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Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189206014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-06
- Tag 1892-06-01
-
Monat
1892-06
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.06.1892
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V Da«»'» de» folgende»'Tages) zur Ber- srndung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Laudes-Anzelger": mit täglich einem Extra-Veiblatt 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler b Sächsische Gerichtözeitung 4. Sächsisches Allerlei K. Jllnstr. Unterhaltnngsblatt 8. Sonntagöblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei Ausgabestellen monatlich 70 Pfg>, bei Post-Anstalten monatlich 7S Psg. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Dir Hauptblätter de» „Sächs. Landes-AnzeigerS" erscheinen (ohne besten Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-Ansgabe Chemnitzer Geneval-Anzeiger für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei inS Haus; außerhalb Chemnitz monatlich SO Psg. mit Zuträgern als: Mittwoch, 1. Ju«i 18S2. Der „Sächsische Landes-Anzelger* ist I» der deutschen Post-Zeitungs-Preislist« unter Nr. 5580 eingetragen. (Oesterreichisch. ZeituugSkatalog Nr. 2651.) Der „Chemnitzer Geiieral-Anz ist in der deutschen Post-ZeitungS-Preislist« unter Nr- 1342 eingetragen. (Oesterreichisch. ZeitnngSkalalog Nr- 5SL) Verlags-Austalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschlnß Nr. 138. Telcgr -Adr.: LandeS-Anzeiger, Chemnitz- Anzeigenpreis: Sgespaltenc CvrpuSzeile (ca. 9 Silbe» fastend) oder deren Raum 15 Psg. — Bevorzugte Stell- (ügespaltenc Petitzeile ca. 11 Silben fastend) oder deren Ran», 30 Psg. Anzeigen können »nr bis Bormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden ohnePreiSansschlag gleichzeitig Be! wiederholter Aufnahme entsprechend billiger. — c Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger". Politische Rundschau. Chemnitz, de» 31. Mar. Deutsches Reich. Vom Kaiscrhose. Am Montag Abend erfolgte die Ankunft der Königin-Negentin Emma der Niederlande und ihrer Tochter, der kleinen Königin Wilhcimine in Potsdam. Der Kaiser empfing die hohen Gäste mit den Prinzen seines Hanfes auf der festlich ge schmückten Station W ldpark, wo eine Compagnie der Garae-Jäger als Ehrenwache ausgestellt war. Nach sehr herzlicher Begrüßung erfolgte unter Cavalleric-Eskorte die Fahrt zum Neuen Palais, wo eine zweite Ehrenwache ausgestellt war. Auch zwischen der Kaiser!» und den holländischen Gästen >yar der Gruß ei» sehr herzlicher. Heute Dienstag findet ans dem Tempclhofer Felde bei Berlin die große Frühjahrsparade der dortigen Garnison statt. Die Zusammenkunft zwischen drm Zare» «nd unserem Kaiser sicht nnumchr nnmiUelbar bevor, aber über den Ort der Begegnung ist »och nichts Vestimmies bekannt. Die Angaben .schwanke» zwischen Kiel und Potsdam, doch wird es ivohl bei de», ruhigen Potsdam verbleiben, weil dort die für den Zaren unvcr- mcidlichen Absperrnngsmaßregeln im größtmöglichste» Umfange vorge» nommcn werden können. Der Prinz-Regent Lnitpold voll Bayern ist am Mon tage zum Besuche des Königs und der Königin von Württemberg in Stuttgart eingetrofsen und linier den übliche» Ehren empfange» worden. Die Begrüßung war eine