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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189208025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-08
- Tag 1892-08-02
-
Monat
1892-08
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.08.1892
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aber »ach erfolgter polizeilicher Anshebnng in da» pathologische In stitut gebracht. — Grimma, 30. Juli. In dem benachbarten Dorfe Klinga bei Naundorf haben eine Anzahl Knabe» und Mädchen im Aller von 13 bis 15 Jahre» gegenseitig den ungezwungensten Verkehr ge führt. Dieses Gebühren soll namentlich von den ältesten Mädchen angestiftet worden sein. Vor Kurzem nun ist dieses schamlose Treiben durch einen Knaben an den Tag gekommen. Ein I4jähriger Junge, der mit betheiligt war, hat sich aus Furcht vor Strafe am vergangenen Dienstag erhängt. Auch ei» 15jährigcr Bruder desselben wurde vor mehrere» Jahren wegen,desselben Vergehens mit 9 Mo naten Gefängnis; bestraft. — Ein besiegter Herkules. Eine merkwürdige Geschichte ereignete sich in Pegau in einem Knnflrcitcr-Cirkus. Bei einer Vor stellung prodncirle sich ein Herkules, welcher sich als Dritlstärkster Von Deutschland ausgab und einen Preis von 50 Mark Demjenigen auszahlen wollte, welcher ihn werfen würde. Da trat ans dem Publikum ein Schuhmacher hervor und forderte den Herkules zum Riugkanipf auf. Beim ersten Gange fiel keiner der Ringer, aber beim zweiten Gange kam der Ringkämpfer zu Falle. Lautes Hände klatschen und Bravorufe hörte man. Die Künstlergesellschast weigerte sich aber nun, den ansgesehten Preis zu zahle». Da drängte das Publikum an die Kasse, um selbst den Preis zu hole». Eine Schützenpatrouille wurde schnell herbeigcholt und so wurde die Ruhe wieder hergestellt. Schließlich einigten sich die Kämpfer. Der Her kules zahlte 25 Mk. ans und damit war sein Gegner einverstanden — Ans Neichenbach t. V. wird berichtet: Nachdem die Ab steckung der neuen Bahnlinie Rcichenbach-Bahnhof—Oberrcichcnbach —Reichcnbach-Altstadt—Mylau unter Leitung des Bauinspectors Balkc-Dresden in ganzer An-deh»nng beendet, fand am 27. v. M. die Besichtigung derselbe» durch die Geh. Finanzräthe Köpke und Nitterstädt, Finanzrath Kürsteu und Oberingenienr Popp statt. Mit unwesentlichen Abänderungen ist die ursprüngliche Absteckung bei behalten worden. Diese Linie wird zwei Bahnhöfe, den einen in Altstadt-Neichcubach und den anderen in Mylau, und außerdem noch eine Gütersammelstelle im nnlere» Sladttheile Mylan's erhalten. — Unfall. Auf einem Oberhohndorfer Sleinkohlenwerke ist der Fördermann Emil Oskar Lang ans Cainsdorf auf einem Haspel- Wege von einem vollen Kohlenhnnd überfahre» und durch Zermalm ung des Kopfes sofort gelobtet worden. —V. Riedcrzwöttitz. Am 28. Juli n. o. Nachmittags 3^ Uhr brach in dem Scheunengebäude des Gustav Adolf Günther'schen Gutes in niiniitlelbarer Nähe der St. Blasius-Kirche auf jetzt noch unerklärliche Weise Jener ans, welches rapid um sich griff und i» einer Stunde das Scheunen- und Schiippcngebände vollständig in Asche legte. Nur