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Kcilllge M Süchsi scheu Lim-es-Aiizeigcr. Chemnitzer Genernl-^lyeiger. Dienstag, 2. Angnst 1892. — Berlagr Sl »er an der Wiede in Chemnitz. — Nr. 177. — 12. Zahrgang. Die Weltansstellniig in Chicago. (Original-Bericht.) Nachdruck verboten- 0. 2. 14. — Tie kolnmbische Weltausstellung in Chicago ge winnt heute für Deutschland ei» verstärktes Interesse, seit die geplante Berliner Weltausstellung wohl als eine ziemlich gesicherte betrachtet werden kann. Naturgemäß ist cs vor allem die Frage »ach einem in jeder Hinsicht geeigneten und ausreichenden Platze, die bei alle» Erwägungen über die Berliner Ausstellung eine Hauptrolle spielt «nd in den bevorstehenden Erörterungen in der Presse vorläufig immer von neuem betrachtet werden wird. Es wird daher nnsern Lesern erwünscht sein, in unserer heutigen Karte einen übersichtlichen Sitnativnsplan des amerikanischen Unternehmens zu erhal en, der cs ermöglicht, einen anschaulichen Vergleich mit bekannte» deutschen Ver hält» ssc» anzustcllcn und somit anch die Berliner Platzfrage in ge eigneter Beleuchtung zu betrachten. Chicago wurde bekanntlich erst nach langem erbitterten Kampfe zwischen den wichtigsten nordamerikanischen Graßstädten znm Sitz der Ausstellung erwählt, die z»r Eriuncrnug an die Entdeckung der Genuesen die kolumbische heißt. Wenige anderc Orte lassen in gleichem Grade die gewaltige Wirkungskraft einer nngewöhnlich günstigen geographischen Lage erkennen, wie diese jüngste unter de» Weltstädten! Denn als solche, nicht mehr bloS als Großstadt, muß die heutige Länderkunde Chicago bezcichen. Vor siebzig Jahren stand hier nur eine kleine Niederlassung kühner Pelzjäger und Trapper, denen sich einige Indianer angeschlosscn hatten; Chicago war ein Grcnzdori des damaligen äußerste» se.ne» Westens; vor einem halben Jahrhundert wurde ans dem Hinterwäldlerdvrf eine Stadt. Die Bevölkerung wuchs rasch; im Jahre 1853 zählte das junge Gemein wesen bereits 80,400 Seelen, nur elf Jahre später schon über 200,000. Im Jahre 1880 erreichte dann Chicago eine halbe Million; neun Jahre später wurde die Million überschritten! Die letzte Volkszählung (1890) ergab eine Einwohnerzahl von 1,098,850 Seelen, die hentc bereits ans 1,300,000 geschätzt wird. Der Ort, der zur Zeit unserer Großväter ein Fischerdorf war, hat heute 317 Kirchen! Ten Hanptbcstandtheil der im wahrsten Wortsinne kosmopolitische» Bevölkerung bilde» — die Deutschen! Unsere Landsleute zähle» nicht weniger als fast 400,000 Seelen, dann erst folgen die Ameri kaner mit »och 300,000, und die Irländer mit 216,000! Leider geht in Chicago so gut, wie überall in den Vereinigten Staaten, die deutsche Sprache, die doch solche» Zahlen entsprechend zn einer e«ic^6o. ttaupt-lZobäucks /.^c//?§f-Sc7//scv's 2.//SQ-S/V/' 5, S, Ss/vc-/s§s§ V, //. tv. 21/ * IN. herrschende» Stellung berufe» wäre, und damit das Deutschthnm allmählich, aber rettungslos im englischen Anicrikanerthm» verloren. Die formelle Einweihnngsfeicr findet wegen des Jubiläums der kvlnmbischcn Entdeckung bereits am 12. OUober 1692 statt, die wirkliche Eröffnung am 1. Mai 1893 ; am 30. Oclober letzteren Jahres wird die Ausstellung geschlossen. — Mit Ausnahme einiger besonderer Sammcl-Ansstellnngen, die nach einem andere» Princip arrangirt sind, erfolgt die Verthcilung der Ausstellung nach