herzliche. Der Regent wird vor aussichtlich zwei Tage in Stuttgart verbleiben. Die Beisetzung der Leiche des Oberbürgermeisters von Forckenbeck. Ter Tranerfeier wolmien, wie noch nachträglich bemerkt sei» mag, der Reichskanzler Gras Caprivi, der Ministerpräsi dent Gras Eulenbnrg, die Minister Po» Bötticher, Bosse, von Ber lepsch, Thiele», Miguel und die Staatssekretäre von Stephan und Von Maltzalin bei. Der Kaiser hatte den Hinterbliebene» ei» Tele gramm gesandt, die Kaiserin sandte den Freiher r vo» Mirbach, die Kaiserin Friedrich de» General Mischke. Alle Parlamente in Berti», sowie die Provinzial- und Lvkalbehörden Ware» vcrtrele». Die Ge- dächlnißrede hielt Bürgermeister Zelle, als Geistlicher fnngirte, wie schon, gestern erwähnt, I>r. Hoßbach. In langem Zuge bewegte sich dcr Leichenconduct zum Nicvlaikirchhose, lpo der Sarg in das Grab gesenkt wurde. Ucber die Richttheilnayme dev katholischen Geistlichkeit an dem Begräbnis; des Oberbürgermeisters von Forcken Veck äußern sich die Berliner Zeitungen in sehr scharfen Worten. So bemerkt die „Voss. Zlg.", daß dieser Vorgang am besten die Unduldsamkeit dcr Kirche beweise, welcher man kürzlich erst die Volksschule habe ansliefer» woll n. Von katholischer Seite wird dem cntgegcngchalic», ma» habe angesichls des kirchlichen Standpunktes Fvrckcnbecks nicht anders handeln können. PrensiischcS Abgeordnetenhaus. Montagssitzung. Der NachlragSctat bctr. die Wasserversorgung für Obcrichlesicn wird in . dritter Lesung definitiv aiigeiivmmen »ud alsdann die zweite Be- ^rathung des a»S dem Herrenhaus«: herübetgekvmmeueii Gesetzentwurfes betr. die Besetzung der Subaltern- und Nnterbeamtcnstellen in der Verwaltung dcr Commnnolverbände mit Militäranwärtern begonnen. Z l besagt, daß die Subaltern» »nd Unterbeamtcnstellen in dcr Ver waltung der Commiuialverbände. jedoch ausschließlich der Forstvcr Wallung vorzugsweise mit Miütäranwärtern zu besetzen sind. Die Commission des Abgeordnetenhauses hat außer der Forstverwaltting auch die Landgemeinde» und ländlichen Communnlbezirke mit weniger als 3000 Seelen von dieser Bestimmung ausgeschlossen. Tie Minister Hcrrfiirih und von Kaltenborn, sowie die Redner der freiconservntiveii, iiationalliberale» und freisinnigen Partei befürworten die Streichung des Cvmmisfionsbeschlnsses im Interesse dcr Armee, während die consc vativen und CentrumS Redner daran sesthielten, um die kleine» Landgemeinden nicht »och mehr zu belasten. 8 1 wurde schließlich nach de» Commisionsbeichlnsse» angenommen, 88 2 »nd 3 dagegen unter Ablehnung aller Aendernngcn nach der Regierungsvorlage. Dcr Rest des Gesetzes wurde ohne weitere Debatte genehmigt. Nächste Sitzung: Dienstag 10 Uhr. (Dritte Lesung dcs Gesetzes bctr. das Ticnsteinkommcn der Lehrer an nichtstaatlichen höheren Lehranstalten »nd des Militä>!mwcirtergesetzeS) Das preutzische Abgeordnete,,ha»is wird heute Dienstag in die Pfingstferien gehen. Am 9. Juni soll dann die Wiederauf nahme der Arbeite» erfolgen. I» parlamentarische» Kreise» wird befürchtet, daß die Session sich »och weit länger in den Sommer hincinziehe» wird, als man bisher aiizunehme» geneigt war. Prettsiisches Herrenhaus. Am Montag genehmigte das Herrenhaus ohne irgend welche Debatte von Belang die neue Sekundär- bahnvorlage nach den Beschlüsse» des