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Diese verbreitetste unvarteiisch« tSgttche Zeit««- kostet monatlich 2S Pfg. in Chemnitz frei ins Haus. Mit dem Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch kostet der tägliche „Anzeiger" monatlich 38 Psg. (in Chemnitz frei ins HauS); außerhalb Chem nitz Zutragen monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Auzeiger nur mit dem Extra-Beiblatte Lustiges Bilderbuch zu beziehen für 88 Pfg. monatlich. (Nr. 5580 10. Nachtrag zur Postliste.) Trlegr.. Adresse: Generalanzeiger. Fernsprechstelle Nr. 13K. Sächsischer Landes- für Chemnitz erger Anzeiger nrrd Umgegend. «»retßrnpret-: «gespaltene LorpuSzeilesca.S Silbe» fassend) -der deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespalten« Pelitzeile ca. ll Silbe» fassend) 30 Psg. Bei wiederholter Auf nahme billiger. — Anzeigen könne» »urbisVormiltag lOUHr angenommen werden, da Druck nnd Verbreitung der große» Anslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abend- (mit Datum der nächsten Tage-). — Die Anzeigen finden ohne Prei sansschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. — Nr. 198. —12. Jahrgang. — Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße b. Freitag, 26. August 1892. — Amtliche Anzeige,». Heute Ar«,tag» de» SO. August, von Vormittags S Uhr ab gelangt im Anctionslocal« des hiesigen JnstizgebändeS eine große Partie Psandstiicke, als: Mölel, Kleider. Betten. Matratzen, Sovhas, Spiegel, Bilder, Rnhesttilile, Koffer. 2 EiSichrünke. Ladentische, Tafelwaagen, Hängelampen, Pökelfässer, Hobel- nnd Drehbänke, 1 Bohrmaschine, 1 Mal putzmaschi, e, 1 Blechscheere, Fleischcrutcnsilien, 1 Transport- und 1 Handwagen, 1 Hnnd, 1 Hnndcgeschirre, 1 Kanarienvogel, Stuben- nnd Kammcrlhiiren, Tlmrenbclege, 53 Fensterbrettchcn, 1 Schleifstein, 1000 Stink Cigarren, 1 großer Posten Normalhosen, Hemden, Jacken, wolln. Strümpfe, dergl. nnd seid. Handschuhe n. A. m. gegen sofortige Bezahlung znr Versteigerung. Lichteuberger, Gerichtsvollzieher bei dem Königlichen Amtsgericht Chemnitz. Die auf DienStag, den 30. August 18VS, Vormittags 1, Uhr, auveraumte Versteigerung deS zu dem Nachlaß der Frau Amalie Jda verw. Küchler i» Schöuau gehörigen, unter Nr. 6 deS Brandcatasters daselbst gelegenen Hanfes wird hierdurch aus gehoben. Königliches Amtsgericht Chemnitz, Abth. am 23- Nngnst 1892 vr. Schwarze. St. Politische Nuudschau. Chemnitz, den 25. August. Deutsches Reich. — Ueber die Kaiserrede znr Frage der Dauer der Mililär- dienstzeit, ivelche der Monarch »ach der großen Berliner Herbstparade gehalten hat, liegen »och immer verschiedene Mittheilnnge» vor, die sich zum Thcil direct wiedersprechen. Es wäre sehr ivünschcnsiverth, wenn eine amtliche Darstellung erfolgte, damit man in dieser wichtige» Frage klar sehen könnte. — Fürst Bismarck hatte seine Rückkehr von Varzin nach Feicdrichsrnh für den September in Aussicht genommen und wollte alsdann auf seinem lauenburgischen Landsitze seine vldenbnrgischcn Verehrer empfange». Da aber nunmehr in Hamburg, von dem Friedrichs ruhe nur eine kurze Strecke entfernt liegt, die asiatische Cholera anS- gebrochcn ist, werden die Reiscbispvsitivnen des Fürste» wohl eine Aendernng erfahre». Der Prinz Leopold von Baher» hat seine Jnspectiousreise »ach Magdeburg angctrcten. — Die Vorbereitungen sür die große» SeclriegSübnngen sind jetzt soweit beendet, daß der cnmmandircnde Admiral, Frhr.v.d. Goltz, der seine Flagge bereits auf dem «Mars" gesetzt hat, heute damit beginne» wird. Die Floite ist in zwei Geschwader von je zwei Divisionen gegliedert, jedem Geschwader ist eine Torpedobuots- floltille beigegcbeu und überdies ist