Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189205318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920531
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-05
- Tag 1892-05-31
-
Monat
1892-05
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.05.1892
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Skr. 124. ««chslsch,» L«»»«».«»ierOer <«h-«»ktz-r «-r»er»I.«»»er--»). 81. Mai 1892. i» Lopenhage, «it der Prinzessin Louise van Dänemark, der äl-este» Tochter de- krouprinzk», verlobt hat, noch in diesem Jahre abge- holteu werden. — Minisierpräfident Salisbury, welcher am Himmrlfahrtstage bei einer Aussahrt mit seiner Eqnipage nmgeworsen Wurde, hat sich von den Folgen des Sturze- vollkommen erholt. Rußland. 3«r Zarrnreise. Tie Abrei'e de» Zaren von Kopenhagen uach Berlin resp. Potsdam wird wohl am Milt voch Morgen erfolgen. — Außerordentliche Vorsichtsmaßregel», ähnlich wie bci d.n Eisenbahn- reise» des russischen Kaisers, sind gclegcntiich scincr kehlen Seereise „ach Kopenhagen get: offen worden. Auf dem Wege, welche» die russische Kaiserfamilir an Bord dcS .Pvlarsiecn" »ahm, waren in bestimmten Räumen russisch« Kriegsdampscr poslirt. Tie Schiffe hatten Befehl, sich auf den ihnen angewiesenen Paukten bis z»i» Jusichikomiiic» des „Polarsteni". der mit einer Schnelligkeit von 17 Knoten die Stunde fährt, zu bleibe» und dann, sich rechts haltend, denselben Curs in einer Entfernung von nicht weniger als drei Kabeltau riiizuschlageu, nachdem aber die Macht an iönc» vorübergef ihren, iui Kielwasser der selben zn verbleiben und ihr bis znm nächsten StätionSschiffe daS Geleit z» geben. An»erika. Wahlkamps. Man nimmt in Nordamerika an, daß der heutige Präsident der Vereinigten Staaten, General Harrison, in seinen Be mühungen. auch bci der kommenden Präsidentenwahl wieder als republikanischer Candidat zu gelte», kein Gluck haben wird. Tie Mehrzahl der repnblikani'chen Vertrauensmänner will den heutigen EtaatSsecrctär dcS Auswärtige», Blaiue, ans den Schild erheben. Candidat der demokratischen Partei ist wieder der frühere sehr tüchtige Präsident Clevcland. Der Wahlkampf, in welchem es sich besonders nm Zollsragcn handelt, wird, wie vor drei Jahre», rin recht heißer werde». - Sächsisches. -— Auszeichnung. Ten Waldarbeiter» des Brcilenbrminer StaatSforstrcviercs Ang. Riedel, Friede. Eschcr und Jriedr. Müller ans Vreileubrunn wurde die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit verliehe» »nd jedem ein Geldgeschenk überreicht. BiS zu 50 Jahre» haben diese Arbeiter dem Staate gedient und sind jetzt noch thälig. — Postalisches. In GrIImb ach (Erzgebirge) tritt am 1. Juni eine Postagenliir in Wirksamkeit, deren Verbindung durch Boteuposten zwischen Jvhstadt und Grumbach unterhalten wird. Den Landbestellbezirk der neuen Postaiistr.lt bilden die Abbaulen Naumühle, Heilbrouii, Tvrfhaus, Zecheuhaus, Tvrsmühle, Sorgmühle und Pochwerk. — Bermachtttitz. Durch letztwilli'ge Verfügung de- in Dresden vrrstorbencn Herr» Tischlermeisters Gottlieb Moritz Braune sind der de ntschkatholi scheu Gemeinde daselbst 