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Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.07.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189207310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920731
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920731
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-07
- Tag 1892-07-31
-
Monat
1892-07
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.07.1892
- Autor
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Ausgabe: Wochentags AbcndS (mit Datum des nächsten TageS). — Die Anzeigen finden ohne Prei Sausschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Nr. 176. — 12. Jahrgang.— I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. 1 — Sonntag, 31. Juli 1892. —- Politische Nimvschan. Chemnitz, dm 30. Juli. Deutsches Reich. Vom Kaiserhofe. Der Kaiser begab sich am Freitag Vor mittag vom MarmvrpalaiS aus zu Wagen nach Groß-Glienicke, stieg daselbst zu Pferds und wohnte mit den Herren seiner Begleitung und zahlreichen Generalen und höheren Militärs einer größeren Gefechts übung der gesaminteii Potsdamer Garnison bei. Nach Beendigung der militärischen Hebungen kehrte der Kaiser wieder nach de», Mar »ivrpalais zurück und nahm später die Vorträge des Ministerpräsi denten Grafen Eulenbnrg» des Chefs des Civilkabineis und des Chefs des MilitärkabinetS entgegen. Z»r Tafel ivar der zum Generalad- jutantcn des Kaisers ernannte bisherige General L la suita v. Wedel geladen worden. Dem Vernehme» »ach tritt der Monarch hentc, Sonnabend, früh die Reise nach England an. Fürst Bismarcks Reise nach Jena. Fürst Bismarck trifft heilte Sonnabend Abend 6'/g Uhr auf dem Bahnhofe in Weimar ein. Da der Zug nach Jena erst um 7 Uhr 18 Minuten abgeht, somit dort also ei» dreiviertelstündiger Aufenthalt eintrclen würde, hat die Direktion der Weimar-Geracr Eisenbahn dem Fürste» einen Exlra- zug zur Versitzung gestellt. Abgeordnete ans Jena werden den Fürsten in Weimar begrüßen und »ach Jena geleiten. Dort findet am Abend Höhenbeleuchtnng statt, die Fürst Bismarck vom «Forst" aus in Augenschein nehmen wird, danach Fackclzng. Am Sonntag Mittag ist „Frühschoppen" auf de,» Markt, auf dem ein Zelt er richtet ist, in dem Fürst Bismarck Aufenthalt nehmen wird. — Am Sonnlag 5 Uhr 15 Min. Nachmittags trifft Fürst Bismarck in Halle a. S. ein. Dort wird der Fürst das Diner einnehmen und »m 7 Uhr nach Schönhansen Weiterreisen. Graf Waldersee. Mit de», kommandirenden General Grasen Waldcrsee in Altona, dem früheren Chef des große» Geueralstabes in Berlin, beschäftigen sich heute wieder cinmal viele deutsche Blätter aus Grund von entstellte» Aenßernngen, die der General zu einigen Zcilnngsberichterstattern gemacht hat. Graf Waldersce weiß sicher ganz genau, daß cS einem preußischen Ossicier nicht zukommt, politische Interviews zu veranstalten, und wer glaubt, daß der General unter die politisierenden Generale gegangen ist, ist total im Jrrthnm. Hin gegen mögen die Berichterstatter, welche Graf Waldersce Wie eine Citrone ansznpressen versucht haben, einmal daran denken, daß, wer dumm fragt, gern zum Narren gehalten wird. Die Sominergerüchte, die alljährlich in de» Hnndslagcn Waldersee als künftigen Reichs kanzler darznstelleu belieben, haben schon ein recht hübsches Alter, sie sind grau geworden, aber durchaus nicht glaubwürdig. Bei uns wird überhaupl in den letzten Jahren viel zu viel geklatscht, „nd viel zu viel Unsinn geglaubt. Graf Caprivi hat einmal gesagt, wenn die Rcichsregicrang alle Tollheiten dementiren lassen wollte, müsse sie sich »och cxlra eine» Ncichsanzeiger anschasfe». Und so ist es. Z„r Frage der Sonntagsruhe wird bemerkt, daß sich die Negierung bereits mit den