folgenden 12 Klassisikations-Abthcilnngcn: 1. Ackerbau, Forstwesen. — 2. Weinbau, Gartenbau. — 3. Viehzucht. — 4. Fischerei. — 5. Bergbau, Hüttenwesen. — 6. Maschinenwesen. — 7. Verkehrswesen; Eisenbahnen, Schiffe, Wagen. — 8. Fabrik-» erzcugnisse. — 9. Eleklricilät. — 10. Schöne Künste. — 11. „Freie Künste" (liberal arts); Erziehung, Litteratnr, Jngenienrwese», össcnllichc Arbeiten, Musik und Drama. — 12. Völkerkunde, Aller- thnmsknnde, Fortschritt der Erfindungen, SammelÄnsstellnnge». Unter den letzteren wird namentlich die Spccialansstcllnng der Frauenarbeit, der ci» mächtiger Palast gewidmet ist, von originalem Reiz sein, da man eine besondere Schaustellung der Frauenarbeiten ans den bisherigen Weltausstellungen noch nicht »ntcrnvnimcn hatte. Dieselbe findet ja auch in Deutschland besonderes Interesse. Für die deutsche Abthcilnng der Franenarbcits-Ausstellnng ist kn Berlin »nte dem Protectorat der Prinzessin Friedrich Carl ein Coinitee gebilde worden, dem verschiedene der bekanntesten Frauen Deutschlands an- gehören, so Frau Schcpcler-Lettc, die Vorsitzende des so segensreich wirkenden Lette-VereinS in Berlin» und Iran Kettler, die Vor- kämpferin der modernen Bewegung in» Zulassung des weibliche» Ge schlechts zu den Universitälsstudicii, welche der von ihr geleitete Weimarer Verein „Franenbildnngs-Ncform" mit so großer Zähig keit erstrebt. Die räumliche Gliederung der Ausstellung ist aus unserem Kärtchen ersichtlich, auf der anch die Hauptgebäude namhaft gemacht sind. Der mit 14 bezeichne!« Hafen erhält eine Kriegsmarine-Aus stellung, während der mit H bezeichnete der „friedlichen Schifffahrt" gewidmet ist. Wie ans nnserem Plane ersichtlich, entspricht die größte Breite 14 des Ausstellungs-Areals dem Raume vom kaiserliche» Palais in Berlin bis zur Qncr-Allee im Thiergarten oder vom Centralbahnhvf in München bis znm dortigen Jsarlhor. Tic Längs- erstrecknng der Ausstellung ist noch bedeutender. — Es wird schwer sein, für die Berliner Ausstellung eine» gleich gewaltige» und gleich günstig gelegenen Platz zu finden. Ernte Aussichten. Chemnitz, den 1. August 1892. Die diesjährige Ernte wird, wenn nicht in letzter Stunde »och ein totaler Wctternmschlag erfolgt, was wir nicht hoffen wolle», ganz sicher sich als eine recht befriedigende, stellenweise Wohl sogar sehr gute Herausstellen. Wen» hier und da nur von einer Mittelernte gesprochen ist, so kann man das wohl als Ausnahmen oder auch als irrige Auffassungen kcnuzcichnen. Der Getreideernte wird hoffentlich später anch die Kartoffelernte entsprechen, so daß die schweren Nachthcilc »nd hohen Lcbensmiltelprcisc, welche uns das vergangene recht ungünstige Jahr brachte, einigermaßen wieder ausgeglichen werden. Der Korn- prcis war hoch, aber die Zahl derjenigen Landwirthe, welche davon volle» Gewinn ziehen konnten, war klein; wäre in Wahrheit ein anderes Verhältnis; vorhanden gewesen, so würde der Kornprcis er heblich niedriger gestanden haben. Das Publikum halte mit den kleinen Broten seine liebe Noth und mancher Familienvater mit starke»' Kinderhäuslci» hat sich rechtschaffen Plagen müsse», alle die hungrigen Mäulchen satt zu machen. Und nicht immer ist das so gelungen, wie wohl gewünscht worden ist. Wenn die Dinge nicht schlimmer kamen, wie geschehen, so ist das ein Gluck zu nennen gewesen; Ruhe und Schaffensfreudigkeit haben infolgedessen