1000 Mk. mit der Besiinininng zngcivendet lvordeii, daß die jähr> lichen Zinsen von de», Vermächtnisse jedes Jahr zu einer Christ bescheerniig für die armen Kinder in genannter Gemeinde verwendet Verden. — Arbeiter-Fürsorge. Aus Dresden wird geschrieben.' Freudig überrascht wurde» in diese» Tagen eine Anzahl Arbeiter- wiltwen, deren Gatten einst in der Stcingntsabrik Billcroy u. Boch beschäftigt gewesen waren. Bei Gelegenheit des goldenen Ehejubiläums des Chefs, des Herrn Gcheimraths E. Boch zu Mettlach, hat derselbe im Vereine mit seiner Gattin 70 hiesigen Witlwe» je 100 Mk. znm Geschenk gemacht. Wieder «i» höchst erfreulicher Beweis edler Für sorge für die Arbeiter. — Eine Liebestragövie spielte sich in der Nacht zum 28. Mai in TanuenbergSth al ab. Die Pflegetochter eines Einwohners halte wegen eines Liebesverhältnisses mit einem jungen Manne eine Züchiignug vv» ihren Pflegeeltcru erhalte». Aus Zorn oder au- Scham hierüber ging Elftere in den nahen Teich, um sich zu ertränken. Bald darauf sprang auch ihr Liebhaber in das Wasser. Während das Mädchen noch gerettet werden konnte, ist der junge Mann erlrniikcll. — Der Ernährer gestorben. Vor etwa 6 Woche» erzählten wir, daß in Böhrigeii bei Rvßweiii eine Arbeiterfamilie durch die Gelnrrt von Drillinge» zugleich erfreut und auch in schwere Sorge gestürzt worden sei. Heute können wir dem die schlimmere Nachricht ausrigtii, daß das Oberhaupt dieser Familie, Hermann Wende, ein braver Arbeiter, »ach karun Ltägigem Krankenlager jetzt de» Seine» durch de» Tod entrisse» worden ist. Der Wiltwe, selbst krank und schwächlich, fällt nun die Sorge für 6 Kinder im Alter von 6 Wochen —Lis 9 Jahren, darunter die Drillinge, die als »»»ilere Jungen gedeihen, allein z». Der armen Frau ist ei» s hwercs Loos geworden, und ihre Trauer um den verlorenen Mann wird eine sehr tiefe sein. — Schlachthaus. Ter Bau eines solchen wurde in Mitt- Weida in Angriff genommen. — Uttgtülkssall. In Ol beruhen, fuhr der noch ziemlich junge Geschirrführer Heinrich Wolf in den Wald, ui» Klötzer zn holen. Beim Nachhanscfahrcn hatte ec einen enge», bergabgehende» Hohlweg zn passircu. Beim Anziehen des Schleifzengcs ist Wolf gefallen »»d der schwer beladene Wagen ihm riler den Unterleib ge gangen, auch erhielt ec einen Beinbruch und verschiedene Verletzungen am Kopse. Ein später hi»z»gekoi»me»es Geschirr fand den Verun glückten und brachte ihn i» seine Wohnung, wohin sofort ärzliche Hilfe geholt wurde. Lcivcr verschied Woff »ach vierstündigem qual vollen Leiden an den erhaltenen Verlegungen. — Brände. In der Nacht znm 28. Mai entstand in Neu st ädtcl in feuergefährlicher Lage der Stadt ans noch unaufgeklärte Weise, jedenfalls aber durch böswillige Veranlassung ein Brand, welchem fünf Bauerngüter mit sänuntlichen Wirlhjchaftsgebände», sow e da- Wohnhaus des Tischlers Wcißslvg zum Lpser fielen. Die Namen der betroffenen Landwirthe sind Rcnlher, Jäh», (Heims-Gnt), Noßncr, Heinr. Gerber, Körnig. Bei der leichten Bauart der Häuser und den viele» anzchäusie» brennbaren Stoffen griff das Feuer rasend schnell u», sich, so