Abgeordnetenhauses, sowie einige kleinere Entwürfe. Nächste Sitzung: Dienstag. (Resolution znr Eiseiibahnvorlcige.) Die CentrnmSfraction des Reichstages hat de» Hinter bliebenen de- Abg. vo» Kleist-Retzow ihr Beileid ansspreche» lassen. Die „Krenzzeitttttg" veröffentlicht folgenden Dank: Zu unserer silbernen Hochzeit sind uns bis henie so viele Grüße, Segenswünsche und Zeichen der Freundschaft zngegangen, daß »nsere Herze» hocherfreut und tiefbewegt sind. Gern dankten wir jedem Einzelnen; aber da die» für uns unausführbar ist, sagen wir Allen, die uns zu unserer Feier begrüßt habe», hiermit einen herzlichen Gegengruß und ein treues Vergelt's Gott. Berlin, de» 30. Mai 1892. Adolph Stöcker und Frau. Sorialistische Tumulte 1» Btrlitt. Zu erheblichen Con. flirten zwischen Socialbcmokraten und der Polizei ist eS Sonntag Nachmittag i» Moabit und beim Ccntralgefängniß in Plötzensee gekommen. Der Schriftsteller PenS wollte eine ihm von, Land, gericht II zudictirte Strafe von 6 Monaten Gesäligmß antreie» und wurde vo» mehreren Hundert Parteigenossen begleitet, die im geschlossenen Zuge durch Moabit marschirte». Am Treffpunkt der Rathenow«», Perleberger, und Stendalerstraße traten Polizeibeamte der Schaar entgegen und verlangten Auflösung des Zuges. Pens verabschiedete sich schleunigst. Währenddem sah sich die Schutzmann- schaft genöthigt, blank zu ziehe» und de» Zug auseinanderzntreibe». Dabei hat es einige unerhebliche Verletzungen gegeben. In dcr Nähe de» Ccittralgefcingnisses kam es zn einem ähnlichen Zusammenstoß. Der „Geueral"Booth vo» -er Heilsarmee ist aus London wieder in Berlin eingetroffe», um dort sur seine Sache Propaganda z» mache». Da aber für de» Besuch der von ihm einberufcnen Ver sammlung eine Mark Entree gefordert wurde, so blieb der Saal so gut wie leer. Oesterreich-Ungarn. Die Prager Poltzei-D-rertioi, ,-ai, »vie schou kurz er« Wähut, dem dortige» Sokolverein das corporalive Auftreten bei dem französische» Nationaltnrnfeste in Nancy verboten. Man glaubt in Wien, daß damit i» erster Reihe dcr französische» Regierung, welcher die tschechischen Schreier sehr unbequem gekommen wären, ein Dienst geleistet wird. — Der Ausstaud ver Glasarbeiter i»> Jsergrbirgc in Böhme», dcr in voriger Woche begonnen hat, greift immer Weiler um sich. Es sind gegenwärtig weit über 3000 Arbeiter der Glas industrie ansständisch. Der Streik, der für eine längere Zeit geplant ist, wird mit dem Nichtcinhalten dcr Minimallvhne motivirt. Italien. I« ver Deputirteukammcr hat am Montag tu sehr erregter Weise die Debatte über das provisorische Budget begonnen. Die radikale Partei will den heftigsten Widerstand be reite», ma» glaubt aber, daß die geforderte Summe bewilligt werde» und sodann die Kammeranslösung erfolgen wird. — Zu einem Volksaufstand kam eS in Tirana in der italienischen Provinz Sondrio. Zwei Finanzwächter hatte» zwei Brüder, ehrliche Bauer», die ans ihrem Felde arbeiteten, für Schmuggler ge- halte» »nd dieselbe», nachdem sie sich geweigert, einer Durchsuchung z» unterziehen, meuchlings nicdcrgcschossc». Die Einwohnerschaft von Tirana stürmte unter dem Ruse; „Nieder mit den Mördern!" die Jiiiaiizwache, warf die Fenster und Thüre» ei», zertrümmerte das Schild, versuchte das Gebäude i» Brand zn stecke» und hätte zweifel los die Mörder