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Nach '/.,6 Uhr war es dem Feinde gelungen, nicht nur im Centrum Fortschritte zu machen, sondern sich auch durch einen combinirten Angriff von Zames und Knischnitz her in den Besitz des östlich der Chaussee gelegenen Theils des Ortes Podulsch zu setzen, wogegen der Angriff auf den westlich der Straße gelegenen Dorftheil scheiterte. Ohne hier näher auf alle Einzel heiten des Kampfes eingehen zu können, wollen wir aus dem Ge neralstabsbericht nur folgende Einzelheiten hervorheben. Durch ein unglückliche« Mißverständniß hielt das österreichische 3. Bataillon vom Regiment Sigismund die Sachsen für Preußen und beschoß das I. Jägerbataillon im Rücken, wodurch demselben 5—6 Mann verwundet wurden. Ebenso richtete eine österreichische Batterie ihr Feuer gegen das von sächsischen Truppen besetzte Diletz. Im All- igemtilleo Halle das Gefecht zwischen 7 und h,8 Uhr einen stehen- Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag Ab. k U. für den and. Tag. Inserate werden * bi« V. 11 U. für nächste Nr. angen. den Eharacter angenommen. Da traf der österreichische, Major »Gras Sternberg mit folgendem Befehle Benedeks ein: „Ich sehe »mich genbthigt, meine Bewegungen gegen die Iser heute zu sistiren; Ibie Armee wird im Laufe des heutigen Tages die in der Beilage lersichtliche Aufstellung einnehmen. Ew. königl. Hoheit wollen Ihre Izur Bereinigung mit dem GroS der Armee begonnene Bewegung »darnach einrichten und fortsetzen, bis die Vereinigung erfolgt ist, »jedoch größeren Gefechten ausweichen." Infolge dieses Befehls Iwurde daS Gefecht abgebrochen. Ganz besonders schwere Verluste lwaren mit der Räumung von Diletz verbunden, denn das Un- Mck wollte, daß der Moment des Abzugs mit einem erneuten »energischen Versuche ves Feindes zusammenfiel, das Dorf zu neh- Wehmen. Während das 2. und 4. sächsische Jnfanteriebataillon dem lAudrange an der Nord- und Ostseite noch widerstanden und noch lehe den daselbst befindlichen Brigadier, Oberst v. Boxberg, durch Adjutanten der Befehl zum Rückmarsch treffen konnte, war wieder holt das Signal „1. Brigade zurück" gegeben worden. Dasselbe Mrde jedoch nur von den außerhalb des Dorfes stehenden Abthei- Mgen (dem 3. Infanterie- und 1. Jägerbataillon) und dem zu- I«Wt im Dorfe stehenden 1. Jnfanteriebataillon vernommen lind befolgt. Oberst v. Boxberg, dem der Grund hierzu unbc- Iw«t, ließ wiederholt „Halt" blasen, bis das 2. und 4. Bataillon plötzlich Rückcnfeuer erhielten und sich nun auch dem südlichen Au-gange retirirend zuwendeten. Infolge des Abzugs der Special- nsnven hatte die Umgehungs-Colonne des Feindes diesen Ausgang MeitS in Besitz genommen und so mußten jetzt die zurückgehenden Md aufgelösten beiden Bataillone, in nächster Nähe vom Feinde Wessen, seitwärts einen Ausweg suchen. Hierbei erlitten dieselben «schwere Verluste. 133 Mann, darunter 3 Offiziere, bedecken die lÄräber in Diletz. Dem Obersten v. Boxberg, Brigade-Adjutant st. Minckwitz und Major v. Sandersleben, welche im Dorfgefechte schon verwundet waren, wurden hierbei, sowie dem Oberstlieutenant v. Kochlitzky und Adjutant Lommatzsch, die Pferde unter dem Leibe «schossen; hier fielen auch Hauptmann Sube, die Oberstlieutenants H«b, Bamberger und v. Carlowitz, die Lieutenants Hermann und ». Tümpling. Während des Rückzugs der österreichisch-sächsischen Truppen hotte auch der Feind seine Bewegungen wieder ausgenommen, ! Ml sich noch vor Schluß des Tages in den Besitz der Stadt Git» W zu setzen, wobei es noch zu einem harten Nachtgefechte zwischen l MW und Preußen kam. Das an der Tete befindliche 14. In- l nach 12 Uhr wurde deshalb Befehl ertheilt, die Stadt in der Stille zu räumen. Zuerst verließ das 16., dann das 13., das 15., das 14. Bataillon die Stadt. Den Schluß bildete das 4. Jäger bataillon, welches die 1. Compagnie als Arriergarde