mißlichen praktischen Wirkungen dieses Theils der Gewerbevrdnungsnobelle beschäftigt, dessen baldigste Re vision allerdings kaum zu umgehen ist. Es würde sich hauptsächlich um Beseitigung der erst vom Reichstag hinzugcfügten Bestimmungen handeln, wonach nicht mir die Dauer der Beschäftigung der Hand lungsgehilfen an Sonntage» auf fünf Stunde» beschränkt wird, son dern während der Zeit, wo diese nicht arbeiten dürfen, die Verkaufs stelle überhaupt geschlossen bleiben muß, das Geschäft also auch nicht durch den Inhaber oder seine Familie betrieben werden darf. Diese Bestimmung greift ranh und zerstörend in zahlreiche achtungswcrthe Gewerbebetriebe ein nud verschiebt vielfach die Grundlagen, auf denen diese Geschäfte im Einklang mit den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Bevölkerung sich entwickelt halten. Die Mehrheit, der diese Be stimmung zu verdanken ist, hat dadurch, während sie doch sonst stets für de» Handwerker »nd kleinen Geschäftsmann einzutreten vorgiebt, neue Geschüftsformen befördert, deren weitere Ausdehnung nicht zu wünschen ist, insbesondere das Schankgewerbe und den Hausirhandel. Dev neue Kurs» Die ualionalliberale „Köln. Ztg." bringt folgenden Aufsehen erregende» Ausfall: „Es wäre zweckmäßig, wen» die maßgebenden Kreise sich bemühe» wollten, durch Thaten das ticf- wurzelnde Mißtrauen des liberalen Bürgerthnms zu beseitigen. Fährt Gras Caprivi fort, sich von den Junkern, Mucker» und Ullramvnianen ins Schlepptau nehmen zu lassen, so wird unsere Lovsnng sein: „Der Reichskanzler muß weg von seinem Platze," und wir werde» »ns dabei selbst nicht durch de» Gedanken beirren lassen, daß ihm zunächst möglicherweise ein »nbequemcrer Mann folge» würde." Dazu schreibt Wieder die konservative „Krzztg.", das „Junker-Organ": Dies „liberale Vürgerthum", das sich aus «Professoren »nd Großindustriellen" z„- sanimensetzt, scheint sich immer mehr in dem Wahne z» besestige», als drehe Alles sich nur um seine sogenannt« „Bildung" und seinen „Geldsack." — Die freikonservative „Post" fuhrt ans: „Die Aussicht ans Heeres- und Finanzfragen weittragender Art im Reiche verstärkt erheblich die Bedenken, welche sich gegen einen Wechsel in der Person des Reichskanzlers erhebe». Das Moment der Ungewißheit und U». sicherheit i» unserer innere» Politik ist ohnehin schon bedauerlich groß; nicht cs noch »ach der persönlichen Seile zu verstärke», sonder» nach Kräfte» auf seine Minderung hinznwirkcn, erscheint zur Zeit die Aufgabe, welche der Presse i»> Dienste des Gemeinwohls gestellt ist." lieber die bevorstehenden Nachwahlen znm Reichs tage schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": In nächster Zeit stehen einige Nachwahlen zu», Reichstage bevor, und haben die Parteien ange- 'sangen, ihre Stellung zu denselben zu nehme», sofern sie weniger selbst als Bewerber um di« sämmtlichcu durch de» Tod erledigten Mandate austrete», als zwischen de» eigentlichen Bewerbern den Aus schlag z» gebe» haben. Sobald sich diese Gruppirnngen vollständig voll zogen haben werde», wird es an der Zeit sein, die darin hcrvvr- Iretende» charak,eristische» Momente kritisch z» erörtern; für jetzt tritt nur so viel hervor, daß die deutschfreisinnige Partei sehr große, über dle bei dieser Partei bei Nachwahlen übliche» sogar hinauSgehende Anstrengungen macht, um die beiden von ihren Parteigenossen bisher besetzt gewesenen schlesischen Mandate zu behaupten. Die Berliner Weltausstellung. Die „Köln. Ztg." sagt, daß nnierrichtete Kreise an der Ueberzengung sesthalten, daß die Ant ivvrte» der verbündeten Negierungen und die von ihnen eingeholten Gutachten bezüglich der Abhaltung einer Weltausstellung sin Berlin znm größten Theil eine Befürwortung der Veranstaltung