gelyncht, wenn nicht eine Compagnie Alpenjäger zur rechte» Zeit eingegrissen hätte. Frankreich. Pas Nepanchesest tu Ranch. Die feierliche Parade, welche während der Anwesenheit He-PrästtKiite» in Nancy über die siebente Division stattsiiideu sollte, »iiterblcibt »nd wird durch eine» einfache» Vorbeimarsch ersetzt werden. Einige Blätter randalice» deshalb. Zu gleich ist polizeilich der Verkauf lothringischer Fahne» für die Fest tage Verbote» worden, damit jede Provokation vermieden wird. Die Gcldsammlnnge» für die Festlichkeiten ergeben nur ein recht schwaches Resultat. — In Orleans sollten durch Brandstiftung dreißig Häuser cingcäschcrt sein. Bei dem ganzen Bericht handelt cs sich um eine Eule. — Die Pariser Communisten veranstalteten am Sv»»- tag auf den Kirchhöfen größere Demonstrationen an den Gräbern ihrer 1871 erschossenen Gesinnungsgenossen. Die Ruhe wurde nicht gestört. Dänemark. Die Festlichkeiten ans Anlass; ver goldene» Hochzeit des dänischen Königspaares haben am Sonntag mit einer großen Vvlkskmibgebiing vor dem Schlosse Amalienborg ihr Ende erreicht. Abends fand noch ein Ball der Hofgesellschaft statt, auf welchem das Königspaar ebenfalls-erschien. Rußland. Russische Zustände. Stach der »eiieste» Bekanntmachung der russischen Adels-Agrarbank kommen demnächst 425 Güter wegen Nicht zahlung dcr Zinsen meistbietend zum Verkauf. — Die deutschen Coloniste» itt Russland. Ans Slritomir in Wolhynien wird der „Moskauer Zeitung" geschrieben, daß jetzt auch die deutsche» Kolo nisten dort anfangen, das Land zu verlassen, um entweder nach Deutschland znrückznkchre», oder nach Amerika zu ziehe». Am 23. April, so schreibt der Berichterstatter dcs Mvskaucr Blattes vvll Schadenfreude, habe ich auf dem Jahrmärkte in Tschernigow es sehe» können, wie die deutschen Cvlonisten an allen Straßen und Kreuz wegen ihre gute» Kühe »nd Pferde verkaufte», um au» Rußland fort znziehcn. Einige der Deutsche» werde», um hier bleibe» zu könne», nicht nur russische Unlerthanen, svndern sie wollen jetzt auch zur recht gläubigen Kirche übertrete», wogegen sie sich zwanzig Jahre gesträubt habe». De» Russe» wird schon noch die Schadenfreude vergehe», wenn cs »ur erst a» fleißigen Händen zu mangeln beginnt. Asien. Die Cholera in Vorderindien. Nach einem über Bombay in London eingegangenen Telegramm au- Srinagar in Kaschmir hat daselbst die Cholera-Epidemie erheblich zngenomme». In vier Tage» wnrden 1731 Cholcrafälle constatirt, von welchem 990 tödtlich ver liefe». Wie der „Times" ans Teheran gemeldet wird, werde» die Choleratodesfälle in Mesched auf 60 Procent dcr Erkrankungen geschätzt. Amerika. Der jüngste Wirbelsturm im uordamerikauischeu Staate Kansas hat ganz entsetzliche Verwüstungen angerichtet. Leichen von Mensche» und Vieh bezeichnen auf viele Meile» hinaus den Weg, de» er genommen hat. Von der Stadt Haspcr sind nur 12 Häuser stehen geblieben, acht Leichen wurden bereits aus den Trümmern hcrvorgezogcn, in Wellington sind nenn Leichen gefunden. Sächsisches. —n. Sottderzttg «ach Wien, lieber den Sonderzng. welcher am 18. Juni d. I. vo» Leipzig, Dresdner Bahnhof (Abfahrt 2 Uhr Nachm.) und von Dresden-Altstadt (Abfahrt 5 Uhr 10 Mi». Nachm.) »ach Wie» abgclasse» wird, ist ei» Programm erschienen. Dasselbe ist unentgeltlich vo» de» Stationen der sächsischen Staatsbalnic», ferner den Anskunstsstellen in Leipzig (Dresdner Bahnhof) und in Dresden (Wienerstraße 7) z» beziebe». Von auswärts kommeiide» briefliche,, Bestellungen ist 3 Psg. Porto i» Marke beizufüge». Bon de» in dcr Zeit vom 18. Juni bis Ende desselben Monats in Wie» an» läßlich der daselbst statlfindende» Theater- »nd Mnsikausstelliiiig ge», botcnen Ausführungen deuten wir nur die folgenden an: 1) Gastspiel des Hamburger Stadttheaiers (Dircclivn Pvllini). 