noch eine Transportdampfer- division gebildet. Die Gesammtstärke setzt sich zusammen ans zehn Panzern,' 3 Kreuzersrcgaiien, 5 Aviso-, 4 Panzerschiffen, 4 Tvrpedo- divisivnsboote» und 20 Torpedoboote». — Innerhalb der Reichsverlvaltung ist nniunehr der Ent wurf zu einem Gesetze, welches an die Stelle des gellenden Marken- schntzgesctzes treten soll, ansgearbeitet und de» Bnudeslegiernngen milgeihcilt worden. Nach der Prüfung durch die Negierungen wird die für den Bnndcsralh bestimmte Vorlage festgeslellt werden. — Für eine Abänderung der Bestimmungen über die Souutags- rnhe tritt jetzt auch die „Nordd. Allg. Ztg." an leitender Stelle ein. Das genannte Blatt schreibt n. A>: „Wenn in kleinen Städte», deren umliegende ländliche Bevölkerung von altersher gewohnt ist, am Sonntag Nachmittag ihre Einkänsc in der Stadt zu besorge», genan ebenso mit der Durchführung der Soiuitagsbestiminniigen verfahren wird, wie in großen, so wird der socialpolitischc Zweck des Gesetzes leicht in sein G.'genthcil verkehrt. Den», die Landlcute werden ent. Die Namenlose. Von E. M. Brame. Berechtigte Uebcrsetznng von Luise Koch. (lO. Fortsetzung) Nachdruck »erboten. Am Morgen des Heiligabends langte ein Brief a», welcher verkündete, daß Sir Arthur nnd Lady Caryl Abends in Neihernest eintresfen würden und das Diner n»i acht Uhr bereit gehalten werden solle. So kamen sie also endlich! Was würde ihr Eintreffen mir bedeute»? Ich erinnere mich, wie langsam die Stunden dieses Tages dahin- schliche». Als der Nachmittag kam, wurde die Färbung von Himmel und Erde so prächtig, daß ich nicht länger im Hanse zu verweilen vermochte. Jetzt herrschte strenge Kälte. Als die Sonne sich znm Untergange neigte, machte die Feierlichkeit der Scenerie einen tiefe» Eindruck ans mich. Jeder Laut war verstummt, außer dem Flüstern des Windes in den Bäumen »nd dem leisen Rauschen des zwischen seinen hohe» Ufern dahingleitendcii Flusses. Die Zeit zwischen heute und damals, als ich im Zimmer der Haushälterin am Fenster ge sessen und die Weihnachtsstcrne mit der stummen Frage bewundert halte, waS sie mir bringen würden, schien mir gar nicht so lang. Auch heute beobachtete ich, wie das Tiefblau des Himmels sich i» nächtliches Dunkel verwandelte, wie zauberhaft dann wieder jeder Baum nnd jeder Strauch bei dem darauf fallenden Monblicht aus der Dunkelheit hcrvvrtrat. Mein Herz war voller Entzücken. Tie ganze in mir schlummernde Poesie erwachte z» plötzlichem Lebe». Ich sah einen Stern nach dem andern am Firmament anfianchc» — und dort, unter ihnen, derjenige, den ich meinen Weihnachisstern genannt hatte. Die kommenden Gäste halte ich vollkommcn vergessen. Ich achtete nicht des Weges, den meine Schritte mich führten, bis ich mich plötzlich nahe der kleine» Gillerlhür befand, die wir die Hinter- Pforte »anntc», eine grüne, i» eine dick mit Epheu nmtleidete Wand eingelassene Thür. Ich koniite nicht umhin, das cigcnthümliche Schattenspiel der leicht bewegte», schneebedeckten Blätter im Mondlicht zu betrachten. Dar war nicht der Mond allein» welcher dieses malerische Bild beleuchtete, es waren auch die Sterne — mein Weihiiachlssteru — der, wie mich dünkte, »och »ie so hell geglänzt, als heute. Oh, wundervoller Ster», wohin hast Du mich geleitet? Plötzlich» wie »nS manchmal Erscheinungen in einem Traume Enthüllt werden, sah ich ans de» Epheugchänge» ein Gesicht heraus- weder i» Folge dessen ihre Einkäufe lieber beim H.iiisirer bewirken, oder, wie es in de» Grenzgebiete» neuerdings zur Aufnahme kommt, sich dahin wende», wo eine andere Handhabung der SonntagS- bcstimmungeu stattfindet »nd eine größere Rücksicht ans die vielleicht nicht immer