit Wage» aus den Krenzberg sahren (der höchste Punkt in Mosel). Das gelang aber den Turnern vollständig. Hunderte von Menschen Hallen sich zu dieser eigenartigen Fahrt cingcfnndcii, und das Bravo rufe» wollte am Schluß kein Ende nehmen. Der betreffende Hcrr gab als Verlierer, mit dem Bemerken, „das hätte ich nicht gedacht", ein großes Faß Bier. — Krawalle in Döbeln. Die Ausschreitungen rauflustiger Arbeiter, welche bereits am Sonntag und Montag vorkamen, erneuerten sich am Dienstag in verstärktem Maße an der Haltestelle. Es wurden Rufe laut: „Schmeißt ihn todt!" „Es lebe Bebel!" und die Schutz leute wurden verhöhnt. Da die über 1000 Köpfe zählende Menge aus wiederholtes Ausforder» der Polizei znm Auseinandcrgchen nicht vom Platze wich, schlugen die Schutzleute, unterstützt vom Gensdarm, mit der Klinge dazwischen nnd es gab eine ziemliche Anzahl blutiger Köpfe. Hieraus kam eine Anzahl Tiimultnanteu auf dem Obermnrkt zusammen und hier mußte abermals die Polizei mit der Waffe ein- schreiten. Die Verhaftungen sind erheblich, außerdem sind eine Menge Personen »olirt, denen Anzeige wegen Ausruhr zngchen wird. — Ein seltener kirchlicher Akt. In Lieb stabt fand am Montag vor dem als Zenge gebetene» Kirchcnvvrslande die Privat- confirmation eines 30jährige» Arbeiters statt, der, weil er vor 16 Jahre» wegen geistiger Schwäche nicht cvnfirmirt werben konnte, seit einem Jahre die nölhige» Vorbcreitnngsstnnden dazu aus eigenem Antriebe eifrig und mit Erfolg besucht hatte. —8. Lelsnitz i. E. Ein frecher Einbrnchsdiebstahl wurde in der Nacht zum Dienstag im „Gasthof znm Bromnitzcr" ansgefnhrl. Nachdem die Diebe durch ein im Erdgeschoß befindliches Wvhnslnben- fcnster eingesticgen, haben sich dieselbe» Eingang in den Keller ver schafft und denselben ganz bedeutend geplündert, indem sie Speck, Schinken, Wurst, Butler ». s. w. mitgenommen haben, außerdem fielen Geld, verschiedene Wollwaaren, Leinwand und Kleidungsstücke in die Hände der Diebe. Die im Garten znm Bleichen gelegene Wäsche haben sie schön znsammengelegt nnd außerhalb des Gartens liegen gelassen. Von den Dieben hat man »och keine Spur. — 51. WittgenSdorf. Wie man bestimmt versichert, wird uuser bisheriger Bahnhoss-Jnspeclor Herr A. Dietz als solcher nach Borna versetzt. —n. WittgenSdorf. Am Himmelsahrtstag fand hier das diesjährige JahreSfest des Chemnitzer Epho ralvereine s für Ausbreitung deS Evangelinms unter den Heiden statt. In dem Festgottesdicust, welcher Nachmittags '/„3 Uhr begann, hielt Herr Diakonns Bohne ans Burgstädt über Eph. 4, 10 die Predigt, welche sowohl durch ihren fesselnden Inhalt, als auch durch den herrlichen Vortrag bei alle» Kirchenbesacher» eine» nachhaltigen Eindruck hinterließ. Die hieraus im Eichler'schc» Gasthausc abge- halienc Nachversammlnng wurde vom Ortspsarrcr Herrn 1'. Fromm- hold mit einem aus dem Herzen kommenden nnd zu Herze» gehenden Willkommengrub eröffnet, woraus zunächst Herr Superintendent Pro fessor Mi chael eine geistreich« Ansprache über das Werk der Mission fm Allgemeinen hielt. Die dann folgenden Ansprachen der Herren Diakonen «»»etger). Enderlein und Thiele au- Chemnitz führten die aufmerksam Zu« hörenden nach Indien, jenem Laude» in welchem besvuderS unser« sächsische (sogenannte Leipziger Tamulen-) Mission segeuS» nnd erfolg, reich thälig ist. Während Herr Diakon»» Enderl ein da» Leben