dem schnellen Eingreifen der sofort znr Stelle ge eilte» Feuerwehren von Nicdcrzwönitz, Zwvnitz und Umgegend ist es zu verdanken, daß das Wohnhaus, welches erst vor zwei Jahren neu erbaut worden ist, den Flammen entrissen und damit eine weit größere Gefahr für die benachbarten Gebäude abgewcndet wurde. Beim Aus bruch de-S Feuers war in dem Gehöfte überhaupt Niemand anwesend; der bedaucrnswe.the Besitzer war auf der äußersten Strecke seines Feldes noch mit der Heuernte beschäftigt. Die Heuvorräthe sind bis aus wenige Fuhren, welche noch nicht eingebracht sind, vollständig vernichtet, ebenso sind sämmtliche Acker- und Wirthschaftsgeräthe verbrannt. X Altendorf. Zu Ehren des scheidenden Herrn Gemeinde vorstandes Nosenfeld, der am 1. August n. o. die Bürgermeistcr- stelle in Frohburg übernimmt, versammelten sich am Sonnabend Abend im Gasthaus „zum Deutsche» Hvs" eine größere Anzahl Herren zn einer Abschiedsseicr. Dabei überreichten im Namen vieler Freunde und Gönner die Herren Lehrer Reichel und Fabrikant Lehmann unter entsprechenden Worten dem Scheidenden als Erinnerungszeichen au sein hiesiges Wirken ein kostbares Schreibzeug und ein goldenes Medaillon. Herr Fabrikant Ahnert feierte den Scheidenden als tüchtigen Verwaliuugsbeamte», Herr Hausbesitzer Söldner kenu- zeichncte ihn als einen Mann, der mit allen Kräften bemüht gewesen sei, in Alteudvrf Patriotismus zn wecke», Herr Friedensrichter Müller hob in längerer Ansprache hervor, wie Herr Gemeinde- Vorstand Nosenfeld allzeit bestrebt gewesen sei, in Polizeisachen die größte Gerechtigkeit, ohne Ansehen der Person, wallen zn lassen. Herr Gemeindckajsirer Otto brachte dem Scheidenden im Namen der Verwaltnngsbeamtcn de» besten Dank und die herzlichsten Wünsche für sei» ferneres Wohlergehen dar. Herr Kaufmann Iah», Vor sitzender der Gesellschaft Harmonie, widmete ihm als zweiten Vor sitzende» des Vereins herzliche Worte des Abschieds. Herr Fabrikant Lcistncr und andere Herren sprachen ehrenvolle Worte der An erkennung und beste» Dank für fein treues Wirken in der Gemeinde aus. Herr Gemcindevorstand Nosenfeld dankte schließlich mit be wegten Worten für diese Anerkennungen und wünschte Alteudvrf das Beste für sei» ferneres Wohl und Gedeihen. I aufmerksam, daß in den gegenwärtigen Nächle» zahlreichere Ster», schnuppen, als gewöhnlich, zn beobachten sind. Dieselben haben in den Sternbildern: Pegasus, südlicher Fisch. Andromeda, Wassermann, Triangel und Schwan ihr n Ausgangspunkt. — Benefiz für Frau Görlich. Es bedarf wohl kaum noch eines besonderen Hinweises ans den morgigen Ehrcnabend der be liebte» Operettcnsängeri» Frau Görlich, um derselben zn ihrer Benefiz-Vorstellung ei» volles Hans z» sicher». Ta auch die Wahl des Stückes „Fatinitza" eine sehr glückliche zu nennen ist, so wird es unserer begabte» Sängerin auch an äußerlich sichtbaren, namentlich aber an „klingenden" Zeichen d:r Anerkennung für ihr künstlerisches Wirken und Streben an unserer Sommcrbühne sicher nicht schien. — Ertrunken. Beim Baten in einem tiefen Wasserlache i» einem Ziegeleigrnndstnck auf