schwerlich anssprechen werden. Das Deficit im letzten prentzischen Staatshaushalt im Betrage von 40 Millionen Mark soll durch eine Anleihe gedeckt werden, die aber erst späterhin zur Ausgabe gelangen wird. Das Direktorin«» der deutschen Landwirthschafts Ge sellschaft hat in seiner Julisitzung beschlossen, den preußischen Land- wirthschafismiiiister zu bitte», beim Eisenbahiiminister Thielen dahin zu wirken, daß Unternehmungen, wie größere laudwirlhschafiliche Aus stellungen n. dergl., durch Veranstaltung von Sonderzügen für die landwirthschaftliche Bevölkerung mehr wie bisher nutzbar gemacht werden. Die Cholera dürfte in diesen Tagen hart an der deutschen Grenze «»»gelangt fein, denn sie ist schon i» Orten westwärts von Warschau i» einzelne» Falle» beobachtet. Auf die russischen Cholerabulletins ist gar nichts z» gebe», darin wird das Geringste gesagt und das Meiste verschwiege». Die Privatnachrichlc», welches in Rußland lebende deutsche Aerzte ihre» Kollege» in, deut sche» Reiche geben, lauten ganz anders »nd bringe» geradezu entsetz liche Dinge. Aus ihnen ist auch der »inaufhaltsame Vormarsch der Krankheit zu erkennen. Tie socialdemokratischen Handlungsgehilfen Berlins habe» beschlossen, Verstöße gegen die Somitagsruhevorschriflcn durch Denunciation znr Kennlniß der Behörden zu bringe». Dennuciren ist i» jede», Fall Geschmackssache. In den waldreichen östlichen Provinzen Prenstens, welche längere Zeit unter hochgradiger Trockenheit gelitten haben, „chiiien die in der Nähe von Bahnlinien durch das Fnnkenanslvcrfe» der Maschinen vcrnrsachle» Waldbrande in unliebsamer Weise z». Dem Vernehmen „ach werde» in Fachkreisen Maßregeln erwogen, durch die »»an dem Jnbrandsetze» der an der Bahn belegen«,, Wald ungen zweckmäßig Vorbeugen könnte. In Hamburg sind angeblich neuerdings Nachrichten über Emi» Pascha eingelroffen, die besage» solle», Emiii sei wieder Herr des Acgualorialgcbietes. Dies ist entschieden Humbug, den» Emi» zieht bekanntlich halb blind mit dem kranken Rest seiner Truppe dem Vicloriasee zu. Oesterreich-Ungarn. Der unter der Beschnlvignng des Betrngsversnches verhaftete prenszische Abgeordnete Graf Gersdorff ries die Vermitteln,»g der dculschen Botschaft behufs Haftentlassung a». Er behauptete, er habe Niemanden schädigen »nd Oesterreich zeitweise nur verlassen wollen, u», in Berlin größere Gelds,»»nie» z» erheben. Graf Gersdorff wurde bereits an das Wiener Laudesgericht cin- geliesert. — Von der Rax-Alpe stürzte»» zwei Wiener Gym nasiaste» ab und w,irden zerschmettert niifgefmidcn. Frankreich. Die Regierung und der Pariser Gemeinderath liege» sich, wie so häufig, wieder in de» Haare», weil die Negierung eine von der Stadt verweigerte Gehaltserhöhung der Polizei von Amts wegen dccretirt hat. Die Stadlkasse >»»ß »»» zahle». Darob giebt es wieder Lärm, und eine Anzahl vo» Gcmeinderäthci, droht mit de», Rücktritt. Die Herren thn» aber nur so, das Amt der Pariser Ktadträthe bietet viel zu viele Vorlheile, als daß Jemand ohne Weiteres verzichtet. — Die anarchistischen Dhnan«it-Diebe ans der Pariser Umgegend sind vom Schwurgericht in Versailles zu Gcfäiigniß und Zwangsarbeit vo» 5 bis 20 zu Jahre» verurtheilt worden. Bei der Verkündigung des Urtheils riefen die Angellagtcn: „Nieder mit der Bourgeoisie! Nieder mit den Grenzen! Hoch die Anarchie! Ihr sollt noch Alle springen!" — Die Pariser Presse übertrifft die russische „och bei Weite», i» Ansbrüchen der Toll w»th über die Vollstreckung der Todcsnrtheile an dcn Verschwörer» in Sofia, die sie als das größte Verbreche» des Jahrhunderts dar- zustelle» belieben. Bei dcn Franzose» rappelt es wirklich nicht iheil weise, sonder» ganz. — Kommenden Sonntag finden in Frankreich die