2) Täglich große Symphonic-Conccrte i» der Tonhalle. 3) Vorstellungen im chinesische»,, '7 Schatleiispiellhcater. 4) Dergl. ans dcr offene» Volksbühne in Alt» Z Wie» au- dem 17. Jahrhundert. 5) Dergl. i» de» Restaurationen ^ vo» Alt-Wie», Wiener Volksmusik, Quartette rc. 6) Im Parke, Pro menade»- „nd Militär Concerte. 7) Im Restaurant „Kühr.r" Concert der bosnische» Nationalkapelle. 8) Im Marine-Panorama Ausstellung ^ einer Amerikafahrers rc. Außerve», großer Enrso der Aristokratie, Kunst- und Theaterwelt a» jedem Montag und Freitag. Bei den . ^ außerordentlich ermäßigten Fahrpreise», welche für die Benutzung dS Soudcrznges »ach Wien bewilligt worden sind — eS beträgt z. B- der Preis für Hi»- und Rückfahrt in 2. und 3. Klasse Chemnitz^) Wien 20,00 Mk. bezw. 14,40 — ist ein starker Besuch d-p Ausstellung ans Nvrddenlschland zu erwarie». ... ' — Ahlwardt'ö Broschüren. Auch der zweite Theil der Ahlwardt'schcn „Judenflinlen", der ans Antrag der Berliner Staats anwaltschaft bcschlag lahmt worden war, ist »ilnmehr für den öffcnk- lichc» Verkauf wieder freigegebcn worden. — Der „StaatSanzeiger" vecösscntlicht nächste ende Erklärung: „Berlin, 29. Mai 1892. Zur Broschüre „Nene Enthüllungen. Jndeuflinten 1. n»d 2. Theil", wird hierdurch auf Grund der inzwischen angestellle» Ermittelungen Nach», stehendes veröffentlicht: 1. Die von der Commandit Gesellschaft aus , H Actien Ludwig Löwe L Cv. hier, für die Militärverwaltung ge- lieferten 425,000 Gewehre „88" entsprechen allen Anforderung:», die an die Kriegslnanchdarkeit derselben zn stelle» sind. 2. Die säwnttlichen in dcr Broschüre angeführten bei Truppen vckrgckommoicu Sprengungen vo» Gewehren „88" beireffen nicht Löwe'sche Gewehre. Der KricgSmiuistcr gcz. v. Kaltenborn." — Nach der „Nord deutschen" werden die bei dem Militär- und Civilgerichte schwebenden, Untersuchungen mit thunlichster Beschleunigung betrieben, bi- znm , Abschluß derselbe» dürste aber bei der große» Zahl der zu ver» -7 nehmenden Zeugen »nd Sachverständigen immerhin noch einige Zeit, ^ verstreiche». 'ES dürste schon jetzt als feststehend bezeichnet werde», daß ein Theil der thatsächlichen Behauptungen der Ahl» wardt'schen Broschüre völlig n»Hchtig sei; zu .einem anderenThejl möchten die Ahlwardt'schcn Angaben an sich vielleicht ziitrcffe», sie seien aber keincswegs geeignet, eine richtige Vorstellung von hiP Verhältnissen bei der Prüfung und Abnahme der Gewehre zn geben, so daß alle aus ihnen gezogenen Schlüsse hinsichtlich der Beschaffen heit dcr Löwe'sche» Waffenlieferung hinfällig erscheine». Die Be schlagnahme der Ahlwardt'schcn „Neue Enthüllungen, Judenflinten" ist damit motivirt, daß in dcr Schrift i» Bezug auf die Beiheiligten behauptet ist, dieselben hätten i» landesucrräthcrischcr Absicht und ans Gewinnsucht gehandelt. — Selbstmord. In