daß viele Personen nur das nackte Leben rcllei, konnten. Glücklicherweise konnte da» Vieh mit Ausnahme von zwei Ziege» und einige», Federvieh gerettet werden. Von 12 hart betroffenen Familien hatte nur eine versichert, da die Versicherungs gesellschaften Schwierigkeiten erholen. — In Altstadt-Borna brannten Wohnhaus und Scilengcbände de- Jnngc'schen Gasthof- »icdcr, in Fraucilgrüii bci Brambach Schuppen und Scheune des Gutsbesitzers Heinrich, in Neichen doch der Tachstnhl des Hauses der Witwe Nahnfcld. 11. Wittgcusdorf, 30. Mai. Am heutigen Tage wurde Herr BahiihofSinspcctor Hübner, bisher Slalivnsassistcnt 1. Kl. in Hof, an Stelle des »ach Borna versetzten Bahnhoss-Juspeclors Herr» Tietz in sein neues Amt eingcwiescn. —Ii. Nenkirchen. Am 10. Mai kehrte eine Schwester des Herrn Clemens Puschmann hier vo» Australien zurück, wohin sie im Jahre 1876 mit ihrem Galten, Schuhmacher Thicme ans Nochlitz, Von ihrem Geburtsort LcnkerSdors ans ansgcwaudert war. Anfangs wußte sich das Ehepaar dort sehr mühselig bchelwii, später gestaltete sich ihre Existenz aber recht behaglich. Thicme starb jedoch »ach Verlauf von ca. 6 Jahren und die Wittwe heirathete dann einen englische» Ingenieur. Dieser, »il dem sie ebenfalls glücklich lebte, starb jedoch gleichfalls und zwar im Februar d. I. Die zum zweiten Male Wittwe Gewordene entschloß sich nun zur Rückkehr in ihre Heimalh. Es ist noch nicht bestimmt, ob dieselbe für immer hier bleiben wird. Zur Beschlagnahme der Ahlwardt scher» Broschüren. In dem landgerichtlichen Beschluß, nach welchem der 1. Theil der .Judenflinten* — sieben Wochen »ach Erscheinen! — auf Antrag Lowe's und kühne - beschlagnahmt wurde, heißt eS: In der Strassache wider den Rector Hermann Ahlwardt zu Berlin be schließt da» königliche Landgericht 1, Strafkammer V, daselbst auf die Beschwerde der königl. Staalsaiiwaltschast vom 19. d. M. übcr den die Beschlagnahme der incriminirten Druckschrift »Neue Ent hüllungen, Jiideiiflinte»" vo» Hermann Ahlwardt ablehnenden Be schluß des UntersiichnngsrichterS vom 18. Mai 1892: in Erwägung, »daß die Behauptungen des Angeschiildigten in der incriminirten Brochüre, welche sich auf die in der Löwe'schen Fabrik bei Anfertig ung und der Ablieferung der für die Armee bestimmten Gewchre angeblich vorgckomiiieiien Unregelmäßigkeiten und Pflichtwidrigkeile» beziehen, nicht ohne Weiteres sich als nicht erweislich wahre Thatsachen darstellen, im Hinblick auf die vom Angeschuldigtcn beigebrachtcn Beweismittel und ans die Erklärung der Beleidigten» welche einen nicht «»ivesentlichen Theil dieser Behauptungen als richtig — wenn auch im beschränkten Umfang — zugeben, und daß mit Bezug ans diese Handlungen bei» Angeschiildigten zweifellos der Schutz des Z 193 des N.-St.-G.-B. zugc- bjlligt werden muß, daß dagegen, soweit der Angeklagte mit Bezug auf die Bethcitigtcn Fol. 14 und 15 der Broschüre behauptet, daß dieselben in landesverrätherischer Absicht und aus Gewinnsucht ge handelt haben, der Thalbestand der tztz 185/86 des R.-Str.-G.