beste», nichts destoweiiigcr einmal eingelebten Gewöhn- hcite» der Bevölkerung genommen wird. Hier eine größcrere Freiheit der verschiedenen Nachgeordnete» Behörden Platz greifen zn lasse» nnd nicht daran festzuhaltc», daß in einem Regierungsbezirk durchweg nach einem bestimmten Schema verfahren werde, liegt im allgemeine» Interesse. Den» die größere Sonntagsruhe, wie sie vom Gesetzgeber herbciznführen bezweckt ist, wird umso leichter zur Anerkennung aller Vvlkskrcise gelangen, je weniger rigoros man bei der Durchführung der Bestimmungen im Einzelnen verfährt. Demnächst ist aber »och ein gar nicht wenig wichtiger Punkt der, daß Alles vermieden werde, was auch nur entfernt eine» denunciatorischen oder vcxatorischen Charakter haben könnte. Das Eindringen von Beamte» in Geschäftsräume oder Bureaus am Sonntag wird, wenn kein greifbarer Anlaß vvrliegt, das Auge des Gesetzes zu beleidigen, nur das Gegentheil von dem bezwecken, was der Gesetzgeber wollte, indem er eine» bedeutsame» Schritt auf dem Wege that, der Nation ihren Sonntag zu erhalten. In die Vcrsügnng des Einzelne» über seinen Sonntag ei »greifen zn wollen, so lange eine eklatante Verletzung der Svnntagsbestimmnnge» nicht zn Tage tritt, würde nur böses Blut machen und die Erreichung dessen, was als Ziel gellen darf, statt erleichtern, nur erschweren." — Bei der Reichstagsersatzwahl im Kreise Sagan-Sprotta» für den verstorbenen freisinnigen Abg. von Forckenbeck dürfte nach der „Krcuzzlg." der conservative Candidat von Klitzing gleich im ersten Wahlgange über seine Mitbewerber gesiegt haben. Der frei sinnige Candidat I) . Müller hat erheblich weniger Stimmen als s. Z. Forckenbeck erhalte», »nd für den conservative» Candidatc» sind diesmal noch die Cenlrnmswähler geschlossen eingetreten Conserva tive Stimmen sind abgegeben etwas über 7000, freisinnige über 5000, socialistische über 1500. — Durch einen Theil der „Deutschen Presse" ging in de» letzten Tagen eine Mittheilung der „Franks. Ztg.", welche die Be hauptung auistellte, die zum Vermögen des ehemaligen Königs von Hannover gehörigen Weinvorräthe hätten sich in ganz merkwürdiger Weise verflüchtigt, indem sie von etwa 30—40,000 auf 7000 Flaschen znsammengeschmolzen seien. Gegenüber dieser MUtheilnng »nd der darin liegenden Verdächtigung der früheren Vermögensver waltung geht dem „Han». Konr." von zuständiger Stelle Folgendes zu: „Die Sequesterverwaltnug fand bei ihrer Einrichtung eine» buch mäßige» Gesammtbestand von 19,212 Flaschen Wein vor. Darunter war eine große Menge aller Bordeaux- nnd Rheinweine, welche nach dem Urthcil deS kgl. hannoverschen Kellermeisters nicht länger aufzu- bewahrc» waren, wenn sie nicht schließlich wcrlhlos werden sollten. Demgemäß wurde» von der Sequesterverwaltnug in den Jahren 1870 und 1872 12.060>/g Flasche» öffentlich meistbietend verkauft und der Erlös n» die Kasse der Verwaltnngscvniinissivii abgcliefert. Der Nest ist dem Vertreter des Herzogs von Cnmbcrland »ach Auf hebung der Beschlagnahme ansgehändigt worden." — Wie der „Hamb. Korr." berichtet, haben die Soeial- demokraten in zahlreichen größeren Provinzialstädlcn beschlossen, am 2. September ihre Lassallefeier zu begehe». — Aus Dentsch-Ostafrika. Major von Wißinan» ist am 14. Juli mit einem Theilc der Expedition von Chinde nusgebroche», während vr. Bumillcr »nd Baron von Eltz dort noch zurückgeblieben sind. ES sollte einige Wochen später der Erslere den zweiten Thcil an de» Sambesi führen. — vr. Peters ist ist Busti eingelroffen, schauen, dann gewahrte ich, daß Jemand in der Thür stand und sich, wie ich zuvor, die schneebedeckte Landschaft betrachtete. Kein N»f entschlüpfte mir; ich