dem Sonnenbcrg ertrank am Sonnabend Nachmittag ei» 1l Jahre alter Knabe. Die Wiederbelebungsver suche, die in Anwesenheit eines Arztes gemacht wurde», erwiese» sich leider als erfolglos. —* Gut abgegangen. Letzten Freitag in der 7. Stunde siel ein 5jähriger Knabe im Hose eines Hauses der Amalienstraße die Stufen zu dem dortigen Waschhanse, in welchem seine Mutter wusch, ca. 2 Meter hoch herunter und blieb bewußtlos liegen. Derselbe erholte sich jedoch rasch wieder und scheint keinen innere» Schaden davon getragen zu habe». —* Unangenehme Entdeckung. Als ein in der Elisen straße wohnhafter Fenermann am 27. Juli von einer kleine» Reise, welche er mit seiner Familie unternommen hatte, znrückkehrte, sah ec in seinem Sparkassenbuch, welches in einer in der Wohnstube stehenden Kommode verwahrt war, daß während seiner Abwesenheit von fremder Hand ein B.trag von 30 Mk. erhoben worden war. Außerdem war ihm ein zweiter Schlüssel zu seiner Wohnung abhanden gekommen. Es mußte somit Jemand während seiner Abwesenheit in seine Wohn ung gedrungen sein, das Sparkassenbuch geholt und nach Entnahme des obigen Betrags dasselbe wieder an de» Platz gebracht haben. —* Betrüger. Am Sonnabend Abend erschien in einem Matcrialwaarengeschäft an der Annabcrgcrstraße ei» Unbekannter, bat die Verkäuferin, ihm ein Zwanzigmarkstuck z» wechseln und legte eine Münze auf den Ladentisch. Das Mädchen bemerkte sofort, daß diese eine ganz werthlose Münze war und übergab den Betrüger einem herbeigernfencn Schutzmann. —* Im Uebermnth. Ans einem Ziegeleigrnndstück der Fürstenstraßc wurde vor einigen Tagen von einem dort stehende» Wagen weg ein bla» angcstrichciicr Wagebalkcn im Werth von 15 Mk., der Schoßkellenkorb im Werth von 5 Mk.. 2 Kette» im Werth von 2 Mk. nud eine Anzahl Kisten im Wcrthe von 20 Mk. gestohlen. Es ergab sich, daß eine Anzahl in dem Grundstück sich hcrnmtreibcnde Knaben einen Thcil der vermißten Gegenstände theils in eine» in der Nähe befindlichen Tümpel geworfen, theils mit nach Hause ge nommen und die Kisten zerschlagen Hallen. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Sie Freunde unseres Blattes werden ersucht, uns -richtig« Begebe,che»«» güNgsl uiltzuUsetle». Chemnitz» 1. August. — Milde Stiftungen. Der am 6. Mai d. I. hier ver storbene Privatmann Herr Carl Christian Hofman» hat lctzlwillig dem Hospital St. Georg die Summe von 300 Mk. ansgesetzt. — Weiter sind von den Erben des hier verstorbenen Privatmannes Herrn Carl Friedrich Heuberger für das städtische Waisenhaus 100 Mk. an Nathsslclle cingczahlt worden. Der Rath nahm beide Vermächtnisse unter dem Ausdrucke des Dankes für die bewiesene edle Gesinnung an. — Zahlttttgö-Eittstcllttttgen. Unter dem 29. Juli, Vor mittags 11 Uhr, bez. unter dem 30. Juli, Vormittags 9 Uhr, ist über das Vermögen 1) des Kaufmanns Otlc Kratzsch, in Firma OttoKratzsch in Chemnitz (Köni'gstraße28) und 2) des Kaufmanns Theodor Löhuert, Inhaber einer Butler- und Käschandlnng), eben falls in Chemnitz (äußere Jvhannisstraße 18) das Concnrsver- fahren eröffnet lvordc». Als Concursvcrwalter