-B. iudicirt erscheint, weil diese Behauptung völlig beweisloS dasteht »ud hier die Anwendung der ßtz 185/86 citirt nicht ohne Weiteres erhält, daß deshalb die iucriniinirle Broschüre in diesem Theil gemäß den Bestiminuiigen in den tztz 20, 27 de» Pr.-G., HZ 40/41 des R.-Slr.-G.-B., Z 94 der St.-P.-O. der Beschlagnahme unter liegt und der dieselbe ablehnende Beschluß des UnlersiichniigsrichterS vom 18. Mai d. I. insoweit anfzuhebeu war, daß unter Aushebung des aiigcsochtenc» Beschlusses Z. M. die Broschüre „Nene Ent hüllungen, Judenfliiiten" von Herma»» Ahlwardt, Rector in Berlin, Dresden, Verlag der Drnckcrci Glöß, 1892, wegen der darin ans Seite 14 »»d 15 nntcr der Ueberschrift „Wie der Staat betrogen wird", mit Bezug auf tic beleidigten Fabrikbesttzcr I. Löwe und Oberstleutnant Kühne enthaltene» Behauptungen i» alle» Exemplare», da, wo dergleichen zniu Zwecke der Verbreitung sich befinden, mit Beschlag zn belegen." Wesentlich an diesem Beschluß ist: I. die Mittheilinig, daß die von Löwe mid Kühne verlangte Beschlagnahme in erster Instanz überhaupt abgelehnt wurde; 2. die ausdrückliche Erklärung, daß Lowe und Kühne wesentliche Beschuldigungen Ahlwardt's, wenn auch nnr i» ciiigcschräukle», Umfange, als richtig zugegeben habe». — Da» beanstandete Kapitel hat übrigens der Verleger Glöß in Dresden sofort ausgeschaltet, so daß der 1. Theil der »Judciislinleil" wieder vertriebssrei ist. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Freunde unteres Bl-UeS wcrd-u ersucht, uns wichtige Begebenheiten gllligst mitzuthcNe«. Chemnitz, den 30. Mai 1892. — Unsere Ausfuhr nach England. Es ist begreiflich, daß unsere Industriellen, die wegen ihrer bedeutenden Ausfuhr nach allen Länder» der Erde von jeder Zolländerung in eine», Lande fühlbar betroffen werden, Vv» Herzen wünschen, daß nuiiniehr ein Stillstand in den fortwährenden Zvllerhöhuiigen eintrilt. Wen» nun die jüngst gehaltene Rede des englischen Premierministers Salisbury vielfach dahin gedeutet wird, daß auch in Großbritaunien ge wisse Zollerhvhiuigen eintrele» könnte», jo muß das mich unsere Exporteure beunruhige», da England der bedeutendste Abnehmer für die meisten hier und im ganzen Erzgebirge erzeugten Waarcn ist. So gingen z. B. im ersten Vierteljahre 1892 bei einem Gcsammt- versandt von 25,860 Doppcl-Eentner baumwollener Strumpf- waaren allein 2375 T.-Cir., also fast der zehnte Theil, nach Eng land; ferner erhielt dieses Land von den 296 D.-Etr. nach dem Auslände gesandten seidenen S triim pswaaren 77 D.-Ctr. — 26 Prvc., von den 639 D.-Etr. halbseidenen Strümps waare » 289 D.-Etr. — 45 Proc. und von 7113 D.-Ctr. wollene» »n- be druckten S trumpswaa re» 2718 D.