stehen ließ. Zu gleichem Zweck wurde die halbe 2. Compagnie des 14. Batail lons auf dem Marktplatz zurückgelassen. Die preußischen Vorposten hatten den Abzug. bald bemerkt und drangen deshalb mit Colonnen schnell nach, wurden aber von der halben Compagnie auf dem Marktplatze mit einer Salve empfangen und ihr erster Anprall ab gewiesen. Stärkere feindliche Abtheilungen nöthigten aldann die Arrieregarde ebenfalls zum Verlassen der Stadt. Der Bericht schließt hier mit folgender Correctur des öster reichischen Generalstabsberichtes: Fast sämmtliche Truppen waren somit 24 Stunden und zum Theil länger in fast ununterbrochener Bewegung, theilweise im Gefecht gewesen. Die Anstrengungen deS Tages, gesteigert durch die Hitze, die mehrtägige Entbehrung aus reichender Nachtruhe und die Unmöglichkeit abzukochen, hatten sämmtliche Truppen im hohen Grade ermattet, auch konnte der unglückliche AuSgang des Gefechts nicht dazu beitragen, ihre moralische Stimmung zu erhöhen. — Um so mehr darf hervorgehoben werden, daß die Truppen selbst unter so mißlichen Umständen ihren Zusammenhang und ihre Schlagfertigkeit bewahrt hatten, und es können daher die gegentheiligen officiellen Aussprüche deS Commandanten der Nordarmee, wonach sich das sächsische Armee corps nach dem Gefecht von Gitschin „im cköbLeie" befunden hätte, nur aus Unkenntniß des wahren Sachverhalts hervor gangen sein. Zu einem derartigen Zustande war um so weniger Veranlassung, als die Hälfte des ArmeecorpS gar nicht in's Gefecht gekommen war, und von der anderen nur einige Bataillone nennenswerthe Verluste gehabt haben. — Thatsache ist, daß sich alle engagirt gewesenen Theile gut, zum Theil bis zuletzt * vorzüglich geschlagen hatten und mögen die Eindrücke des Feld zeugmeisters lediglich durch die ihm übertrieben geschilderten Zustände der auf die Rückzugsstraße des I. Armeecorps gelangten 2 Jnfanterie- hatqillone bestimmt worden sein, tpelche gerade besonder- gelitten fanteriebataillon hatte bereits das an der Südostseite des Marktes befindliche Thurmthor passirt, als von Einwohnern dem Commau« danten, Oberstlieutenant v. Bunau, mitgetheilt wurde, daß sich - Preußen in der Stadt befänden. Die vom 14. Bataillon sogleich zur Besetzung der aus den Markt mündenden Gassen entsendetm Pelotons erhielten auch baldigst ein lebhaftes Feuer von dem ein gedrungenen Gegner, doch wurde der erste Anprall desselben zurück geworfen. Kaum war das 13. Jnfanteriebataillon in der nordwest lichen Ecke deS Marktplatzes aufmarschirt, als ein zweiter Anprall des Feindes erfolgte, der ebenfalls durch Salvenfeuer und Gajon- netangriff abgewiesen wurde und den Feind zum Verlassen der Stadt nöthigte. Mittlerweile erschien auch das 16. Jnfanterie- bataillon auf dem Markte. Oberst v. Hausen schritt nun zur mili tärischen Besetzung der inneren Stadt, soweit die Dunkelheit und völlige Unbekanntschaft mit den Localitäten solches Meß. Hier be- bemerkt der Bericht des Generalstabes: „Die in einigen Schriften gemachten Angaben, die Einwohner der Stadt hätten sich am Kampfe betheiligt, es sei aus den Fenstern geschossen worden, die Preußen seien durch falsche Signale Seiten der Sachsen getäuscht worden u. s. w., beruhen auf Entstellung der Thatsachen. DaS ganze Gefecht trug beiderseitig den Charakter der Ueberraschuug, kein Theil hatte Zeit, Vorkehrungen besonderer. Art zu treffen." Inzwischen hatte man sich sächsischer SeitS überzeugt, vaß der Feind weitere Angriffe auf die Stadt zwar momentan eingestellt habe, mit Massen aber vor derselben lagere. Ein ungefährdeter Abzug war nur unter dem Schleier der Nacht möglich und über dies durfte man die Aufgabe, dem abziehenden GroS einen hin reichenden Vorsprung zu verschaffen, als gelöst betrachten. Nacht- Prel« Vierteljahr!. 20 Ngr. Inserate s werden die gespaltene Zeile oder deren I MtzUHIH Raum mit 8 Pf. terechnet.