eine» svonf der Sehnsucht nach der Mission 'erfüllten Mädchen», die durch ihren Missionseifer sich im Dienst de» Herr» verzehrt hat, in packenden Bildern vor d e Auge» malte, schildert« Herr Diakon»- Thiele in ergreifender Weise die gränlichen Schicksale der indischen Mädchen, Frauen und Wiltwen. In der letzten Ansprache schilderte Herr Diakon»- Michael ans Chemnitz; in lebhafte» Farben die mannichfachen Erlebnisse einer MissisnSexpedilion nach dem Nyaffa-Sek Die Versammlung, welche ebenso wie dcr Gottesdienst trotz der herr schenden drückenden Hitze äußerst zahlreich besucht war, wurde von Herrn?. Fromm hold mit Worte» deS Dankes geschloffen. Die im Gottesdienste und in dcr Nachversammlnng für die Zwecke der Heidenmission gesammelte Collecte ergab den ansehnlichen Betrag von ca. 103 Mk. — Selbstmordes In Bnrkhardt-dor sjshat sich der Fabrik« arbeiter K. A. Eidner erhängt. Derselbe hinterließ seine; Frau mit 8 znm Theil unerzogenen Kindern. — In Amerika bei Penig er tränkte sich die Fabrikarbeiterin Gnmprecht. — Brände. In Lichtend erg bei Freiberg brannten da- Wohn- und ein Nebengebäude des früher Lob'schen jetzt Vcllmann'schen Gutes ab, in Hartmanusdorf bei Kilchberg das Baumann'jche Gut. Chemnitzer Stadt Anzeiger. Die Freunde impreS BlaUeS werde» erpicht, ,„>S wichtige Begebenheite« gütlglt mltjUtcheNe». Chemnitz, den 27. Mai 1892. — Handels-Register. Unter dem 25. d. MtS. wurde ans dem die Acticngesellschaft in Firma Chemnitzer Dü» ge rabfnh r- Ge feilschast betreffenden Folium 3510 verlantbart, daß laut Beschlusses der Generalversammlung vom 29. März d. I. das Grnnd- capital der Gesellschaft durch Ausgabe von 100 Stück ans de» In haber lautende» Aclien zu je 1000 Mk. um 10 ',000 Mk. erhöht nnd dementsprechend das Gesellschaftsstatut in de» HZ 2 und 11 abgeändert worden ist. — Slblvesenheits Vormundschaften. Für den anSge- trctenen Kaufmann Albi» Hofiuaun von hier ist der Kaufmann Herr Christian Fried richsen hiersclbst, für de» znletzt in Chemnitz wohn!aft gewesenen, von München anS im Jahre 1877 verschwundenen Kanfman» Christian Bruno Schneider aus Oedera» der Locomotivführer Herr Hugo Alfred Schneid er in Dresden und für den vermulhlich »ach Amerika ansgcwanderten Architekten Karl Louis Brückner von hier Hcrr Friedensrichter E.nst Julius Uhlich hierselbst seitens des hiesige» königl. Amts gerichts, Abth. L, »nter dem 24. d. Mts. als Adwesenhcitsvormnnd verpflichtet worden. Dagegen wnrde unter demselben Tage die Ab- wescnheitsvornnmdschast über den Occonom Otto Glänzel von hier wieder aufgehoben. — u. Eisenbahnwesen. Zum Psingstfcste gelten die am Sonnabend vor Pfingsten bis z» nächsten Mittwoch gelösten Rück fahrkarten für de» Lokalvcrkehr dcr sächsischen Slaatsbahne», ferner die dreitägigen Niindrcisekarten vonAltciibnrg durch dasMiildn- thal, von Chemnitz über Obcrrittersgrün und Ccaiizahl, von Dresden-Altstadt über Geising, Altcnbnrg »nd Kipsdorf, von Ne »mark durch das Etstcrlhal und von Schleiz über Gera bis mit Freitag nach Pfingsten. Im Verkehre zwischen sächsischen Sta tionen einerseits und Stationen der preußischen SlaaiSbahnc», dcr thüringischen Privatbahnen und der Dahmc-Uckrocr Bahn anderer seits gelten die dreitägigen Rückfahrkarte», welche am Sonnabend vor Psingsten gelöst werden, zur Rückf.chrt bis mit Dienstag nach Pfingsten. — Thalia-Theater. Nächsten Sonntag