-Ctr. — 38 Proc. Tie Störung eines solch regen Verkehrs würde für die gcsammle sächsische Industrie die »cichtheitigste» Folgen haben. —Linsonie-Eoncertin Erler'S Restaurant. Am ver gangenen Sonnabend Nachmittag sa»d das vo» der städtischen Kapelle unter Mitwirkung von Schülern des königl. Seminars zn Zschopau angckündigtc Sinsonic-Coiicert statt. Trotz der tropischen Hitze hatte sich ein großer Znhvrerkrcis dazu eingesiilide», so daß der Saal überfüllt war und viele Zubvrcr im Rebensaale Platz nehmen »inßtcn Die Eonccrtc werde» — abgesehen von dem z» erwartende» Knnstgcnuß - auch deshalb gern besucht, weil sie ein Zusammcutreffen von Am gehörigen und Freunden der Schüler des Seminars ermöglichen Ten orchestralen Theil des Cvncertes führte die städtische Kapelle unter der bewährten Leitung des Herrn Kapellmeisters Pohle in meisterhafter Weise aus. Es kamen zur Ausführung: Ouvertüre znm Svininernachtstraiim von Mcndclssohn-Bartholdy. Sinfonie Nr. 4 L-clur vo» Beethoven, Sarabande für Vivloncellv von Bach Tarantella von Mann, Luverlnre zur Oper: „Oberon" von Weber, zwei nngarischc Tänze 5 n»d 6 vo» Brahms. Aber nicht minder lrnge» auch die gesangliche» Darbietungen seitens der Schüler unter d^r gediegenen Leitung des königliche» Mnsikdirectors Herrn Höpner znm Gelingen des Conccrts bei. Die jugendliche» Säuger, die trefst iche Schule zeigen und über recht beachtenswerthe Kräfte verfüge», brachte» folgende Gesänge zum Vortrag: Altdeutscher Hymnus für ge mischten Chor von G. Vierling, „Auf der Alp" vo» Or. Kust nnd Wanderlied Nr. 1 von I. Rheinberger. Tie Leistungen der Schüler verdienen um so mehr Anerkennung, ivenii man berücksichtigt, daß sie durch de» weite» Marsch bci drückender Sviinciiglnlh von Zschopau bis Chemnitz abgespannt sei» mochten; jedenfalls beweisen ober ihre gediegene» Darbietungen, die reiche» Beifall fanden, daß dem Gesänge auf dem Zschopau» Seminar eine sorgfältige und vortreffliche Pflege gewidmet wird. —c Sommerprogramm des I. Naturheilvereins. Nach dem bewährten Vorgehen im letzte,, Jahre veranstaltet der rührige Vorstand des Ve reins für v olksverständliche Ges»»dheits- pflege und Na tnrheilkuiide auch in diesem Svmnierhalbjahre eine Reihe vo» Aurslügen bez. Vorträgen, «Heils zur Bequemlichkeit für die auswärtigen Mitglieder, theils »m seinen hiesigen Angehörigen Gelegenheit zu gemeinsame» Spaziergängen und einem gemüthlichen Tänzchen zu bieten. Dieses soeben zur Versendung gelangte Pro gramm wird durch einen, nächsten Mittwoch im .Colosseum" zu Kappel stattfindeiideu Vortragsabend eröffnet, in welche« Her, Theodor Hieke über „Krankenstube und Krankenpflege" spreche» wird. Der »sie AuSflng findet am Mittwoch, den 15. Juni, nach dem „Waldschlößchen" statt. Am 29. Juni wird Herr Stahringer i» der .Scheibe" üb» „Behandlung der Magens in gesunde« »ud kranken Tagen" sprechen, daran reihen sich am 13. Jnli, 10. August, 31. Angnst und 14. September (stets Mittwoch) 4 »vettere Ausflüge» deren Ziel der .Westendpark", der „Wintergarle, Schönau", „Schneider'S (früher Fladerer's) Gasthaus" und da» Restaurant „Wind" sein wird. Zu den beiden Vortragsabenden haben auch Gäste, zn den Ausflügen mit Tanz mir Mitglieder mit ihren An gehörigen Zutritt. — Briestaubenzüchtervereln „Eilbote". Gesten, Sonn tag, den 29. Mai, früh 4 Uhr 13 Minuten wurden 207 Tauben des hiesigen Briestanbeiizüchtorvereins „Eilbote" in Rothenburg a n der Oder ausgelassen. Herr Gustav Friedrich zeigte die erste dieser Taube» 9 Uhr 30 Minuten im Vereiuslokal — Hotel de Saxr — vor. A» Preisen