wurde zu 1) Herr Rechtsanwalt Georg Löser, zu 2) Herr Rechtsanwalt Weber, beide in Chemnitz, bestellt. — Aus dev Ephoric. Herr Superintendent Prof. Michael tritt am 2. August einen bis zum 13. September währenden Urlaub an. Die Aktcnführnng übernimmt während dieser Zeit Herr Diakonns Michael in Verbindung mit Herrn ?. Trautzsch, während in besonderen, etwa einlretendcn Fällen n»d Handlungen die Vorsitzen den der Specialcvnserenzen für ihren Bezirk fnngircn. —1. Dev erfrischende ausgiebige Regen am gestrige Sonntage dürfte der Wasserarmnth, die sich i» einigen Theilen des Erzgebirges bereits fühlbar machte und auch den Ernlcertrag zn beein trächtigen schien, abgeholfen habe». Die Zschopau war an vielen Stelle» gestern fast wasserleer, so daß man trockenen Fußes dieselbe zu durchschreiten vermochte. AnS dem Obcrlande wird gemeldet, daß viele sonst ergiebige Wasserreservoire erschöpft und die kleineren Ge birgsbäche anf weite Strecken gänzlich vertrocknet sind, so daß man die herrlichen Speisesische, die Forellen, todt vorfindet oder viele in ganz ermattetem Zustande in nocl^bestehenden dürftige» Wasscrtümpel» anfgrcifcn kann. — Freunde des gestirnten Himmels machen wir darauf Zum Bochumer Stempelproeetz. Im Bochumer Schienenprvceß stehe» die Dinge für die Beklagten im Ganze» günstig. Den wenigen belastenden Anssagen stehen zahl reiche günstige Giitachten von Sachverständigen, Behörde» oder Schicncnabuchmer» gegenüber. Wenn keine außerordentliche Wendung Antritt, so wird der Ansgang dieses Processcs dem des ProccsseS Buschhoff in -kanten sehr ähnlich sein. In der Sitzung am verflossene» Sonnabend gab Rechtsanwalt Schwering für Bering die Erklärung ab, daß entgegen der Anssage Langes ein Einverständniß zwischen dem Abnahmebeamten Petrowitsch und Bering ausgeschlossen gewesen. Petrowitsch sei ein Ehrenmann. Auf ei» weiteres Eingehen anf die angebliche Ueberreichnng des Couverts wird verzichtet. Der Zeuge Lüning, welcher gefälschte Stempel in einem Keller verborgen haben sollte, sowie der Zeuge de Fontaine wissen nichts besonderes zur Sache zu bekunden. Hierauf wurde ein Schreiben des Ministers der vssentlichen Arbeiten verlesen, das über die auf Anregung des Untersuchungsrichters bei den preußischen Eisenbahuverwaltungen angcstcllten Erhebungen berichtet. Danach hat sich das Material des Bochumer Vereins stets bewährt; cs seien auch niemals Ungehörigkeiten oder Falschstcmpelnngc» zu constatircn gewesen. Der Sachverständige Ingenieur Frendenberg bemerkt: Dieser Proccß ist vielfach, ganz besonders vom Auslände, dazu benutzt worden, die deutsche Industrie zu diskrcdircn. Man hat ganz besonders sin Auslände behauptet, daß der deutsche» Industrie gegenüber Mißtrauen geboten sei. Ich nehme Gelegenheit, hier vor aller Welt zn erklären, daß auf sämmtliche» denlschcn Eiscnwcckc» die größte Reellität herrscht, daß ans den deutsche» Eisenwerken mit viel größerer Exaktheit gearbeitet wird als im Anslande, und daß die Eisenbahn-Verwaltungen der deutschen Eiscn-Jiidnstric das größte Vertrauen cntgcgcnbringcn könne», während