fühlte keine Furcht. Ich hatte mir stets ein gebildet, daß der Schein meines Wcihnachtsstcrncs mich Jemand zu- sühren würde, den ich liebe» konnte — »n» hatten seine Strahle» mich hierhcrgeführt. Verwundert blickte ich auf. Jemand hat einmal das Gesicht eines allen Königs der Angelsachse» „schön, offen und wahr" genannt. Ans welche», Antlitz konnten Wahrhaftigkeit und Offenheit deutlicher ausgeprägt sei», als auf demjenigen des jungen Mannes, welcher mir jetzt gegenübcrstand? Er hatte cinen edlen Kopf mit kastanien braunem Haar; seine Augen waren blan — lachende, kluge, klare Augen, von dunklen Braue» überwölbt. Sei» so fei» wie eine Kamee geschnittenes Profil offenbarte Kraft und Stolz und dennoch halten seine Züge etwas so Gewinnendes, daß kein weibliches Wese» von demselben ungerührt zu bleibe» vermochte. Hierher war es, wo hin das Licht meines Sternes mich gebracht, und dieser Mann war cS, auf welchen sein Strahl jetzt fiel. Ich sah eine hohe »länuliche Gestalt von kräftigem Wüchse »nd trotzdem voller Grazie in der Be wegung, und mein Herz schlug ihr entgegen. Die Träume und Hoffnungen meines Lebens schienen a» cinen Wendepunkt gelangt zn sein. Ich Halle stets das Gefühl gehabt, als bedeute der Wcihnachlsster» mir mehr als Anderen ; ich hatte sie s an denselben eine sellsam träumerische Hossnnng geknüpft; »nn schien cs mir, als habe er mich gcradc an diese Hinlerpforte geführt. Wer war cs. der meiner hier geharrt?" Das war gleich. Wer es auch sein mochte, ich hatte das selisame Gefühl, daß fortan mein Dasein ein anderes, mit ihm vcrknüpstes sein würde. Plötzlich schüttelte der Wind das Ephenlanb; der Schnee fiel von den Blättern, fiel auf ihn nieder — und dann sah er mich. Er schreckte zusammen, stieß eine» leisen N»f der Ueberraschnug aus und trat da»» ans der Umrahmung einer kleinen Thür Hera»-. „Bitte »m Verzeihung." sagte er, „wollten Sie durch diese Thür gehen?" „Nein," antwortete ich schüchtern. Unsere Blicke begegnete» sich. Mir war, als enthielt diese Minute eine ganze Lebenszeit. Ich konnte mich nicht rühren; ja, ich ver mochte kaum zu athmen. „Wer sind Sie?" fragte er «tngierig. um die Greiizregulirnng in Kamerun mit dem englischen Kommissar Smith vorzunehmc». Jtalie,». — Die grohe Hitze hat in Italien ebenfalls verschiedene Opfer unter de» Soldaten gefordert. In einzelnen Fällen geschah e<, daß die Leute von geistige» Störunge» ergriffen wnrden »nd schon mehrere Stunde» später unter heftigen Phontasiee» starben. — Angesicht- der »»unterbrochen znnchmcndcn Brigantrnstreiche i» Sizilien soll dort jetzt eine große Treibjagd abgchalten werde», zu welcher mehrere Regimenter Militär herangczogen werden solle», um dem Nänbertreiben mit einem Schlage ein Ziel zu setzen. Frankreich. — Die Unfälle während der französischen Manöver, di« durch übermäßige Anstrengungen der Soldaten bei der herrschenden Hitze hervorgernfen wurde», habe» eine strenge Untelsuchnng zur Folge gehabt. Ein Corpskommandenr erhielt einen Verweis, zwei Brigadegenerale sind zur Disposition gestellt »nd ein Oberst entlassen. — Nenlich war bekanntlich ei» Militär-Patroncn-Tranöpopt ans der Bahn gestohlen worden. Die Hälfte der entwendete» Munition ist nnmnchr ans freiem Felde beim Fort Mont Valeria» »»weit Pari- anfgesundcn worden. — Ans Havre wird'amtli ch das Auftreten der asia tische» Cholera bestätigt, doch meinen die Herren, die Seuche werde nicht weiter »»> sich greifen. Eben da- muß man abwarle». Nene Chvleracrlranknngen werden an» Nonen gemeldet. — Einige exaltirt« Pariser Jünglinge hatten eine» Klub gebildet, um gemeinsam Russisch zn lernen. Sie müssen aber schon zugeben, daß Russisch noch ein