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F- , I« ,E , . s , s. H. » .«·. « ,«- Ek-A ALLE TH- :-;Æds s ,· » O s« IMYYMI-;«MM«EEJMD »Er-«- «(-z xeww i DIE-« ’ - ’ EI- « N HE- sp« O . "-7 :. IF "« · ,- » - s-' NO s-'-;s d..F--- i-.-. THE-»F- B x Esc« « s«) VI s Los «:- )·——-- G X ’ « - .«5 . « " RIF KEPL« «- ' M;«0 F - ( . . » r. OU- AK n. dir-(- , h ) . F Otto 85. JEAN-Its ntgfkmls««««»;-l«:l--- -.- s, m . » « « k« « ’ s Gesälznte Schuld. Roman von E. Haufen- verbotan sFortsehnnaJ ,Wie froh bin ich jetzt, daß Melanie erst vorhin iiber diese Umstande gesprochen hat!« rief Erna freudig aus und fügte unt kindlichem Vergnügen hinzu: »Weißt Du, ich bin gar keine schlechte Partie, »wenn ich auch von dem Majorat ausgeschlossen bin. Albrecht wird mich wie seine Tochter ausftatten, und so brauchen wir uns keine Sorge zu machen, wenn Deine Praxis auch noch leine glänzende ist.« »Was würde aber Dem Bruder zu Deiner Verbindung mit einem Manne sagen, der Dir gar nichts zu bieten, nur von Dir zu empfangen hatt-« »O, Albrecht sprach erst neulich seine lieberzeugung aus, daß aus Dir ein sehr berühmter Arzt werden würde. Er ahnte nicht, mit welcher Freude mich seine Worte erfüllten! Und ein be rühmter Arzt wird von Fürsten und Königen geehrt und Prin zessiunen haben sich nicht fiir zu hoch fiir solche gehalten-« »Ja, aber sie vertauschteu ihren fürstlichen Rang gegen einen Namen, der einen rühmlichen Klang hat, so weit die Wissenschaft reicht und der sich durch alle Zeiten behaupten nnd erhalten wird ich aber bin noch unbekannt und arm und habe nicht einmal einen rechtlichen Anspruch auf den Namen, den ich trage und den ich nur der Güte meiner Pflegeeltern verdanke.« Erstaunt und erschrocken blickte Erna den Geliebten an, und er enthiillte ihr mit kurzen Worten das Geheimniß, das über seiner Geburt schwebte. »Ein gütiges Geschick«, fuhr er fort, »ließ den eltern- und namenlosen Knaben in dem Doktor Blanden und seiner Frau zwei edle Herzen finden, die ihm Alles ersetzten, und ich habe erst als ich erwachsen war erfahren, daß die giitigen Menschen mir nicht durch die Bande des Blutes angehörten. Wie sie mich mit einer Liebe umgaben, als wäre ich wirklich ihr Sohn, so be trachtete ich sie als meine Eltern und verehre sie noch heute als solche. Aber von dem Augenblicke an, wo ich Alles erfuhr, be seelten mich nur noch zwei Gedanken: das Streben, das Ge heimniß meiner Geburt aufzuklären und den Argwohn zu ent lriiften, der die Ehre meiner Mutter sowie die Redlichkeit meines Vaters belastet, und der Wunsch, meinen Namen, und welchen ich auch tragen mag, durch eigne Anstrengung und eignes Ver dienst zu einem ehrenvollen zu machen. Noch habe ich erst wenige Sprossen der Leiter erstiegen. Jch ließ deshalb den Wunsch meines Pflegevaters, in· der kleinen schlesischen Stadt sein Nach folger zu werden, unberiicksich.igt, obwohl sich mir dort ein sicheres Brod bot; so schwierig es auch sein mochte, wollte ich mir in der Hauptstadt meinen Weg bahnen, und ich habe bereits etwas erreicht. Jetzt arbeite ich an einem Werte über Nerventrantheiten, auf das ich große Hoffnungen sehe; aber es wird noch Jahr und Tag dauern, bis meineForfchungen abgeschlossen sind und ich mit ihren Resultaten m die Ocssentlichleit treten kann. Von meinen wahren Eltern weiß ich noch immer nichts, jede Spur scheint ver-wischt, und so bleibe ich der Findling, der auf nichts Anspruch hat, bis er sich selbst Ehre und Ruhm erworben hat. Eher aber wage ich nicht, vor Deinen Bruder zu treten nnd Dich zu begehren, meine Cruas mein Werden würde auch hoffnungslos fein oder ,ich müßte Dich gewaltsam von Allem losreißen, was Deinem Herzen bisher theuer war. Nun kennst Du die Gründe meines Sehn-eigens- Jch wollte Dich vor langen Jahren des Harrens z bewahren, wollte Dich nicht von einem andern Gluck, das Dir ohne Kampf werden mochte, zurückhalten-« · »Für mich giebt es nnr ein Glück, das an Deiner Seit»e«, sagte Erna voll tiefster Ueberzengung, »und ich scheue keine Prüfung; unsere Liebe wird alle überstehen.