gerade im Auslande und ganz besonders in England ein gewisse- Mißtraue» am Platze ist. Die anderen Sachverständige» pflichteten dieser Erktnrnng bei. Die Eisenbahn-Tirection Hannover gicbt dagegen an, ihr Revisor Opper mann habe im Jahre 1882 anf dem Bochumer Verein Falsch- stenipelnngen entdeckt. Der Zeuge Onanlins hält aufrecht, daß er mit Lüning die falschen Stempel im Lehmknhlschcn Keller verborgen habe. Der nachträglich vereidete Zeuge Lüning erinnert sich nicht, ob es Falschstcmpel waren oder nicht. Die Beweisaufnahme dürfte heule Montag beendet werden. Alts Nah mW Fort». — Kleine Mittheilnngen. Ungl ücksfalleines deutschen Ncichsbeamten. Wie der „Nat.-Ztg." ans Ratzes in Süd-Tyr ol gemeldet wird, ist der Staatssekretär des Neichsjnstizamtes Hanauer am 27. Juli vo» einem Berge beim Edelwcißpflücke» ttiigefähr 15 Meier tief abgestürz». Glücklicherweise ist außer einem schmerzhafte» Bruch des linken Armgelenkes und einigen Hantabschärfungen anf der Stirn keine größere Verletzung erfolgt. — Ein großer Spinncrcistreik droht für diese Woche in England. Etwa 30000 Personen werden Theil daran nehmen. — In Burgos in Spa nien wollte ein Wahnsinniger eine» Priester beim Messclescn mit seinen, Nasirmesser er,norde». Durch seine schweren Gewänder ge schützt, erhielt der Bedrohte nur eine leichte Armwuude. — — Ein zwölsfachcr Wittwcr. Die „Newyorker Staats- zeitnng" bringt folgende etwas zweifelhafte Mitthcilung: Der ameri kanische Kauf,nanu Frank C. Lawsv» in Zacalecas in Mexiko ist wegen Ueberlrctnng eines allen mexikanischen Ehcgesetzes, welches aber »och gegenwärtig in Geltung ist, cingekerkert worden. Lawson kam vor vier Jahre» aus der Stadt Mexiko nach Zacatecas und brachte eine hübsche Spanierin als seine Gattin mit, welche jedoch zwei Monate »ach seiner Ankunft starb. Bald daraus nahm er ein anderes junges Weib, aber auch dieses starb zwei oder drei Monate »ach der Hochzeit. Lawson trug nach dem Tode seiner Fra» nie länger als drei Monate Tranerabzeichen und ging sodann wieder anf Freicrsfnßcn. Die in solche» Dingen sehr konservativen Be wohner der Stadt kümmerten sich »m Lawson »»d dessen Familien verhältnisse nicht weiter, bis sie vor einigen Tagen «sichre», daß er seit seiner Ankunft in Zacatecas seine dreizehnte Frau geheirathet habe. Die Behörde» griffen die Sache auf, konnten aber keine Be weise dafür bringen, daß LawsonS Frauen eines unnatürlichen Todes gestorben seien; gleichwohl ließen sie ihn auf Gruud de» erwähnte» alten Gesetze» verhaften» welcher Witlwern verbietet, mehr als neu« Rial eine Ehe einzugehen. Danach hat Lawson wegen vierfacher Ucberlretnng des Gesetze- eine längere Gefäugiiißstrafe zu gewärtige». Er ist vierzig Jahre alt, gebildet, und wohnt schon seit viele» Jahren i» Mexiko. Thätige Mondvulkane. Die Frage nach der Existenz thätiger Moiidvulkaiie ist vo» den, amerikanischen Astronomen Pickcring neuer lich behandelt worden. Hecr Pickcring veröffentlicht seine diesbezüglich erhaltene» Ncsnltale soeben. Er Hai mit einem dreizehnzöllige» Fern rohr eine bestimmte Gegend des