erhielten die Herren Gustav Friedrich de» 1., Alba» Harzdorf den 2., Georg Schreckenbach de» 3., Heinrich Jungnickel den 4., Albert View cg den 5., Rndolf T Hey so» i» Remse den 6. und Ernst Boß neck den 7. Preis. Herr Gustav Friedrich erhält außerdem »och eine silberne Verbands- Medaille. — Freiwillige Feuerwehr. Mehrere ehemalige Feuerwehr leute bitten die alle »och lebenden Kameraden, welche an der vor 25 Jahren in Burgstädt statlgehabte» Gründung des damaligen BezirkSfeuerwehrvcrbandeS für Chemnitz und Umgegend theilnahmen» sich bchiiss korporativer Betheiligmig an dem Sonntag, den 3. Juli, abermals in Burgstädt stattfiiidendeii 25. KreisfeucrivehrverbandStage morgen Dienstag Abend in Brüx'S Bierstube, Brückcnstraße zn einer Besprechung eiiizusinde», um übcr weitere Maßnahmen Ent schließungen zu fasse». —e. Eden-Theater. Durch die gegenwärtig herrschende prächtige Sonlmerwitteriiug werde» die Vorstellungen i>» Eden-Theater, die viel Interessante» »nd Abwechselndes, wen» auch nur wenig Neues bieten, stark beeinträchtigt, so wiese» sogar in der gestrige» Sonlitags-Abend Vorstellung »ameiitlich die besseren Plätze recht em pfindliche Lücken auf. TaS erschienene Publikum spendete den »laiinigfache» Darbietungen im Theater reichen Beifall. — EoncuröVersahreu. Infolge Vorschlags zn einem ZwaiigS- verglciche ist in dem Coucnrsverfahren über das Vermögen de- Kaufmanns und Fabrikanten AegidiuS Hermann Adolf Paul Schulz — in Firma Schreiber L Co. — in Einsiedel der BergleichS- tenui» auf den 24. Juni Vormittags 10h', Uhr anberaumt worden. —r—. Nnfall mit Petroleum. Trotzdem schon wieder holt vor dein iiiivorsichtigen Umgehen mit Petroleum znui Anzünden oder Brieten von Feuer gewarnt worden ist, ereigne» sich doch fort gesetzt recht vechängnißvolle Unfälle dieser Art. Am vergangenen Sonnabend gegen Abend goß ein 15 jähriges Mädchen in der Küche einer Wohnung a» der Bcrnsbachstraße aus einem Gefäße Petroleum in das Feuer des Ofens. Die sofort zurückschlagende Flamme brachte den Ocibchäller zum Explvdire», so daß die Bedaliernswerthe plötzlich in Hellen Flammen stand. Brennend stürzte sie auf de» Hausflur nnd rief die Nachbarinnen zur Hilfe. Das arme Mädchen mußt« für seinen Leichtsinn schwer büße», denn cs trug trotz sofortige» Er stickens der Flammen mittels einer Stnbendccke am ganze» Körper so schwere Brandwunden davon, daß sich ans ärztliche Anordnung seine Uutcrbringnng im Stadlkrankenhause nolhwendig machte, woselbst sie am Sonntag früh in der zweiten Stunde ihren Leiden erlegen isiv Auch ein Theil der Kücheneilirichluiig wurde bei der Explosion ver nichtet oder beschädigt. —I— Vorsicht beim Koche» mit Spiritus. Am Nach mittag des gestrigen Sonntag war eine Ehefrau am Tische ihrer hiesigen Wohnung mit der Zubereitung von Kaffee ans einem Spiritus kocher beschäftigt. Als sie hierbei Spiritus aus einer Flasche „ach- guß, schlug die anscheinend erloschene Flamme plötzlich hoch ans nnd entzündete auch den noch in der Flasche befindlichen, nicht un bedeutende» Nest des Brennstoffes. Bei den Loschversucheu traf der