vermocht, »ns in leid licher Weise über die kritischen Monate hinwegzuhelfen. Die un günstige Ernte traf bekanntlich direct mit einem sehr starken Rückgänge unseres gesammten GeschäftslebenS zusammen, der dadurch noch eine Verschärfung erhielt. Dieser Rückgang ist nicht vor einem Jahre ganz plötzlich infolge der schlechten Ernten gekommen, die Ursachen waren andere und weiterlicgende, er wird auch nicht mit einem Male lmfgehobcn werden, wenn wir nun eine vollauf befriedigende Ernte haben. Aber daran ist kein Zweifel, daß, ebenso wie vor einem Jahre die schlechte Ernte Alles noch ärger machte, als es schon war, in diesen, Herbst eine gute Ernte Manches besser machen wird, als es ist. Deshalb schon und nicht »nr einer Verbilligung des besonder- in de» Großstädte» noch recht theneren Brotes wegen, kann die außerhalb der Landwirthschaft stehende Bevölkerung aus vollem Herze» wünschen, daß das Einbringen der Ernte ohne Störung erfolgen möge. Für die deutsche Landwirthschaft ist die gegenwärtige Ernte die erste »ach der bekannten Ermäßigung der Schutzzölle. Wir werden nnnmchr sehen, in welcher Weise sich die Getrcidepreise fortan ent wickeln werden. Zwei Umstände dürfen freilich nicht außer Betracht gelassen werden) Erstens die Getrcide-Specnlation, die sich in diesem Jahre ganz gewiß rühren wird, »nd daß ihre Bewegungen nicht immer von Vorlhcil sind, haben wir im vorigen Jahre bei den unverschämten Preistreibereien für amerikanisches Getreide gesehen und zweitens kommt in Betracht, daß in diesem Jahre in Rußland abermals eine teilweise Mißernte herrscht. Die Abgabe von Roggen ans diesem größte» Kornlandc Europas wird auch ganz wesentlich dadurch er schwert, daß es daselbst an Arbeitskräften infolge der Cholera»,irnhen und der Cholerafnrcht mangelt. Wäre dies beides nicht der Fall, so würden die großen russischen Getrcideprodnccnten, die im letzten Jahre so colossale Verluste gehabt haben, ihre neue Ernte trotz des noch für Rußland bestehenden höheren Zolles glattweg losschlagen. Diese »»günstigen Verhältnisse verhindern anch noch in Petersburg die Auf hebung des im vorigen Herbst erlassenen Ansfnhrverbvtes für Roggen, Während für die übrigen Produkte der russische» Landwirthschaft die Aushebung jenes Verbotes bereits erzielt worden ist. Es wird gnt sein, wenn die Landwirthschaft in diese», Jahre genau auf den Markt preis des Getreides achtet, damit sie nicht bei der Abgabe ihres Er trages an die Korngrvßhändler zu kurz kommt. Wie jeder vernünftige Mensch wird auch jeder reelle Landwirth wünschen, daß der großen Bevölkerung allzuhohe Brodpreise erspart bleiben; es wird aber anch Jeder wünschen, daß der Schein vermieden wird, als machten in Wahrheit die Landwirthe die Kornpreise, während der Korngroßhandel damit sich einverstanden erkläre. Der Korngroßhandel muß leben, er muß also auch verdiene»; aber verhüten solle jedes reelle Mitglied des Großhandels, daß die Preisschiebcreie» wieder Platz greifen, die sich voriges Jahr in recht »»schöner Weise breit machten. Es ist der Landwirthschaft auch noch aus einem andere» Grunde der gerechte Ertrag ihrer Arbeit zn wünschen, und dieser Grund ist eigentlich der wichtigste: Es ist feststehend, daß heute die Landwirth. schaft energisch daran denken m»ß, ihren Betrieb zu reformieren, zn hebe» und zu fördern, ihn crtragsfähiger zu machen, denn die