Mondes (das sogenannte -Kars sore- nitntik) geprüft und dabei fcstgcstelll, daß zunächst 21 Krater, welche i» jener Region angegeben wurden, jetzt nicht gefunden werde» konnte», während er dagegen 11 Krater neu rcgistrire» mußte, welche auf den besten frühere» Karte» fehlen. Nur die- letztere Resultat läßt sich i». dessen cxaet aufrecht erhalte», da stärkere Vergrößerungen alle jene vermißte» Krater bis anf zwei herbeigcholt habe». I» andere» Gegenden der Mondobcrsläche (z. B. in der nach Bcsscl bezeichnele») findet man aber ganz positive Veränderungen gegen früher. Die dort früher ge sehenen Kralergrnbcn sind jetzt »nr »och undeutlich Ivahrzuiichmen, kleinere Krater, die früher als Helle Punkte sich klar markirlen, nnn- mehr thatsächtlich, auch für die stärksten Vergrößerungen, verschwunden. Tagegen ist ein »euer ausgedehnter Krater ausgetreten, der sich auch den früheren Beobachtern gar nicht hätte entziehen können, wen» er schon bestanden hätte. Dies- Wahrnehmungen weisen nun allerdings darauf hi», daß die Thäligkeit des Mondes noch nicht erstorben sein dürfte. Aber dieser Schluß ist für uns so ne» und de» bisherigen Ansichten so wenig konform, daß selbst Pickering ihn nicht offen zieht. Aber wir werden n»s de» Thatsache» doch wohl anbequeme» müssen, denn es ist »»möglich, all die neuen und vcrschicdenc» Wahrnehm ungen durch verschiedene Beleuchtung oder gar durch Zcichenfchlcr der älteren Beobachter erklären zu wollen. Im klebrigen werden durch die Aniiahinc jetzt »och thätiger Mvndvulkane unsere Äcsammtansichte» über den Zustand unserer Trabanten thatsächli.h weit weniger modi- fizirt, als man auf den erste» Blick wohl glauben möchte, Schlacht- nnd Biehhofzn Chemnitz. Von, 1. August 1892. Auftrieb: 214 Sünder, 327 Landschweine, 294 nngaris.he Schweine, 73 Kaldcr, 108 Hammel. Der heutige Austrieb war kleiner als vor 8 Tage», e- waren 2 Zünder, 60 Laudschweine, 8 Kälber, 133 Hnuuuel weniger und »nr 18 ungarisch Schweine mehr am Platze als damals. Ter Geschäsisvcrlans war in alle? Vichgattiingcn ein langsamer, wogegen die Preise mit wenig Ausnahme» sich ebenso hoch als vorige Woche stellten. In Zündern blieb größerer Uebcrstand. Preise: Zünder: I. Qual. 62-66 Mk., 11. Qual. 50-60 Mk., III. Qual. 42 bis 48 Mk. für 100 Psd. Schlachtgewicht. Laudschweine: 60-63 Mk. für 100 Psnnd Lebendgewicht bei 40 Pfund Tara per Stück. Ungar. Schweine: 50—32 Alk- für 100 Psd. Schlachtgewicht. Kälber: 48—52 Mk. für lOO Psd. Schlachtgewicht. Himmel: 30—34 Mk. für 100 Psd. Lebendgewicht. Drahtnachrichtei» und letzte Meldungen. Chemnitz, 1. August 1892. Wien. Die Fried»ichsdorfer Eisenhütten Gesellschaft nennt de»» dnrch de» Grasen Gersdors erlittenen Schaden nnr ttnbedentend, »veil Graf Gersdorf 1000 Actien selbst znrückgegeben «nd die 500 versetzten von der Gesellschaft beschlagnahmt worden sind. — Die Rechtsanwälte deS Grafen Gersdorf nnd die hiesigen Firmen befürworten vie Hafte,»tlassnng Gersdorf's gegen Eantion. Die Rathskammer des Landeögcrichtes wird hente hierüber entscheiden. Wien. Alexander Peetz, eine bedentende