ganz Theil schwieriger zu lerne» ist, als Deutsch. Wie wird - da erst auf de» Gymnasien werde», wo doch auch russischer Sprach unterricht crtheilt werden soll? — Die deutsche Biereinfnhr nach Paris ist sehr gestiegen. Sie beträgt 9000 Hektoliter mehr, als 1891. — Französische und belgische Arbeiter liegen einander in de» Haaren. Im Kohlenbecken des Norddeparteinents herrscht zwischen französische» »nd belgische» Arbeitern heftige Spanailug. Lievin wurde militärisch besetzt, um blniige Zusammenstöße zn verhindern. Ans der anderen Seite habe» in ElongeZ in Belgien frauzoseufeind- liche Kundgebungen stattgefnnden. Ein einer Französin gehöriges Cass wurde total demolirt, die Besitzerin verletzt. — An der Dahonreh- kirste ist eine neue Expedition im Gange. 1200 Mann sind ab- marschirt. ; Belgien Holland. — Tic Brüsseler Regierung erklärt in sehr bestimmtem Tone, in ganz Belgien seien bisher Fälle von asiatischer Cholera nicht vor gekommen, sondern n»r solche von einheimischer Cholera. Privat berichte behaupte» ebenso bestimmt, diese Angaben seien V.rtnschniige», in Antwerpen n»d Jnmet sei faktisch asiatische Cholera. — In Rotterdam starb ein deutscher Matrose an der Cholera. Schweiz. — Die Verhandln»»«» des internationalen Fr'edeilSlongressc- in Bern verlause» sachlich, nnd das ist erfreulich. Bedauerlich aber ist die Zeilverschwcndnng, den» Zweck hat die Sache absolut keine». Man muß die Franzosen kennen. Grotzbettaimle«». — Der Minister sür Irland, John Morleh, der sich einer Nenwahl unterziehe» muß, stößt in seinem Wahlkreise Nawcastlc auf außerordentliche Schwierigkeiten. Einige unbedachte Aenßernngen habe» die gcsammtcn Albciter gegen ihn eingenommen, die nun für „Ich bin Ines," entgegnetc ich, sür den Augenblick vergessend' daß ich keinen anderen Namen besaß. „Und wer ist Ines," fragte er in scherzend:»: Tone, „JneS mit den dunklen Augen?" „Ich weiß es nicht," antwortete ich wie gewöhnlich, aber dabei dachte ich, daß ich es jetzt wohl wissen würde, wäre der Baron nicht so plötzlich gestorben. Ich sah sei» Gesicht anftenchtc», als er weiter sprach: „Sind Sic die —" hier zögerte er — „die junge Dame, von welcher Herr Graham heute Vormittag zn mir sprach? Al- wir durch London führe», besuchten wir ihn — wenigsten- ich." „Ja, ich bin JneS," antwortete ich. „Mir fällt soeben ein, daß ich vollständig vergaß, Lady Caryl von Ihne» zn erzählen," sagte er dann. „Das werde ich indes; so fort thnn." Das Sternenlicht schien sich in die blauen Augen versenkt zu habe», die immer noch ans mich gerichtet waren. „Ihre Lebcnsgeschichte ist eine ganz eigcnlhümliche," sprach er gedankenvoll. „Ich muß einmal de- Längeren darüber mit Ihnen reden." „Ich wußte, daß ich mit diesem Manne über Alle- nnd bis in Ewigkeit reden konntc. Schon der To» seiner vollen, melodische» Stimme entzückie mich. Lächelnd blickte er umher. „Darf ich fragen," sagte er, „was Ines hier an diesem kalten Weihnachtsabend im Freie» thnt?" „Ich kam heraus, »m den Schnee nnd die Sterne zu betrachten," antwvrtcte ich; „cs ist ein so herrlicher Weihnachtsabend!" „Ich liebe den Weihnachtsabend," sagte er leise, „«»d die- ist das Ideal eines solchen. Seit Jahren habe ich nicht so viel Schnee gesehen. Lieben Sie de» Schnee, JneS?" >7 „Ich kann gar nicht sagen, wie sehr," lautete meine Antwori, die ihm zn gefalle» schien. ) ' -4 Die Art, wie er »leine» Namen anSsprach, ließ derselben un endlich süß i» meinen Ohren klinge». Plötzlich siel mM ei», daß, wenn er auch von- Lady Caryl gesprochen hatte, ich imprr noch nicht sicher war, wer er sei, bi- ich ihn darnach gefragt. „Sind Sie Sir Arthur Caryl?" fragte ich daher. (Fortsetzung folgt.)