Unkosten haben sich gewaltig vermehrt, die ländliche Arbeiterfrage mag vielleicht, »nd wie wir sagen hoffentlich, bald viel von ihrer Schärfe verlieren, aber sie wird in naher Zeit nicht zu löse» sein. Und erst eine Lösung dieser Kardinalsfragc giert einem großen Theile der Land« wirthschaft Ruhe und Sicherheit. Die Gctrcidezölle sind, wie bekannt, geringer, und wir werden »„„ eben sehen müssen, welche Gestaltung in Zukunft der Kornprcis gewinnt. Da vorgclhan besser, als »ach- bedacht ist, wird die Landwirlhschast bei Zeiten hiermit zu rechne», hiernach sich einznrichten haben, d. h., was schon vorhin gesagt, sie wird ihren Betrieb in anderer Wcise noch zn heben und ertrags- fähiger z» gestalten bemüht sein müssen. Das Vorjahr hat auch gezeigt, daß cs nicht angenehm ist, bezüglich des nolhwcndigstcn für das tägliche Leben, des Brodkornes, zn sehr auf andere Staaten au gewiese» zn sein. Das russische Ausfuhrverbot für Erzcugnisse der Landwirthschaft ist für uns keine angenehme nachbarliche Ucber- raschung gewesen, und es wäre doch gut, wenn wir i» der Zukunft, uns vor solchen Ueberraschnngcn lhnnlichst sicherte». Geschehe!! kann dies »nr dadurch, daß wir mehr Kor» bauen, als bisher, »nd dieses hat wieder zur unbedingten Voraussetzung, daß die Landwirthschaft so gestellt sein »>nß, daß sie dies tann. Zu wirthschafllichcn Be» strcbungc» »nd Neuerungen gehört ganz unbedingt Geld, und cs ist bekannt, wie in verschiedenen deutschen Bezirken im vorige» Jahr, der, Banernstand in rechte Schwulitäten gcralhcn ist. Auch eine gnte Ernte wird noch lange nicht alle Wünsche befriedigen, die heute ge stellt werden, aber sie kann vi.l ihn» »ach alle» Seite» hi». Möge sic das nicht unterlasse». Strandgut. Novelle von I. von Brun Bar» ow. (3. Fortsetzung.) Nachdruck verbotene Kopfschüttelnd, enttäuscht blickte er ihr nach. Sie schämt sich, vielleicht traf er den richtige» Grund ihres Jremdthnns, daß sie mit so snndhaficn Gedanken die Insel verlassen und statt den Tod zn suchen, sich in der Welt umgesehen hat. Wer weiß, ans wclhem Wege sie gegangen, wer weiß! Ja, ja, cs mag besser sei», man kennt sie nicht — ist nur gut, daß sie in dcu sicheren Hasen einge- lanfen ist. Lustige Stimmen wurden jetzt laut. Eine ganze Gesellschaft von Herren und Dame», unter ihnen Graf Fabrie, kamen am Slrand- hanse vorüber und schlugen an diesem vorbei denselben Weg ei» welchen der Rheder und Mona genommen Hallen. - -- Es war ein mühsames Gehen auf dem hügeligen, sandigeu Boden« besonders für ungeübte Fuße und niedliche Sliefelchc», deren zierliche Hc>cken unanfhöclich im Sande stecken blieben, was die jungen Damen, welche zur Clique der „Exklusiven" gehörten, in unaus gesetzter ärgerlicher Fröhlichkeit erhielt. Man lachte und räsounirle und zeigte sich ungeduldig über das langsame, beschwerliche Vvr- wärtskommen. „Sie müssen sich mehr rechts halten, Baronin", rief Graf Fabrie einer jungen und niedlichen Brünette zn. „Hier hat die Badekommission den Weg mit rvtheu Ziegeln bezeichnet." „Wenn sie nicht der nie ruhende Wind mit Sand verschüttete," klagte die junge Dame in komischer Vcrzwcifelnng. „Man sieht sie kaum, »nd wenn man sie glück ich erreicht, bleibt man »nr zwischen den Steinen mit de» spitzen Absätze» hängen." „Das kommt von der Eitelkeit," neckte sie ihr Bruder, ein junger Husarenvssicicr. „Hoffart muß Pei» leiden." „Es