Capacität in wirthschaftlichen Fragen, Mitglied des österreichischen Parlamcnts nnd Präsident des Clnbö österreichischer Industriellen, veröffentlicht in» „Renen Wiener Tagebl." eilten Artikel» welcher eine Anregnng der Dreibnnd- mächte zn einer Anssteslnttg verwirft nnd die Beran- staltnng der Weltansstellnng in Paris nnd nicht in Berlin befürwortet. Christiania. Rach einem Telegramm des Amt manns in Nordland an das Departement des Innern hat in» Barangerfforv nnd bei Mclö nnd Navig eine sehr reiche HcrlngSfischerei begönne»». Bei Ravig wnrden in wenigen Tagen über 10,000 Tonnen Heringe gefangen. Petersburg. Nach ans Moskan eingelanfenen Nachrichten sollen dort ErkranknngSfätte a»s Cholera erkannt worden sein; die amtliche Bkstätignng steht noch a»s. Petersburg. Ans den von der Cholera inficirten Gegenden dringen fortwährend neue Schreckensnachrichten hierher; es herrscht dort eine wahre Panik, ganze Ort- schäften werden von ihrer Einwohnerschaft verlassen; ans Tiflis allein sollen in den letzten Tagen 35,000 Per sonen ans Angst vor der Cholera geflohen sein. Weitere Nachrichten melden bestimmt das Auftreten der Cholera in Moskau. Konstantinopel. Die zwischen den Anhängern des Sultans und der Pforte bestehenden Differenzen spitzen sich immer mehr zn. Die Letzteren mitzbilligen die vom Sultan persönlich ansgegangenc Ernennung des nenen türkischen Gesandten in Griechenland, »vie auch seine häufigen Ordensverleihungen «nd Beförderungen. In: Palast ist man nicht ohne Besorgnis; betreffs eines Mittisterinms Gladstone, das ans Durchführung von Re- formen dringen könnte. Die Minister dagegen hoffen, dafj sic dadurch die Controle über den Palast, welche ihnen verloren gegangen, wiedcrerlangen können, oder das; die politische» Acte des Sultans dnrch die Grotz- mächtc controlirt werden dürften. Verzeichnis; der Sparmarken-BerkanfSstellen. Arndiplatz 2, C. H. Paul Morgeneier- Angnslnsbnrgers«. 80, Emil Bohne. Vlaulenanecsir. 18, Franz Teiche. Brühl 19, Bernhard Gaube. Brühl 69, Friedr. Herm. Lorenz. Carolineustr. 1, H. Schilee jnn. Freiguts«. 20, Ernst Lederecht Thiele. FricdrichSplatz 3, Bruno Jacob». Fnrstcnstr. 9, Max Wctzcl. Hainstr. 11 Allgeni. Consu»:- nnd HilfS Verein. Hnmslr. 82, N. Scltman». Johannisstr. 17 (änß.). Bald. Fahr. Lanqestr. 32, Paul Sein,. Leipzigcrstr. 6, Joh. Frdr. We.idler. Leipzigers«. 52, Ernst Zieinh. Hoppe. Leipzigers«. 39, Florenz Köhler. Lerchensir. 4, F. A. Oehme. Zschopauerstr. 80, C. H. Thale- Markt S, E. Frohne. Mühlenstr. 18, Her»,. Pfeifer. Nenstädter Markt 9, Nnd. Daniel. Roßmarkt 5, I. E. KiWg. Oststr. 14, Allgcin. Consnin- nnd HilsS-Verei». Schloßstr. 15, Friedr. Will,. Barlhol Clonncnstr. 16, Gustav Hersnrth. Sonncnslr. 33, Wilhelm Zivhncr. Ufers«. 19, Albin Voigt. Wayens«. 3, Sparkasse, Abth. II. Waisens«. 15, Allgeni. Cons.-Vercin. Wiesens«. 28, Joh. Zeiger'- Nachf. Zöllnerplatz 2, N. Paul Hosman». Zöllners«. 9, I. H. Fr. HnSinann. Zwickauerstr. 36, Friedrich Berndt. Zwickauerstr. 1U>, Allgen». Lonsil« und HitsS-Vcrein.
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