Dresden wurde ein 42 Jahre alter Locomvtivheizcr aus dcr Elbe gezogen. Dieser Mann galt bis zu letzt als ein durchaus gewissenhafter, zuverlässiger Verwalter dcr ihm übergeben gewesenen Unterstützungskasse und bekleidete das Amt eines Kassners siit 8 Jahren. Der Fehlbetrag wird ans über 2500 Mk. geschäht. Wie der Verstorben:, dcr sich das Lebe» »ahm, als er sich entdeckt sah das Geld verbraucht hat, ist nicht anfgeklärt. Nachdem er in Folge einer Revision, zn der er zwar «ichicn, bei welcher er sich aber höchst verdächtig benahm, das Unhaltbare seiner Lage erkannt hatte, svll ec erklärt haben, daß er die Schande nicht überlebe. Bcu»^^ dcr Zeit sah man ihn nicht mehr. — Aus dem Fenstc»: gestürzt. I» Leipzig stürzte sich i» einem Anfälle geistiger Störung dcr vvrmalige Dircclvr des Spar und Vurschnßbercins zu Reudnitz, Ei ding, ans dem vierten Stock eine- Hauses ans das Pflaster und war svfvrt todt. Der Unglückliche war, wie hierbei bemerkt sci, wegen geistiger Störung bereits vor einiger Zeit in einer Irrenanstalt niitcrgebracht gewesen. — Pietätvoll. Die bei Slvllberg befindliche Landcsanstalt Hoheneck, als Landesgefängniß für Männer, besitzt für ihre Bcamlen- und Gesangenciigcmeinde einen eigenen Friedhof. Derselbe ist vom dortige» Anstaltsüircctvr, Herrn Rvßmy, i» der letzten Zeit sehr innig geschmückt worden. Die Gräber der Gefangenen haben ci'ii- ache schwarze Kreuze erhallen, Ruhebänke sind ausgestellt wvrde» und über der Eingangspforte sind die Worte ans der Bergpredigt angebracht: „Richtet nicht, auf daß Ihr nicht gerichtet werdet!" —r. Limbach, 30. Mai. Vorgestern Abend ertrank beim Bade» im große» Teiche der im besten Mannesaltcr stehende Bäcker meister Treber von hier. Man nimmt an, daß ihn ein Krainpf -befallen; ehe ihm auf seine Hilferufe Rettung seiten» der in der Nähe Milbadendcn werden konnte, war er unter der Wasserfläche verschwunden. Gestern Vormittag wurde der Ertrunkene, welcher Frau und Kinder hinterläßt, durch Badcüde gesunden. I» aller Kürze svll seitens unserer städtischen Verwaltung ein Badehans beim großen Teich errichtet und ein Bademeister angestellt werden und wird damit endlich einmal einem längst empfundenen Bedürfniß Rechnung getragen werde». Hoffentlich läßt die Einrichtung nicht zu lange aus sich warlen! — Für den am 26. Juni hier staltfindendcn Verbandstag der Dramatischen Vereine Sachsens hat Herr Bürgermeister. Goidcnberg de» Ehren-Vorsitz übernommen. —U. Zschopau, 30. Mai. Der hiesige Gewerbe-Verein hat i» seiner letzten Generalversammlung Herrn Bürgermeister Arnold Kretzschmar in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste j»r Hebung des Gewcrbestaiides einstimmig z»m Ehre»-M ilglied ernannt. Da- darauf bezügliche, sehr g schmackvoll ansgesührte Diplom st Herr» Bürgermeister Kretzschmar am Himmelfahrtstage durch eine Deputation des Vorstandes überreicht worden. Der Gewerbe-Verein hat seil seinem Bestehe» (1835) acht hiesige Bürger infolge vielfacher Verdienste und treuer Anhänglichkeit an den Verein z» Ehren-Mit- gliedern ernannt nnd zwar die Herren Fabrikbesitzer Johann Jak-b Bodemer (ch), GerichtsamtScopist Gvltlvb Arnold (f), Restauratemc Ferdinand Herzog (s), Fabrikbesitzer Ferdinand Matthe- (f), Stadt»
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