« Der junge Arzt zog sie an sich, um ihr mit leidenschaftlicher Zärtlichkeit für ihre Hingabe zn danken. Die Liebenden kamen überein, ihr Geheiinniß sorgfältig zu bewahren, denn auch Erna verhehlte sich nicht, daß ihr Bruder und selbst Melanie sich ihrer Neigung widersetzen würden und daß, wie die Verhältnisse jetzt noch lagen, kaum Aussicht sein dürfte, ihren Stolz zu über winden, und wenn das junge Mädchen auch bereit gewesen wäre, Alles für den Geliebten auszugeben, so ließ sein Selbstgefühl ein solche-S Opfer nicht zu, so lange er ihr nicht eine Entschädigung f.jr Alles-, auf das sie ver;ichtete, zu bieten hatte. Die Hoffnung aus die Zukunft und der Trost, der in ihrem fast täglichen Verkehr lag, erleichterten ihnen den gefaßtenEntschluß; es fehlte ihnen ja nicht an Gelegenheit, sich ungehindert zu sehen und zu sprechen und sich an dem Glück ihrer Liebe zu erfreuen. Zehntes Capitel. Der Reichstag war aiiseinaudergegangem die Uebersiedelung ier freiherrlichen Familie nach Schloß Wildburg war erfolgt und Uselanie sah alle Erwartungen, die sie von dem Aufenthalt auf ihrer entziickenden Besitzung gehegt hatte, in Erfüllung gehen. Noch nie hatte sich Albrecht fo heiter und sorgenlos gezeigt, und Melanie strich ihm lächelnd mit ihren schlanken weißen Fingern die tiefen Falten glatt, welche seine Stirn furchten, und meinte, sie :riir.ien doch noch einmal wieder verschwinden und er der alte Albricht von früher werden, es bedürfe nur noch eines guten Färbemittels, um die vorzeitig weißen Haare zu verbergen. Ein ivehmiithiges Lächeln huschte über die ernsten Mienen des Schloßherrn, als er seine schöne Frau anschante und zärtlich sagte: »Was Dir und Deinem Zauberstabe nicht ge lungen ift, meine Melanie, das würde keine Macht der Erde zu Stande bringen. Der Ursprung dieser Runen liegt zu tief!« »Jawohl, in Deinem beständigen Denken und Schaffen, Du böser Mann«, schmollte Melanie; «an ein Genießen des Lebens denkst Du ja nie, für Dich ist es nur Arbeit. Aber jetzt werde ich mein Recht als Hansherrin geltend machen, ich dulde nicht, daß Du kaum aus Deinem Arbeitszitnmer zum Vorschein kommst, Du sollst Dich ausruhen, mit uns fröhlich sein· Sieh Erna anl Wie hat sie sich in letzter Zeit verändert! Sie sieht ganz ver klärt ans, so froh und glücklich, all ihr grüblerischer Ernst ist verschwunden. Ob ihr Wildburg so gut gethan hat, oder ob sie doch den jungen Meerheim liebt und eine Vorahnung des dräut lichen Glückes sie alles Schwere vergessen macht, was ihr das Leben bisher geboten hat«-« »Ich glaube, die letztere Annahme entschieden verneinen zu können, denn sie hat mich erst gestern dringend gebeten, mit Graf Conrad Meerheim zu sprechen, ’uin ihn zu bewegen, von allen ferneren Bewerbungen abzustehen.« »Wie schadet Jch hatte immer noch Hoffnung für ihn, er liebt Erna so aufrichtig. Und sie gab Dir keinen Grund für ihre Weigernng Z« »Keinen. Sie wurde zwar sehr verlegen und bat mich, nicht weiter in sie zu dringen. Ich gab ihrem Verlangen nach. Wenn hier eine andere Neigung im Spiel sein sollte, so ist es an Dir, sie mit weiblichem Scharfsinn zu ergründen.« »Gegen mich ist Erna nicht minder verschlossen«, sagte Melauie sinnend, »und ich wüßte auch nicht, an wen ich denken Z »F II