Geueralraths- (Provi'nfial-) Wählen statt. Die Ne- pnblikaner meine» de» Erfolg sicher in der Tasche zu habe». Großbritannien. Die englische Regierung hat »„»,» definitiv beschlossen, sofort nach der Eröffnung des Parlamentes ein volles Vertrauensvotum zu fordern. Wird dasselbe, wie selbstverständlich, von der Glad- stoneschei, Mehrheit abgelchnt, so soll der Rücktritt erfolgen. — Ans Uganda in Centralafrika wird berichtet, daß der voa de» Eng ländern z„ Anfang dieses Jahres vtrtricbcnc König Mwanga zn Letztere» übergetreten ist »nd seinen „Thron" iviedcr bestiege» hat. Diejer Umschwung erklärt sich daraus, daß die Briten keinen andere» geeigneten König vo» Uganda finden konnten und darum Mwanga ziirückriefe», der darauf einging. Rußland. In Petersburg regt man sich wegen der Hinrichtung der bulgarischen Hochverrätyer in Sofia recht bedenklich ans. Das ministrielle Petersburger Journal sagt, diese Exekution werde in der ganze» (natürlich: russisch gesinnten!) Welt ei» schmcrzkiches Echo finden. Weder das Gericht, welches die Angeklagten vcrnrtheille, sei ein ordentlich zusammengesetztes gewesen, noch dis Beweisführung der Angeklagten eine überzeugende. Schließlich wird bedauert, daß Fürst Ferdinand die Angeschnldi'gtcn nicht begnadigt habe, sonder» daß er dem Ministerpräsidenten Slambnlow Vollmacht cingeränmt habe, das Urtheil vollziehe» zu lasse». — Die Choleraberichte sind unverändert schlecht, trostlos die Erntc-Nachrichlcn aus de» abermals vo» Dürce hei,»gesuchten Ortschaften. Jene ganze» weilen Bezirke werde» nicht im Stande sei», sich selbstständig zu ernähre». — Ueber die Roth der russischen Bauern schreiben die „Birshewyka Wedomosti": Die Ackerer, welche Eigenthümer sind, werde» gezwungen sein, Lohnarbeiter zu werden. Nach de», Zengniß de- Bevollmächtigte» de- besonderen NothstandScoinitees Hofmeister» Nelschajew>Makew, beläuft sich im Gonvernement Kasan der Verlust a» Pferden aus viele Tansende während de- letzten Jahres.. Nach der kürzlich i», Kreise ZarewokoktschinSk vorgeiiom,neuen Pferbezähl- ung Ware» von 42000 i», Februar d. I. jetzt »nr »och 16000 übrig geblieben, d. h. fast ein Drittel der Bevölkerung hat da» Werkzeug seiner Arbeit eingebüßt. I», Kreise Schadrinsk (Gouver nement Perm) ist der Verlust an Pferden so groß, daß man die Felder thatsächlich nicht Pflügen kan». Die Noth macht jedoch er finderisch und so sind sog. menschlich« Pflüge und Eggen in Betrieb gesetzt worden. De» Berichten des Departements für Ackerbau „nd landwirthschaftliche Industrie zufolge haben im Gouvernement Oren- bnrg die Aussaaten bedeutend abge»v»l»,eii, und zwar i» Folge deS Mangels an Arbeitsvieh. Asieu. Eine Schaar chinesischer Freibeuter hatte die englisch- birmanische Grenze überschritten, wurde aber sofort von englischen Truppe» angegriffen und nach heftigen, Kampfe zurückgeworfen. - Afrika. Ans Marokko wird gemeldet, daß die aufrührerischen Andscheras von de» Sullanslruppe» vor de» Thoren von Tanger geschlagen worden sind. Die Consulale der verschiedene» Mächte werden aber noch von KriegSschiffsbesatziliige» geschützt. Amerika. Ans Homestead bet Pittsbnrg, dem Schauplatz der gryßeu Unruhe», rückt jetzt, da keine erheblichen weiteren Ausschreitungen vorgekommen sind, das Militär ab, doch werde» vorsichtshalber-zwei Regimenter ans längere Zeit noch i» Garnison bleiben. Ursprünglich waren 8000 Man» dort zusainmengezogen. — Amerikanische Zeitungen melden, daß der Ausbruch eines Krieges auf Samoa zwischen den Anhängern Malietoa's und Mataafa's bcborstchend sei. Der Erster« ist bekanntlich König der Inselgruppe, der Letztere jener ehrgeizige und unruhige Häuptling, mit welchem die Deittsche» schon wiederholt in Conslikt gcrathe» sind. Derartige „Sturmankniidigungen" aus Samoa haben die Amerikaner schon zu oft verbreitet, als daß mau ihnen ohne Weiteres Glauben, schenken könnte. Mataafa ist ihr Werkzeug, den sie gern zu», Könige von Samoa machen möchte dar,im braucht er cs aber „och lange nicht zn werde». — Drohend^ Anfstandsmeldttttge» kommen ans der alle Zeit unruhigen spa nische» Colonie Cuba. Sächsisches. — Vom Hofe. König Albert von Sachsen, sowie die Familie deS Prinzen Georg werde» auch in diesem Jahre der „Vogelwiese" zn Dresden den gewohnten Besuch abslattcn. Bei de». Besuche wird die königliche Familie »lehrere Schuß auf de» großen und kleine» Vogel abgebc» und alsdann verschiedene Sehenswürdigkeiten auf eine», Rundgange i» Augenschein nehme». — Militärisches. Gencralfcldmarschall Prinz Georg von Sachsen, Gencraliiispeclenr der 2. Ariiiseinspectio», z„ welcher auch das 5. und 6. Armcecorps gehört, wird dieser Tage i» Pose» den Armirnngsübungen beiwohne». Er wird bei de», kommandirciideii General, General der Infanterie von Scckt, Wohnung nehme,,. — Einen Beweis von groster Umsicht bewies am Diens tag der Schnlknabe Pönicke ans Schandau, dessen jüngerer Bruder, mit de», er gemeinschaftlich Heidelbeere» suchte, plötzlich von einer Kreuzotter gebissen wurde. Der ältere Knabe besann sich nicht lange, riß de,» Kleinen Schuh und Strumpf herunter und sog das Gift ans der Wunde. Nach diese», unterband er mit einen, Bindfaden den gefährdeten Theil des Beines, welches bereits Anschwellungen zeigte. Beängstigt dadurch, eilte der Knabe zn einem nahe beschäftigten Arbeiter, lieh sich dessen Taschenmesser und schnitt in die Wunde. Dadurch gelang cs, das Blut anszndrnckc» »»d mit Erfolg zu sangen; erst da»» hockte er den Bruder ans »nd eilte der Stadt z». Unter wegs unterließ er cs nicht, daß der Gebissene einen Schnaps zn sich nehme» mnßte. Heimgekomnien, beeilten sich die erschrockenen Eltern sofort einen Arzt hcrbciznholen, welcher mit Freuden fcslstelle» konnte, daß der wackere Bruder bereits soviel geleistet hatte, daß er dcn Kleine» außer Lebensgefahr erklärte. Naturgeschichtsstnildcn hatten de» größere» Knabe» über die geeigneten Mtt,e( belehrt welche man zunächst lei Schlangenbiß anwcndcn ,»„ß. — Die Leipziger Hotelbesitzer werde» eine neue Cvncnrrenz erhalte». Eine kapitalistische Bereinigung hat das an der Ecke der Bahnhof« und Gcllerläraße gelegene Ficgc'sche Grundstück für de» Preis von 750 000 Mark crworde», »», dort ein großartiges Hotel zn erbauen, das mit Wein» und Bierstube verbunden werden und über einen Cvncertgarten verfügen soll. — Ans Eifersucht schnitt eine Magd i» Markersdorf (Bez. Leipzig) ihrer schlafenden Freundin das Haar kahl vom Kopf« ab. Das Opfer des Attentats bewegt sich »u» ä in Titus frisiert im Knhstall, die Eifersüchtige sitzt für 8 Tage i», Gefängniß. — In Burgstädt geht die Fleischerinnung mit de», Plaue ,»», einen Schlachthof zn erdauc» und anzuvrdnc», daß künftig aus schließlich nur in düse», geschlachtet werden darf. — In Annavcrg fanden a», 23. Juli Nachmittags die Hcbe- feierlichkeitcn des am Gärtiierweg gelegene» Schlacht- und Vichhofes statt. An, 6. August soll das Sterbest»,idlei» des Annabergcr Silber« bergbanes schlagen. Die Besitzer der „Himmclfahrtgrnbe* in Frohnau, des einzigen »och bestehende» Schachtes, werden an diesem Tage über die Aujlösnng des Unternehmens beschließe». — Bautzen. Von hier wird berichtet, dcn Wirthcn unterm Schloß sei vv» behördlicher Seite die Weisung zngcgaugkn, daß vom I. August weibliche Bedienung i» ihren Localen nicht mehr zuge- lassen werde. —r. Siegmar. Vo» eine», Unfall wurde» gestern Abend gegen 10 Uhr zwei Herren au» Chemnitz dadurch betroffen, daß der M
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