wird die Novität „Schlimme Saal", Vollsschanspiel von Otto Bischer, zur erstmaligen Ausführung am hiesigen Thalia-Theater gelangen. Die Novität ist bereits am Barney-Thcaler in Berffn, sowie auch in Frankfurt a. M. und Bremen mit großem Erfolg in Sccue gegang n und dürste Wohl auch hier allseiliges Interesse finden. — Am nächäcu Dienstag wird die mclvdienrciche Operette von Millöcker „Das ver wunschene Schloß" vollständig »en einstndirt zur Aufführung gelangen. —e. Eden-Theater. Der lustige und geräumige Ban ans dem Nenflädter Markte, in welchem Herr Director Schenk seine Darstellungen alltäglich Vorfahrt, gewährt auch während dcr gegen wärtig herrschenden tropischen Hitze einen angenehmen Aufenthalt. Dieser Umstand trägt nicht minder dazu bei, daß dcr Besuch des Theaters sich täglich mehrt, wie die Rcichhaltigkc t und AnpehnngS- krast des Gebotenen. Die seltene Gewandtheit, mit nie chcr Herr Directvr Schenk seine Darstellungen auf dem Gebiete der Zauberei, Physik, Optik rc. ansfnhrt, läßt es erklärlich finden, daß man auch früher Gesehenem wieder Interesse cntgcgcnbringt, z. B. der „Reise durch daS Unmögliche", dem „lustigen Geister Concert" n. s w. Auf merksamkeit erregen ferner: „Die persische Hütte", die „blührnden Rvscnbciumchcn" rc., nicht minder die Vorführung interessante,: humvristis her Schattenbilder, der Wnndrrsontaine, der lebenden Bilder in feenhafter Ausstattung nnd prazhtvvller dccorativer Transfor mation. —i—. Spielplatz im Zelsigwalde. Wie ans unserem heu tigen Berichte über die letzte Sitzung des Stadtvcrvrdnetcn-Collegiuws vom Mittwoch Abend ersichtlich ist, dürste dcr von dcr Bewohner schaft unserer stark bevölkerten östliche» Stadttheilc längst gehegte be rechtigte Wunsch nach Beschaffung cincS Spielplatzes im oder am Zeisigwalde aiialog dem am Küchwalde gelegenen in nicht allzu ferner Zeit in Erfüllung gehen. Herr Stadtverordneter Wecke r konnte als Referent über die Rechnung dcr Forstkassc ans das Jahr 189 l die erfreuliche Mitlhcilnng mache», daß seitens der Forstverwaltung be reits ein Platz hierfür zur Verfügung gestellt worden sei. Herr Stadt verordneter Heller wies auf die weite Entfernung einzelner Stadl- theile von de,» Spielplätze am Küchwalde hin, welche den Nutzen dieser segensreichen Einrichtung für die in denselben wohnenden Kinder insofern illusorisch mache, als diese so erschöpft dort ankäme,', daß von einer Betheilignng am Spielen wohl kaum noch die Rede s> in könne, besonders wen» man an den weiten Rückweg denkt. Der von Herrn Heller ausgesprochene Wunsch» daß der Rath recht bald die erforderlichen Weisungen zur Herrichtnng des neuen Spielplatzes am Zeisigwalde ertheile» möge, dürfte in weiten Kreisen unserer Ein wohnerschaft gcthcilt werden. —* Selbstmord. Am Mittwoch Abend hat sich ein hiesiger 25jähriger Einwohner in seiner in der Wiesenvorstadt gelegenen Wohnung erhängt. —* Plötzlich erkrankt. Am Mittwoch Mittag waren aus dem Friedrichsplatz eine Menge Menschen zusa»ime»gcla»fen, weil dort ein Man», anscheinend von Krämpfen befallen, in völlig hilf losem Zustande auf dem Boden lag Ans Anordnung eine» Schutz- manns wnrde der Erkrankte mittelst KrankentranSportwagcns »ach der nächsten Polizeiwache gebracht, wo er sich bald wieder so weit erholte- daß er allein nach Hause gehen konnte,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)