brennciide Spiritus de» gegenübersitzeuden, in seine Lektüre vertieften Ehemann der Unvorsichtigen, dessen rechter Heiiidärinel sofort hell brannte. Hierdurch trug der für den ersten Augenblick heftig er schrockene Mann einige zum Glück nicht bedenkliche Brandwunde» davon, auch war ihm das Kopshaar an der betreffenden Seite ver sengt worden. Nur schlcniiigster Hilfeleistung seitens seiner Angchörigeil hatte er es z» verdanken, daß es überhaupt noch so glimpflich ab ging. Der Fall lehrt aber, daß mau sich vor dem Nachgießen vo» Spiritus in den Kocher erst genau von de», Erlöschen der Flamme überzeugen muß, was namentlich bei Hellem Sonnenscheine leicht täuscht. — Kleiner Brand. Nm vergangene» Sonnabend hat in einem Wohnhause an der Ainalicnstraße früh gegen 11 Uhr ein kleiner Brand stallgefnndeli, der glücklicherweise durch die Hans- bewohner bald gelöscht werden konnte. —* Ei» fchubähulicher Kuall ertönte plötzlich, als gestern Nachmittag ein von Rcichenbach kommender Pcrsvileuzug auf der Nicolaihaltestelle einsahr. Es ergab sich, daß an der Locomottve da» Wasserstandsglas geplatzt war. Irgend welche Störungen sind da durch nicht entstände». —* Gut abgelattsen. Am Sonnabend Nachmittag riß an einem Neubau an der Angustilsburgerstraße beim Ausziehen von Balken das Seil und die Balken stürzten mit donnerähnliche», Krache zwei Stockwerke hoch auf die Straße hinab und rissen das am Neu bau befindliche Schutzdach mit sich. Verletzt wurde dabei glücklicher Weise Niemand. —* Widerliche Scene. Ei» in eine», Hause der Pcterstraße wohnhafter Arbeiter war gestern Abend in angetrunkene», Zustand nach Hause gekommen, hatte mit seiner Frau Streit augrfangen, diese und seine Kinder mißhandelt »nd hieraus in seiner Raserei mit einem Beil de» größten Theil seiner Möbel anreinaiidcrgeschlagcn. In Folge des Vorgangs hatte sich eine nach Hunderten zählende Menge theils i», theil» vor dem Hanse angcsa»»»elt. Ei» herbcigcnifener Schutzmann machte durch Sistiriiug des Wütheuden nach der Wache der widerliche» Scene ein Ende. —* Schengetvordenes Pferd. A», Freitag Abend gegen 6 Uhr fuhr ein Botenfiihrman» mit einen, zwcispciiinigcn Wagen übcr den Markt »ach der Kloslerstraße; am Hintertdeil de» Wagen» halt« er, entgegen der Straßenpolizciorduung, ein Pferd mit einem Strick angehäiigt. In, Weiterfahre» löste sich der Strick, das Pferd wurde scheu, riß sich lo» und rannte in voller Carciere über den Markt nach der Bretgasse, wo c» ausglitt und niederstürzlc. Einige hcrbcigceiltc Männer brachten das Pferd znm Ausstehei, und über- gaben es dem Geschirrführer. —* Unfall. Vo» den, gestern Mittag bei der Platz'iiiisik auf de», Hauptmarkt versammelten Publikum fiel ein junger Mensch, aii- cheincnd von, Hitzschlag geirofscn, Plötzlich u>». Er wurde in ein benachbartes HauS gebracht, wo cr sich bald wieder erholte. —* Bösartiger Hnttd. Am Sonnabend Abend »vurde cm 4jShriger Knabe ans der AugustnSburgerstraße von einem nicht mit Maulkorb versehene» großen Fleischerhlind dermaßen gebissen, daß da»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)