bleibt doch ein seltsames Vergnügen," mischte sich die Ba ronin Mutter in das Gespräch. „Im Sonnenbrand den Weg durch den heiße» Dünensand nach dem Strande zu gehen." „Ja," stimmte ihr lebhaft Gehcimrath von Saldvw bei, „mein Vorschlag ginge auch darauf hi», daß wir die Slrandpromenade unterlassen und Station in der Gist-Bnde machcu." Die Gist-Bnde, nichts als eine kleine, zwischen den Dünen ge legene Restauration, in der man, mit dem Blick ans das Meer, alle beliebigen Sorten geistiger Getränke erhielt, war dadurch ein allge mein beliebter Versammlungsort derBadegäste und so wurde anch jetzt der Vorschlag, dort Rast zu halten, einstimmig angenommen. Vor ihnen tauchte jetzt ans einer der Sandwogen der Rheder mit seiner Begleiterin ans und lenkte die Aufmerksamkeit ans sich hi». „Da geht ja das seltsame Paar!" rief die junge Baronin. „Haben Sie schon gehört," wandte sie sich an Graf Fabrie. daß er sich erst ganz kurz vorher mit ihr verlobt, und sie noch gar nicht verhciralhet sind. Ihre Pflegemutter, die kleine nnansehnliche Frau, die an der bcrttlö cl'irobs »eben ihr gesessen, soll diese Partie, Weil das Mädchen ganz arm, mit dem reichen Rheder gemacht haben." „Aber Mary!" verwies sie ihre Mutter streng. „Wie kannst Dn Dich nur mit dem Schicksale dieser Leute beschäftige»?" „Nun, Mama, ich finde, in einem Badeorte hat man nicht- weiter zn thn», als seine Neugierde über die Badegäste zn befriedigen!" lachte ihre Tochter. „Das finde ich anch!" stimmte ihr Bruder bei, welcher bereit- verschiedene Male der Braut des Rhcders Fenslcrpromenaden gemacht „Ich habe sogar Lust, mich dem Rheder bei Gelegenheit vorznslellc». Was sagen Sie dazu, Graf Fabrie? Die hübsche Blondine wäre eine ganz gute Akquisition für unser» kleine» Kreis." „In den sic aber durchaus nicht hingchörl!" kam seine Matter einer Antwort des Grafe» zuvor. „Und Vorsicht in der Wahl seine- Umganges ist ganz besonders in einem Badeort von so gemischten Elementen geboten." „Ta gebe ich Ihnen Recht, gnädigste Frau," erwiderte der Lcgationsraih. „Eine gewisse Vorsicht ist sicherlich am Platz. Jedoch habe» derartige, außer nnserem Kreise geschlossene Bekanntschaften da- Gute, sie sind wie Eintagsfliege», wen» wir sie nicht kultivier» wolle», »nd überlebe» kaum eine Saison. Ich muß mich aber hur den Herrschaften empfehlen," setzte er hinzu. „Ich habe für diesen Morgen noch eine Verabredung mit Signor Campclla getroffen, der mich am Herrenbad erwartet." „Bitte, empfehlen Sic »ns ihm," sagte in einem fluchtigen Er) rölhen die junge Baronin, „und erinnern Sie ihn an die verabredete Partie für diesen Nachmittag. „Es wi,d wohl dieser Erinnerung kaum bedürfen," scherzte der Graf, schüttelte dem jungen Baron die Hand und wandte seine Schritte dem Herrenbad z». Er war noch nicht weit gekommen, als er de» Saum eines weißen Kleides schimmern und sich Plötzlich Mona gegenüber sah. Sic saß im hohen Lünengrase und richtete sich, als er um den Ab hang bog, wie clektrisirt empor. Ei» glühendes Roth übergoß Ihr blasses Gesicht, sie machte eine Bewegung, als wollte sic entfliehe»; dann besann sie sich und sah gespannt »ach ihm hi». Hatte er sie erkannt, würde er sie anrcdcn oder kalt nnd fremd an ihr vorüber gehe»? Sie wußte nicht, was sie wünschen sollte, als es aber de» Anschein hatte, als sollte das Letztere geschehen, da wußte sie e»> 4 §